Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Umsteigen statt Aussteigen

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Eintrag #1 vom 07. Jul. 2003 11:13 Uhr Alexandra Krug  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Alexandra Krug eine Nachricht zu schreiben.

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Wir haben ja im andren Thread die nach Mittelalter Süchtigen und auch die, die sich ganz vom Hobby losgesagt haben. Ich will weder das eine, noch das andere. Bin also süchtig nach dem "Zeitkick". Komme grad aus Herzberg und muß feststellen, daß ich auf solchen Veranstaltungen keinen solchen "Kick" je bekommen werde. Es sind einfch zu viele Dilettanten unterwegs, die mir die Stimmung verpesten. Ich werde es vorziehen, mich auf mein Pferd zu setzen, und alleine in den Wald zu reiten. Da ist die Stimmung mittelalterlicher, als es mir je solch ein Fest vermitteln könnte. Ich habe grad eine Allergie von all diesen Leuten, die meinen, ihre Sache sei superauthentisch und sie superwichtig und dabei sind es doch alles nur Rollenspieler, die sich eine Rolle aussuchen, wo sie ihr mangelndes Selbstbewußtsein schön aufpeppen können. Nicht, daß ich mich jetzt über einen bestimmten Vorfall aufregen würde. Es ist mir einfach so aufgefallen. Es gibt schon genügend Leute, die Ihr Hobby erst nehmen und mit tollen Repliken herumlaufen. Aber auch die werden so empfinden und wohl am liebsten nur noch Museumsevents machen. Leider habe ich mir ein bescheuertes Thema ausgesucht, das HMA. Da sind ja die Möglichkeiten mit Museen nicht besonders üppig. Aber das ist mir auch ganz wurscht.
So, ich mußte jetzt einfach nur mal meine Meinung vom Stapel lassen. Aber da es ja nicht nur mir so geht und ich auch eine ganze Reihe von Leidensgenossen getroffen habe, dachte ich, es ist mal angebracht das hier so in den Raum zu stellen…
Viele Grüsse, Alexandra von Lichtenstein

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Eintrag #2 vom 07. Jul. 2003 12:43 Uhr Ulrich Busse  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ulrich Busse eine Nachricht zu schreiben.

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Hi Alexandra,
was genau willst Du denn jetzt hier diskutieren ?
Die Erkenntnis, dass man auf Veranstaltungen wie Herzberg keinen Mittelalter-Zeitkick bekommt, ist nicht wirklich neu und wurde schon oft und eingehend erörtert. Insoweit hättest Du damit rechnen können, enttäuscht zu werden.
Umsteigen ? Auf was ?
Es gibt durchaus Veranstaltungen, die den von Dir entbehrten Kick (jedenfalls ansatz- oder teilweise) vermitteln. Es liegt ja ein Stück weit auch an einem selbst.
In den Wald reiten oder laufen ist sicher schön, aber auf Dauer vielleicht etwas einsiedlerisch.
Also, was meinst Du mit umsteigen statt einsteigen, dass es einen neuen Thread mit Leben erfüllen kann ?
Sonst sehe ich die Gefahr, dass es die 137. Marktqualitätsdebatte wird …
teilnahmsvolle Grüße von der Spree
Ulli

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Eintrag #3 vom 07. Jul. 2003 12:44 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo,
wenn ich mich heute auf so ein Event wie Herzberg wagen würde, würde ich vermutlich auch mit einem Koller nach Hause kommen. (und mal wieder darüber nachdenken alles hinzuwerfen…..)
Was hilft ist: Zu Hause bleiben und nachdenken was man möchte, mit nette Leuten auf kleine Veranstaltungen fahren, die "MA-Scene" sein lassen wie sie ist (oder will).
Mit der Suche nach historischen Feeling ist das so eine Sache. Man kann schon unheimliche Momente erleben. (Ich hatte das mal ganz früh morgens auf der Befestigung in Biskupin, bei Schnee und Vollmond Nachts in Oerlinghausen oder (so ganz anders) beim Baden in der Therme in Xanten.
Einfach so ein kurzer, unrealistischer Moment.
Mehr kann man, meiner Meinung nach, als Aktiver in der lebendigen Geschichte nicht erhoffen.
Sylvia
Projekte zur lebendigen Geschichte
wwwfolgari.de

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Eintrag #4 vom 07. Jul. 2003 12:44 Uhr Ulrich Busse  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ulrich Busse eine Nachricht zu schreiben.

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… ich meinte natürlich "umsteigen statt aussteigen" …
Ulli

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Eintrag #5 vom 07. Jul. 2003 16:27 Uhr Ivo Malz (IMMS)  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ivo Malz (IMMS) eine Nachricht zu schreiben.

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…ich trenne das mittlerweile etwas und habe so meinen Seelenfrieden nivelliert.
Markt is Markt, ßrgernisse sind ßrgernisse, da fahr ich zum Kostümcamping und Leutetreffen hin, und manchmal ergibt sich auch ein fachlich ergiebiges Gespräch, oder wirklich interessierte Besucher wollen eventuell etwas wissen.
Erwartungen etwas niedriger gehängt, und schon macht sich Entspannung breit- außerdem kann man sich mit ein paar anderen intoleranten, kostümkontrollierenden Miesepampeln ein Logenplätzchen suchen und auf Statler und Waldorf machen ;o)
Mittlerweile hatte ich mehrfach die Möglichkeit, den Zeitkick auf zeitlich sortierten Veranstaltungen zu genießen, und bei dieser Gelegenheit wurden auch keine Erwartungen enttäuscht.
Und für den puren Spaß im Kostüm fahr ich nach wie vor gerne aufs LARP.
Die Szenepolitik geht mir eh am Rektum vorbei, von daher ist auch überwiegend Sonnenschein.
Alles ne Frage der Perspektive.
Gruß
Ivo

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Eintrag #6 vom 07. Jul. 2003 20:38 Uhr Alexandra Krug  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Alexandra Krug eine Nachricht zu schreiben.

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Ich wollte jetzt auch nichts diskutieren. Sylvia hat recht: Ich bin einfach mit einem Lagerkoller wieder heim gekommen und hab mir auf diesem Weg ein bischen Luft gemacht.
Wo in aller Welt kann ich mir einen Kick holen? Mir fällt für das 13. Jahrhundert nichts wirklich großartiges ein. O.K. vielleicht, wenn das Wünnenbergprojekt mal steht. Tilleda ist zwar auch ein Museumsdorf, aber ich glaube nicht, daß ich dort das bekomme, wonach ich suche. Scheinbar gehen an mir diese kleinen, feinen Events vorbei. Ich höre zwar immer wieder das eine oder andere, wenn ich mir dann aber ansehe, wer dann da so war, denke ich mir immer, daß ich nichts verpasst habe.
Ich glaube, wenn ich meinen Frieden wieder gefunden habe, werde ich auch wieder an Veranstaltungen wie Herzberg gefallen finden….
Viele Grüsse, Alexandra von Lichtenstein

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Eintrag #7 vom 07. Jul. 2003 22:13 Uhr Silvia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Silvia eine Nachricht zu schreiben.

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Hi!
Fürs Hochmittelalter habe ich eine Alternative kennen und schätzen gelernt, ich bin dann zwar nicht in Klamotten unterwegs, sondern zahlender Besucher.
Gemeint ist Themenpark Archeon wwwarcheon.nl
Tschüs
Aisling

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Eintrag #8 vom 05. Feb. 2004 18:13 Uhr Karin Geller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Karin Geller eine Nachricht zu schreiben.

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Also langsam bin ich ds ganze A und so Gequatsche echt leid. Nicht falsch verstehen. Ich finde ja auch, daß man so authentisch wie möglich sein sollte und sich nicht Fantasymäßig alles zusammenklaubt, was einem gerade gefällt. Aber mir geht um genau die Leute, die immer Blöken wie schrecklich unA das alles ist, auf einem Markt würde ja mehr gefeiert als diskutiert, jeder will nur seinen Spaß….. Ist schon klar. Ich habe die Botschaft verstanden. Im Mittelalter sind dann auf einem Fest/Markt alle nur rumgehockt und habe ernsthafte Diskussionen geführt. Ist ja auch kein Wunder. Wenn da überwiegend vornehme Adlige rumstolzieren. Muß schon eine tolle Zeit gewesen sein, wenn es so viele Reiche gab, die dann auch nur in ihren besten Klamotten rumgelaufen sind. Vielleicht sind die Damen dann auch noch zur Entspannung am besten in Rüstung durch den Wald geritten. Klingt ja alles sehr Realitätsnah. Damit will nur sagen, daß es doch eigentlich schon meist im Ansatz hapert und gerade die, die am lautesten Tönen laufen in den vornehmsten Gewändern rum, wie sie vielleicht nur bei Hofe getragen wurden. ßber die einfacheren Darstellungen wird dann die Nase gerümpft. Und ich glaube, den Kick, der hier beschrieben wird gibt es nicht. Gerade die vornehmen Damen und Herren würden sich wundern, wenn sie tatsächlich mal für ne Viertelstunde ins Mittelalter geraten würden.
Ansonsten muß ich auch sagen, daß man das Gefühl fürs MA doch eher bei Kleinigkeiten gewinnt. Wie den Sonnenuntergang, wenn man einfach mal das hier und jetzt vergißt und versucht mit den einfacheren Gegebenheiten zurecht zu kommen. Spielt denn nicht letzendlich jeder nur eine Rolle auf den FEsten, die er sich zurecht gelegt hat und irgendwie versucht auszufüllen?

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Eintrag #9 vom 05. Feb. 2004 18:33 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Schön...

Das scheint dir ja richtig gut getan zu haben….
Aber nur mal so am Rande:
Hast du überhaupt auch nur einen einzigen Thread hier mal vollständig gelesen und versucht zu verstehen ?
Nur so aus purem Intresse.
Gruß, Ivain

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Eintrag #10 vom 05. Feb. 2004 18:49 Uhr Laura (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Laura eine Nachricht zu schreiben.

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sorry, aber bei deinem Eintrag Karin bin ich echt ausgestiegen! Ich hoffe das war ironisch und spassig gedacht….
echt, die A-ler laufen immer in den adeligen Klamotten rum….*prust!*
Guß, Laura

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Eintrag #11 vom 05. Feb. 2004 20:28 Uhr Steffen Zimmermann  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Steffen Zimmermann eine Nachricht zu schreiben.

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Ich glaube ich steige aus.
Meine eigene Schamgrenze erlaubt mir nicht mehr länger in meiner Gewandung über die Märkte und Burgen dieser Erde zu ziehen.
Gar schreckliches hat sich zugetragen auf den Märkten zu Mingen und Hinderweinenthal.
Es gab ein fürnehmes Handgeklapper zum Ende der Veranstaltung, Taschendrachen hauchten den Odem Ihres Lebens aus.
Zunder wurde geschwungen, liebreizende Stähle an Feuersteinen entlanggezückt.
Gar wie erhob sich mein Herzlin als ich die Mägde mit Ihren prallen Leibern in Ihren güldenen Harnischen zu Pferde mit gezückter Lanze ;-)) im Walde reiten sah….
Erquickt micht weiter edle Dame, oder mag es gar wohl mir tapferem Recken sein auszusteigen ???
Servas
Steffen

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Eintrag #12 vom 06. Feb. 2004 09:46 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Karin,
es gibt Veranstaltungen zu Hauf!
Was sollt das?
Das Spektrum reicht von der kunstfellbekleideten Germanensauforgie über kostümierte Stadtführungen bis zu finsterstem Okkultismus.
Warum geht Du denn noch auf solche Veranstaltungen wenn es Dir da nicht gefällt? ßndern kannst Du eh nichts und wenn Du missionieren willst denke ich ist Deine Energie bei der Heilarmee besser investiert als auf einem Mittelaltermarkt.
Es gibt unmengen Anbeote zu Mittelalter und Geschichte - Such Dir einfach es was Deine Kragenweite hat.
Weiter kann ich Dir in der Sache nicht helfen, da ich nach Deinem Posting zu schließen schlicht ein anderes Hobby habe.
Sylvia
Projekte zur lebendigen Geschichte e.V. (i.G)

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Eintrag #13 vom 06. Feb. 2004 12:25 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Ich steige nirgendwohin...

…weder um noch aus.
Warum?
Sonnenuntergänge haben nix mit MA zu tun, sondern mit romantischen Anwandlungen, und diese mit ersterem zu verbinden zeugt von einer gänzlich realitätsfernen Sichtweise des Lebens unser Altvorderen.
Und da dankenswerterweise ich über eine hoch gelegene Behausung nebst Westblick verfüge, bekomme ich die- von mir durchaus geschätzten- Sonnenuntergänge frei Haus.
Wie gut, dass ich das Hobby nicht wegen den Sonnenuntergängen mache.
Zitat Grimar:
-TILT-
Gruss, Esca

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Eintrag #14 vom 06. Feb. 2004 17:30 Uhr Karin Geller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Karin Geller eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo noch mal
Ich gebe zu, dass ich nicht jeden einzelnen Thread hier gelesen habe und wenn ich jemanden unberechtigt auf die Füße getreten bin tut es mir leid. Mußte mir aber nun auch einfach mal Luft machen. Ich will und wollte auch nie in Abrede stellen, dass es das Ziel von jedem sein sollte, nach größtmöglicher Authenzität zu streben. ßber was ich mich nur regelmäßig ärgere sind die Leute, die ständig an allen und jedem rummäkeln wie stümperhaft sie doch sind, wie unpassend die Ausstattung usw. Allerdings belassen es diese Leute dann meist nur beim Meckern anstatt, wie es so schön heißt "konstruktive Kritik" zu üben. Oftmals werden Leute mit nicht so guter Gewandung einfach auch geringer geschätzt, bzw. geachtet, will heißen, man wird von den anderen, besseren von oben herab betrachtet oder als mehr oder weniger dumm und unfähig wie ein Kleinkind behandelt. Habe ich leider selbst schon erlebt. Viele Leute sind aber sehr dankbar, wenn sie gute Tipps und etwas Hilfe bekommen. Nur so kann man doch was ändern. Es nutzt doch keinem, wenn die Leute, die gut Bescheid wissen, auf dem hohen Roß sitzen und die anderen irgendwie nur langsam voran kommen. Solche Leute wollte ich ansprechen. Es ist halt gerade für Einsteiger nicht sehr angenehm, wenn sie als erstes mal abfällig von oben bis unten gemustert werden. Ja, gleich geht das Geschrei wieder los, aber wie gesagt, das habe ich alles schon gesehen oder auch selbst erlebt. Vielleicht sollte man einfach diese Einstellungen ein bisschen ändern und schon kommt auch wieder für mehr Leute der "Kick". Trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass man doch Spaß haben kann auf einem Markt und nicht immer alles nur so bierernst sehen soll. Auch, dass meiner Meinung nach eigentlich zu viele Reiche und Adlige auf so einer Veranstaltung rumlaufen.
Also dann, steinigt mich, wenn ihr wollt, aber so sehe ich das eben.

