Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Sehusafest Seesen 2004

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Eintrag #1 vom 15. Sep. 2004 14:27 Uhr Daniel Vokuhl  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Daniel Vokuhl eine Nachricht zu schreiben.

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Ich möchte mich jetzt mal über das Sehusafest auslassen.
Ich kenne das Fest seid dem ich kein war und fande es immer toll das dort Ritter rumlaufen und das MA-feeling dort.
Das fest gibt es jetzt seid 30 oder 40 Jahren und findet immer am ersten September WE statt.
Die Innenstadt wird gesperrt und mit Marktbuden und Bühnen vollgestellt.
Es gibt ein Theaterstück und ein Turnier.
Es ist ja für die "´Normalbesucher" sehr schön und romantisch.
Das ist ja alles schön und gut aber diese Fest gibt es jetzt schon seid Jahrzehnten und man(n) läuft immer noch mit Stoffhelmen und Strickkettenhemden die silber lackiert sind rum.
Hat man kein Geld für welche aus Meatll???
Warum wird die Stadt mit Maispflanzen teilweise deckoriert?
Und warum war beim Umzug eine Dame im weißen Kleid und einer "Schultüte" auf dem Kopf dabei? Sie war bei der Abteilung 12 13 Jhd. Das muß doch nicht sein.
Ich habe viele MA-Leute in Phantasiekostümen beim Umzug gesehen.
Wenn man das jetzt schon sooo lange macht müßte man doch etwas mehr Erfahrung haben und sich etwas mehr anstregen.
Die Gruppe die das Theaterstück aufführt haben auch sehr schöne und einigermaßen A-Sachen angehabt.
Wir werden dort nicht mehr in unseren 12 Jhd. Gewändern auftauchen da man nur blöde Bemerkungen bekommt. wäre ich in Kettenhemd und Schwert auf dem Rücken und meine Frau in Pannesamt Kleid in schwarz mit Spitze dort gewesen hätte man sogar noch Komplimente bekommen.
Widego von Gittelde

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Eintrag #2 vom 16. Sep. 2004 11:41 Uhr Karen Thöle  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Karen Thöle eine Nachricht zu schreiben.

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Ich war auch da, wenn auch kurz. Ich hatte mit ein paar Bekannten am Samstag abend einen (Mini-)Auftritt in der Kirche beim Festgelände, und habe mir anschließend die Zeit genommen, übers Gelände zu gehen. Ich war vor zwei Jahren schon mal da und habe deshalb (im Marktbereich - ich gebe zu, mir das andere nicht wirklich angeschaut zu haben) auch nicht mehr erwartet als das, was man von den üblichen Kommerz-Märkten her kennt. Insofern habe ich mich bemüht, nicht auf die Dekostoff-Theaterkostüm-"Uniform" der Aufpasser an den verschiedenen Einlaßpunkten, die komischen Kutten mit bunten Kordeln als Gürtel in Kombination mit Jeans beim Bierausschank und die Maisdeko an manchen Essensständen zu achten. Ich habe also nichts Historisches gesucht und mich immerhin an einem Theaterstück der "Schmierenkomödianten" erfreuen können, dessen ganzer Text in den Worten "Eduard" und "Kunigunde" zu bestehen schien (auch wenn mir nicht wirklich klar ist, in welches Jahrhundert die Theaterkostüme gehören sollten - Theaterkostüme halt…), und die Champignons in Knoblauchsauce waren auch lecker (hätten ruhig mehr sein können… ;o)
Nun, und da ich nichts Historisches gesucht hatte, war ich um so angenehmer überrascht, als mir an einem Stand auf einmal die Auslage von Sven dem Gürtelmacher auffiel. Und dann machte mich noch jemand darauf aufmerksam, daß es eine Straße weiter auch noch einen Stand mit Daubenschalen und Löffeln nach archäologischem Vorbild (zwischen einer Reihe von Löffeln ohne Vorbild) gab. Allerdings: Wer sucht denn auf einer solchen Veranstaltung danach? Ich bin nicht optimistisch, daß Sven auf der Veranstaltung den großen Umsatz gemacht hat.
Daniel, weißt Du etwas darüber, wie das Sehusa-Fest beworben wird? Tauchen da Wörter wie "Mittelalter", "historisch" oder gar "authentisch" auf? Denn wenn da mehr angekündigt wird als "Stadtfest mit stimmungsvollem Ambiente", dann hätte man bei der Tradition, die das Fest hat und wahrscheinlich noch haben wird, tatsächlich etwas Zeit in Recherche stecken können, um nach und nach zumindest die Kleidung des Orga-Teams durch etwas zu ersetzen, was es wirklich gab.
Bis denn
Karen Thöle

