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Eintrag #1 vom 18. Mrz. 2006 23:05 Uhr Paul Glogowski  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Paul Glogowski eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo!
Ich bin recht neu bei dem Hobby, aber als Geschichtsstudent doch grundsätzlich an der Darstellung derselben interessiert. Nun war ich die ganze Zeit auf der Suche nach einer für mich passenden Darstellung, und bin dabei auf Byzanz während seiner Blütezeit im 10. und 11. Jhr. gestossen. Aber nach dem Besuch von einigen Mittelaltermärkten oder dem Lesen im TV habe ich festgestellt, dass es doch nicht so viele Leute gibt, die dieses Reich und die Zeit ebenso spannend finden wie ich(es gibt hier im TV z.B. drei Themen, die sich ein wenig mit Byzanz beschäftigen).
Also meine banale Frage: Wieso eigentlich?
Mir sind ein paar Gründe eingefallen, die für die Darstellung von Byzantinern sprechen:
- Hervorragende Quellenlage, sei es durch Bildquellen oder von überlieferten Büchern, die z.B. detailiert auf so Themen wie Strategie bei Schlachten oder Belagerungen eingehen (Ich habe bei einem Anonymus aus dem 6. Jhr. gelesen, dass die Unterkleidung unter einer eisernen Rüstung mindestens 1.95 cm (umgerechnet) sein muss. Von solch genauen Angaben können die Jungs von der Gambesson-Diskussion doch nur träumen…)
- Hoher technischer Standart, man muss sich bei den Byzantinern eher fragen, was sie zu der von mir genannten Zeit schon alles vergessen haben! So sind z.B. Fingerhandschuhe mit Kettenbesatz auch im Frühmittelalter möglich (gut war wahrscheinlich nicht so verbreitet, aber immerhin bekannt) (Angaben aus dem Buch "Byzantinische Waffen" von T. G. Kolias (1988), fragt bitte nicht nach Seitenzahlen…)
- Verbindungen nach Europa, sei es diplomatischer Natur (z.B. mit den Franken) oder kriegerische Auseinandersetzugen mit Normanen, Rus oder Wikingern machten Byzanz nicht zu einem aus europäischer Sicht fernen, exotischen Reich, Berührungspunkte zur europäischen Geschichte sind vorhanden. Und die Kreuzzüge habe ich noch gar nicht erwähnt!
Jetzt sind mir auch Gründe dafür eingefallen, weshalb sich nicht viele Leute für Byzanz interessieren:
- Exotik: Gut, es handelt sich bei byzantinischer Geschichte nicht um die regionale Geschichte hier in Deutschland. Auf der anderen Seite, es gibt jede Menge Wikinger, Rus etc. auf den Märkten, und deren Darsteller kommen auch nicht alle aus Skandinavien oder der Ukraine.
- Geld: So ein byzantinisches Festgewand aus Seide usw. zu rekonstruiren geht sicher gut ins Geld. Auf der anderen Seite muss es ja nicht gleich ein Angehöriger der Oberschicht sein, man kann auch einfache Beamte oder Tagmata-Berufssoldaten darstellen, und die werden sich auch einfacher gekleidet haben
- Image: Gerade die Kreuzfahrer haben ein schlechtes Bild von Byzantinern mitgebracht (arme Byzantiner, dabei waren sie nur gute Diplomaten, aber manche haben das als intrigant gesehen…). So viel ich weiß wurde dieses Bild von der Historiographie des 19. Jhr gern aufgegriffen, auch das Schisma dürfte nicht gerade imageförndern gewesen sein. Wirkt dieses Bild bis heute nach?
Soweit von mir, ich hoffe der Eintrag war nicht umsonst und einige Leute haben Lust, über dieses interessante Reich zu diskutieren. Sollte es natürlich schon tausende von Gruppen geben, die sich des Themas angenommen haben und ich nur zu blöd war das herauszufinden, so müsst ihr mir das sagen…! Ich wäre an Schnittmustern oder solchen Sachen doch sehr interessiert.
In diesem Sinne
Paul

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Eintrag #2 vom 19. Mrz. 2006 10:40 Uhr Volker Bach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Volker Bach eine Nachricht zu schreiben.