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Eintrag #15 vom 06. Feb. 2004 21:05 Uhr Ulrich Busse  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ulrich Busse eine Nachricht zu schreiben.

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Ich weiß nicht, wo Du das erlebt hast, aber sicher nicht hier.
Warum machst Du Deinem ßrger nicht dort Luft, wo er verursacht wird ?
Dort landet es wenigstens an der richtigen Adresse.
Grüße von der Spree
Ulli

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Eintrag #16 vom 06. Feb. 2004 21:06 Uhr Walter Ruf  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Walter Ruf eine Nachricht zu schreiben.

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Geht wieder mal das Gejammer über die bösen Fan"A"tiker, die Einsteigern mit ihrem Standesdünkel das Hobby versauen los?
Was ists denn heute?
1) sie stellen zu hohe Anforderungen an Einsteiger ?
2) sie sind zu arrogant, anderen zu helfen ?
3) sie lassen kein gutes Haar an Einsteigern ?
Also;
zu 1)
Hallo? Wer einem Motaradclub beitritt erwartet doch auch nicht, eine Harley geschenkt zu bekommen, oder? Wer sofort voll einsteigen will braucht eben seine Klamotte, beim genannten Motoradclub fängt man ja auch nicht mit dem Damenfahrrad an, steigert sich dann über Mountainbike, Mokick, 80er bis Enduro zur vollwertigen Maschine, oder?
Ich kenne aber kaum eine Gruppe, die einem interessierten Neueinsteiger nicht beim Einstieg hilft…
Wobei Hilfe hier Buchtipps, Quellen und Nähanleitungen, aber keine Instant Fertig Lösungen sind. Wer das will, ist im Hobby eh falsch, ist hart, sry, aber so isses…
zu 2)
Von 10 Hilfesuchenden erweisen sich 8 als Vertreter des "bassd scho middelalders", die entweder
- Bestätigung ihrer Schlunz Klamotte wollen
- eine schnelle, billige Notlösung um gerade-noch-so den Standart einer VA zu erfüllen, wo im aktuellen Outfit nicht reinkommen suchen
- sich beraten lassen wollen, bei allem was mit Recherche, Bücher lesen oder Quellenforschung zu tun hat abwinken, weil es ja Spaß machen soll
Wenn sie dann nicht bekommen was sie wollen, ist das Feindbild, der arrogante A-Papst schnell gefunden…
Und die beiden, die echt Interesse haben, müssen dann leider gegen die mittlerweile polarisierte Hüllenpanzerung der Aktiven antreten, und erstmal deren Skepsis überwinden…
(Sagt "Danke" zu den Flokati Rittern!)
zu 3) Hab ich noch nicht erlebt, sry!
Diejenigen, die sich über die bösen Arroganzling echauffieren, sind meist jene "8 out of 10", und da kann ich nur sagen, wie man in den Wald schreit wird man heiser…
Woran es fehlt, ist die entsprechende Ehrlichkeit…
Niemand reißt jemand den Kopf ab, wenn er Fantasy macht oder es nich super genau nimmt, aber wenn er seinen Braveheart Kilt mit 2 - Händer als "audendisch middelalderlich" anpreist, gibt-s eben die entsprechende Verbalwatsche seitens derer, die den Mist nicht mehr hören können…
Aber Fantasy ist nun mal nicht so Prestigeträchtig wie Mittelalter, man möchte sich und seine Homepage ja mit so tollen Begriffen wie Reenactment, Historisch, Geschichte, Living History schmücken, egal ob man dem gerecht wird, weis was sie überhaupt bedeuten, da ist-s auch egal, das soganannter Reenactor zu blöd ist, Reenactment überhaupt richtig zu schreiben…
Hintergrund ist, neben der primären Faulheit und dem angeknacksten Ego der entsprechenden Personen, ganz einfach eines:
Derartige "ridder-wikinga-kelten-templer" verbindet meist eines: Sie treffen sich auf Märkten und tauchen in die, von ihnen mitgeschaffene, Atmosphäre ab und sonnen sich Stolz in der Beachtung der Besucher, denen bereitwillig erklärt wird, wie im Mittealter gelebt wurde (bzw. wie man sich das Mittelalter gerne vorstellt). Den Besucher freut es, weil er nicht weis, das er verarscht wird, und der Veranstalter ist Happy über die zufriedenen Besucher…
AAABER:
Die meisten Veranstalter haben vom Mittelalter auch kaum Ahnung, sie sind Eventmanager und Geschäftsleute die Geld verdienen wollen, was ja verständlich ist…
Würde man diesen Herren ehrlich sagen "Nee du, was wir machen hat mit Mittelalter nix am Hut, wir haben eigentlich nicht recherchiert, sondern auf Trödelmärkten und IKEA Ausverkäufen zusammengeramscht was in etwa so aussah wie aus Braveheart und Conan", glaubt ihr, die würden die Gruppe noch engagieren UND ihnen ihre urig-gemütliches Hobby finanzieren?
Wohl kaum…
Wenn dann nachgehakt wird, warum die Bilder auf der HP nicht dem angepriesenen Begriffen entsprechen kommt der Aufschrei der gequälten Kreatur, dann kommen hanebüchene Märchen über verschleppte Maiden, freie Söldner, geerbte Kleidung und das heissgeliebte "Die waren ja nicht blöd damals" Argument, das als Allgemeinlösung für Springerstiefel, Flokati und Lederhose herhalten muss…
Schließlich ist das ja soooo teuer….
Komisch nur, fürs Schwert und Kettenhemd hat das Geld aber immer gereicht!
Schliesslich geht-s ja nicht nur ums Ego, sondern um die Gagen, die verloren gehen, wenn der Veranstalter merkt, das es auch bessere Gruppen gibt, die nicht nur urig-archaisches-extrem-methorn-schwenking und ultra-selbst-beweihräuhering rüberbringen, sondern den Besucher durch "echtes" Mittelalter begeistern können…
(Und glaubt mir, das geht!)
Mir geht-s auch nicht um diejenigen, die erst anfangen, oder evtl. nach veralteten Quellen gearbeitet haben, oder in ihrer Klamotte, stolz wie Oscar auf die erste selbst genähte Cutte/Tunika, mal übern Markt schlendern um Meinungen einzufangen (Und ich würde nen Teufel tun und denjenigen wegen einer falschen Naht zur Sau zu machen!)!
Auch nicht um LARPER, die einen Markt wegen der Atmosphäre besuchen, denn die stehen ehrlich dazu, Fantasy zu machen, da fällt es mir auch nicht schwer originelle Klamotten zu bewundern…
Fehler macht am Anfang jeder, was mich aber auf die Palme treibt, ist der Anteil Leute, die seit Jahren hartnäckig "ihr" Mittelalter durchboxen und stur und beratungsresistent an ihrer Schlunzklamotte festhalten, und dabei immer noch vollmundig behaupten, Lebendige Geschichte darzustellen und bei (berechtigter) Kritik das große Toleranz Lamento ablassen…
Dann geht wieder das Geheule los, dass jeder doch machen darf was er will…
Stimmt! Aber es darf auch jeder sagen
- "Du lügst, wenn du sagst Das ist mittelalterlich"
- "Du schmückst dich mit fremden Federn"
- "Eure Gruppe ist nicht mehr als eine Mogelpackung"
- "Das sind doch nur Ausreden, weil du zu faul zum recherchieren bist!"
Darf man natürlich nicht, schließlich muss man tolerant sein, und jeden sein Ding machen lassen…
Und wenn man doch was sagt ist man der böse Spaßverderber…
Diejenigen die es wirklich durchziehen wollen, die mit Sinn und Verstand ans Hobby gehen werden früher oder später feststellen, das die einfachste Herangehensweise das bewährte "Historische Lösungen für Historische Probleme" ist, und dass mittelalterliche Kleidung ist eben Kleidung ist, die im Mittelalter getragen wurde, und nicht irgendwelche Romantikhemden aus irgend einem eBay-Shop…
Und diejenigen der "Bassd scho" Fraktion dürfen sich gerne weiterhin selbst das Wasser abgraben, denn irgendwann lassen sich auch die Besucher nimmer verarschen, spätestens dann werden die Veranstalter umschwenken, und dann heißt es "Geh doch nach Hause, wenn dich hier keiner mehr mag…" für die Freyen Ritter, die Karodecken Kelten Rocklümmel und Fellbarbaren, dann dürfen sie sich auf privaten Lagern treffen und darüber heulen, dass die bösen A-Päbste ihnen ihr Hobby kaputt gemacht haben…
Denn einsehen, dass sie sich selbst ans Bein gepinkelt haben werden sie sicher nicht…
Soviel zu den A-Päbsten und ihren bösen Machenschaften, beleidigte Marktritter flamen mich bitte direkt an, interessierte (FMA) Neulinge können mich auch gerne anmailen…
Grimar

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Eintrag #17 vom 06. Feb. 2004 21:26 Uhr Magdalena Wohlgemuth  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Magdalena Wohlgemuth eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Karin,
hm, ich hab so das Gefühl hier liegt irgendwie ein Mißverständnis vor.
Ich glaube, dein Problem ist folgendes: es gibt, gerade auf Märkten, einige Leute, die sich erst dann gut fühlen, wenn sie über andere schimpfen können - aber eigentlich erst mal vor der eigenen Haustüre kehren sollten. Also, anders ausgedrückt, viel von A reden, aber so wenig wie möglich dafür tun. Und dafür lieber auf anderen rumhacken.
Der Fehler dabei ist: hier in TV wirst du eher wenige von diesen treffen, die sind nämlich schon alle abgehauen. So wie ich das sehe, gehen viele von den Leuten, die hier posten, schon gar nicht mehr auf Märkte sondern nur noch auf Museums- oder mehr oder weniger interne Veranstaltungen. Wenn du dir mal die Autoren der Beiträge ansiehst, wirst du feststellen, daß die "community" hier relativ klein und jedenfalls nicht repräsentativ fürs Marktmittelalter ist.
Sorry, ich versteh dein Problem, aber du schimpfst meiner Meinung die Falschen.

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Eintrag #18 vom 06. Feb. 2004 21:29 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

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Ich schließe mit Ulrich an und ergänze folgendes:
Herzlichen Glückwunsch, hier ist dein Schild.
SO wie du hier aufschlägst, kann ich gut verstehen, daß du bislang keine Hilfe bekommen hast.
Würdest du dich erst informieren, was hier so läuft, und wo du vielleicht rein durch lesen direkt Hilfe zu deinen evtl vorhandenen Fragen bekommst, dann hätte das Forum sicher einen großen Nutzen für dich.
Wenn du aber wie getan einfach herkommst und ohne Ahnung und auch nur die geringste Bereitschaft, dich mit dem Forum auseinanderzusetzen, irgendwelchen Frust abläßt, dann will keiner mit dir spielen.
Mein Tip:
Such dir was, wo du deinen Frust loswirst und probiers dann nochmal.
Oder auch nicht.
Gruß, Ivain

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Eintrag #19 vom 07. Feb. 2004 11:42 Uhr Ivo Malz (IMMS)  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ivo Malz (IMMS) eine Nachricht zu schreiben.