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Eintrag #3 vom 18. Sep. 2004 03:06 Uhr Daniel Vokuhl  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Daniel Vokuhl eine Nachricht zu schreiben.

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hallo karen,
sven den gürtelmacher habe ich auch gesehen, ich kannte ihn schon von tilleda. er hat wirklich wunderbare sachen gehabt.
ich habe jetzt mal geschaut wie das sehusafest beworben wird.
Das größte Historienfest Norddeutschlands
Veranstalter: Historienfestverein Seesen.
30. Sehusafest vom 4. bis 5. September 2003
Jedes Jahr wird in Seesen am ersten Wochenende im September das historische Sehusafest gefeiert. Tausende Besucher erleben in farbenprächtige und stilechte Gewänder gekleidete Edelleut, Herolde, Landsknechte, Bürger und Bauern, die die Geschichte der ehrwürdigen Stadt darstellen.
Im Mittelpunkt des mittelalterlichen Treibens stehen vor allem Schießwettbewerbe mit Muskete, Pfeil und Bogen, eine Freilichtaufführung, Tänze aus der Renaissance und eine Seesener Hochzeit von 1592.
ich weiß ja das ich davon nichts erwarten kann aber die stoffhelme sind doch etwas sehr fraghaft.
Widego von Gittelde

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Eintrag #4 vom 18. Okt. 2004 20:07 Uhr Diana Volchert  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Diana Volchert eine Nachricht zu schreiben.

