Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Wanderesse und Hobelbank

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Eintrag #1 vom 04. Apr. 2002 12:04 Uhr   Nachricht

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Informationen darüber, wie eine Wanderesse/Feldesse im Hochmittelalter ausgesehen hat und wie eine Hobelbank ausgesehen hat, insbesondere ob ein Schraubstock bereits verwendet wurde und wenn nicht, was stattdessen benutzt wurde. Wir möchten beides nachbauen.
Okko und Veit von den Mallbüdels

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Eintrag #2 vom 04. Apr. 2002 13:35 Uhr Andreas Gellhaus  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Andreas Gellhaus eine Nachricht zu schreiben.

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Moin Seven
So wie der Eintrag da steht gehört er in den Markt aber ich persönlich halte das Thema für interessant und diskussionswürdig.
Ich als alter Holzwurm kann nur was zu den "Werkbänken" erzählen. Schraubstöcke sind mir in der Art nicht bekannt. Dies liegt vermutlich in der schwierigen Herstellung von Holzgewinden.
Das Werkstück wurde in der Regel mittels gebogener Bankhaken (aus Eisen) oder mit Bankhaken und Keilen auf der Hobelbank befestigt.
Bilder kenne ich aus der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung. Die ist allerdings eher aus den Spätmittelalter.
Wenn jemand Abbildungen aus dem Hochmittelalter kennt wäre ich auch daran interessiert.
Der Tischler aus dem Archeon Park in den Niederlanden hatte eine Art Vorderzange an seiner Hobelbank diese läuft auf zwei Schienen und funktioniert auch durch Verkeilen. In wie fern das ganze fürs Hochmittelalter "a" ist kann ich nicht sagen.
Für runde Gegenstände wir Bögen, Stiele für Werkzeug usw. gab es schon sehr früh sogenannte Schnitzbänke. Auf dieser sitzt der Handwerker und klemmt das Werkstück über ein Hebelsystem mit den Beinen ein.
Weitere Infos kann ich bei Interesse liefern.
tschö
Andreas
wwwvolkelin.de

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Eintrag #3 vom 25. Mai. 2007 22:30 Uhr Wilfried Masberg   Nachricht

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Zum Thema Wanderesse
Schmiede im HM reisten mit leichtem Gepäck.
Amboß Zangen fertig. Wenn die mehr mitgenommen hätten, hättn sie sich gleich die halseisen schmieden können.die Feldesse ist ein Steinhaufen, aussen Grassoden und dann blase unten wind rein( Ledersack mit ringen , beim Aufziehen oben aufhalten , zuhalten , runterdrücken. in der einen ecke unten steckt ein Rohr, das unten in den Haufen führt. Wenn du ordentlich pumpst machts ordentlich Warm. wird heute noch am Niger verwendet.
Wilfried

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Eintrag #4 vom 25. Mai. 2007 23:18 Uhr Thomas Schlosser  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Thomas Schlosser eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Wilfried
Frage, gibts genauere infos zu der esse?? Ich meine z.b. abbildungen, texliche erwähnungen und der gleichen?
Das prinzip funtioniert, aber ich könnte mir vorstellen das ein schmied, wenn er denn dann auf wanderschafft war, lediglich einen (lieblings)hammer und vielleicht zwei zangen dabei hatte.
Dann hat er sich vermutlich um eine schmiedemöglichkeit im nächsten dorf bemüht.
Bei einem amboss,!wenn überhaupt dabei!, reden wir dann eher von einem ziemlich kleinen steckamboss. Ein kleiner, vielleicht quatratischer block der unten spitz ist. Denn könnte man zur not in einem holzklotz stecken und drauf schmieden. Aber warum nicht im nächsten dorf nach was passendem suchen!!??
Aber alles in allem würde ich aus praktischen gründen nicht soo viel mitnehmen wollen.
gehen wir mal von um die 15kilo gepäck(unclusive dem nötigen zivilenklamotten) aus, bleibt da nicht viel kapazität für werkzeug auf WANDERSCHAFFT! Immerhin müßen die füße und beine alles tragen können, und das auch auf längere sicht.
Das mal meine gedanken dazu!
Grüße
Thomas
mal ein gedanke: zimmermänner auf walz haben auch nur kleines gepäck

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Eintrag #5 vom 06. Jun. 2007 21:22 Uhr Ingo Ludwig  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ingo Ludwig eine Nachricht zu schreiben.

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"Schmiede im HM reisten mit leichtem Gepäck.
Amboß Zangen fertig. " *ggg* - da hatte es ein Zimmermann auf Reisen wohl leichter …
Gruß, Ingo

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Eintrag #6 vom 04. Jul. 2007 12:37 Uhr Klaus Haller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Klaus Haller eine Nachricht zu schreiben.