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Moin.
So deutlich ich fett unterstrichen Walters Beitrag unterschreibe und auch Ivain und Lena zustimme…
Liebe Karin,
beim Lesen Deines Beitrages fühlte ich mich an meine eigenen Aussagen vor 5, 6 Jahren erinnert. Genauso hab ich auch mal geredet und gedacht. In der Zwischenzeit ist mir aber der Kronleuchter aufgegangen, daß diese Aussagen, siehe speziell Walters Ausführungen, rein logisch und inhaltlich nicht haltbar sind, und auch nicht wahrer werden, wenn eine Mehrheit sie vertritt.
Es gibt in der "Mittelalterszene" (ich verwende diesen Begriff mit Anführungszeichen jetzt mal als ßberdeckel für alles, was sich in irgendweiner Form fürs Mittelalter interessiert und entsprechen kostümiert) nun mal klare Mehrheitsverhältnisse.
Nämlich in der Form, daß zwar alle sagen, sie "mächn Middelalder" und dafür ernstgenommen und respektiert werden wollen, die Mehrheit aber im gleichen Atemzug betont, daß "übertriebene Audenzidät" eigentlich ein Minderheitenhobby für verbohrte Kommunikationskrüppel ist.
Was Mittelalter jetzt ist, oder was glaubwürdige Darstellung mittelalterlichen Lebens ist, ist aber keine Gefühlsfrage, sondern eine Frage der Fakten, und die lassen sich nicht per Mehrheitsentscheid hin und her biegen.
Auf der Gefühlsmäßigen Seite muß ich Dir zustimmen, eine große Masse hält es als "eschder Middelalderer" für unabdingbar, allen zu zeigen, wer denn der Chef im Ring ist. Die quatschen einen ungefragt zu und putzen einen runter und sind stets bemüht, sich selbst ins beste Licht zu rücken, indem sie einem den tiefsten Schatten zuweisen.
Ja, auch das gibts.
Ja, auch Leute mit dem Bestreben nach Originaltreue können sich durchaus so aufführen.
ABER: Nein, nicht alle, die sich als Okinaltreuefanatiker gerieren und andere runterputzen, sind generell qualitativ gute Darsteller!!!
Leider machst Du daraus im Umkehrschluß das beliebte Zerrbild, daß "Authentiker" pauschal die Bösen sind, die einem den Spaß verderben wollen.
Und da liegst Du eben grundfalsch (siehe Walters Posting, er hat das sehr schön aufgedröselt).
Wirklich um Originaltreue Darstellung bemühte Leute sind keine Sekte und kein Geheimbund, sondern erstmal Menschen. Und in dieser Gruppe Menschen bietet sich das komplette menschliche Spektrum vom ümgänglich-hilfsbereiten Typus bis zum beschriebenen arroganten Stinkstiefel.
Ob und wie Du mit den jeweiligen klarkommst oder zusammenrasselst ist genauso Lotto, als wenn Du in der Kneipe mit jemandem ein Gespräch anfängst- Du kannst an Idioten und nette Mitmenschen geraten, aber bei einer Abfuhr generell alle Kneipenbesucher als arrogante Stinkstiefel einzuordnen, schießt übers Ziel hinaus.
Im ßbrigen- wenn Du Dich wirklich dafür interessierst, wie sie es damals gemacht haben und Du Dich daran orientierst, hast Du zwei Effekte:
1)Deine Ausrüstung sieht nicht nur aus wie, sondern funktioniert auch wie.
Damals war halt die Mode anders, und manche Lösungen wirken auf den heutigen Menschen etwas strange. Vor 5, 6 Jahren hätte ich meine Hose sicher nicht am Wams angenestelt ("…was ne *blöde* Idee, wie sieht´n das aus, Baumwolleggins sind viel billiger…"). Aber sie habens damals so gemacht, ich habs nachgemacht, und es funktioniert und ist bequem.
2)Du mußt nie mehr Angst vor Besserwissern haben, weil Du es richtig gemacht hast.;o)
Leider tritt dann irgendwann ein weiterer Effekt in Kraft:
3)Imagine that:
Du hast Dir rausrecherchiert und mühsam nachgebaut, wie sie es damals gemacht haben. Du hast Dir mit Spaß dabei nach historischen Lösungen Deine Klamotte und Ausrüstung und nicht zuletzt Deine handwerklichen Fähigkeiten feingetuned. Du hast solide wissensunterfüttert einen guten Grad an Originaltreue erreicht und ist Di darüber klargeworden, daß alles seine Zeit braucht und das Hobby ein Weg ist und kein Ziel.
Und dann kommen Dir Horden von Leuten entgegen, deren Kenntnisse bei "Was ist Was- die Ritter" enden und die den Kauf eines Zweitbuches auf der Prioritätenliste weit hinter Helm, Schwert, "Wikingerstuhl" und Kettenhemd eingeordnet haben, OBWOHL sie diverse Mittelalterforen regelmäßig besuchen, und schwätzen Dich mit ihrem "experimentalarchäologisch erarbeiteten und nach alten Stichen und Urkunden rekonstrierten und aus schweren, monatelangen Recherchen in Bibliotheken und Archiven erwachsenen" Halbwissen über Schwerter auf dem Rücken müde…
Der Effekt ist, daß es nur noch NERVT! Daß es Dir nicht in den Kopf will, daß irgendwelche Hergelaufenen Pappnasen behaupten dasselbe Hobby zu haben wie Du, aber sich keinen Fatz für mehr interessieren, als blechbehängt über Märkte zu tingeln, den Flachstahl scheppern zu lassen, im gesunden Bewußtsein, dem dummen Volke zu zeigen wie es denn "damals wirklich war" bei die Ridders. Solide imprägniert gegen den Gedanken "Man könnte ja noch was verbessern", denn "wenn der Veranstalter Gage zahlt und das Publikum applaudiert, sind wir audendisch genuch".
Falls Du mal an dem Punkt ankommen willst, den ich gerade beschrieben habe, dann nimm Dich in acht, daß Du nicht zu einem verbohrten, intoleranten Stinkstiefel verkommst, wie Walter, Ivain und ich welche sind;o)
Spaß beiseite, ich hoffe, Du kannst nachvollziehen, wo diese "arrogante Haltung" herkommt, und vor allem, daß sie nicht zwingend nur auf menschlichen Defiziten basiert.
Vielleicht hast Du ja etwas Appetit auf Originaltreue und *Mittelalter* bekommen?!
Es lohnt sich.
Falls Du Dich eher kreativ selbst verwirklichen willst und rein zum Ambientetanken auf Märkte fährst, fühl Dich bitte nicht angegriffen.
Gruß
Ivo

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Eintrag #20 vom 07. Feb. 2004 12:22 Uhr Wolf Zerkowski  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Wolf Zerkowski eine Nachricht zu schreiben.

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Moin,
ich will mal zurück zur eigentlichen, wenn auch aus Frust enstandenen, Einstiegsfrage.
Ich denke man muss nicht umsteigen oder aussteigen sondern einfach nur richtig voll einsteigen.
Einsteigen, in die vollen gehen und es so gut machen wie man es hinbekommt, dann kommt die Befriedigung im Hobby von selbst.
Ja und die Anderen..?……so what…Problem anderer Leute. Die paar, die auf der gleichen Wellenlänge liegen findet man wie von selbst……;-)
Gruß Wolf
wwwbauer-und-bonde.de

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Eintrag #21 vom 07. Feb. 2004 12:31 Uhr Dietrich (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Dietrich eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Leute,
wieso heult ihr denn so auf? Fühlt sich jemand von Euch getroffen? Also, ich nicht.
Karin beschreibt doch lediglich einen Kreis selbsternannter "A- Leute" die man wohl auf Märkten trifft und die sich darin gefallen, ihrer Meinung nach minderwertige Darsteller runterzuputzen. Und da ich solche Leute ebensowenig schätze, kann ich ihr in deren Ablehnung nur zustimmen.
Lest Euch doch mal durch, was sie geschrieben hat; fühlt sich einer von Euch dadurch angesprochen? Na? Ehrlich? Doch wohl nicht.
Falls Karin nichts anderes kennt als die Märkte und Feste, und falls man dort besagte und beschriebene sogenannte "A"- Klientel trifft, und wenn ihr das nicht gefällt, so daß sie sich lieber auf elementarere Erlebnisse wie Naturschönheiten konzentriert- dann ist sie in meinen Augen keine pöse Auf-den-Lichträgern-Rumhackerin, sondern eine Suchende.
Also prügelt nicht auf sie ein, sondern nehmt sie bei der Hand, ladet sie ein, zeigt ihr "unsere" Welt und führt sie in´s Licht.
Sakra, Leute, es kann doch wohl nicht sein, daß hier auf Leute, die (noch) nicht unter der Fahne der Originalgetreue segeln, mit der gleichen Vehemenz eingeprügelt wird wie vor Jahren noch auf solche, die es wagten, das "pöse A- Wort" zu gebrauchen…..
Dietrich

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Eintrag #22 vom 07. Feb. 2004 14:20 Uhr Lena Bitterlich  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Lena Bitterlich eine Nachricht zu schreiben.

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Also, ich mag auch mal meinen Senf dazugeben. Ich habe nämlich letztes Jahr, als ich angefangen habe, erlebt wie ich von Leuten mit Gothic-Schottenrock niedergemacht wurde, weil ich als arme Magd über die Herzberg pilgerte. Als nächstes wurde ich von nem Menschen mit deutlich sichtbaren Elbenohren angemacht. Danach habe ich mir einfach angewöhnt, diese Menschen mal machen zu lassen wie es ihnen passt. Solange ich mit meiner Darstellung zufrieden bin, bin ich auf so ziemlich allen Veranstaltungen glücklich und kann da Spaß haben. Von daher sollte man entweder versuchen, solchen Leuten aus dem Weg zu gehen oder mit ihnen darüber reden sofern das möglich ist. Aber umstteigen istda nicht der richtige Anfang, da es einfach in jedem Hobby solche Menschen gibt und man das einfach nie wird ändern können.
Sorcha

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Eintrag #23 vom 07. Feb. 2004 20:44 Uhr Kai W. Körber  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Kai W. Körber eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht A-Debatten gibts hier viele...

… und selbst als neuer Leser hab ich schon einige migekriegt, aber:
Walter brachte da nen interessanten Punkt, den man in diesen Debatten seltener liest.
Das vielgescholtene Grobmittelaltergezücht (zu dem ich -noch- absolut gehöre) wird streckenweise geradezu zur unlauteren Selbstvermarktung gezwungen.
Angenommen, mein Bewerbungstext liest sich wie folgt:
"Ich und meine Kumpels von der Freien Ritterschaft Bla betreiben mittelalterlich inspirierte Fantasy. Jeder von uns besitzt genügend mittelalterliche Kleidung, um aus zwanzig Metern Distanz für einen absolut authentischen Wikinger mit Plattenschultern gehalten zu werden.
Wir können auch epochenübergreifenden Schaukampf betreiben, bei dem wir aussehen, als hätte man uns gerade die Latexprügel weggenommen.
Im Interesse des mittelalterlichen Charakters der Veranstaltung sind wir gerne bereit, die Spitzohren zu Hause zu lassen."
Jemand, der sich so objektiv und ehrlich selbst kasteit, würde wahrscheinlich nicht mal mehr vom hypothetischen A-Papst rundgemacht, aber: mit so einem Schrieb setzt einen doch selbst Johannes Faget vor die Tür.
Und, schwups, ist der Kompromisstext zustande gekommen:
"Versuchen, das Feeling eines realen Mittelalterlichen Lagers rüberzubringen…blabla…gelegentliche Kompromisse bei grundsätzlichem Bemühen um Authentizität…blabla…für uns steht der Spaß im Vordergrund."
In jedem Falle gilt: Kontra kriegt man immer von irgendjemandem, unabhängig vom Standard. Lebt damit. Geht schließlich nicht darum, es jedem recht zu machen, mit diesem Ziel gehen schließlich weder die Brachialauthentiker noch die Grobmittelalterlichen an die Sache ran.
Aber eins wollt ich noch loswerden. Warum müsst ihr (diejemigen, die ich meine, werden es schon erkennen) unbedingt auf die Debilenausdrucksweise umschalten, wenn es ums Marktmittelalter geht? Ihr wisst schon, Middelalder, Ridders und so, ey…
Das impliziert nämlich quasi, daß diese für ihre Minderauthentizität grundsätzlich schiere Dämlichkeit als Grund haben.
Daß der Rückschluss, daß jeder in Bundeswehrstiefeln und Gewandung auf einem öffentlichen Markt automatisch einen IQ nahe Raumtemperatur hat, Mist ist, braucht wohl nicht näher aussgeführt werden.
Ist natürlich etwas hilfreich, um eine Unterscheidung zu den anerkennenswerten Rittern zu haben, aber mich nervt diese Ausdrucksweise.
As always, just IMHO
Gruß
Kai W. Körber

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Eintrag #24 vom 08. Feb. 2004 02:08 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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1.) Hilfe
2.) Walter: Richtig. Aber:
3.) Dietrich: Richtig.
4.) siehe Wolf
5.) Ergänzung.
Priemeln macht Spass. Eine kleine übersichliche Darstellung, schön belegt, is supersexy. Da kann jeder Marktritter dagegen einpacken. Mach mit, probier’s aus, sag wo Du wohnst, sag wo Du hinkommst, wir nennen Termine. Die, wo man sieht’s, wie’s richtig geht. Egal welche Zeit, ob Frühmittelalter, Hochmittelalter, Spätmittelalter.
Du wirst es lieben.
Gruss, Esca

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Eintrag #25 vom 09. Feb. 2004 07:41 Uhr Heiko Marquardt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Heiko Marquardt eine Nachricht zu schreiben.

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"Das vielgescholtene Grobmittelaltergezücht (zu dem ich -noch- absolut gehöre) wird streckenweise geradezu zur unlauteren Selbstvermarktung gezwungen."
Gezwungen zum Lügen und schönreden???
Ich glaube es hackt, was ist das denn für ein Argument?
Wenn jemand so blöd ist und Hollywoodmittelalter macht und dies als Mittelalter vwerkauft ist das eine Lüge! Ich glaube kaum das irgend jemand gezwungen wird Disneylandmittelalter zu spielen um sich dann anschließend schöngefärbt als "Living History Darsteller" anzupreisen.

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Eintrag #26 vom 09. Feb. 2004 07:54 Uhr Joachim Meinicke  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Joachim Meinicke eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht um Dietrichs weise Worte aufzugreifen

Dietrich hat absolut Recht. Karin erinnert mich sehr an jemand mit den Initialen J.M., für den es vor ein paar Jahren auch noch das Größte war, einem Sonnenuntergang in voller Rüstung zu genießen. Das war für mich das wirkliche MA… Inzwischen habe ich meine Einstellung zum MA etwas korrigiert und bin eigentlich nur noch froh, wenn ich die Rüstung ablegen kann. Das mag mit meinem fortgeschrittenen Alter zusammenhängen, vor allem aber daran, daß mich die richtigen Leute bei der Hand nahmen.
Karin, ich glaube, Du hast einen echten zertifizierten A-Papst noch nie kennengelernt. Ehrlich gesagt, glaube ich, Du hast noch nie eine Veranstaltung kennengelernt, auf der es wirklich ums MA ging. Das kann man klar aus Deinen Einträgen herauslesen. Wenn Dich das realistische MA wirklich interessiert, wirst Du hier genügend User finden, die es praktizieren und gerrne weiterhelfen. Falls nicht, falls Du es bei den Sonnenuntergängen belassen willst, wird Dich dieses Forum nicht wirklich glücklich machen, fürchte ich. :-)
Dies möchte ich aber noch loslassen. Ich kenne keinen, wirklich keinen ernstzunehmenden Aktivisten, der über eine gute (…) einfache Darstellung die Nase rümpfen würde. Leute, die so etwas treiben, gehören eher der ichbinritterdubistgarnichtsrollenspielerundnichtsdazugelerntdennimwahrenlebensindsiegarnichts-Fraktion an.
Grüße aus der Mark
Joachim

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Eintrag #27 vom 09. Feb. 2004 09:54 Uhr Ameli (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Ameli eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Einspruch, Heiko

Hallo Heiko,
ich muß eine Lanze für Kai (Eintrag Nr. 23) brechen. Daß er sich als GroMi bezeichnet, liegt daran, daß er bis jetzt NUR LARP gemacht hat und für eine Zivildarstellung jetzt was Vernünftiges sucht, das auch "echt-MA"-tauglich ist. Siehe sein Eintrag und seine Vorstellung in "Darstellung - Männer - Künstler moderaten Standes".
Also nicht gleich draufhauen!
Gruß
Ameli

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Eintrag #28 vom 09. Feb. 2004 12:12 Uhr Heiko Marquardt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Heiko Marquardt eine Nachricht zu schreiben.