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also ich muß ja zugeben , als ich diesen ersten Eintrag gelesen hab war ich erstmal sauer und empört !
aber andererseits - woher soll der Mensch denn auch wissen wie das da wirklich abgeht , hinter den Kulissen ?
ich mache selbst seit 8 Jahren mit beim Sehusafest zu Seesen . Ein Kostüm wurde mir in der Zeit nicht gestellt , da mußte ich schon fein selber für sorgen und auch die Mitarbeiter in meinem Getränkeausschank haben sebst für ihre Verkleidungen gesorgt !!
der Historienfestverein stellt uns eine Menge Auflagen , die wir zu erfüllen haben zum beispiel wie unsere Bude auszusehen hat und das alles so wie früher auszusehen hat und im nächsten Atemzug bekommen wir was von Hygieneverordnung erzählt !!
wenn die Herren vom Gesundheitsamt nicht eine sollch unerschüttliche Geduld mit uns allen hätten , bräuchten wir unser Stände erst gar nicht aufbauen
wir alle betreiben das Sehusawochenende nicht allein Kommerziel sondern tun dies weil wir Spaß daran haben an einem Wochenende im Jahr in unserer Stadt das Mittelalter wiederaufleben zu lassen !!!
Unsere Ritterdamen verkaufen Holzschilder und Holzschwerter und Finanzieren damit zum Beispiel die Ringe für die Kettenhemden und die Schwerter unserer Sehusaritter !!
Die tragen nämlich wirklich Kettenhemden und da diese derart teuer sind stellen sie diese selber her !!
Und alles nur für 2 Tage im Jahr, denn sonst sind wir auf keinerlei anderen Veranstaltungen , wie ihr es so schön ausdrückt gewandet zu sehen.
und wenn ich mein Pannesamtrock nach einem Jahr wieder aus der Verbannung hole muß ich den nichtmal Bügeln , ist doch praktisch oder ?? *gg*
die Frau mit dem Weißen Hut ist die Geisterscheinung der Jutta vom Silberhohl und da wurde wohl ein bissel bei einer anderen weißen Frau abgeschaut um das Schauspiel zu verdeutlichen ( sieht nämlich super aus , wenn sie bei Dunkelheit von Schwarzlicht beleuchtet bei nebel umherwandert )wie ein Geist halt !! also schau dir am Samstag abend doch auch mal das Stück an!!
das geld was der Historiefesverein einnimmt zum beispiel auch meine Standgebühr von 300 Euro die ich zu berappen hab wird für professionelle Schauspieler , Kulissenaufbau ,deren Lagerung ( in einer 4000 qm Halle )und ständig neuen requisiten für die Komparsen aus den reihen derer die da so im Umzug mitgehen leider bekommt der verein sollche ausgeliehenen Sachen auch oft nicht zurück !!
und auch aus diesem Grund damit die Sachen ordendlich passen und nicht so angewürfelt aussehen haben viele Leute nun ihr eigenenes Zeug und Pannesamt wird toleriert !!
ich könnte hier noch etliche beispiele aufführen , zum beispiel noch ein sehr teurer Spaß für den Verein ist die anschließende Reinigun der Stadt und die Aufräumarbeiten nachdem die 40000 besucher wieder weg sind !
das bezahlt nicht alles die Stadt ! ich denke halt einfach bevor man so harte Kritik ablässt sollte man sich schon eine bisschen um die Hintergrnde Informieren !! ansonsten hält der Historienfestverein auch sitzungen ab die vorher bekanntgegeben werden und ist bestimmt über gute Verbesserungsvorschläge dankbar !!
mit lieben Gruß
Diana

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Eintrag #5 vom 18. Okt. 2004 20:09 Uhr Diana Volchert  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Diana Volchert eine Nachricht zu schreiben.

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übrigens gibt es unter wwwseesen-24.de superviele Bilder , wenn ich leider schon selber gesehn hab das dort eine Kostümierte Person mit Jeans dabei ist *gg*
Diana

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Eintrag #6 vom 18. Okt. 2004 20:11 Uhr Diana Volchert  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Diana Volchert eine Nachricht zu schreiben.

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sorry der link war nicht ganz richtig wwwseesen24.de
Diana

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Eintrag #7 vom 18. Okt. 2004 22:41 Uhr Walter Ruf  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Walter Ruf eine Nachricht zu schreiben.

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Der Wahnsinn wird aber nicht durch Steuergelder finanziert, oder?
Wenn doch würde ich das dem Bund der Steuerzahler melden!
Sorry, aber das ich kann nichts, aber auch gar nix auf den bildern erkennen, was was mir beweisst, dass sich da wer ernsthaft nen Kopf über Authentizität, sei es auch nur im rudimentärsten Bereich, gemacht hätte…
Walter

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Eintrag #8 vom 18. Okt. 2004 22:46 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