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Der Vergleich mit den Wandergesellen hinkt insofern, als dass diese überhauptz kein Werkzeug mit sich rumschleppen, sondern in Ortfesten Betrieben, die auf ihrem Weg liegen arbeiten.
Ein Schmied ist nun einmal von Natur aus kein Wanderhandwerker! Es hat sicherlich Feldschmiede gegeben, die den Heereszug begleitet haben. Die hätten aber auch sicherlich Wagen oder Lasttiere für den Transport Ihrer Ausrüstung gehabt,
da Werkzeug, Rohmaterial, Brennsoff und Gebläse sich kaum von einem Mann tragen lassen.
Die Esse kann man leicht vor Ort in den anstehenden Boden graben, wie es auch archäologisch und epigraphisch nachgewiesen ist.
liebe Grüße: Klaus

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Eintrag #7 vom 11. Mrz. 2010 07:06 Uhr Marc Hofmann  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Marc Hofmann eine Nachricht zu schreiben.

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Sorry, dass ich das Thema nochmal anheize.
Will mir eine mittelalterliche hobelbank bauen.
Habe schon die Zeichnungen aus der Nürnberger Zwölfbrüderstiftung gesehen. Recht einfach die Hobelbank. Eine Platte mit Füssen. Nur wegen der Bankhaken bin ich mir noch nicht so sicher, wie ich sie machen soll. Und auch die Größe ist noch nicht festgelegt.
Vielleicht hat noch jemand Tipps oder anregungen.
Auf jedenfall freue ich mich über Antworten
Gruß
Marc

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Eintrag #8 vom 11. Mrz. 2010 07:41 Uhr Wilfried Masberg   Nachricht

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Also, gefunden wurde in Jütland ein Werkzeugsatz mit ca 100 Zangen und ein kleiner Amboß, nach Fundlage war der Kollege auf Wanderschaft.
Zu Deutschland:
Eine Waldesse mit ca 3o cm " Feuergrube" wurde in Salder ausgegraben, Bei der Verwendung von "Windbeuteln" gibts kein Transportproblem, Werkzeug rein, an den Esel hängen, fertig.
Der Amboß war bis ins 11. Jahrhundert meistens aus Granit, ca 10 kg sind auseichend, wer mehr sehen will, mein Ding ist wahrscheinlich ein "verunglücktes" Original, er lag als "Stein" mitten auf dem Feldweg zwischen Betonbrocken.
Also leider bar jeder verwertbaren archeologischen Fundlage.
Meine ganze Ausrüstung können 2 Esel tragen, der Schmied und sein Grautier.
Wanderschaft ist auch bedingt durch Siedlungsdichte und sicher sind die Schmiede auch von Dorf zu Dorf gezogen, nur Schmiedegelegenheit musste mitbringen, Kohle liefert das Lagerfeuer und Werkstoff der Kunde

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Eintrag #9 vom 11. Mrz. 2010 09:17 Uhr Ulf (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Ulf eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Marc,
Die Abbildungen der Zwölfbüderstiftung dienten auch für mich als Vorlage. Auch die Anzahl, Form und Anordnung der Bankhaken / Löcher interessierte mich. Die o.g. Bilder fallen dazu unterschiedlich aus. Einzig das Lochpaar als Längenanschlag wiederholt sich mehrfach. Der seitliche Anschlag ist mit 0 bis 2 "Haken" dargestellt.
Zur Form der "Bankhaken": In den Abbildungen von Peter Schreiner (1444) und besonders Karl Schreyner (1425) meine ich, runde Sticken zu erkennen. Paul Weydmann (1542) scheint eckige Keile zu verwenden. Bei Hans Holtzhauser (1608/1620) ist dann eine Hakenform deutlich sichtbar. In jedem Fall unterstelle ich, dass all diese Keile und Haken aus Holz sind.
Entscheidend ist nur, dass die Bank in Größe und Ausführung zu den geplanten Holzarbeiten (und natürlich zu dir) passt. DIE Standardbank hat es wohl kaum gegeben. Stets konnte der Schreiner die Bank nach seinem Bedarf zurichten und ändern. Ich habe meine Bank mit runden Löchern versehen; eckig stemmen geht dann immer noch.
Verwundert hat mich, dass die frühen Bänke (15.Jh.) sehr niedrig sind?!
Mit Grüßen aus dem Nordosten
Ulf

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Eintrag #10 vom 11. Mrz. 2010 10:03 Uhr Andrej Pfeiffer-Perkuhn  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Andrej Pfeiffer-Perkuhn eine Nachricht zu schreiben.

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Schon klar. Kohle liefert das Lagerfeuer….
Das Holzkohle durch verkohlung unter Sauerstoffabschluß entsteht und im Meiler gewonnen wird sollte sich eigentlich herumgesprochen haben.

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Eintrag #11 vom 11. Mrz. 2010 13:35 Uhr Oliver (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Oliver eine Nachricht zu schreiben.

