Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Laute der zweiten Hälfte des 14. Jh.

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Eintrag #1 vom 30. Mai. 2006 19:48 Uhr Lukas Fischer  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Lukas Fischer eine Nachricht zu schreiben.

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Kennt sich einer genauer mit Lauten aus?
Wurden sie gezupft?
Gab es schon Akorde?
Gab es Noten, oder ßhnliches? (Wenn ja wo finde ich die?)
Was sind die Merkmale für Lauten DIESER Zeit? Wer speilte die Laute in dieser Zeit? (Der Adel? Spielleute? Vielleicht sogar das Volk?)
Mich interessiert aber auch die Bauweise und das Baumaterial. Besonders freuen würden mich auch Bildquellen im Internet.
Für Eure Antworten, bedanke ich mich schonmal im Vorraus
Lukas Fischer

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Eintrag #2 vom 31. Mai. 2006 15:02 Uhr Karen Thöle  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Karen Thöle eine Nachricht zu schreiben.

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Im 14. Jahrhundert wurden Lauten wohl noch mit einem Federkiel angezupft - aus dem 15. Jahrhundert gibt es zumindest Bilder, die das recht detailliert zeigen. Das macht es wahrscheinlich, daß einstimmig gespielt wurde, oder mehrstimmig vielleicht dann, wenn die Saiten direkt nebeneinanderlagen.
Im Verlauf des 15. Jahrhunderts setzte man dann doch die Finger ein. Um 1500 gibt es dann die ersten Lautentabulaturen, die zeigen, wie die Lauten in dieser Zeit gespielt wurden: Da wechseln schnelle einstimmige Passagen ab mit akkordischen Passagen.
Für das 14. Jahrhundert sind Akkordbegleitungen auf der Laute unwahrscheinlich. Nicht nur wegen des Plektronspiels (Federkiel). Sondern auch, weil die Musik damals anders funktionierte als heute; die Terz (z.B. das Intervall d-fis) oder die Sexte (z.B. d-h), heute für uns reinster Wohlklang, waren für im 14. Jahrhundert Klänge mit einer Tendenz, die man auflösen mußte, nach c-g bzw. c-c. Akkordgeschraddel wie heute auf der Schlaggitarre paßt da gar nicht zu.
Bauweise der Laute: Ziemlich sicher chörige Saiten (also je zwei mit gleicher Tonhöhe). Und weniger tiefe Saiten als später die Renaissancelaute. Die im 16. Jahrhundert verwendete deutsche Lautentabulatur erweckt den Eindruck, als sei sie ursprünglich für eine Laute mit nur fünf Chören entwickelt worden, also für eine Laute mit der Stimmung c-f-a-d-g.
Noten: Speziell für die Laute gibt es im 14. Jahrhundert gar nichts. Aber Du kannst ohne weiteres alles mögliche aus dem 14. Jahrhundert auch auf der Laute spielen. Du kommst ja aus Köln. Dort gibt es einerseits die Hochschule für Musik, andererseits an der Uni das Fach Musikwissenschaft. Dort müßtest Du hervorragende Möglichkeiten haben, auch an Noten aus dem 14. Jahrhundert zu kommen. Such da mal nach einer Reihe "Polyphonic music of the fourteenth century", da müßtest Du für den Anfang schon genug finden. Wenn du es erstmal einstimmig versuchen willst: Im Band mit Stücken von Guillaume de Machaut aus dieser Reihe sind auch einstimmige Stücke drin. Versuch aber auch ruhig ein paar einfachere mehrstimmige Stücke, entweder mit anderen zusammen in Ensemble-Besetzung, oder versuch (trotz meiner obigen Ausführungen), zweistimmig auf deinem Instrument zu spielen, damit Du ein Gespür für die Musik dieser Zeit bekommst.
Kennst du die Seite wwwspielleut.de ? Die haben ein Forum, wo auch noch mehr Saiteninstrument-Spieler schreiben und lesen, außerdem Texte zu den wichtigsten mittelalterlichen Musikinstrumenten, zahlreiche Abbildungen von mittelalterlichen Instrumenten bzw. Musikern, und auch eine Sammlung von Noten.
Bis denn
Karen Thöle

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Eintrag #3 vom 11. Jun. 2006 22:38 Uhr Lukas Fischer  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Lukas Fischer eine Nachricht zu schreiben.

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Danke, dass hat mir schonmal sehr weiter geholfen.
Vielen Dank für deine Antwort.
Lukas Fischer

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