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Diana, "dieser Mensch" wie du dich beliebst, auszudrücken, muß garnichts über die Hintergründe und Probelem eurer Veranstaltung wissen.
Nur so am Rande, mit genau diesen Problemen kämpft jeder, der eine Veranstaltung macht und keiner wird dazu gezwungen.
"Dieser Mensch" muß nur eins tun:
Die Aussagen aus der Werbung vorweg mit dem vergleichen, was er drinne bekommt.
Und steht historisch drauf und ist Pannesamt drin, dann ist das falsch.
Punkt.
Ich sehs jetzt nicht mehr ein, daß hier ein User sachlich fundierte Kritik bringt, meinetwegen durch Enttäuschung ein Stück emotional gefärbt, und direkt im Nachzug sich Leute registrieren, mit dem einzigen Zweck, ihm erstmal pauschal die Berechtigung an der Kritik abzusprechen.
Wenn ihr wirklich ein historisches Fest machen wollt, schaut euch um, hier findet ihr auch eine ganze Reihe Informationen, wie man günstig einiges erreichen kann.
Mais z.B. ist definitv rausgeworfenes Geld.
Wozu auch nur einen Euro in eine falsche Deko investieren ? Das Geld wäre anderswo sinnvoller angelegt.
Aber solang dieses Intresse nicht besteht und die Reaktion auf Kritik sich nicht an der Sache orientiert, sondern nur den Kritiker abkanzeln soll, seid ihr hier falsch.
Gruß, Ivain

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Eintrag #9 vom 18. Okt. 2004 23:09 Uhr Walter Ruf  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Walter Ruf eine Nachricht zu schreiben.

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@ Diana:
>>also ich muß ja zugeben , als ich diesen ersten
>>Eintrag gelesen hab war ich erstmal sauer und empört !
>>aber andererseits - woher soll der Mensch denn
>>auch wissen wie das da wirklich abgeht , hinter
>>den Kulissen ?
Ich hab mir jetzt mal alle(!) Bilder angesehen, und sorry, sauer und empört beschreibt nur im geringsten, was ich bei dieser Volksveralberung in Reinkultur empfunden habe…
- Papierhelme
- Lederhosen uns Jeans in Massen
- Turnschuhe / Camelboots
- Samt und Nylon, soweit das Auge reicht
Und da wundert ihr euch dass ihr Kritik abbekommt?
>> Die tragen nämlich wirklich Kettenhemden
>> und da diese derart teuer sind stellen sie diese selber her !!
Sorry, aber solange darunter immer noch T-Schirt und Lederhose mit Bikerboots sind, ist dass immer noch falsch!
>> Und alles nur für 2 Tage im Jahr, denn sonst
>> sind wir auf keinerlei anderen Veranstaltungen
>> wie ihr es so schön ausdrückt gewandet zu sehen.
>> und wenn ich mein Pannesamtrock nach einem Jahr wieder aus der Verbannung
>> hole muß ich den nichtmal Bügeln , ist doch praktisch oder ?? *gg*
Dass kann so praktisch sein wie es will, es ist falsch!
Willst Du Motoradfahren, legst Du dir ein motorad zu, kein Fahrrad, willst Du Mittelalter machen, trägst Du Kleidung des Mittelalters, keine Faschingskostüme.
Und das ist_nicht_teurer_als_der_Panneesamtkram!
>> das geld was der Historiefesverein einnimmt zum
>> beispiel auch meine Standgebühr von 300 Euro
>> die ich zu berappen hab wird für professionelle
>> Schauspieler , Kulissenaufbau ,deren Lagerung (
>> in einer 4000 qm Halle )und ständig neuen
>> requisiten für die Komparsen aus den reihen
>> derer die da so im Umzug mitgehen leider
>> bekommt der verein sollche ausgeliehenen Sachen auch oft nicht zurück !!
Sorry, aber das Geld für die auf den Bildern zu sehenden "Trachten" ist zum Fenster rausgeschmissen, weil falsch. Das Geld wäre bei Caritas oder ßrzte ohne Grenzen besser aufgehoben!
>> ich denke halt einfach bevor man so harte
>> Kritik ablässt sollte man sich schon eine
>> bisschen um die Hintergrnde Informieren !!
>> ansonsten hält der Historienfestverein auch
>> sitzungen ab die vorher bekanntgegeben werden
>> und ist bestimmt über gute Verbesserungsvorschläge dankbar !!
Den Schuh sollte sich lieber die Orga dieses Festes anziehen, denn bevor sie ein "Historisches Fest" organisiert, hätte sie sich über geschichtliche Hintergründe informiert, und solche Entgleisungen und Verschwendung von (hoffentlich NICHT öffentlichen) Geldern hätte gar nicht erst passieren müssen…
Walter

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Eintrag #10 vom 19. Okt. 2004 11:45 Uhr Ameli (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Ameli eine Nachricht zu schreiben.