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Ich kann nur über meine Erfahrung sprechen, dass man auch mit Holz Bronze schmelzen und kleinere Schmiedearbeiten verrichten kann.
Sicherlich ist es mit Kohle einfacher und wenn man wählen kann ist diese zu bevorzugen.

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Eintrag #12 vom 11. Mrz. 2010 13:46 Uhr Andrej Pfeiffer-Perkuhn  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Andrej Pfeiffer-Perkuhn eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Holz

Es geht aber doch nicht um Holz. Er sagte das die Kohle durchs Lagerfeuer geliefert würde und nicht das man auch prima mit Holz schmieden könne.
Die Aussage das ein Lagerfeuer mal eben holzkohle liefert ist einfach falsch.

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Eintrag #13 vom 11. Mrz. 2010 14:04 Uhr Oliver (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Oliver eine Nachricht zu schreiben.

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Lagerfeuer liefert durchaus Kohle, zwar nicht so effektiv wie ein Meiler, aber Reste eines Lagerfeuers oder auch als Miniweiler mit Erde drauf, geht das ganz gut.
Halt für mal eben und nicht um dauerhaft eine Werkstatt zu betreiben.

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Eintrag #14 vom 11. Mrz. 2010 14:11 Uhr Timm (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Timm eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Mästermyr?

Hallo Wilfried,
meinst du evtl. die Mästermyrtruhe? Die wurde auf Gotland, Schweden, gefunden und enthält Schmiede- und Holzbearbeitungswerkzeug.
Allerdings enthält sie neben 4 Hammerköpfen, einigen kleinen Amboßen, Nageleisen, und sonstigem kleineren Schmiedewerkzeug meines Wissens nur 2 Zangen.
Falls du eine andere Truhe mit einer solch immensen Anzahl von Zangen meinst, würde ich mich sehr über Literaturangaben oder Links freuen.
Gruß,
Timm

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Eintrag #15 vom 11. Mrz. 2010 14:19 Uhr Andrej Pfeiffer-Perkuhn  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Andrej Pfeiffer-Perkuhn eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Minimeiler

Wo kommt denn jetzt der Minimeiler her? Die Aussage "Kohle liefert das Lagerfeuer" wird nicht richtiger indem man sie munter erweitert. Ein lagerfeuer dient nuicht dem Zweck Kohle zu gewinnen und ist es mal ordentlich abgebrannt ist da auch nix übrig was taugt. Verlöscht es vorher hat man sicher genug Kohle und Holz um damit nochmal was zu erhitzen. Aber gernell verbrennt das Holz und liefert eben keinen neuen Brennstoff. Das wäre zwar erfreulich, ist aber nicht generell der Fall.
Das man relativ leicht einen wandernden Schmied mit Brennstoff versorgen könnte ist unstrittig, aber auch nicht das was ausgesagt wurde.

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Eintrag #16 vom 11. Mrz. 2010 14:35 Uhr Oliver (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Oliver eine Nachricht zu schreiben.

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Andrej ich spreche nicht von generell nur aus meiner Erfahrung.
Mir haben Lagerfeuer schon mehrfach genug Kohle geliefert um Bronze zu schmelzen und kleinere Schmiedearbeiten zu erledigen.
Somit kann ich die Aussage nur bestätigen „Kohle liefert das Lagerfeuer“, auch wenn es nicht der Idealweg ist. Funktionieren tut es. Bei Buntmetallarbeiten würde ich mir auch überlegen nur ein Holzfeuer zu nutzen, anstatt die Esse anzuwerfen.

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Eintrag #17 vom 11. Mrz. 2010 14:47 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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Redet ihr vlt. etwas aneinander vorbei? So wie ich das lese, versteht Andrej richtigerweise ein "Lagerfeuer" als ein Wärme (Kochen)-und Lichtspender. Gemeint ist von vielen vielleicht eher halt damit ein kleines Feuer auf der Wiese.
Jenseits dessen finde ich persönlich, die durchaus interessanten Aspekte des Threads werden mal wieder durch Spekulation und Themenfremdes verwässert.
Wenn man (also mal wieder: @Wilfried) Funde erwähnt, dann doch bitte nachvollziehbar mit Publikation, Eckdaten wie Datierung etc.

