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Eintrag #1 vom 09. Jun. 2001 09:07 Uhr Birgitt Grot  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Birgitt Grot eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo an alle, ich habe da mal eine Frage: ich bin bisher immer davon ausgegangen, das Alchemie (MA und Antike) mehr auf der eso-Schiene gelaufen ist und die daraus hervorgehende experimentelle Chemie, wie wir sie kennen, sich erst viel spaeter entwickelt hat. Schon allein wegen der notwendigen Geraete (Glas, Normschliffe etc.). Jetzt habe ich aber gelesen, dass Roger Bacon (1210 - X (verd… hab ich vergessen) das Experiement als Grundlage fuer die Forschung in der Chemie erfunden(?) hat. Kann mir jemand sagen, wie ein "Experimental-Labor" zu dieser Zeit ausgesehen haben koennte?

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Eintrag #2 vom 09. Jun. 2001 22:29 Uhr OsirisX   Nachricht

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*g* ich schätze mal nicht so modern wie heute… Einige Gläser, vergilbte Seiten, Kräuter, Bottische, Töpfe, Mörser, ein Herdfeuer…vielleicht ne Küche? *denkdenk* in irgendeinem Museum in D (frag mich bitte net wo genau) hab ich so ne Al(chemie) Küche schon gesehen. Noch an kleinen Tip: auf den Sites von Unis wird man manchmal sehr fündig… gehabt euch wohl Slan Osi

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Eintrag #3 vom 10. Jun. 2001 15:42 Uhr Axel Aue   Nachricht

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Hi. Alcheie beinhaltet einen experimentellen Teil und einen theologischen (esoterisch/mystischen) Oberbau. Unter Alchemisten gab/gibt es verschiedene Herangehensweisen, unter anderem auch eine, die größtenteils auf das Experiment verzichtet, und nur den "esoterischen" Teil (über?)-bewertet. Prinzipiell ist das Ziel der Alchemie "das Vollkommene", das "große Werk". Das bezieht sich sowohl auf das Material (Gold) als auch auf den Zustand des Adepten, die zu ereichen sind. Nur ein Adept, der einen vollkommenen Zustand ereicht hat, ist in der Lage, aus einem anderem Material Gold herzustellen. Oder das "Goldwasser", das Lebenselexier, das sämtliche Krankheiten heilt. Die experimentele Alchemie versucht über das "töten" und vervollkomnen eines Stoffes eine Veredelung ("Wiederauferstehung") zu erreichen, indem ihm schlechte Eigenschaften genommen und Gute hinzugefügt werden. Sie arbeitet dabei prinzipiell mit den gleichen Mitteln wie die klassische Chemie: Zerkleinern, vermengen/vermischen, verbrennen (Reaktion/Umwandlung), Destilation und eine Menge anderer Vorgehensweisen sind in der Alchemie schon von Anfang an gängig gewesen. Es gibt genug Abbildungen mittelalterlicher Alchemistenküchen und Beschreibungen/Zeichnungen von Arbeitsgerätschaften, die ein ziemlich genaues Bild einer solchen "Küche" entstehen lassen. ßfen, Destilierapparate, Kühleinrichtungen, Tiegel und andere Gefässe waren zu Hauf vorhanden. Im SMA gleichen diese Alchemistenwerkstätten durchaus großen Laboren. Bei weiterem Interesse : Alchemie im Mittelalter Bernhard Dietrich Haage Artemis und Winckler ´96 3-7608-1123-x Alchemie - Die Magie des Stofflichen Helmut Gebelein Diederichs ´96 3-424-01062-6 Sehr interessant ist die Veröffentlichung eines modernen Alchemisten, in der er, nicht wie sonst üblich verschleiert, sondern ziemlich offen die Prinzipien und herangehensweisen erklärt: Die entschleierte Alchemie Johannes Helmond Karl Rohm Verlag Bietigheim/Württ. 3-87683-044-3
Axel Aue