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Liebe Diane,
ich drücke es noch etwas deutlicher aus als meine Vorredner:
Was der Veranstalter betreibt ist ETIKETTENSCHWINDEL !!!
Da steht "historisch" drauf und ist KARNEVAL drin!
Ich spreche Euch nicht das Engagement ab, ich weiß um die Auflagen von Behörden, um die Gagen für die Künstler, die Veranstalterhaftpflichtversicherungen etc.
Schreibt "Märchenfest" drüber oder "Phantastische Zeitreise" oder sonstwas. Sobald da "mittelalterlich" oder "historisch" steht, müßt Ihr Euch an der historischen Realität messen lassen. Ob Ihr das 12. oder 17. Jhdt. darstellt ist dann egal, der Vergleich mit der Realität ist das einzige, was zählt!
Ihr habt das ganze Jahr Zeit, Euch in die Stadtgeschichte einzulesen, ordentliche Klamotten zu nähen, aus vernünftigen Stoffen, Ihr könnt Rezepte ausprobieren für die Gastronomie. Das nur mal als Anregung.
Genau wegen solchem Etikettenschwindel, wie er hier betrieben wird, reagieren wir so ungehalten. Wir vergraben uns in Büchern, stöbern in Museen, bauen Netzwerke auf, um bessere Rechercheergebnisse zu erzielen. Da haben wir sogar noch Spaß dran, jawoll.
Und dann gibt es da Menschen in Karnevalskostümen, die anderen weis machen wollen, genauso sei "das Mittelalter" gewessen!
und erzähl mir bitte nicht, das Publikum will das so! Klar, das Publikum will unterhalten werden. Aber wenn Ihr mal einen findigen Werbefachmann oder streitsuchenden Anwalt unter den Gästen habt, kann der Schuß sehr schnell nach hinten losgehen.
Ich habe nichts gegen Volksbelustigung wie Euer Fest - wenn sie unter dem richtigen Begriff dargestellt wird. Der Name ist dann aber garantiert nicht "Mittelalter".
Gruß
Ameli - die Spaßbremse, Bücherleserin, A-Fanatikerin etc.

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Eintrag #11 vom 20. Okt. 2004 13:05 Uhr Joachim Dittrich  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Joachim Dittrich eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Das Ziel der Darstellung

Zweck und Zeil jeder histroischen Darstellung sollte sein, so zu erscheinen, als wäre man gerade einer illumierten Handschrift seiner dargestellten Epoche entsprungen. Für historische Umzüge/Stadtfeste sollte als Minumum der otpische Eindruck reichen, wenn es eben nur ein- oder zweimal im Jahr gemacht wird und ansonsten kein tieferer Hintergrund besteht.
Jene, die ernsthaft bemüht sind, eine Epoche unserer Geschichte für sich zu entdecken sollten auf jeden Fall sich tiefer mit der Materie beschäftigen, das optische reicht da nicht mehr aus. Man sollte wissen, was man tut.
In Seesen z. B. (mal nur bezüglich der "Ritter")war die Optik allenfalls eine phantasievolle Annäherung ohne Bezug zur gewesenen Realität.
Hier passt der Satz: "Sie denken, sie machen Mittelalter, aber ihre Kleidung macht etwas anderes".
Beste Grüße mit ehrlichen Wünschen zur Verbesserung
Achim