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Ich gehe nur nicht damit konform das jemand der GROMI macht zu einem schönredetext gezwungen wird.
Denn wenn ich es gleich richtig mache brauche ich nichts schön zu reden!!
So einfach ist das!

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Eintrag #29 vom 09. Feb. 2004 12:51 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Umdenken statt Aussteigen

Stilles Glück, trautes Heim
ODER
Haie und kleine Fische?
Ich entschuldige mich diesmal schon im Vorfeld für mein Posting!
Im "gute alte Zeit beschwören" und im bekennen der "verdorbenen Jugend" beim Hobbyeinstieg über das Medium Mittelaltermarkt sind viele meiner VorrednerInnen wirklich gut geworden.
Die Frage nach "ist TV überhaupt noch das richtige Forum für eine Mittelaltermarkt-Problematik" weil alle Betroffenen entweder konvertiert oder gegangen sind ist neu - Und scheint auch von einer größeren Anzahl von Teilnehmer angenommen zu sein.
Man ist also umgestiegen. (ob nun von einem Zug in den anderen oder schlicht auf eine Welle aufgesprungen). Dazu gehört Geld, Mut und der Wegweiser zu einem neuen Spielplatz. Hat man sich dann die Aufkleber einiger In-Events auf die Truhe geklebt ist man wahrlich umgestiegen. Man gehört zu einem anderen Kreis in der Scene, die ja keine ist (oder sein will)
Schön und gut. Aber die definiert sich denn der erlauchte Kreis der "nicht mehr auf Märktegeher - dafür aber zu intimen Privativents und Museumsfestfahrer". An was wird sich denn da orientiert oder denkt man garnicht so weit weil man ja besser ist ????
Das drängt sich mir jedenfalls auf. Im letzte Jahr war ich recht fleißig im Besuchen von Veranstaltungen - der erste Verblendung von "unsere Gruppe besucht nur noch Museumsfeste" hatte sich gelegt und kaum war die rosa Brille runter, hat man wieder angefangen DINGE zu sehen. Sowohl bei der eigenen Ausstattung wie auch beim Niveu der besuchten Veranstaltungen. Dazu kommt die interessante Erfahrung, daß auch die besten Referenzen und große Mühe nicht vor dummen Gepöbel schützen.
Also wieder die Wahl: Aussteigen oder Umsteigen?
Was die Fachwelt (ich meine die ausschlaggebende weil auftraggebende Fachwelt) meint, hat Frau Klammt in Ihrem Artikel unter wwwarchaelogisch.de zu Museumsfesten trittsicher zusammengefasst. Die Nachträge sind ebenso treffend.
Also der neue Trend zeichnet sich ja bereits ab: Nicht mehr "experiementalarchäologisch" und authentisch!!
Demnächst von einen Fachmann geprüft und angekannt oder uns berät der Dr. Soundso.
Und damit hat man wieder ein neues Level zum Umsteigen und Vorbeten gefunden. Mal sehen wann das Feindblid der simpele Museumsmarktteilnehmer ist. (Ein armes Licht ohne Vertragsberater und handgewebte Nesselunterhose……)
In dem Sinne frohes Fest
Sylvia
Projekte zur lebendigen Geschichte e.V. (i.G.)

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Eintrag #30 vom 09. Feb. 2004 13:50 Uhr Kai W. Körber  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Kai W. Körber eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Pax!

Hallo.
Hab ja nu schon ein paar solcher Debatten mitgelesen, kriege also so schnell keine Krise, wenn das mal etwas emotionaler wird.
Heiko, wenn Dich das "gezwungen zur Lüge" stört, dann nochmal die entschärfte Version.
Hypothetisch, in beschreibender Form:
Bob der Kostümcamper fährt gerne auf Mittelaltermärkte, um da seinen Spaß zu haben. Daß es eine ernsthafte Mittelalterszene gibt, hat er nur am Rande mitgekriegt, und einem A-Papst ist er auch nie bewusst begegnet.
Daß sein Equipment nicht korrekt ist, weiß er selbst, er besitzt aber, denn das ist ja quasi die Definition von Grobmittelalter, etliche in sich korrekte, wenn auch zusammengewürfelte Ausrüstungsgegenstände.
Spätestens für seine Kaltenberg-Bewerbung stellt er sich eine Art Portfolio zusammen, das er dem Veranstalter in die Hand drückt. Und, wie es heute üblich ist, landet eine Menge von dem Geraffel auch auf seiner HP, wo die ßffentlichkeit nen Blick drauf wirft.
Naja, Du hast insofern recht, daß niemand Bob in ernsthafter Weise zur Lüge zwingt durch, sagen wir, eine 9mm im Nacken.
Aber Bob will, wie gesagt, gerne hinfahren, und wenn er sich überlegt, daß er sich unter beeindruckend aussehende (hat noch nix mit a zu tun) Semiprofis begibt, landet eher was von Historie denn von zusammengeklaubte Fantasy in seinem Schrieb. Siehe altes Posting.
In gnadenloser Naivität schreibt er von Geschichte, genauso wie Aldi ohne Kenntnis von Balkanküche serbische Bohnensuppe etikettiert.
In keiner Weise will ich sagen, daß dieser Zustand, den ich mir bei etlichen Marktgruppen übrigens gut vorstellen kann, schön oder erstrebenswert ist.
Worauf ich hinauswill, ist folgendes:
Bobs "Heuchelei" erwächst nicht aus dem Wunsch, Dir Deine Szene kaputt zu machen. Und wahrscheinlich wäre er überrascht über die Debatten, die darüber geführt werden.
Wohlgemerkt, all dies bezieht sich auf den öffentlichen Part der Szene, i.e. primär Märkte.
Und ganz nebenbei, mein hypothetischer Sitzritter Bob trägt keine autobiographischen Züge, ich war nämlich bisher nur als Besucher auf Märkten und hatte ergo keinen Bedarf zur Selbstdarstellung.
Aber wat solls, das Thema is ohnehin schon x-fach durchgekaut worden.
TV ist nun mal eher das Forum der Authentikerfraktion, sei ihnen also von Herzen gegönnt, wenn sie auf ihrem eigenen Turf ein wenig radikaler vom Leder ziehn.
und, @Ameli:
Besten Dank.
Werde mich ob dieser harschen Worte schon nicht gleich frustiert abmelden und irgendwo über diese fiesen Hobbyhistoriker ausweinen.
Gruß
Kai W. Körber

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Eintrag #31 vom 09. Feb. 2004 16:47 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Gut. Dann halt doch.

Was zwingt denn Bob zur Lüge bitte? Er könnte ja auch mal nen Buch zur Hand nehmen, die richtige Kombi an Gegenständen zusammenstellen (im übrigen bin ich der Meinung, dass es auch oft in deren Ausführung hapert), und in gescheitem Zeug antanzen, dann könnte er sogar guten Gewissens in Kaltenberg antanzen. Witz ist, macht er das, hat er keinen Bock mehr, dahinzugehen, denn er schnallt, dass es Perlen vor die Säue ist, und er für die Mühe auch entsprechen passende Umgebung will.
Nix zwingt zur Lüge. Garnix.
Ohne Lüge nur kein Geld.
Wär das aber Argumentation für nen Zwang, gäbs auch einen solchen für nen Bankräuber, denn er braucht ja auch Geld. Nein, bevor jemand schreit, ich vergleiche niemanden mit nem Kriminellen. Aber ne gewisse Skrupelosigkeit, so man denn das Wissen um die Fehler unterstellt, mus wohl vorhanden sein.
ßbrigens weiss ich aus Erfahrung, dass in so nem Schrieb kein Wort von Geschichte und dergleichen auftauchen muss, damit man genommen wird.
Da langt ein martialisch aussehendes Foto und geringe Entgeldforderungen, und man ist gern genommenes Füllmaterial.
Gruss, Esca

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Eintrag #32 vom 09. Feb. 2004 19:46 Uhr Kai W. Körber  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Kai W. Körber eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Wir schweifen ab, aber egal

Hallo nochmal.
Nichts hindert ihn! Klar!
Aber das ist nicht der Punkt.
Ich schilderte einen Typus, der sich eben *nicht* die Mühe machen möchte. Der geschilderte Kamerad betreibt *Karneval*, oder welches äquivalente Wort man jetzt setzen möchte.
Und daß er durch Verwendung des Etikettes "mittelalterlich" Leuten auf den Schlips tritt, darauf müsste er überhaupt erstmal gestoßen werden.
Wer auf ein Kostümfest geht, rechnet auch nicht damit, von einem zufällig anwesenden Navajo ob der Indianerfeder im Haar zusammengefaltet zu werden.
Und da ein kommerzieller Markt streckenweise Kostümfestcharakter hat, rechnet er mit der gleichen Toleranz.
Ich wiederhol mich hier etwas.
Schön ist das nicht, und das habe ich auch zu keinem Punkt behauptet. Genaugenommen habe ich die entsprechende Sichtweise sogar meistens abwertend formuliert.
Das einzige, was ich hier im Forum kritisiert habe, ist der Rückschluss, daß das Tragen von unkorrekter Klamotte, und eine ebenso unkorrekte Beschreibung der eigenen Rolle, automatisch auf Dummheit, Selbstdarstellungstrieb, "Skrupellosigkeit", kurz auf das Bestreben zurückzuführen ist, Eure Party zu stören.
Und auch auf die Gefahr hin, mich nochmal zu wiederholen:
Ich habe nie etwas wie Bob betrieben, noch strebe ich es an. Im Gegenteil, ich denke, daß ich die Gründe, warum ihr die Sorte nicht mehr sehen könnt, recht gut nachvollziehen kann.
Im Kern der Sache liegen wir wahrscheinlich gar nicht sooo weit auseinander.
Drücke ich es mal sorum aus: Wahre Idioten sind selten, und definieren sich ganz bestimmt nicht über Pannesamt.
Mir geht nur das Bestreben, genau diesen Rückschluss zu konstruieren, gegen den Strich.
Naja, vielleicht nerven mich da noch ein paar Ausdrucksweisen, die man mit etwas mehr TV-Vergangenheit einfach überliest, oder die hier einfach Standard geworden sind.
Kompromissbereit genug?
Jens´ Erfahrung, daß man in Kaltenberg etc. mit der Aussage "wir machen Conan-Reenactment" genommen wird und auch noch Cash dafür bekommt - nu, mich überrascht es zwar, aber da ich selbst da nix Gegenteiliges an Erfahrungen vorzuweisen hab, sei es akzeptiert.
In der Tat würde dieser Punkt vielleicht sogar Bob motivieren, bezüglich seiner Fantasykiste ehrlich zu bleiben :)
Gruß
Kai W. Körber

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Eintrag #33 vom 09. Feb. 2004 20:26 Uhr David Seidlitz  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um David Seidlitz eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Ansteigen statt Aussteigen