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Eintrag #4 vom 10. Jun. 2001 16:53 Uhr Matthias Doettlaff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Matthias Doettlaff eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Birgitt, Axel hat da ziemlich gute Literatur empfohlen. In den meisten Fällen scheinen Chemie und Esoterik eng zusammenzustehen. Paracelsus okkulte Schriften (bei Fourier erschienen) geben da einen ziemlich guten Einduck für die frühe Neuzeit. Da finden sich grundsätzliche Erscheinungen der Elektrochemie, wie der als Transmutation der Metalle genannte Ionenwechsel in gelösten Salzen (Kupfervitriol und unedlere Metallstücke) direkt neben esoterischen Erklärungsansätzen des Phänomens. Grußvoll, Matthias Topasius

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Eintrag #5 vom 12. Jun. 2001 21:36 Uhr Jürgen Paasch   Nachricht

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M@hlzeyth! Wenn man wissen möchte, wie ein alchimistisches Labor im Mittelalter aussah, so wird ein Besuch des Heidelberger Schlosses, wo das "Deutsche Apotheken-Museum" untergebracht ist, empfohlen. Im Mittelpunkt steht der sogenannte "Apothekerturm". In dem mächtigen Kuppelraum des Untergeschosses befindet sich nämlich eine Alchimistenküche für pharmazeutische Experimente, die mit originalen Geräten ausgestattet ist. Die für unsere Begriffe geheimnisvoll anmutenden und seltsam geformten Destillations-, Sublimations- und Schmelzöfen, die Kolben und Destillierhelme, Glas- und Tonretorten, Tiegel aus Ton und Graphit, zinnernen Behälter, Dekantiergefäße und Drogenpressen, die großen Mörser aus Marmor, die steinernen Handpressen und die vielen kleinen und großen Waagen lassen erkennen, mit welchem Eifer die alchimistischen Forscher zu Werke gegangen sind, mit dem Ziel, die Geheimnisse der Materie zu ergründen und der "Seele" im Stoff habhaft zu werden. In der "Material- und Stoßkammer" sind unter einem an der Decke hängenden Kugelfisch die mannigfachen Raspeln, Schneide- und Wiegemesser zu sehen. Dazu Stampftröge zum Zerkleinern der Wurzeln, Rinden und überseeischen Hölzer. Man findet dort Rezepturgeräte, Mörser aus Messing, Glas, Achat und Porzellan, die letzteren eigens zur Bearbeitung des stark riechenden Moschus. Dosierlöffel, Unzen- und Grangewichte, Mensuren aus Zinn, Glas und Porzellan, Sanduhren, Tinkturpressen und Kräutermischgefäße, Pillenkämme aus Messing und Holz und Holzkapseln zum Versilbern und Vergolden von Pillen runden das Bild des Inventars ab, das zeigt, mit welcher Sorgfalt die Suche nach vitalitätsteigernden Mitteln und letztlich dem Elixier als Universalheilmittel erfolgte. In einem gesonderten Raum ist eine Sammlung der alten Arzneimittel untergebracht. Hier findet man alle zumeist seit der Antike bekannten alkaloidhaltigen Pflanzen, Rinden und Wurzeln, viele darunter aus exotischen Ländern. Dazu alle Tiere und tierischen Produkte mit stimulierender Drogenwirkung, vom Skarabäus, dem heiligen Käfer der alten ßgypter, bis zu seltenen, angeblich unsterblichen Kröten der Inkas und Azteken. An der Decke des Raumes hängt das sagenhafte Einhorn, das "Unicorn", das nach der Legende nur von einer Jungfrau gefangen werden kann und dessen Horn unüberwindliche Stärke verleiht. In der gesamten mittelalterlichen Alchimie ist es das Einhorn, das den antiken Hermes verkörpert, und zwar in seiner Eigenschaft als Liebesgott und Symbol der Lebenskraft. Das Horn des Einhorns im Apothekenmuseum ist allerdings aus einem besonders großen, gedrehten Stoßzahn des Narwals geschnitzt. Mit galantem Grusze
Freyherr Jürgen zu Billmerich

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Eintrag #6 vom 29. Jun. 2001 14:14 Uhr Christin Barthelmie  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Christin Barthelmie eine Nachricht zu schreiben.