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Eintrag #12 vom 20. Okt. 2004 13:59 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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Ich war nicht da, habe mir aber mal die Fotos angesehen. Auch wenn ich die Formulierung der Kritik einiger hier etwas zu hart empfinde, gerade ob der Tatsache, dass diese Veranstaltung bereits seit einigen Jahren wiederkehrend organisiert wird, ist das, was da zu sehen ist, schon etwas traurig.
Mag ja sein, dass man sich Mühe gegeben hat, aber leider scheint alle Arbeit verschenkt, da es einfach falsch angefangen wurde.
Ich würde den Beteiligten ans Herz legen, den Rat einiger Leute mit Erfahrung in der Rekonstruktion von Kleidung u.ß. zu suchen, so wie es jetzt ist, bietet sich wirklich das Bild eines Faschingsumzuges.
Gruss, Jens

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Eintrag #13 vom 20. Okt. 2004 20:07 Uhr Karen Thöle  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Karen Thöle eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Diana,
glaub nicht, daß die Leute, die sich hier beschweren, keine Ahnung haben, wie es "hinter den Kulissen" aussieht. Wir haben nämlich selber "alle selber für unsere Verkleidungen gesorgt", und viele von uns haben auch ein Kettenhemd zuhause. ßbrigens mit vernieteten Ringen und in Kombination mit einem Gambeson. Nicht auf der blanken Haut. Wir wissen, daß das Arbeit macht und nicht billig ist.
Was der Unterschied zwischen Deiner Anschauung und unserer ist: Man liest es aus Deiner Wortwahl heraus. Du schreibt "Verkleidung" und "Kostüm", "Schauspieler" und "Komparsen". Das trifft es ganz gut, was den Großteil der Bilder, die Du verlinkt hat, anbelangt: Kernpunkt ist die Theateraufführung, und die "Schauspieler" und "Komparsen" laufen den Tag über im "Kostüm" herum. Wer auf dem Platz als Verkäufer aufbauen will, braucht halt eine "Verkleidung".
Die meisten hier sehen das anders. Wir sprechen zwar ab und zu von "Gewandung", für uns ist es aber nicht "Verkleidung", sondern "Kleidung". Die Mode, nach der sie gemacht wurde, ist zwar etliche hundert Jahre vorbei, aber wir bemühen uns nach Kräften, diese Mode bis ins kleinste Detail nachzubauen. Es reicht nicht, daß sie ein bißchen "so aussieht wie", wie ein Symbol für "Das ist jetzt etwas Anderes als das Moderne", sondern sie soll "sein wie". Und da es kein Theaterstück ist, gibt es keine Aufteilung in Hauptrollen und Komparsen. Ich kann vorher nicht steuern, wen in einer Gruppe oder welchen Ausrüstungsgegenstand ein Besucher wie lange und gründlich anschaut. Deswegen muß alles stimmig sein für die dargestellte Zeit.
Wir sind uns im Klaren, daß die modernen Hygienevorschriften vieles verhindern, was im Sinne historischer Korrektheit eigentlich notwendig wäre, wenn man das Stichwort "Mittelalter" umsetzen möchte. Aber den Hygienevorschriften ist es doch völlig egal, wie jemand gekleidet ist (Hauptsache sauber), das muß doch kein Pannesamt sein! Das Sehusa-Fest hätte hier sicher eine bessere Kritik bekommen (und verdient), wenn dort z.B. die Leute am Getränkeausschank das Bier in wirklich historisch korrekter Kleidung ausgeschenkt hätten. Meinetwegen auch aus modern gekühlten Fässern. Aber was ich stattdessen gesehen habe, war das hier: wwwseesen24.de/index.php?[…] - aber Achtung: Bei der Kategorie "17th Century" öffnen sich hinter den Jahreszahlen noch weitere Menüpunkte, die dann die eigentlichen Bauanleitungen haben!)
Sie sollten die Informationen auch an die Seesener weiterleiten, die sich am Sehusa-Fest beteiligen wollen, und an die Händler/Gastronomen, die dort aufbauen.
Sie sollten sich und anderen Leuten klarmachen, daß eine Anschaffung von Kleidungsstücken, die das Kriterium "historisch" wirklich erfüllen, oder noch besser, das Selbermachen solcher Kleidung, eine Investition ist. Eine Investition in mehr Glaubwürdigkeit, in eine Ausstattung, die auch noch Türen zu anderen Veranstaltungen eröffnet, somit also mehr als zwei Tage im Jahr getragen werden kann und sich so irgendwann auch finanziell auszahlt - und eine Investition in ein Gefühl, was man mit einer "Verkleidung", einem "Kostüm" nicht erreichen kann: sich nicht nur als "Schauspieler", als "Komparse" zu fühlen, sondern wirklich abzutauchen in eine andere Zeit.
Bis denn
Karen Thöle

