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Eintrag #1 vom 01. Mai. 2014 15:41 Uhr
Stefan
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nach oben / Zur Übersicht Einwandfreie Doku
Hallo TV-Gemeinde,
am Sonntag, den 27.04. kam auf dem SWR eine Doku mit dem Titel "Das Mittelalter im Südwesten" in zwei Teilen.
Nach einer sehr mittelmäßigen Doku im ZDF, die sich allgemein mit typischen verschiedenen Themen des Mittelalters (Burgen, Ritter, Herrscher…) beschäftigte, war diese Doku eine echte Offenbarung.
Eine sympathische Moderatorin begleitet hier den Zuschauer durch das Leben im Mittelalter -im Grunde mit ähnlichen Themen wie die teilweise sehr verwirrende ZDF-Doku. Der Schwerpunkt liegt hier auf das hohe bis späte Mittelalter, speziell auch auf das Konzil von Konstanz.
Sehr schön war die klare Gliederung und der objektive, wissenschaftliche Ansatz der Sendung. Die sehr weitreichenden Themen sind klar voneinander abgegrenzt, wodurch die Doku leicht verständlich und gleichzeitig unterhaltsam rüberkommt.
Der Hammer kam aber, als plötzlich nach und nach eine Vielzahl an Experten und Reenactment-Größen vor der Kamera auftauchten, die Kommentare einbrachten oder die Filmszenen zu den verschiedenen Themen spielten.
Vom Autor des Buches "Schwein gehabt- Redewendungen des Mittelalters" bis zu TV (hier meine ich Tempus Vivit ^^)- bekannten Reenactors (Living History-Darstellern, wasauchimmer) wie Andreas Bichler (Historia Vivens 1300), Andrej Pfeiffer-Perkuhn und Jens Börner (Diu Minnezît) war eine Vielzahl an szenebekannten Experten vertreten.
Durch die qualifizierten Darsteller wurden die Beiträge und vor allem die Filmszenen zu einem optischen Hochgenuss, den man so noch nie im öffentlichen Fernsehen zu sehen bekommen hat.
Ein weiterer schöner Punkt war ein kurzer Abstecher auf die Marktszene, die sehr fair, positiv und objektiv im Kontrast zur originalgetreuen Darstellung betrachtet wurde.
Der zweiteiligen, ca. 1 1/2- stündigen Doku gelingt der Rundumschlag durch das ganze Mittelalter hindurch, wobei immer sehr objektiv, wissenschaftlich, praktisch und unterhaltsam mit dem Thema Mittelalter umgegangen wird. Völlig ohne die bekloppten GroMi-Hollywood-Szenen mit ach-so-heroischen Texten, die heute für fast sämtliche Dokus obligaorisch geworden sind.
Die Moderatorin steht hier auch nicht etwa in einem reißerisch düsteren, künstlich benebelten Gewölbe und redet schulmeisterlich daher, sondern begleitet sehr sympathisch und locker die Beiträge; ist vor allem selbst auch bei den Darstellern dabei und probiert Essen, Kleidung und Rüstung selbst aus.
Insgesamt kommt die Doku locker und auf positive Weise alltäglich daher, wie das Mittelalter es ja selbst auch war. Hier wird nichts mystisch verblendet und künstlich reißerisch inszeniert, sondern das echte Alltagsleben des (späten) Mittelalters dar- und vor allem nachgestellt. Ein echter Geheimtip.
An dieser Stelle geht von mir auch ein großes Lob an die Darsteller, die sich endlich auch vor die große Kamera gewagt haben und eine 1A-Darstellung abgeliefert haben. Man darf wirklich hoffen, dass diese Doku neue Maßstäbe für zukünftige Projekte setzt. Vielen Dank!
Gruß Stefan
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