Eigentlich ist mit Joachims sowie Dietrichs Eintrag alles gesagt was mich zum posten bewegt hätte. Aber zum Eintrag Nr. 14 von Karin möchte ich noch kurz etwas bemerken.
Die Meinung, daß es in der "Marktszene" zu viele "Ritter" und "Fräuleins" hat, teile ich durchaus. Aber, Karin, ich glaube das du nur SOLCHE Veranstaltungen mit all ihren Düsternissen kennst. Darum ist deine Beschwerde an dieser Stelle völlig falsch. Das es in der Gromi- Szene immer wieder Leute gibt, die auf einer Selbstbeweihräucherungswolke in den Olymp schweben und sich zu "A-Päbsten" aufschwingen, ist hinlänglich bekannt. Sicherlich lässt das auch charakterliche Schwächen zu nervigen Allüren erwachsen. Aber die Marktszene scheint das ja zu wollen, und produziert sich ihre Ikonen selbst. Unter den Blinden ist der Einäugige König.
ALLE Leute die ich kenne, und die sich erfolgreich einer historischen Genauigkeit verschrieben haben, teilen ihr Wissen gern mit Anfängern. Einige Gruppen haben ja auch viele Rechercheergebnisse auf ihrer Homepage veröffentlicht. Das ist ne Menge Arbeit. Allerdings müssen die Neulinge zu den "Alten" kommen, nicht umgedreht. Selbst recherchiert werden muss natürlich auch, niemand ist ein Selbstbedienungsladen.
Es kommt auch auf den Fragenden an, vor allem auf deren Ambition. Wenn man auf die Frage hin wie denn Kleidung fürs 13. Jhd. herzustellen sei, mit Handnähten, Wollstoffen, Leinengarn etc., kommt geht oft der Ofen aus. Danach muss man sich noch mit leidigen Fragen nach "machbaren" Kompromissen quälen lassen. Als Beispiel sei nur die "… aber mit der Maschine geht das doch auch!?" Frage genannt. Da kann man schon seine soziale Ader vergessen. Im ßbrigen sind die sogenannten A- Leute nicht für die historische Bildung der Gromis verantwortlich.
Zum Thema Spass: darf man als "A- Fuzzi" überhaupt Spass haben? Wenn ja, kann man das?
Kann man nur lachen und scherzen wenn man in der Baumwoll- Ritter- Kombi lässig an einer halsabschneiderischen Taverne lümmelt, oder ist es nur möglich Freude am Hobby zu empfinden wenn man im solidarisch anschwellenden Odin gegröle mitschwingt, oder wenn man einen herrschaftlichen Blick aus dem Steckstuhl heraus über die Festwiese schickt?
Also ich habe meinen Spass auch diese Dinge, vielleicht einen anderen. Mir macht es Spass zu recherchieren, mich auszutauschen, und an meiner Ausrüstung zu feilen.
Zwei Menschen, der einen reist im Urlaub mit Freude an den "Ballermann" wo er so richtig ballern kann, und der andere fährt an die Nordsee oder besucht alte Kulturstädte. Wer hat mehr Spass?
Richtig! Beide! Jeder auf seine Weise.
Wem halt diese Gromi - Bespassung gefällt, bitteschön. Aber behauptet nicht Authentiker hätten keinen Spass.
So, jetzt habe ich mehr geschrieben als ich wollte.
Grüße,
David
Familia ministerialis - Alltag um 1280
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Eintrag #34 vom 09. Feb. 2004 20:57 Uhr Magdalena Wohlgemuth  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Magdalena Wohlgemuth eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Kai.
Hach was bin ich immer harmoniebedürftig… wieso bin ich hier immer am übersetzen/vermitteln?
Na ja, egal. Der Punkt, auf den du, wie ich vermute, noch nicht gestoßen bist, ist der des Anspruchs der Geschichtsvermittlung.
Das dumme ist, daß auch meiner Meinung nach jeder Mensch mit Schulbildung erkennen müßte, daß Kaltenberg usw. Fantasy ist, es aber tatsächlich Leute gibt, die einen Großteil davon glauben. (Letztes Jahr erst untergekommen: "… und die sprechen da ja sogar mittelalterlich, gell… so mit "seyd mir gegrüßt", wie es damals war… jaja…)
Wenn man also selbst das Bedürfnis hat, ein möglichst wahrheitsgetreues Bild von Geschichte zu vermitteln, ärgert es einen natürlich, wenn die eigene Aufklärungsarbeit von der weitaus spannender aussehenden Pannesamt-Springerstiefel-Truppe kaputt gemacht wird. Dummerweise haben die Märkte irgendwie ein Bedürfnis, sich als authentisch historisch zu verkaufen, auch wenn sie nichts davon umsetzen, was dazu führt, daß das Bildungspotential dieser Veranstaltungen (wahrscheinlich bleibt von so einem Marktbesuch bei einem Kind viel mehr hängen wie bei Geschichtsunterricht) dahingegen mutiert daß sehr falsche Vorstellungen von Mittelalter verbreitet/aufrechterhalten werden.
Es geht also um höheres als die eigene Party, wenn man das ganze als möglicherweise bildungsvermittelnde Institution sieht.
Ich persönlich betrachte es als Sysiphusarbeit diesen Zustand ändern zu wollen, deshalb rege ich mich gar nicht darüber auf, gibt nur Magengeschwüre.
Prinzipiell gebe ich dir Recht, daß es diesen Anspruch/Rechtfertigungsmechanismus wobei beide Seiten lügen gibt, der dazu führt, daß Gruppen, die es gar nicht so meinen seitenlange historische Ansprüche formulieren, aber gutheißen muß man diesen Teufelskreis deshalb nicht.
Man könnte sicher eine interessante soziologische oder sonstwas Arbeit darüber schreiben, wie es zu diesem Zustand gekommen ist.
Und, Esca: vielleicht wird man auch genommen wenn man so was nicht reinschreibt, aber die Konkurrenz nimmt zu, und ich bin fast vom Stuhl gefallen als ich in der vorletzten Karfunkel oder so eine Anzeige gesehen habe: "Authentische Mittelalter-Musiker suchen Veranstalter" oder so ähnlich; jedenfalls mit authentisch drin; ich kenn die Jungs persönlich, sind wirklich lieb und lustig und nicht doof, aber ein 100%iger Corvus Corax-Klon mit gar lustigen Geschichtlein und Sprüchlein.
Es muß schon einen Grund geben warum dieses spaßige Trüpplein auf einmal mit authentischem Anspruch daherkommt, das haben sie nicht von Anfang an gemacht.

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Eintrag #35 vom 10. Feb. 2004 02:25 Uhr Ivo Malz (IMMS)  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ivo Malz (IMMS) eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Face it!

Schlunziges Marktmittelalter der Sparte "Show must go on" ist erstens ein Wirtschaftsfaktor und zweitens eine eigene Kultur.
Mittelalter und historische Fakten sind nur schmückendes Beiwerk, das mitgenommen wird, wenn man es zu Werbezwecken gebrauchen kann oder mit geringstem Aufwand eventuell umsetzen kann.
Es gelten also die Regeln der Markt- und Werbewirtschaft.
Speziell letztere- wenns dem Verkauf dient, darf gelogen werden.
Von Lätta allein ist noch keiner schlank geblieben, und auch andere Autos als BMW können Freude am Fahren vermitteln.
Publikum muß befriedigend unterhalten werden, also wird es unterhalten, und wenn eine Massche verfängt, wird sie ausgewrungen, solange noch was rauskommt.
Kuckt Euch die Turniershows an….unhistorisch bis ins Mark, immer dieselbe Suppe von immer neuen Westernreiterclubs. Hat die eine sich ihren Marktwert erarbeitet, kommt die nächste und macht dasselbe, ein paar Takte stumpfer, für billiger. Voila, Deutschland ist geflutet mit Löwenbannerklonen. Und die waren, mit der historischen Brille aufg, auch nie was anderes als ne Zirkusreitertruppe mit mittelalterlichem Thema statt Western oder Hofreitschule.
Musik: Dieselben Mechanismen, dieselben Klone. Krawummtschack- Sackpfeifenmetalcrossover mit ner Tonne Hippie- Percussion und nem heiseren Vorgröhler, und alle spielen die CorvusExtremoIrata-Top-Five rauf und runter, bis die Ohren Bluten an der Stetten. Der Rest macht angemittelalterte Texte a la frühe Subway to Sally oder fällt, von zwei Bratzgitarren flankiert, der allgemeinen Rammsteinisierung zum Opfer.
Darstellergruppen? Dieselbe Suppe. Existierendes und Funktionierendes wird, auch meist ein paar Takte stumpfer, abgekupfert und für eine Handvoll Dollar billiger in den Ring geworfen. Fakten und Inhalte sind von sekundärem Interesse, hauptsache, das Volk johlt und die Kasse klingelt.
Die einzige Frucht von Tonnen von persönlichen Gesprächen und Online- A- Debatten sind augenfällige "Verbesserungen" des Gesamtbildes, weil als neue Mindestmaßstäbe Springerstiefel und Lederjeans leicht weniger en vogue sind.
Mindest- A- Grundregelwerke sind nicht der neu erwachten Begeisterung für Originaltreue wegen begehrt, sondern schlicht als Werbemittel. Um sich als authentische Truppe besser verkaufen zu können und gelegentlich ihr Mütchen beim Runterputzen noch-nicht-so-weiter Leutchen zu kühlen. Wahre Kulturbewahrer sind das, Gnade Gott, ihnen läuft ein Störenfried mit Elfenohren über den Weg! Oder ein Hörnerhelm! Oder was auch immer gegen das oft gebrachte Mindest- Mittelalter- Einmaleins verstößt.
Das sind dann meist die gefürchteten Kostümkontrolleure, die in aller Munde sind.
Wer in dieser Kultur was gelten will, muß auch sein Revier markieren und einen gewissen Nimbus der ßberlegenheit pflegen.
Der Dauerkampf zwischen den netten Leuten und diesen "üblen Authentikern" findet in diesem Bereich statt.
*
switch zur Gegenseite
*
Dann gibts da noch die Kultur der "andere Seite" von Leuten, die als Freizeit- Liebhaberei um ihrer selbst willen ihren Spaß dabei suchen, eine originalgetreue Darstellung zuwege zu bringen.
"Gründerväter" selbiger anderen Seite waren die altbekannten Gruppen mit dem Ruf wie Donnerhall. Die so gut waren (bzw. arrogant), daß sie ihre Aktivitäten nur privat ohne Markt, oder in Museen betreiben.
Die mit den Spätmittelalterbüchern zum Beispiel, oder die, die ihre Interessengemeinschaft nach dem canis lupus benannten;o)
Diese andere Seite geht auch ab und an auf Mittelaltermärkte, um mal zu sehen, was die eine Seite so treibt und eventuell einen vielversprechenden Kandidaten abzuwerben oder zumindest für den "echten Stoff" zu begeistern.
Von dieser anderen Seite mit ihrem strangen Gedankengut beehrten uns ein paar in TV.
Je nun, das Ergebnis ist, wie schon oft beklagt, zweischneidig. Ein paar wenige dachten um und verwendeten fortan mit wachsender Begeisterung ihre Anstrengungen auf einen hohen Grad an Originaltreue. Aus Interesse am Mittelalter.
Manche bauen auch nach wie vor auf Märkten auf.
*
Switch back auf die "andere Seite"
*
Der Rest blieb seiner althergebrachten Art zu Mittelaltern treu, würzte ihre Homepages und Presezettel mit den zusammengefischten wohlfeilen Phrasen und agierte fortan als living-history-reenactmenttruppe.
Auf dieser Seite der Grenze wurden die, ich sag jetzt ma, "Echt-Mittelalterer" wegen ihrer oft herablassenden Art pauschal in den Topf mit den oben genannten "Ich muß als eschder Middelalderer etwas überheblicher auftreten"-Nasen gesteckt. Thema durch, arrogante Kotzbrocken mit minderwertigkeitskomplexen, allesamt.
Is halt, wie gesagt, eine andere Kultur mit einer sehr individuellen Wahrnehmung. Und auf einen, den man auf persönlichem oder online Wege für "Echt- Mittelalter" begeistern kann, kommen hundert, für die man immer der komplexgeplagte Kotzbrocken bleiben wird.
Was gerne übernommen wird, sind ein paar Mechanismen oder Formulierungen, die einem ein besseres Gefühl bei der Sache geben. Märktescheißefinden ist so ein Ding. Sein Kostümcamping fortan nur noch privat zu organisieren. Auch so kann man sich profilieren und sich für den unbedarften Betrachter in der "Liga der echt- Mittelalterer" positionieren.
"Wir machen nur noch Privatevents, auf den Märkten ist uns zuviel Kommerz". Boah, ey.
Bums, ein Schlunzmittelalterercamping hat einen Heiligenschein.
Dieses Lamento ist der Schmerz eines Hobbyisten, den es sehr quält, was für ein HAUFEN SCHEISSE unter dem Label "Mittelalter" agiert und tradiert wird und daß sich daran so gar nichts ändern läßt.
Was den Selbstdarstellern und Businessmen grad am Arsch langgeht. Hier wird Geld verdient, und das zählt.
WAS die Akteure treiben, ob es so wirklich historisch fundiert ist wie versprochen, ob da "authentische Musik" gemacht wird oder "authentische Ausrüstung" vorgeführt wird wie versprochen, ist komplett sekundär, solange sie auftreten und das Publikum kommt, zahlt und applaudiert. Von daher besteht für diese "Geschichtsdarsteller" doch letztlich nicht auch nur die geringste Veranlassung, überhaupt an Veränderungen zu denken denken. Und wenn irgendwelche optischen ßnderungen unabdingbar sind, weil sie den Weg ins kleine Mittelaltereinmaleins gefunden haben, gibt es sie sicher schon aus Indien.
Für "Echt- Mittelalter" wird es halt nie eine marktwirtschaftliche Lobby geben, weil sorgfältige Arbeit mit den schneller- greller- aktueller- Anforderungen der modernen Eventkultur kaum in Einklang zu bringen sind. Also macht man es eben mit einer zweit- bis drittklassigen Umsetzung, unterfüttert mit einem erstklassigen Werbezettel.
Ist so, wird immer so sein und wird sich nie ändern.
Zwischen beiden Fronten hängen halt mit ratlosem Gesichtsausdruck die interessierten, aber unbedarften Neueinsteiger, die leider stets zunächst in Schlunz Country landen, nach erfolgreicher Gehirnwäsche berechtigte Kritik an den falschen Leuten üben und vielleicht, vielleicht nach dem Genuß dieser lästigen A-Debatten- Threads auf den Trichter kommen, ihre Liebe fürs Echte entdecken, Hollywood den Rücken kehren und Spaß am Hobby Mittelalter finden.
Gruß
Ivo

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Eintrag #36 vom 10. Feb. 2004 09:27 Uhr Heiko Marquardt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Heiko Marquardt eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht @kai

"Und daß er durch Verwendung des Etikettes "mittelalterlich" Leuten auf den Schlips tritt, darauf müsste er überhaupt erstmal gestoßen werden."
Und genau das ist das Problem,! Denn gerade wenn dieser Bob darauf hingewiesen wird, egal ob krass oder mit viel Zucker drauf wird dieser Bob in 99% aller Fälle Brüllen: "Ich will Spaß", "Ihr seid intollerant" "Beweist mir erst mal das es das nicht gegeben hat!" usw usw.
Das schönszte Beispiel sind in diesem Rahmen "Die Lech(z)feld Highländer", ich empfhele die den Thread : "Kilt im Mittelalter" , die geben da so richtig das Bobklischee wieder.
Und das genau iost es was mich ankotzt! >;o)

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Eintrag #37 vom 10. Feb. 2004 12:43 Uhr Harald Sill  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Harald Sill eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Kai

Kai, Du argumentiert einerseits damit das Bob von der Tolerant auf Mittelalatermärkten ausgeht, aber nicht weiß das hinter dem Etikett Mittelalter zumindest ein nachvollziehbares Stück Mittelater Stecken sollte.
beides zusammen schließt sich IMO aber aus.
Und selbst wenn er, aus welchem Grund auch immer, nicht weiter darüber nachgedacht hat das er Etikettenschwindel betreibt. Zu dem Zeitpunkt an dem er zusammengefaltet wird soder nach ein wenig Bedenkzeit sollte ihm nach klar werden dass er einen Fehler gemacht hat.
Aber anstatt rumzuheulen kann er sich auch vornehmen aus dem Fehler zu lernen.
Inwieweit das heftige Zusammenfalten korrekt ist steht wieder auf einem anderen Blatt.
Das ist ein isolierter Kommentar auf Deine diesbezügliche Argumentation. Auf Deine andere Schreibe nehme ich keinen bezug.
Gute Tage
Harwalt von Biberach, freie Ritterschaft Baden

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Eintrag #38 vom 10. Feb. 2004 13:13 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Heiko,
ich bin der Meinung, daß Deine Art zu agumentiert wirklich daneben ist.
Woher will Du denn wissen ob das was Du tust "richtiger" ist? Wie beurteilst Du eigentlich, daß Deine Ausrüstung und Darstellung wirklich so viel besser ist?
Ich habe (mühsam) einen Beitrag geschrieben, der in dem üblich Hickhack völlig untergeht.
Daß bin ich zwar kaum anders gewöhnt, aber ich möchte nochmals einwerfen, daß sich die "Museumfestfest und Privat-event Front" bitte auch mal überdenken könnte. Inbesondere in Hinblick darauf was der nächste Schritt mit Abgrenzungswettrüsten denn sein wird.
Sylvia
Projekte zur lebendigen Geschichte e.V. (i.G.)