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Eintrag #18 vom 10. Mai. 2010 15:52 Uhr Andreas (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Andreas eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Kohle aus dem Lagerfeuer

Ich arbeite selbst zwar mit Steinkohle, habe aber zufällig letztens bei einem Schmiedetreff das Video "Knifemaking Unplugged" gesehen.
Dort wird zeigt der Autor wie auf einfache Weise, ohne große Ausgaben Messer hergestellt werden können.
Unter anderem ist dort empfohlen/zu sehen, wie der Autor ein mittelgroßes Lagerfeuer ablöscht und die entstandene Kohle auf Bambusmatten wäscht, um an holzkohle für das Schmieden von Messern zu gelangen.
Die entstandene Kohlemenge würde ich als Inhalt etwa einer zu 3/4 gefüllten 40l Wanne schätzen.
Zwar wird im restlichen Video nicht explizit darauf verwiesen das es sich bei der verwendeten Kohle auch um eine derart hergestellte handelt, es ist aber optisch und auch vom Aufbau des Videos her naheliegend.
Allerdings verwendet der Autor Blattfedern, ob also mit einer solchermaßen hergestellten Kohle auch Feuerschweißungen durchgeführt werden können weiß ich nicht.
@Andrej Pfeiffer-Perkuhn
Prinzipiell ist aber der Zweck eines Lagerfeuers genau der, wofür es angezündet worden ist, und das ist keineswegs immer die Wärmenutzung.

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Eintrag #19 vom 10. Mai. 2010 16:15 Uhr Timm (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Timm eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Holzkohle

Moin,
es gibt durchaus verschiedene Arten von Holzkohle mit unterschiedlichen Eigenschaften, diese beziehen sich auf die Energieausbeute und vor allem auf die Brenneigenschaften. Jedoch hat das nichts damit zutun, ob sie aus einem Lagerfeuer stammen oder regulär verköhlert wurden, sonder damit, aus welchem Holz sie gemacht wurden. Einzig frisch abgelöschte Kohle stelle ich mir nicht so prickelnd vor, da durch die Trocknung, die während des verfeuerns statt findet, einiges an Energie verloren geht. Ich würde mir allerdings auch mit feuchter Pappelholzkohle eine vernünftige Feuerschweißung zutrauen, wenns denn sein muß und ich die entsprechende Zeit dafür habe.
Gruß,
Timm
PS Um mal spitzfindig zu werden: Ist die primäre Funktion eines Lagerfeuers nicht bereits durch den Namen dargestellt?

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Eintrag #20 vom 10. Mai. 2010 16:54 Uhr Wilfried Masberg   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Waschen muß nicht sein

Waschen muß noch nicht mal sein. Restholz raussammeln, trocknen und Sieben reicht.
Nur trocken wie möglich, wegen Bouduoire-Gleichgewicht Wasser-Wasserstoff. Wasserstoff ist nun mal ein Stahlschädling

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Eintrag #21 vom 10. Mai. 2010 17:06 Uhr Timm (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Timm eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Bouduoire-Gleichgewicht

Moin Wilfried,
bezieht sich das Bouduoire-Gleichgewicht nicht auf das Gleichgewicht zwischen CO² und CO?
Mir wäre zudem auch nicht bekannt, dass sich Wasserstoff unter den Bedingungen einer Schmiedeesse abspalten ließe, insofern sehe ich keinen negativen Einfluß von Wasser auf den Stahl (vom Energieverlust wie oben beschrieben und möglichem Rosten im Alltag mal abgesehen ;-) ).
Ich glaube, wir brauchen Herrn Bouduoire nicht um festzustellen, dass nasse Kohle suboptimal ist.
Gruß,
Timm

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Eintrag #22 vom 10. Mai. 2010 17:22 Uhr Andrej Pfeiffer-Perkuhn  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Andrej Pfeiffer-Perkuhn eine Nachricht zu schreiben.

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Ich bite um Entschuldigung, bei einem lagerfeuer ist die Lichtgewinnung sicher ebenso wichtig wie die Wärmegewinnung. Wenn es um Kohle geht ist es aber kein lagerfeuer mehr sondern ein Produktionsprozess für Kohle.
Der kommt mir jedoch nach wie vor nicht sehr sinnvoll vor, zumal sich scheinbar andere Methoden durchgesetzt haben die teilweise diametral entgegengesestze Ziele verfolgen als ein einfaches Feuer an der frischen Luft.
Allein schon aus den überresten eines solchen Feuers zu erkennen was noch als Kohle verwendbar ist und was nicht stelle ich mir nicht so einfach vor. Zudem ist das Verhältnis des benötigten Holzes zum gewonnenen Brennmittel endgültig geeignet die Methode als unbrauchbar zu sehen.
Es ist aber schon erstaunlich wie lange über solche offensichtlich blödsinnigen ideen noch diskutiert wird.
Schöne Grüße
Andrej Pfeiffer-Perkuhn

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Eintrag #23 vom 10. Mai. 2010 18:24 Uhr Wilfried Masberg   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht das bekanntere

jau, das ist das bekanntere, aber Wasser hat oberhalb der 1000 °, müßte ich jetzt googeln für genauere Infos die dumme Eigenschaft, "Wasserstoff in den Stahl abzugeben".
Aber auch sonst, nasse Kohle ist für´n A….
Aber die Methode hat mich gestern über´n Nachmittag gerettet. Im vollen Sonnenschein gibt man doch zu viel Wind, damit die Gäste auch was sehen.Und dann reichen 15kg Kohle eben nicht 2 Tage voll durch.
Fragt aber jetzt nicht , was mit den Werkstücken geworden ist,geärgert habe ich mich genug :-))