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Ich glaube, es hat auch viel mit der Literaturlage zu tun. In der englischsprachigen Welt ist Byzanz viel beliebter, weil es dort auch in der Geschichtsliteratur viel präsenter ist. Sicher ist die Quellenlage hervorragend, anver ich habe bisher noch nie eine Ausgabe von Maurikios’ Strategikon oder Digenes Akritas auf dem Grabbeltisch oder im Katalog von Weltbild gesehen, wo sich Sagas und Wikingerpücher wirklich häufig finden. Das legt die Einstiegslatte für diejenigen recht hoch, die nicht Geschichte studieren oder sich anders intensiv damit auseinandersetzen. Bei den meisten Leuten wird das Interesse ja zuerst geweckt, die intensive Recherche kommt (hoffentlich) danach.
Dann gibt es noch ein gewisses Problem mit Lokalpatriotismus, die berühmte Frage "Wie kommt ein X nach Y?" oder das bekannte "Das interessiert uns *hier* doch nicht.". Das scheint in letzter Zeit besser zu werden, da habe ich Hoffnung. Man muss sich ja nicht auf das beschränken, was sich am eigenen Wohnort abgespielt hat.
Das mit dem Image sehe ich eher weniger. Byzanz hat ja einen ähnlichen ‘Ruf’ wie die Sarazenen, wird also oft durchaus positiv gesehen (ausser von Leuten, die rein martialisch orientiert sind). Und Geld halte ich auch nicht für eine wirkliche Barriere wenn man sich vor Augen hält, dass auch in Byzanz ganz einfache Kleidung verbreitet war und auch ein ordentliches ‘westliches’ Festkleid sehr teuer kommt. Aber da liegt wieder das Literaturproblem - Byzanz wird hier meist durch die ‘Hochkultur’-linse betrachtetm, und damit sind unsere Publikationen meist dominiert von feinen Goldschmiedearbeiten, Seidenstoffen und Bildern vom Kaiserhof. Material zur Alltagskleidung oder zu Gebrauchsdingen ist vergleichsweise schwer zu finden. Ich habe die Suche nach byzantinischem Kochgeschirr z.B. schon mehrmals frustriert aufgegeben.
Ianus

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Eintrag #3 vom 19. Mrz. 2006 19:08 Uhr Niels-Olaf Lüders  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Niels-Olaf Lüders eine Nachricht zu schreiben.

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Ich denke die fehlende Verbreitung byzantinischer Darstellungen hat auch viel damit zu tun, dass es dafür einfach wenig Veranstaltungen gibt, auf denen man dann wirklich gut hinpasst.
Wenn ich das richtig einschätze, sind die besseren Veranstaltungen doch an einer eingeschränkten Zeit/Region oder auch an einem bestimmten Thema orientiert. Sofern man also nicht jeden x-beliebigen MA-Markt im Sinn hat, ist das sicher nicht so einfach, eine Person aus Byzanz da sinnvoll unterzubringen.
Ein ähnliches "Problem" habe ich auch. Wegen der angestrebten Integration des berittenen Bogenschießens, die mir sehr wichtig war, bin ich auf die Ungarn zur Landahmezeit gekommen. Diese sind zwar - wie ja auch in der Geschichte von Byzanz - auch in der hiesigen Geschichte mal kurz aufgetaucht. Aber Veranstaltungen, bei denen ein Ungar wirklich einen Sinn ergibt, sind trotzdem ausgesprochen selten. Eigentlich lohnt es sich da wohl nur eine kleine Gruppe von Mitstreitern zu finden, so dass es sich für den Veranstalter lohnen könnte, dass Veranstaltungskonzept - wenn möglich - darauf auszurichten.
Niels

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Eintrag #4 vom 20. Mrz. 2006 07:54 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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Interessante Idee. Wenn gut umgesetzt, sicher sehenswert. Ich empfehle Kontakt zu Timothey Dawson:
wwwlevantia.com.au
(Tip: hier kann man schön die Ursprünge unserer frühgotischen Modeeinflüsse sowie der Beinlinge und Brouche sehen)
Und guter Startpunkt: wwwfordham.edu/halsall/byzantium
Gruss, Jens, Diu Minnezît, wwwdiu-minnezit.de