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Eintrag #39 vom 10. Feb. 2004 13:22 Uhr Iris Morgenstern  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Iris Morgenstern eine Nachricht zu schreiben.

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….möchte ich eigendlich bei ca. jeder dritten Diskusion schreiben!
Kopf hoch Alex!
Ich glaube, Du hast einfach nur eine Mittelalter-Lebenskrise! ;-)
Ich hoffe, Du findest das richtige Maß für Dich.
@den Rest:
1.ist es eigendlich möglich, daß A-Diskussionen hier sowieso daneben sind, denn wer hier nachfragt und sich beschäftigt ist doch schon auf dem Weg!
2.warum ist der Ton hier eigendlich meist so harsch? Da bekommt man in der Tat den Eindruck, daß alles arrogante Fieslinge sind! Immer wieder überraschend, wenn an die Leuts kennen lernt!
(die meisten waren bisher sehr nett) Hätte ich gleich intensiv TV gelesen wäre ich geflohen so schnell ich konnte…
(Ob ich Gromi, Homi oder was auch immer bin sollen von mir aus andere entscheiden!)
3.Kai hat m.E. absolut recht! Nur weil jemand nicht in die A-Schiene passt ist er noch lange kein Volldepp. Wer Hobbymusikant ist und nicht in der Oper singt, ist deshalb auch noch nicht minder intelligent! Das Pendant zum Stereotyp arroganter A-Fanatiker ist der Volldepp Gromi?
;-)
In diesem Sinne!
Ein Freigeist des 21.Jhd

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Eintrag #40 vom 10. Feb. 2004 13:38 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

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Wo… WO hat Heiko irgendetwas über den absoluten Standart geschrieben ?
Ich kann beim besten Willen nichts herauslesen, was gegen eine Einstiegs- eine Gelegenheits- oder auch eine Fantasyklamotte spricht.
Heikos Aussagen beziehen sich für mich ganz klar auf Leute, die vorgeben etwas anderes zu tun, als sie wirklich zu leisten bereit sind.
Der Vergleich mit den Hobbymusikern und den Opersängern hinkt, weil ein Hobbymusiker sich nicht gleich Weltstar nennt.
Nochmal:
Es geht nicht um eine wie auch immer geartete Wertigkeit der Ausrüstung oder des Wissens, sondern um die EHRLICHKEIT, das was man tut nicht mit fremden Federn zu schmücken.
Gruß, Ivain

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Eintrag #41 vom 10. Feb. 2004 14:08 Uhr Martin Opitz  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Martin Opitz eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht @Sylvia

Keine Sorge, dein Eintrag geht nicht unter.
Er wird ignoriert ;o)
Grüße
Martin

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Eintrag #42 vom 10. Feb. 2004 17:39 Uhr Kai W. Körber  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Kai W. Körber eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht kommt mal alle wieder runter!

Moin.
Das meiste hier geschriebene ist in sich halbwegs schlüssig. Letztlich läufts aber darauf hinaus, daß jeder seine *Einstellung* zu einem eigentlich klaren Sachverhalt ausdrückt.
Aufreiben tun wir uns doch hier meist nur noch an Tonfall und Metaphern.
Und die Einstellungen werden sich auch hier nicht ändern. Wer erwartet, daß hier ein Konsens rauskommt, hebe bitte die Hand.
Kann mir durchaus vorstellen, daß man mit ausreichend Veranstaltungserfahrung an etliche faktenresistente Leute gerät.
Was die Toleranz dem Grobmittelalter gegenüber gegen null drückt, und die Praktizierenden zur Projektionsfläche für alles Schlechte im Menschen macht, übertrieben ausgedrückt.
Wie gesagt, absolut nachvollziehbar, und im Rahmen dieses Forums legitim.
Gehe ohnehin von einem etwas mäßigeren Tonfall IRL aus.
An sich ist die Sache damit für mich erledigt
Gruß
Kai W. Körber

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Eintrag #43 vom 11. Feb. 2004 22:11 Uhr Magdalena Wohlgemuth  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Magdalena Wohlgemuth eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Ivo,
noch mal zum "warum sind die Märkte wie sie sind"-Thema: ich glaube, so einfach, daß man es einfach auf den Kommerz schieben kann, ist es nicht. Bzw, irgendwie schon *g*, nämlich nach dem Prinzip "Angebot und Nachfrage". Mich interessiert aber: warum will das Publikum das?
Und ich sehe da eine typisch deutsche (?) schizophrene Denkweise rausschimmern. Die Leute haben immer noch ein Bild vom Mittelalter, das Mystik (Hexen, Magie, unbekanntes), Heldentum (Ritter, Ladies, gerettete Prinzessinnen) und ein gewisses Maß an märchenhaftem Geheimnis hat; und sie wollen es nicht hergeben. Weil wir aber halt deutsch sind, können wir hier ja nicht das ganze Jahr Fasching betreiben, also müssen wir dem ganzen irgendwie einen wissenschaftlichen/Bildungs/wieauchimmer-seriösen Anstrich verleihen.
Ich mein… jeder müßte eigentlich schreien, wenn alle Jahre wieder in Kaltenberg der schwarze Ritter zu Star-Wars-Musik auftritt, mit grünem Nebel, aber das wollen die Leute doch! Und Hexen, und Krimskrams, und fröhliche freie Burgfräuleins. Sie können es bloß nicht ertragen, es als das zu betiteln, was es wirklich ist: Grimms Märchen + Hollywood.
Ansonsten…
@ Sylvia: ich glaub schon, daß ich verstanden hab, was du meinst…
aber was wäre denn deine Idealvorstellung? Glaubst du wirklich, daß man das Profilierungssuchtelement ausschalten kann? Und ja, ich finde, TV und Authentiker-Szene sind eine eigene Welt geworden. Und das finde ich persönlich gut so.

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Eintrag #44 vom 11. Feb. 2004 22:55 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Magdalena,
meine Idealvorstellung tut dabei eigentlich wenig zur Sache.
Aber mal nachgefragt: Was meinst Du in diesem Zusammenhang mit "Profilierungssucht" Das dringende Bedürfnis sich einem Profil anzupassen? Oder ein Profil zu schaffen, so wie manch einer sein eigenes Mittelalter macht?
Ich habe bei selbsternannten "Museumslevelldarstellern" Dinge gesehen, die jedem Marktambiente bei Gisbert Hiller alle Ehre gemacht hätten. Und trotzdem ist es mir wieder gelungen das Hobby nicht hinzuschmeißen. Habe ich jetzt damit ein bestimmtes "Leidenprofils" erfüllt?
Mal ernsthaft gefragt: Wie schafft sich denn eine Authentiker-Scene, die Du ja erstrebenswert findest? Wie Münchhausen, der sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf zieht? (könnte auch der Schweif seines Pferdes gewesen sein…)
Sylvia
Projekte zur lebendigen Geschichte e.V. (i.G.)

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Eintrag #45 vom 11. Feb. 2004 22:57 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Sorry, ßberschrift vergessen:
Wir sind alle kleine Sünderlein…..

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Eintrag #46 vom 12. Feb. 2004 02:47 Uhr Ivo Malz (IMMS)  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ivo Malz (IMMS) eine Nachricht zu schreiben.

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Moin, Lena.
>noch mal zum "warum sind die Märkte wie sie >sind"-Thema: ich glaube, so einfach, daß man es >einfach auf den Kommerz schieben kann, ist es >nicht. Bzw, irgendwie schon *g*, nämlich nach >dem Prinzip "Angebot und Nachfrage". Mich >interessiert aber: warum will das Publikum das?
Das ist letztlich die Frage nach Huhn und Ei.
Das Publikum pauschal will unterhalten werden.
Es fühlt sich gut und befriedigend unterhalten mit dem, was seit Jahren als Mittelalter verkauft wird. Der Erfolg gibt der Sache doch auf ganzer Linie recht.
Und warum funktionert das Ganze so gut und schon so lange, statt wie jeder Trend nach spätestens 5 Jahren zu versacken? Weil weite Kundenkreise angesprochen werden. Im "Mittelalter" findet jeder seine Nische. Der Freizeitbelustigung suchende Tourie Vulgaris, für den nach Riddäshow, Met aus urigem Gefäß und ein Bißchen Feuerschlucken und Jonglage nebst kostümierten Verrückten zum Ankucken der Tag schon völlig gelungen ausklingt.
Für die Papis und Mamis, die ihren Kindern mal was tolles bieten wollen und eventuell sogar glauben, die Kurzen lernen noch was Wertvolles über die Ritterzeit hat sich der Tag auch gelohnt.
LARPies und Verkleidungsbegeisterte schmeißen sich in Klamotte gehen in dieser urigen Athmosphäre voll auf, und diverse Acessoires, die zwar nicht mittelalterlich, aber ambientetauglich sind gehen wie geschnitten Brot.
Für die Neuheyden und Esoteriker gibts mystisches Räucherwerk und Runensteine und Thorshämmer meist billiger als beim Gruftifachversand, und alle sind glücklich.
All das ist Mittelalter, und weils gefällt (un- a. heißt ja nicht, daß es eklig und abstoßend ist. Ist ja meist malerisch, urig, dekorativ), wirds verlangt. Und weil sichs verkauft, wirds nicht geändert. Marktwirtschaft.
Und weils als Mittelalter verkauft wird, ist es Mittelalter.
Bei all den eloquenten Hobbyhistorikern der Darstellerlager, die "in Archiven und Bibliotheken recherchieren und ihre Ausrüstung rekonstruieren" dasselbe: Wir sagens so, also isses so, prüft eh keiner nach. Und wird von Veranstalterseite ja auch nicht verlangt, warum also vom Bewährten abweichen?
>Weil wir aber halt deutsch sind, können wir hier >ja nicht das ganze Jahr Fasching betreiben, also >müssen wir dem ganzen irgendwie einen >wissenschaftlichen/Bildungs/wieauchimmer->seriösen Anstrich verleihen.
Das ist eher ein Problem der "zweiten Generation", der diese Sorte "Darstellung von Geschichte" mit Einstieg ins Hobby quasi "in die Wiege gelegt" wurde.
Karneval ist für dumme Spießer, die nicht ohne Fanfarensignal lachen können.
"DIE MITTELALTERSZENE", das sind ganz andere Leute. Die sind nicht so verbissen spießig.
ßbrigens auch so n Grund, warum Fakten sekundär sind, denn wer will sich denn sein Spasshobby ausgerechnet durch Vorschriften reglementieren lassen?
Fazit: Das Konzept geht auf, und "Mittelalter" mit wenig Mittelalter drinne verkauft sich wie geschnitten Brot.
In der Lebensmittelbranche muß Fruchtsaft Fruchtsaft sein, alles andere heißt Nektar, Fruchtsaftgetränk o.ä., im Showgeschäft wird das nicht so eng gesehen.
Das "Wissenschaftliche" Getue ist da auch nur ne schicke Banderole mehr auf dem Etikett, denn da muß das Design stimmen und stetig upgegradet werden.
Was drinne ist, ist egal, solange keiner fragt.
Der gemeine Darsteller, mal lösgelöst von merkantilen Faktoren betrachtet, ist ein Fall von Schizophrenie… er betreibt ein Individualistenhobby, indem er nur nachäfft, was andere vormachen. Der Spaßfaktor liegt darin, neben Lagerfeuerstimmung und archaischem Ambiente mit minimalem eigenem Aufwand ein Maximum an Aufmerksamkeit zu erzielen.
"Kuck ma, Papi…die Ritter kämpfen. Sind die Schwerter echt?"
An dieser Stelle holt der gemeine Darsteller tief Luft und tut seine traditionellen Marktweisheiten mit Kennermiene kund, und die Kinder haben äkschen gehabt, Athmosphäre getankt und dabei wieder was gelernt…Bildungsauftrag erfüllt, mit dem Bidenhänder zu Hochmittelalterkutte und Plattenhandschuhen.
Für die Güte der darstellerischen Qualität wird verzweifelt nach Formeln gesucht (und das ist letztlich der Pol, um den die A-Debatten kreiseln), nach welchem Schlüssel, welchen Gesichtspunkten und der Abarbeitung welcher Mindestanforderungenliste man denn "kein Fuzzy mehr ist".
Im ßbrigen braucht man diese Erkennungsmerkmale unbedingt, denn während man neidgrün nach oben schielt (statt zu erkennen, daß es nach "da oben" gar nicht mal so weit ist, aber eben ein Weniges an Eigenleistung erfordert), kann man anhand der Checkliste zumindest mal nach unten treten und so sein Selbstbewußtsein etwas pushen. Und wenn es nur in Richtung von Hörnerhelmen, Gummipompfen und Elfenohren von Leuten geht, die nie behauptet haben, Mittelalter darstellen zu wollen.
Das ist so im Groben die Branche "Mittelalter".
Und daß sie sich als Geschichtsvermittlerin geriert, ist PR.
Traurig ist nur, daß, wie auch aus diversen Mittelalterforen ersichtlich, so ein Geschichtsbild tradiert wird, das mit dem Mittelalter außer Schwertergeklirr herzlich wenig zu tun hat, was aber anscheinend dem Gros der Mittelalterbegeisterten egal ist, solange es Spaß bringt.
Unhistorische "historische Kampfkunst".
Unmittelalterliche "Mittelalterliche Musik".
"Repliken" ohne historische Vorbilder.
Indischer Andenkenkitsch als "Historische Handelswaren"
Vollsynthetische Klamotten als "Rekonstruktion historische Bekleidung".
Ehrlichkeit zahlt sich nicht aus, das ist ein Markt, der davon lebt, Leute zu behumsen, die behumst werden wollen.
Von den oben genannten "Geschichtsdarstellern" würde keine ein historisierendes Fantasykostüm nebst Fantasyschwert kaufen, das Hobby is ja Mittelalter. Schreiben wir "Mittelalter" aufs Etikett, kaufen die Vögel alles. Man kucke nur mal unter "Mittelalter" ins Ebay.
Womit hat unsere Geschichte das bloß verdient, erst als Propaganda für zwei Weltkriege verwurstet zu werden, im Giftschrank zu landen und jetzt als Ersatzkarneval unter der Flagge der Traditionsbewahrung verwurstet zu werden?
Gruß
Ivo

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Eintrag #47 vom 12. Feb. 2004 07:02 Uhr Heiko Marquardt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Heiko Marquardt eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Oh Mann Sylvia...