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Eintrag #24 vom 10. Mai. 2010 22:56 Uhr Timm (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Timm eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Wasser über 1000°

Moin,
Wasser hat ab 100°C die Eigenschaft in den nächsten Aggregatzustand zu wechseln, also zu Wasserdampf zu werden (um ganz genau zu sein, handelt es sich bei Wasserdampf um einen Gleichgewichtszustand zwischen flüssiger und gasförmiger Phase) und nach oben zu entfleuchen. Um Wasser auf 1000° zu erhitzen bräuchte es schon erstaunlich hohe Drücke, die in einer Schmiedeesse wohl kaum entstehen dürften (und wenn würde ich nicht daneben stehen wollen). Bevor die Esse also Betriebstemperatur erreicht, dürfte sämtliches Wasser verdampft sein. Es sei denn, man verwendet ebenfalls erstaunlich große Kohlestücke, die außen schon auf Verbrennungstemperatur und innen noch nass sind. Selbst dann würde den Stahl das wohl kaum jucken, wenn er zwischen den 2 Kohleklumpen liegt, denn mehr würden davon nicht in die Esse passen… ;-)
Gruß,
Timm

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Eintrag #25 vom 11. Mai. 2010 05:17 Uhr Theodor Rosentreter  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Theodor Rosentreter eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Vermutung

"Fragt aber jetzt nicht , was mit den Werkstücken geworden ist,geärgert habe ich mich genug :-))"
Lass mich raten. Es kam eines deiner wunderbaren geschwungenen Wurst- und Schinkenmesser dabei heraus?

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Eintrag #26 vom 11. Mai. 2010 10:52 Uhr Radi (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Radi eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Wassergas und Boudouard-Gleichgewicht

Ein wenig Ergänzung zu den etwas wackeligen chemischen Betrachtungen:
Das Boudouard-Gleichgewicht (Schreibweise!) beschreibt das insbesondere für den Hochofenprozess relevante endotherme und stark temperaturabhängige Gleichgewicht zwischen Kohlendioxid und festem Kohlenstoff einerseits und Kohlenmonoxid andererseits:
CO2 + C <-> 2 CO
Die endotherme Reaktion von Kohlenstoff mit Wasser zu Kohlenmonoxid und Wasserstoff findet u.a. in der Herstellung von Wassergas/Synthesegas (vgl. Kohlevergasung) Anwendung:
C + H20 <-> CO + H2
Soviel zu den grundlegenden Reaktionen, um die es offenbar ging.
Vgl. die Wikipediaartikel zu Boudouard-Gleichgewicht, Wassergas und (druckloser) Flugstromvergasung und/oder einschlägige voluminöse Lehrbücher der Anorganischen Chemie, z.B. den Hollemann-Wiberg.
Die konkrete Anwendung der Reaktionen im Kontext des "Schmiedens" überlasse ich dann wieder den anwesenden Spezialisten.
CU
R adi

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Eintrag #27 vom 11. Mai. 2010 17:10 Uhr Wilfried Masberg   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Wasserdampf= kein H2O?

1.Wasser lässt sich in seiner gasförmigen Phase durchaus höher als 100° erhitzen.
2. @ Radi so in etwa,
3. mir gefällt auch vieles nicht, z.B. manche Spitzen,

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Eintrag #28 vom 11. Mai. 2010 21:36 Uhr Timm (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Timm eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Spitze

Moin Wilfried,
wir reden hier nach wie vor von einer Schmiedeesse.
Wenn dir meine Posts zu spitzfindig oder spitzenbewährt sind, gib doch mal Butter bei die Fische und kläre uns darüber auf, wie in der Esse Wasserstoff entstehen soll, der zudem noch zu einer Wasserstoffversprödung im Schmiedegut führt. Ich lasse mich mit stichhaltigen Argumenten gerne überzeugen.
Eine Esse ist kein Festbett- , Wirbelschicht- oder Flugstromvergaser.
Oder hab ich gar bisher alles völlig falsch verstanden und verspröde Stahl durch Wasserstoff bei der Wasserhärtung? Oder beziehe ich bereits versprödeten Stahl, weil die Jungs im Walzwerk ihre Walzen mit Wasser kühlen?
Oder hast du dich lediglich etwas verrant?
Gruß,
Timm

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Eintrag #29 vom 11. Mai. 2010 21:51 Uhr Radi (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Radi eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Nur mal sicherheitshalber ....

…die Anwendbarkeit der offenbar gemeinten Wassergasreaktion auf die Esse wurde von mir nicht behauptet …. und ich bezweifele sie IMHO stark ;-)

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Eintrag #30 vom 12. Mai. 2010 08:42 Uhr Andreas Pilz   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht .