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Eintrag #14 vom 21. Okt. 2004 19:08 Uhr Ranes Haduwolff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ranes Haduwolff eine Nachricht zu schreiben.

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Grüß Euch,
..also, ich versteh die Aufregung nicht…ob es SehusaFest, Kaltenberger Ritterspiele, ob es ein Großteil der Märkte oder Satzvey sind…alle diese "Feste", Massenvolkbelustigungen haben sich das historische Mäntelchen umgebunden, um mit einem Maximum an Spaß und Umsatz das breite Publikum zu unterhalten.
Daß es hier ein paar Leute gibt, die sich -innerhalb ihrer persönlichen Grenzen - auch ein wenig um Historie kümmern, macht diese Feste nicht besser oder schlechter als andere.
Und - Der Laden läuft!!!Die Kasse klingelt, alle sind häppie und halten sich für die Verfechter toitscher Kultur.
Es gibt keinerlei Anlass, etwas daran zu ändern…
Oder erwartet hier jemand, daß sich da was ändert? Wegen Etikettenschwindel? Paragraph???
Schön wärs…und schön ist es, wenn sich aus diesem Sumpf mal jemand erhebt, aufs trockene Land kriecht und nach wirklicher Historiendarstellung sucht…
Aber das noch zu diskutieren, sich zum x-ten Mal im Kreis zu drehen…naja, viel Spaß…
Ars Militia - Euer Haduwolff

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Eintrag #15 vom 21. Okt. 2004 20:02 Uhr Diana Volchert  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Diana Volchert eine Nachricht zu schreiben.

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ich wollte auch nicht in dem Sinne Kritisieren ! Ich wollte nur unsere Seite der Medaille aufzeigen und wenn da 40 000 Besucher kommen, kann das ganze nicht derart schlecht ankommen.
Klar ist es schade für die die sich da echt nen Kopf machen wie ihr aber dieses Fest ist wohl auch hauptsächlich auf Kommers aus! Auch uns taten die Gewandhändler die zb uns gegenüber standen echt leid . weil die haben echt nicht viel verkauft, der Häufigste Kommentar war dann *zu Teuer*
das das wirklich alles Handarbeit ist hat die Leute wenig interessiert und ich denke auch das die meißten es sich schlecht vorstellen können was Leute dazu bewegt im Zeitalter von Nähmaschinen ihre Kleidung noch selber mit der Hand zu nähen . Eher war denen wichtig wo sie wohl das billigere Bier bekommen. Früher war die "Mutter des Sehusafestes" mit uns auch noch wesentlich strenger was den Verkauf gewisser Dinge betrifft ! aber heute ist auch Kaffe in Termoskannen kein Problem mehr solange die nich so ganz Sichtbar im Stand stehen !
wir finden das auch schade , aber man beugt sich dem *bedarf* des publikums und die wollen zu ihren Waffeln Kaffee , ob es den damals gab oder nicht!
und ich will hier auch nicht streiten ich wollt nur zu bedenken geben das wir uns als Mitwirkende irgendwie auch unsere Gedanken machen !
ich grüße euch und seid mir um gottes willen nicht böse das ich halt auch nur mal meine meinung dazu geschrieben hab !
Diana

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