…wo habe ich mich als Maß aller Dinge beschrieben.
Ivain hat mich richtig verstanden und auch gut erklärt was ich meinte…wo ist also das Problem?
Ich habe ein Beispiel angeführt und sehe beim besten Willen nicht wo dieses Beispiel daneben ist!!
*seufz*
Was mache ich nur falsch!

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Eintrag #48 vom 12. Feb. 2004 09:53 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Heiko,
klar, gegen Dein Fallbeispiel ist nicht einzuwenden.
Aber womit begründest Du das zu (wahrscheinlich erfolgreich) umgestiegen bist und jetzt etwas "richtiges" machst?
Sylvia
Projekte zur lebendigen Geschichte e.V. (i.G.)
PS. Das soll bitte nicht heißen, daß ich alles richtig mache…..

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Eintrag #49 vom 12. Feb. 2004 11:10 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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Ich habe hier jetzt zum x-ten Mal das Klischee vernommen, der Zuschauer will den Blödsinn genau _so_ haben. Das halte ich, vorsichtig formuliert, für Unfug.
Der Zuschauer möchte entspannt, unterhaltsam etwas sehen, was er sonst nicht sieht. That’s it.
Möglichst famlien-und kindtauglich.
Wenn schon ersthafte Darsteller so etwas glauben, wudnert mich nicht, dass die Marktszene inklsuive der Veranstalter das erst recht propagiert.
Für das Kind isses egal, ob das da wirklich nen Ritter ist oder nicht- "Ritter" ist für es einfach Synonym für "Kerl in glitzernder Rüstung". Ebenso brauch ein Kind nicht unbedingt Feuershows und wasnichtnochalles zum Markt gehört. Meine explizite Erfahrung ist sogar, dass sich Erwachsene zunehmend auf "Märkten" langweilen und nur wegen der Kiddies hingehen, da inzwischen Veranstalter nur noch Kind sehen.
Kommt mal Interaktion zustande, sind die "Touries" oft sehr interessiert und froh, wenn sie was lernen können, und fragen auch nach. Ansonsten landen sie frustirert schnelklstmöglich am nächsten Futterstand, denn für den Normalsterblichen sind "keltische Tücher" und so nen Schwachfug ziemlich uninteressant.
Und Kaltenberg ist Show. Das zählt. Mittelalter schreiben nur die Veranstalter drauf. Bliebe is so -sagen wir mal: unterhaltsam- wie bislang, und stünde "Fantasiewelt/-park/-festival" drauf, würden die Leute auch kommen.
Und den Punkt mal zu treffen: Die Leute wissen nicht viel über das Thema, aber dumm sind sie nicht.
ßbrigens weiss ich nicht, von welcher "Authentikerszene" hier geredet wird, ich kenne keine.
Gruss, Esca

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Eintrag #50 vom 12. Feb. 2004 12:26 Uhr Heiko Marquardt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Heiko Marquardt eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Liebe Sylvia,

ich bin niemals erfolgreich umgestiegen, weil ich niemals versucht habe mir Karnevalskostüme zu nähen, sondern von Anfang an mit belegbaren und recherchierten Sachen Angefangen habe.
Aber darum ging es mir nicht in dem Posting.
Ich verstehe immer noch nicht was ich nun falsches gesagt habe.

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Eintrag #51 vom 12. Feb. 2004 12:53 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Heiko,
vielleicht drücke ich mich schwammig aus, aber ich sehr keine Rechtfertigung für eine bessere und schlechtere Erbsensortierung für Aktive in welcher Art lebendige Geschichte auch immer.
Zugegeben:
Billig-Römergruppen mit Autodecken und Indien-Gladii, die sich als Archäologische Rekonstruktion anpreisen, erregen mein schwerentflammbares holsteiner Gemüt. Ein anderes Beispiel, aber wenn ich richtig bin, für den gleichen Tatbestand wie Dein Beispiel.
So diese Gruppe tritt auf einen Fest für ein renomiertes Museum auf. Fragt man nach, erhält man sicher eine Eigendefinition. Und natürlich eine Abgrenzung zu Feindbild "Mittelaltermarkt und Fantasyfest".
Und da wäre früher der Dachs in mir zu Hochform aufgelaufen, weil ich ja weiß, daß karierte Autodecken erst in Fundkomplexen der 2.Hälfte des 20.Jahrhunderts auftreten. Die Feindatierung ist sicher nach Materialanalyse und Bestimmung des Kunstfasergehaltes möglich.
Aber nach fast 2 Jahre langer selbstverordneter A-Diskussionsenzug (Mit permanater Rückfallgefärdung und risikoreichen Entzugerscheinungen) bin zu dem persönlichen Ergebnis gekommen, daß es mir nicht ansteht mich so wie früher aus dem Fenster zu lehnen (wobei Fenster schon sehr früh durch zeitgenössische Abbildungen und Befunde belegt sind).
Ich habe auch mit viel Angagement und Begeisterung angefangen, aber daß was mich früher an Standard mit Freude erfüllt hat, ist heute schon lange aussortiert.
Soviel zum persönlichen.
Wenn ich kritisch zu mir selbst bin, ist mein Stand der einer interessierten Anfängerin und alles was ich mir auf die Home-Page schreiben mag ist: Wir bemühen uns. Aber eine Rechtfertigung mich damit zu einen erlauchten Kreis zählen zu dürfen gibt mir das definiv nicht.
Wie schon früher geschrieben:
Wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Turnschuh….
Sylvia
Projekte zur lebendigen Geschichte e.V. (i.G.)

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Eintrag #52 vom 12. Feb. 2004 18:05 Uhr Magdalena Wohlgemuth  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Magdalena Wohlgemuth eine Nachricht zu schreiben.

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Also…
@ Ivo:
Die Geschichtsverfälschung hat doch schon viel früher angefangen. Z.B. hab ich grad ein Proseminar über romantische Dichtung; ich mag die Gedichte, aber bei den historische-Weltsicht und was-haben-die-armen-für-ein-schönes-Leben Anteilen der Theorie-Aufsätze dieser Schreiberlinge stellen sich mir immer wieder die Haare auf… mit einem von denen hätte ich gerne mal diskutiert.
Man muß neutral die Wurzeln sehen und sich freuen, wenn sich etwas weiterentwickelt.
Und ich glaube durchaus, daß es ein Publikum für ernsthafte historische Darstellung gibt und die Leute mehr davon sehen wollen, aber ich glaube nicht, daß man das Fantasy-Element völlig ausrotten kann, weil es viele Menschen gibt, die so etwas haben wollen. Daß den Leuten die Märkte langsam langweilig werden liegt vielleicht eher daran, daß es wirklich immer dasselbe ist. Sie sollten mal ein paar neue Dudelsackhits ausgraben und einen Ersatz für den schwarzen Ritter finden.
Authentikerszene. Hm. Natürlich ist es im Endeffekt eine rein subjektive Meinungsäußerung von mir.
Es ist einfach so, daß ich persönlich meine Mittelalteraktivitäten inzwischen in zwei Felder aufgeteilt habe. Ich muß dabei zugeben, daß ich selbst noch auf keinem einzigen Museumsevent war und das meiste von meinen Eindrücken von dem Forum hier stammt und den wenigen Leuten, die ich persönlich kenne.
"Authentikerszene" bedeutet für mich die Gruppe von den Leuten, die ernsthaft versuchen, nach allem was sie wissen eine historische Ausstattung zusammenzustellen und sich hauptsächlich für Events interessieren, für die sie kein Geld bekommen oder sogar etwas dafür zahlen müssen, die dafür aber nur für eine eingschränkte Gruppe zugänglich sind und auf denen es gewisse Marktelemente nicht gibt.
Natürlich heißt das nicht, daß dann alle das mit dem Anspruch auch wirklich 100% umsetzen, es geht mir um die Einstellung und um die Denkweise.
Nach meinen Erfahrungen ist das einfach ein bestimmter Kreis von Leuten, in dem so ziemlich jeder jeden kennt. Ist es nicht so, daß 80% aller Postings hier von den immer gleichen Leuten kommen? Und auch wenn ich dann auf anderem Wege irgend jemand kennengelernt habe, der sein Hobby so macht, kannte der dann wieder die anderen Leute. Und erzähl mir nicht daß man nach Terglow (oder wie das hieß) kommt wenn man nicht die richtigen Leute kennt.
Marktszeneleute sind für mich die, deren Ziel es primär ist, auf Märkte zu kommen und dort am besten für ihre Aktionen Geld zu bekommen. Ok, das zweite Ziel muß nicht unbedingt sein, aber an erster Stelle steht jedenfalls das aktiv am Markt dabei sein wollen so wie die Märkte jetzt sind. Die meisten von diesen Leuten bekommen beim Wort authentisch einen Schreikrampf und schauen dich mitleidig an, wenn du erzählst, daß dein Kleid handgenäht ist. Und finden dieses Kleid überhaupt ziemlich langweilig für den Aufwand, der dafür betrieben wurde. (ichs gebs zu… ab und zu bin ich auch beleidigt mangels der Anerkennung)
Orientierung am Publikum in dem Sinn von "was spektakuläres bieten wollen" ist meistens auch sehr wichtig.
Natürlich gibt es viele Leute, wo sich beides überschneidet. Ich behaupte auch überhaupt nicht, daß die eine Szene besser wäre als die andere. Ich kann mich aber des Eindrucks nicht erwehren, daß sich hier etwas definitiv abgespalten hat und etwas eigenes bildet. Und ich finde es deshalb gut, weil nur auf diese Weise interessante living-history-Veranstaltungen (ja, über die Bezeichnung kann man jetzt sicher streiten, aber mir fällt keine prägnante passendere Bezeichnung ein) entstehen werden und sich das ganze mit weniger überflüssigen Debatten entwickeln kann.
Natürlich nur wenn die Leute zusammenarbeiten und nicht wie die Hühner aufeinander rumhacken, aber bis jetzt sind ja trotz Streitereien schon ein paar schöne Sachen entstanden.
Jaaa, ihr seid trotzdem alle ganz individuell, aber ich_mag_Authentikerveranstaltungen und die kommen eben nur zustande wenn ein paar Leute mit ähnlicher Gesinnung zusammenarbeiten.
Profilierungssucht: ich bin der Meinung, daß es einige Leute gibt, die einfach immer besser sein wollen als andere. Und da die Masche "mein Schwert ist größer als deins" halt doch bißchen primitiv ist, bildet den Ersatz - meinem Gefühl nach - halt "ich bin authentischer als du", und das ist dann der eigentliche Hauptgrund für diese Ambitionen. Ich muß an dieser Stelle auch mal sagen, daß ich diesen Satz "wir verbringen unsere gesaaaamte Freizeit mit dem müühevollen Recherchieren in Bibliotheken" auch für ein bißchen selbsternannt-märtyrerhaft finde.
Man kann immer was meckern. Hey, ich bin im wissenschaftlichen Betrieb, wenn man mal sieht wie´s bei den Profis zugeht: nichts ist perfekt!
Nochmal auf den Punkt gebracht: mir geht es nicht darum, mich oder sonst jemand aus irgendeinem Sumpf zu ziehen oder als sonstwas einzustufen, sondern mal positiv zu sagen, daß sich was gebildet hat, das in der Lage ist, schöne Veranstaltungen zu organisieren, die ein Flair haben, das ich auf Märkten einfach nicht bekomme.
Ja, für mich ist definitiv ein Unterschied zu spüren.
Deshalb gehe ich trotzdem noch gern auf Märkte und genieße das dortige kunterbunt, aber weitaus beeindruckender war für mich die Wallfahrt mit Claus und Steffi (AG Hochmittelalter) (und ich würde soo gerne mal nach Terglow, was aber mal wieder verdammt weit weg ist).
Oh mein Gott ist das lang geworden. Sorry.

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Eintrag #53 vom 12. Feb. 2004 19:02 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Rundumschlag..