Moi aussie. Um Wasser in seiner Gasförmigen Phase auf über 300° zu erhitzen, braucht es schon einen Druck von über 200 Bar. Einfach mal ein Phasendiagramm von Wasser anschauen (gibts bei Wikipedia)

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Eintrag #31 vom 12. Mai. 2010 10:35 Uhr Radi (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Radi eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Wasserdampf über 300 Grad?

Andreas, Du meinst sicherlich das Phasendiagramm
upload.wikimedia.org/wikipedia/[…]/Phasendiagramme[…]
Das Phasendiagramm Temperatur/Druck bezieht sich aber auf konstantes Volumen. Das Volumen des Wasserdampfs ist aber an einer Esse, die ja kein geschlossenes Gefäß darstellt, nicht konstant. Also ist das Phasendiagramm auf die Essen-Situation nicht anwendbar.
Das Dampfdruckdiagramm
upload.wikimedia.org/wikipedia/[…]/Dampfdruckkurve[…]
zeigt Dir, dass bei Druck 1 bar (=Esse) Wasserdampf über 300 Grad überhaupt kein Problem ist.
Mit besten Grüßen
Radi

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Eintrag #32 vom 12. Mai. 2010 17:06 Uhr Wilfried Masberg   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht richtig, Schmiedeesse

@timm
Deine Spitzen waren nicht gemeint, ich habe sie, falls vorhanden, nicht gelesen.
Richtig, Schmiedeesse mit Holzkohle, genauer Wander, Wald oder Erdesse. Also ein relativ langer Gasweg. Wenn da jetzt Feuchtwind verwendet wird, der unterwegs noch Wasser"dampf" aufnehmen kann, -und das passiert bei feuchter Kohle-,entsteht Wasserstoff, der bei den doch längeren Heizzeiten und dünnen Werkstücken eben schädliche Auswirkungen haben KANNN.
Viel schlimmer ist aber da die Funkenbildung, stört zwar nicht den Stahl, aber den Schmied gewaltig.
Im Gegensatz zum recht kalten Wind der normalen Esse kann man bei so einer "Waldesse" schon fast von "Heißwind " sprechen.
Näheres bitte über persönliche mail, denn das sprengt dann den Thread

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Eintrag #33 vom 12. Mai. 2010 17:59 Uhr Timm (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Timm eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht -

Da gehe ich auch weiterhin nicht mit.
Eine Bodenesse, die ja von der Seite her angeblasen wird, hat mitnichten einen längeren Gasweg (wenn ich denn das Richtige darunter verstehe) als eine normale Esse. Im Gegenteil bildet sich gerade im vorderen Bereich der Esse eine deutliche Hitzezone, in der sich keinerlei Wasserdampf halten dürfte (schon garnicht um erst, wie auch immer, Wasserstoff abzuspalten und dann auch noch diesen lange genug am Werkstück zu halten um zu einer Versprödung führen zu können). Der Warmwind, der seitlich (!) durch den Venturi-Effekt heran gezogen und mit eingeblasen wird, wird primär durch den Essenstein erzeugt, während sich etwaiger Wasserdampf aus dem hinteren Bereich der Esse (da wo die Kohle nachtrocknet) nach oben verflüchtigen dürfte, da er durch den termischen Effekt der Esse mit nach oben gezogen wird. Und selbst wenn etwas Dampf miteingeblasen wird, ist es mir nach wie vor schleierhaft, wie sich dadurch nun Wasserstoff abspalten sollte, da wir in der direkt angeblasenen Zone der Esse nunmal alles andere als reduzierende Bedingungen haben.
Wasserstoffversprödung (die eine relativ lange Einwirkzeit des Wasserstoffs auf den Stahl voraussetzt) unter besonderen Bedingungen mag ja noch angehen. Die Entstehung von Wasserstoff in einem Hochofen oder in einem Vergaser jeweils unter besonderen reduzierenden Bedinungen mag ebenso angehen.
An beides zusammen in einer Schmiedeesse mit nasser Kohle, da glaube ich nochimmer nicht dran. Selbst wenn da ein winziges Quentchen Wasserstoff entstehen würde, würde dieser sofort abgefackelt werden. Und selbst wenn dann der Fall der Fälle eintritt und etwas Wasserstoff mit dem Stahl in Berührung kommt, und dann auch noch dazu eine ausreichend lange Haltezeit entsteht, so dass Wasserstoff in die Oberfläche eindiffundiert, dann wird diese Zone mit der nächsten Zunderschicht und dem nächsten Hammerschlag einfach abfallen.
Gruß,
Timm
PS per PN schreibe ich dies nicht, denn das würde dem Sinn eines öffentlichen Forums diametral entgegen laufen.