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Für alle, die "mal rein gucken wollen"! Hier ist der Link, um Jürgens tolle Beschreibungen zu untermalen, vorallem farblich und phototechnisch zu untermalen: wwwdeutsches-apotheken-museum.de Der Museumsrundgang lohnt sich wirklich, nicht nur virtuell. Auch live kann ich es jedem, der an Alchemie interessiert ist, nur empfehlen. Gruß Christin
Claudine de Marne

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Eintrag #7 vom 10. Dez. 2001 12:18 Uhr Wolfgang Weber  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Wolfgang Weber eine Nachricht zu schreiben.

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Wenn man sich die Werke des tiefenpsychologischen Denkers C.G. Jung ansieht, findet man schlüssige Interpretationen alchemistischer Fragen. Natuerlich wollten Charlatane stets aus Blei Gold machen, und manchmal kam - wie in Sachsen - Porzellan heraus.
Neben der rein chemisch orientierten Neugier der Alchemisten gab es aber jene spekulativen Denker, die meinten, über die vielen chemischen Bearbeitungsformen (Putrefactio, Condensatio, ..) hinaus hiermit auch die ethische Veränderung der menschlichen Seele (von der prima materia des Ungeprägten bis hin zum Endziel zu symbolisieren:
Seine Seele als "Gold" bezeichnen zu können. Gold war dabei auch das Symbol Gottes, wie das Apothekerzeichen für aurum einen Kreis zeigt, der immer schon "Gott" bedeutete.
Gruss, ww

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Eintrag #8 vom 24. Jul. 2002 13:19 Uhr Jan Görtzen   Nachricht

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Das Godl mit Gott und der Seele verbunden werden kann, ist ja nicht von der Hand zu weisen. Die "goldene Stadt" nach der Apokalypse, der Kreis als Symbol Gottes, gleichzeitig auch des Unendlichen und des Perfekten Materials sind ja nur einige Beispiele…aber es fragt sich hierbei, ob hier die direkte Veränderung des Menschen durch Alchimie, oder die indirekte Entwicklung durch die Folgen ihrer Taten gemeint ist…immerhin steht auch eine gewisse Gier, und dennoch Reichtumswille für alle Menschen hinter den Motiven der Alchimisten.
Irgendwie steht auch eine gewisse Hybris/Blasphemie hinter dieser Suche nach dem göttlichen Material, oder?

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Eintrag #9 vom 24. Jul. 2002 21:12 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

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Gibt es von Mircea Eliade (ich hoffe, ich habs richtig geschrieben) der ist sowas wie ein Religionsphilosoph und hat z.B. ein Buch über Schmiedekunst und Alchemie geschrieben. Genaueres kann ich daz leider nicht angeben, da ich das Buch aus der Bücherei hatte.
Ich erinnere mich jedoch daran, das er darlegte, die Materie der Erde sei in einem stetigen, lasngsamen Wandel zur Vollendung begriffen, das höchstvollendete Material sei das Gold. Alchemie ist demnach nur ein Mittel, das diesen Vorgang beschleunigt oder katalysiert.
gruß, uli

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Eintrag #10 vom 22. Apr. 2004 16:30 Uhr Kurt Scholz  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Kurt Scholz eine Nachricht zu schreiben.

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Mal eine andere Frage quergepostet.
Ich suche etwas zu den Symbolen für Wasser/Wassserstoff und Luft/Sauerstoff und Flußspat/Fluor.
Kennt jemand sich mit alchemistischen Symbolen aus, oder kann mir da was zuschicken. Soweit ich weiß, werden den Dingen da Symbole und charaktereigenschaften zugeschrieben. Das würde mich interessieren.
Meine email steht ja dabei. Vielen Dank
Gruß
Hassan al Rammah

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Eintrag #11 vom 22. Apr. 2004 17:45 Uhr Roman Grabolle  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Roman Grabolle eine Nachricht zu schreiben.

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Fachmann für Alchemie im archäologischen Befund ist Peter Kurzmann (Tübingen).
Er hat z.B. hier darüber referiert:
Sonderformen - Einzelstücke - Exoten. Die "kleinen Fundgruppen" der hoch- und spätmittelalterlichen Keramik und ihre Auswertung
10.-11. November 2000 wwwmittelalterzentrum.uni-bamberg.de/[…]/ws_00_01.[…]
Viele Grüße Roman

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