Lena:
Schönes Posting.
Lang, ja, aber kurz kriegt man die Aussage eh nicht rüber, ohne daß sie wieder verbogen wird. Stimme dir insgesamt zu.
Sylvia und Heiko und all die anderen:
Ich möchte nochmal das Thema "Ehrlichkeit" aufgreifen.
Zu Sylvia direkt: Ich denke immer noch, daß hier eigentlich keiner direkt auf jemandem rumhackt, dessen Klamotte weniger historisch ist als die jeweils eigene, sondern daß dies erst dann passiert, wenn der mit der historisch deutlich (!) weniger genauen Klamotte von sich behauptet, genauso "mittelalterliche", "historisch korrekt" (usww…) zu sein wie der andere.
Es geht eigentlich immer um das Thema, "Das was man draufklebt, muß drin sein"
Achso, ja, um auf deine Frage mit dem ßberdenken zurückzukommen:
Je näher man an der Vorlage ist, um so ehrlicher sollte man zu den Fehlern und Lücken stehen.
Weil die richtig groben Schnitzer erkennen die meisten, die (ich sage extra nicht "kleiner") unauffälligeren Fehler der "guten" Leute werden oftmals übersehn und von Einsteigern gerne kopiert.
Ich denke mal, es ist auch wichtig im Kopf zu behalten, wie unterschiedlich die Aufnahme von Informationen läuft.
Weil eben an dieser Stelle trennt sich persönlicher Spaß von - hart ausgedrückt - Lüge.
Kleines Beispiel:
Wenn zwei Typen sich jeweil ein Schwert schnappen und irgendwo neben den Zelten aufeinander eindreschen ist der erste Eindruck den die meisten Zuschauer bekommen: "Da trainieren zwei Schwertkampf" Der weitere Schritt "So wurde damals also gekämpft" findet bei den wenigsten statt.
Die beiden haben also ihren Spaß und evtl unterhält es ein paar Zuschauer.
Stell die beiden aber auf eine Bühne oder eine ähnlich optisch hervortgehobene Fläche, laß sie - oder besser einen Kommentator - noch ein zwei Worte an das Volk richten, und die Leute meinen plötzlich von zwei Fachleuten historische Kampfkunst vorgeführt zu bekommen und merken sich das als solche.
Und schwubbs, wieder etliche auf der Liste der Wissenden "ein Schwert wog 20 Kilo"…
Das ganze läßt sich auf viele Bereiche übertragen.
Je mehr man - aus welchen Gründen auch immer - in den Augen anderer Kompetenz erlangt, umsomehr muß man drauf achten, was man rüberbringt.
Insofern ist die eigentliche Ausführung der Klamotte schon eher zweitrangig unde steht in meinen Augen in der Prioritätenliste für Leute, die ich zur "Oberliga" zähle, erst hinter dem Punkt Ehrlichkeit.
Gruß, Ivain

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Eintrag #54 vom 13. Feb. 2004 07:31 Uhr Heiko Marquardt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Heiko Marquardt eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Sylvia,
im Prinzip haben wir das selbe gemeint nur jeweils anders ausgedrückt!
Im Prinzip kann ich Dein letztes posting mit unterschreiben!

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Eintrag #55 vom 13. Feb. 2004 08:18 Uhr Joachim Meinicke  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Joachim Meinicke eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Publikum nicht gleich Publikum

Torgelow, nicht Terglow :-) Aber näher wird es deswegen leider auch nicht, Lena. :-) Und wann im Leben ist es verkehrt, die richtigen Leute zu kennen, um sich einen Vorteil zu verschaffen, sei es nun im Privaten oder im Beruflichen. :-) Aber glaube mir bitte, Beziehungen sind bestimmt nicht die einzige Eintrittskarte. Aber viel läuft halt tatsächlich über Mundpropaganda.
Um das mit dem gerade erwähnten Publikum aber noch mal aufzugreifen. Genauso wenig, wie es DIE MA-Szene gibt, gibt es DAS Publikum. Das sollte doch eigentlich klar sein, oder?
Selbst auf kommerziellen VA´s, sprich den üblichen Märkten, hat man durchaus sehr unterschiedliches Publikum, die mehr oder halt weniger an der Materie interessiert sind. Selbst die möchte ich nicht über einen Kamm scheren.
Trotzdem muß ich dennoch klar sagen, daß nach meinem "Umsteigen" und den damit einhergehenden VA-Wechsel, das Publikum eindeutig angenehmer geworden ist. Schon von daher hat es sich gelohnt.
Selbst nach den massiven Fahrpreiserhöhungen der Berliner Verkehrs Betriebe hat man sogar beim billigsten Fahrschein noch immer die Option, zum gleichen Preis beliebig oft umzusteigen…Nur die Fahrzeit ist begrenzt… Und man kann mit dem gleichen Ticket nicht mehr zurückfahren… :-)
Grüße
Joachim

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Eintrag #56 vom 27. Dez. 2004 17:40 Uhr Alexandra Krug  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Alexandra Krug eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Ihr Lieben,
habe nach langer Zeit mal wieder in dieses Thema geschaut, welches ich ja angefangen habe und war echt erstaunt, welche Diskussionen da zustande kamen (bin - wie Ihr seht - nicht so oft im TV.)
Nun, Lena hat es ja in einer der letzten Postings echt gut herübergebracht und auch in meinem Sinne gesprochen.
Es sollte ja nicht die 127. Diskussion über "A-Darstellung auf Märkten sein" - sondern es ging mir um die innere Einstellung eines Menschen, der der sich gerne in seiner Freizeit mit der Darstellung eines Menschen aus dem Mittelalter auseinandersetzt.
Das kann man mehr oder weniger ernsthaft betreiben. Da ich es ernsthaft betreiben will und gerne wissenschaftlich Arbeite, macht mir diese Ernsthaftigkeit halt auch Spaß.
Bei mir ist es so, daß ich aus meinem ganz persönlichen Antrieb heraus Lust habe, meine Kleider mit der Hand zu nähen und dabei Schnittmuster nach Originalen verwenden mag. Oder mit Kugeltöpfen kochen. Oder eine Replik von werweißwas zu besitzen.
Die Leute aus meinem Umfeld, mit denen ich schon seit Jahren auf Märkte wie z.B. Herzberg, gefahren bin, haben sich auch im Laufe der Zeit "verbessert" - leider aber nicht in dem Maße, das mir das gemeinsame Lagern noch groß Spaß gemacht hat.
Ja. Es sind die mitleidigen Blicke, wenn man seine Klamotte mit der Hand näht. Oder den Kugeltopf auspackt und darin sein Süppchen kocht. Oder wenn man eine Kopfbedeckung aufsetzt. Oder wenn man gar auf die Idee kommt, mit Feuerstein und Zunder sein Feuer anzuzünden. Und wenn man auf einem Strohsack schläft (jetzt, wo doch mittlerweise alle ihre Luftmatratze in ein richtiges Bett legen.)
Ich spreche also von dem, was in einem vorgeht, wenn man mal ursprünglich gleich angefangen hatte, gemeinsam auf Märkte fuhr und seinen Spaß hatte, dann aber im Laufe der Zeit seinen Anspruch ändert und dieser dann aber anders als der von den meisten anderen Leuten in der Truppe ist (in diesem Fall waren wir damit nur noch zu zweit..)
Ich denke da nur an alle, die einst vor mehr als 12 Jahren in der Räuberhöhle zu Kaltenberg mit Kostümsaufen angefangen hatten und nun in renommierten Living-History-Gruppen wieder anzutreffen sind…
… Wenn sich also der persönliche Anspruch im Gegensatz zu dem der restlichen Mittelalterfreunde und -bekannten wesentlich erhöht …
Dann geht ein ganz anderer Frust los. Soll ich nun den Rest "bekehren" damit ich mich auf den Veranstaltungen wohl fühle? - Nicht nur, daß man sich damit erregte Gemüter verschafft (wir haben das ja selbst hier im Beitrag gesehen) - Nein! Es stößt auch auf Fruchtlosigkeit. Oder die mühselig erteilten Tipps werden gar grausig umgesetzt. Ich habe das komplett aufgegeben.
Und genau hier ist man an folgendem Punkt: Soll ich aussteigen oder habe ich die Möglichkeit, auf andere Veranstaltungen umzusteigen.
Ich teile mir zwar mein Hobby mit Freunden und Bekannten - bleibe deshalb trotzdem Individualist mit eigenen Vorstellungen. Bei Freunden bleibt die Freundschaft erhalten - auch wenn sie dann vielleicht eher weniger im Umfeld "Mittelalter" ausgelebt werden kann. Leute, die man nur von Märkten her kennt - kommen und gehen im Leben. Ich gehe nicht auf Mittelalterveranstaltungen, um neue Freunde kennenzulernen, sodern weil ich halt ein gewisses Umfeld brauche, um motiviert mein Hobby betreiben zu können.
Nun, glücklicherweise hatte ich dieses Jahr die Möglichkeit, nach Torgelow zu fahren. Und das hat Spaß gemacht. Vor allem gab es mir den Ansporn, noch mehr per Hand zu nähen und ich habe seitdem einfach große Lust, viele Dinge, die mir im Kopf herumschweben, nun auch in die Tat umzusetzen. Mein bisheriges Umfeld hatte mich dazu nicht so sehr motiviert.
Man kann das Glück haben und gleich als motivierter Mensch auf die entsprechenden Leute zu stoßen, sich dort anzuschließen und sich von ihrem Wissen inspirieren zu lassen.
Man kann aber auch das Hobby in einem anderen Umfeld betreiben (dem des "Marktmittelalters")und dennoch von sich aus was anderes wollen - und dann wird der Umstieg schon schwerer, weil man halt auch erst die entsprechenden Leute kennenlernen muß. Vorallem will man ja nicht unbedingt gleich Gruppenanschluss. Also, wie fange ich an?
So ein bischen war ich erstaunt, daß echt viele, die hier in der TV schreiben, auch in Torgelow anzutreffen waren (hätte ich mir zwar denken können - daber dafür bin ich nicht oft genug hier). Ist also alles ein bisschen "Szene in der Szene". Was sich seitdem bei mir getan hat: Schon eine einzige Veranstaltung macht in meiner unruhigen Seele wieder frieden und ich kann jetzt auch sagen: "Na, dann gehe ich vielleicht auf einen Markt zum Spaßhaben - was mich aber richtig anmacht, sind diese kleinen, internen VA´s"
Doch die haben es in sich, denn plötzlich kommen ungeahnte Wünche zum Vorschein wie zum Beispiel Leinenkegel mit der Hand nähen,… Und natürlch erstmal anfangen, die Grundgewandung auf den "richten" Stand zu bringen. Mann oh mann, da ist noch richtig was zu tun…
Ich ahne nur … das ist ein Weg, der kein Zurück mehr kennt … dieser Umstieg!
Hoffentlich erfolgreich um Umstieg … Grüße aus Franken von Alexandra

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Eintrag #57 vom 07. Jan. 2005 07:51 Uhr Joachim Meinicke  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Joachim Meinicke eine Nachricht zu schreiben.

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Meist rege ich mich hier in tv nur noch auf, weil alles auf der Stelle tritt oder sich zum x-ten mal wiederholt. Aber wenn ich den letzten Eintrag lese, macht mir das doch mal wieder Hoffnung. Weil es bei mir vor langer Zeit nämlich genau so ablief. Denke, es kommt immer darauf an, dass - um einen legendären Ausspruch zu gebrauchen - wenn man das Licht sieht, man es auch als solches erkennen wollen muß. Der Wille zählt, der Rest ergibt sich dann schon.
Wie gesagt, ein schöner Eintrag für die kommende Saison!
Joachim

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Eintrag #58 vom 07. Jan. 2005 10:49 Uhr Martin (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Martin eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Alexandra,
klasse Beitrag, da steckt sehr viel wahres drin!
Solche "Inseln" gibt es für jede Epoche. Manche habe glück und finden die auf anhieb, manche müssen lange Umwege machen, was viel Durchhaltevermögen erfordert bis sie, sie finden, und andere erschaffen ihre eigenen "Inseln". In diesem Hobby ist "Gleiche Wellenlänge" was sehr wichtiges, und wird leider oft unterschätzt. Man kann nur den gefrusteten wünschen, die nach sowas ausschau halten, durch halten!
Schmierfink

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Eintrag #59 vom 09. Mrz. 2008 14:03 Uhr Thorsten Seifert   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Aufgeben oder Weitermachen oder Umsteigen

Hallo
Ich habe das letzte Jahr mal mit den Bewerbungsergebnissen durchgehen lassen und mir ist aufgefallen das ich zum Beispiel von einer bekannten Frühmi VA noch nicht mal eine Antwort auf meine Bewerbung bekommen habe.
Ich frage mich deshalb ob es nicht besser ist die meisten bei mir laufenden Projekte aufzugeben und sich neu zu Orientieren.
Oder sich nur noch auf Märkte und Stamm VA zu gehen.
Meinungen?

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Eintrag #60 vom 09. Mrz. 2008 19:11 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

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Ganz ehrlich?
Jedem anderen würde ich raten, sich von Rückschlägen nicht unterkriegen zu lassen.
Dir würde ich, ob der schieren Menge an postulierten (!) Austiegsgedanken im letzten Jahr einfach raten, es zu tun.
So oft, wie du das Thema aufbringst, scheint es dich ja wirklich stark zu beschäftigen.
Wenn du so unglücklich bist, dann tus.
Vielleicht gehts dir danach besser.
Andernfalls, falls du nichts ändern willst, wirkt die dermaßen häufige Wiederholung einfach wie Jammern oder Mitleid heischen, und letzteres bekommst du auf diese Art eher nicht.
Deswegen:
Tu, was du willst, viel Erfolg dabei, aber sei konsequent.

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Eintrag #61 vom 09. Mrz. 2008 20:59 Uhr Anke Podschwadek   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Mal wieder Pause machen

Hallo!
Naja, gleich aufgeben wäre wahrscheinlich der falsche Weg, zumindest wenn einem das Hobby wirklich sehr am Herzen liegt…
Also wir hatten letztes Jahr mehr oder weniger ‘ne Zwangs-Saisonpause. Die tat uns wirklich gut, finanziell, körperlich, wie darstellerisch.
Wäre das vielleicht ne Alternative? Einfach mal ne Saison pausieren und sich nur mal umschauen, beobachten ohne wild etwas in Bewegung setzen zu wollen. Man geht dann viel entspannter in die nächste Saison, wie ich finde.
Ein Ende setzten kann man dann ja immer noch.

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