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Eintrag #35 vom 12. Mai. 2010 20:29 Uhr Christian Riedel  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Christian Riedel eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht wanderhandwerker und chemie

ich verstehe nichts vom schmieden. wenn ich das hier lese geht es um physik und nicht mer um die mobile werhbank oder schmide.
sollte ich das ganze aber richtig verstanden haben,mit dem wasser . dann dürfte es schwirig sein ein ordentliches produckt aus einer grubenesse zu bekommen.somit auch kein damast. komisch das ich das aber merfach beobachten konnte .
es ergab einen schönen und einwandfreien damast. vielleicht könnte mann sich langsam mal wieder auf das wesentliche dieses postings konzentrieren. auch ohne das ein admi eingreift. denn generell finde ich das thema schon interessant. ich bin nur nicht an physik oder chemie interessiert. danke
noch etwas wanderhandwerker haben selten mer mit als was sie tragen können.denn sollte das packtier sterben.wäre das meiste werkzeug verloren. selbst beim mästermyr fund ist es eher an zu nehmen das das ganze vor einem überfall zu verstecken war. was macht es sonst einen sinn so viel halbfarikate und flicksachen dabei zu haben.
gruß Ökse

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Eintrag #36 vom 12. Mai. 2010 21:07 Uhr Wilfried Masberg   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Von Unten

@ Timm, recht hast Du bei wind von der Seite,
Von der Seite brauchst Du richtige, "moderne" Blasebälge, Windbüdel tuns da nicht.
Bei einer Feuermulde an der Spitze eines seitlich abgedichteten Steinhaufens und Wind von unten allerdings siehts anders aus.
Der Kohleverbrauch ist etwas höher, durch die nicht unerhebliche Kaminwirkung musst Du allerdings selber weniger Wind erzeugen und der ist auch noch vorgewärmt.
Da reichen 2 Beutel mit ca 5-10 l Fassungsvermögen. Und Du kannst sie nach der Arbeit als Transportbehälter nutzen Auch bleibt die Wärmezone immer an der gleichen Stelle. Hat alles seine Vor und Nachteile,
jedenfalls sind die Schmiede in Bukina-Faso nach Auskunft eines Besuchers von meiner Methode auch überzeugt, nur nehmen die Müllbeutel.
Ausgegraben hat man so ein Teil in ziemlich groß und hoch, -Feuermulde wohl 20 l , Höhe des Steinhaufens ungefähr 700mm, Durchmesser unten ca 1000 mm, oben 500mm.
Steindurchmesser unten 200- 300mm, nach oben abnehmend auf 20-50 mm.
Meine kleine Esse verbraucht ca 10 kg Kohle in 6 Stunden, was DIE verbraucht haben, möchte ich nicht wissen. Es wurden jedenfalls Holzkohle Schlacke und Zunder gefunden.
Die arabischen und afrikanischen Essen dieser Bauart sind heute jedenfalls deutlich kleiner.

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Eintrag #37 vom 13. Mai. 2010 10:41 Uhr Beitrag anonymisiert

nach oben / Zur Übersicht Die Größe ist Relativ

Die Größe eines Kohlemeilers ist Relativ,
egal wie groß er ist, es kommt am ende 20% vom Holz als Kohle raus, wenn er gut funktioniert, in Abhängigkeit von der Bauform.
Ein Reisender Schmied wird mit Sicherheit kein normales Grünholz genommen haben, zum Schmieden das erreicht kaum die notwendigen Temperaturen. Bei einem Lagerfeuer ist die Ausbeute an Kohle noch geringerer, und selbst das hängt davon ab, wie ich ein Lagerfeuer aufbaue, ich kann ein Lagerfeuer durchaus auch so aufbauen das es zum Kochen und Wärmespenden reicht und nebenbei noch Kohle abfällt, alles nur eine Frage der Holzbeschickung..
Die Frage ist doch viel eher was will man Darstellen, einen Schmied oder einen Köhler, vom Prinzip her ist es wurscht, ein Schmied braucht Kohle zum Schmieden, ansonsten müsste er Unmengen an getrocknetem Holz verfeuern, und da wäre der Zeitaufwand, höher als das was der Schmied letztendlich darstellen will.
und mir ist ein Schmied mit einem Minimeiler in der Darstellung lieber, als einer der seine Kohle aus einer Baumarkttüte schüttet…
und das wiederum ist auch nur eine Ansichtssache, denn genausogut könnte man behaupten, Schmiede hätten Brandrodung betrieben und wären plündernden Horden hinterhergezogen um nach dem brandschatzen leichter an die Holzkohle zu kommen. ;-)
Die Größe des Holzmeilers definiert sich einzig und alleine an der Nachfrage und benötigten Menge am Endprodukt.
Es ist letztendlich auch wesentlich einfacher ein paar Kilo Kohle zu transportieren, zig Festmeter Holz die noch verkohlt werden müssen.
Kommen wir mal auf die Frage zurück, warum man meist nur Werkzeuge in den Kisten findet!
Weil man alles andere vor Ort entweder bekommen kann, oder sich schnell erzeugen kann.
Das Reisegepäck ist simpel auf das notwendigste reduziert, nämlich das was man mal eben nicht so einfach auf die schnelle herstellen kann.
Sieht man sich die Funde von Schmiede Reisegepäck mal genauer an, sieht man das darin alles enthalten ist, um auch anderes herzustellen das man eben nicht mitgenommen hat um Gewicht und Platz zu spaaren. (entsprechendes anderes Material vorrausgesetzt.)
Die resultirended Frage die man sich daraus stellen könnte, wäre die welche Aufgabe hatte der Reisende Schmied und welcherart war seine Arbeit, das er Reisen musste.
Auch ein Dorfschmied braucht arbeit….

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Eintrag #38 vom 13. Mai. 2010 12:11 Uhr Timm (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Timm eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Plural

Moin,
Frank du sprichst von Funden und von Kisten mit Schmiedereisegepäck. Ich persönlich kenne nur einen einzigen Fund in einer Kiste mit Schmiedewerkzeug, bei dem zudem nicht gesichert ist, dass es sich wirklich um Reisegepäck handelt.
Welche Funde meinst du? An weiteren Quellen wäre ich sehr interessiert.
Gruß,
Timm

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Eintrag #39 vom 13. Mai. 2010 14:34 Uhr Thomas Schlosser  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Thomas Schlosser eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Feuer...Holz

Hallo zusammen
Ich schmiede zwar selber, habe aber bisher mit gekaufter Buchenholzkohle gearbeitet. In dem Fall eine kleine Tisch-Lehmesse mit Seitenwind.
Entschuldig meine vielleicht komische Frage, aber warum den Umweg von Holz, zu Holzkohle und dann zum schmieden?
Wenn ich eine einfache tiefe Esse/Feuergrube, mit einer seitlichen Belüftung baue, und darin dann normales Holz verfeuere, dann entsteht beim normalen Abbrand vom Holz doch auch Glut/ein Glutbett in der Grube, mit der ich arbeiten kann!
Es sieht zwar mit Holz auf der Glut und dem damit resultieren Feuer nicht so schön aus als nur mit Holzkohle, aber gehen würde es doch. Oder unterschätze ich die Kraft von Feuerglut mit Seitenwind im Verhältniß von Kohleglut mit Seitenwind?? Schmiede und Härtetemperaturen sollten doch kein Problem sein. Feuerschweisungen nehme ich hier mal bewußt aus. Wie notwendig sie im Feld sinf weis ich nicht.
Also, wenn ich gutes Holz habe, warum der Umweg über die Holzkohle??
An den Funden von Reisegepäck für Handwerker, in dem Fall speziell Schmiede, wäre ich auch Interessiert.
Gruß
Thomas

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Eintrag #40 vom 13. Mai. 2010 15:07 Uhr Timm (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Timm eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Holz

Hallo Thomas,
bei der Verbrennung von Holz werden zunächst in einer endogenen Reaktion Holzbestandteile wie Lignin und Cellulose vergast. Hierfür wir also bereits Energie benötigt. Der Flammpunkt des entstandenen Holzgases beträgt dann 230-280°C.
Erst dann findet die Verbrennung des Kohlenstoffes (also der entstandenen Kohle) statt, die dann unter Luftzufuhr für das Schmieden ausreichend hohe Temperaturen erzeugt.
Also ist das Holz bis es vergast ist eher hinderlich, da die entstehenden Temperaturen zu niedrig sind. Auch dürfte das unvergaste Holz eine isolierende Wirkung haben, so dass der eingelegte Stahl nicht genug Hitze von allen Seiten bekommt um effektiv warm zu werden.
Gruß,
Timm

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Eintrag #41 vom 13. Mai. 2010 19:38 Uhr Wilfried Masberg   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht holz

Also, die Glut unter dem Holz reicht mit Wind zum Schmieden. Nur siehste wenig und der Wind haut Dir die Flammen so überall- auch ins Gesicht hin- das an eine geordnete Wärmeführung nicht zu denken ist. Da ist Holzkohle schon deutlich besser. Ausserdem ist der Schmied ja nicht alleine und anderen Leuten geht bekanntlich auch mal das Feuer aus. Also, einfach aufsammeln.

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Eintrag #42 vom 08. Jul. 2010 20:56 Uhr Alexander Mühlbauer  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Alexander Mühlbauer eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Flachmeiler als Kohlegewinnung

ein flachmeiler eignet sich auch sehr gut zur Holzkohlegewinnung,allerdings braucht er leider viel mehr Aufmerksamkeit und Wasser
und es ist bei weitem schwieriger so Holzkohle zu gewinnen

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Eintrag #43 vom 09. Jul. 2010 11:36 Uhr Andreas Pilz   Nachricht

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eignet sich gut ist nur schwieriger und arbeitsaufwändiger? Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?

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