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Eintrag #5 vom 20. Mrz. 2006 14:26 Uhr Katrin Auer  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Katrin Auer eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Paul,
prima Idee! Zur Lösung Deines Problems müsste man vielleicht ein paar Unterscheidungen treffen:
1. Rein historisch ist es sicher kein Problem, einen Byzantiner darzustellen, der sich im 10./11. Jh. in Deutschland aufhält, so einer Könnte ja z. B. im Gefolge von Kaiserin Theophanu gekommen sein (da gab es sicher sowohl edlere Leute als auch einfachere Diener). Und ja, ich habe auch den Eindruck, es könnte am Schisma liegen, dass uns hier die Byzantiner so fremd sind. Gehört jedenfalls nicht gerade zum offiziellen Schulstoff.
2. Tatsächlich existente Gruppen: Ja, eine Byzantiner-Truppe gibt es in D wohl nicht, aber vielleicht etwas in Richtung Ottonen/Franken? Komisch, wie sehen das die anderen: irgendwie scheint da ja eine Lücke zu klaffen am ßbergang zwischen den "Frühmis" (meistens Wikinger/Rus) und den "Homis", die dann erst so ab zwölfhundertix in größerer Zahl wieder auftauchen…
3. Mittelaltermärkte: Es gibt viele, und von unterschiedlicher Qualität, und auf sehr vielen wirst Du auch keine richtig gute Darstellung eines Wikingers oder eines Kreuzfahrers finden, sondern halt nur undefiniertes Mischmasch. Versuch Dir mal Veranstaltungen anzusehen, die sich entweder a) auf die Ottonenzeit spezialisieren oder b) ein Spektrum von Früh- bis Spätmittelalter mit einem gewissen historischen Anspruch verbinden (mir fällt da aus dem letzten Jahr die Kaiserpfalz Werla ein).
Und lass Dich bloß nicht gleich entmutigen.
Liebe Grüße
Katrin / Freydis
wwwvidforli.org

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Eintrag #6 vom 20. Mrz. 2006 15:25 Uhr Niels-Olaf Lüders  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Niels-Olaf Lüders eine Nachricht zu schreiben.

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Vielleicht besteht bei den Verantwortlichen der Königspfalz Tilleda Interesse an irgendeiner Zusammenarbeit hinsichtlich der angestrebten byzantinischen Darstellung.
wwwtilleda.ottonenzeit.de
Zumindest findet dort in diesem Jahr im Juli eine Veranstaltung mit halbwegs passendem zeitlichen Bezug statt und grundsätzliches Interesse an Byzanz scheint mir schon wegen der erwähnten Theophanu dort auch vorhanden zu sein.
Niels

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Eintrag #7 vom 20. Mrz. 2006 18:32 Uhr Paul Glogowski  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Paul Glogowski eine Nachricht zu schreiben.

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Also ersteinmal danke Leute für die Antworten, hätte nicht gedacht dass dies so schnell geht…
Also die ganze Sache läuft tatsächlich auf das Exotikproblem hinaus. Allerdings stimme ich meinen Vorrednern zu, es ist für den Zeitraum von sagen wir 8.- Anfang 11. Jhr. wirklich einfacher ist zu erklären, was ein Byzantiner in Dt. macht als z.B. die ganzen Rus, die ich letztes Jahr auf Burg Herzberg gesehen habe… Ich meine die vielfältigen diplomatischen Beziehungen zwischen Byzanz und dem Frankenreich, bzw. die schon erwähnten Kontakte zu den Ottonen. So weiß ich aus einer Quelle aus dem 8.Jhr, dass eine byzantinische Gesandtschaft dem Herrscher in Ingelheim (war das 762? hmm…) ihre Aufwartung gemacht hat. Laut diesem Bericht sind die komischen Leute, die die Byzantiner begleiten und sich irgendwie Rus nennen das Besondere, nicht die Tatsache das Byzantiner vorbeischauen. Solche Kontakte gab es also schon früh zwischen beiden Reichen und münden dann sich in der erwähnten Heirat zwischen Otto II. und Theophanu. Lange Rede kurzer Sinn, auf einem Frühmittelaltermarkt gibt es für einen Byzanzdarteller genug Argumente, falls einer einen anspricht. Allerdings gibt es wie bemerkt auch wenig Franken und Ottonen auf Märkten, von denen es ja nur so wimmeln müsste. Wenn man sich die beiden Frankendiskussionen anschaut ist das Thema ja belastet…
Die Sache mit der nicht zugängigen Literatur sehe ich sofort ein, ebenso wie den Hochkulturblickwinkel. Wenn ich mich
selbst anschaue so habe ich erst irgendwas über einen Romanos erst erfahren, als ich was drüber schreiben musste. Und die Bibliothek der Byzantinistik hier in Mainz ist auch voll von tollen Abhandlungen über Kirchekunst, aber Tuniken? Immerhin, der von mir erwähnte Kolias lässt was Rüstungen und Waffen angeht keine Wünsche offen, und ein Byzantinistikdozent hat
mir versichert, dass das Ossprey-Band "Byzantine Armies" echt brauchbar ist (bei dem Ruf den die Ossprey-Sachen haben…)
Hab noch einen netten Link zur Kleidung gefunden, die Frau scheint sich echt Mühe zu machen
members.tripod.com/BlackTauna/byzantine.html
, hier besonders der Text im Kap. II.
Idee am Rande: Wenn man "Byzanz light" machen will kann man als Wikinger oder Normanne seiner Ausrüstung das eine oder andere Kleidungs- oder Ausrüstungsstück byzantinischer Herkunft hinzufügen. Schließlich verdienten sich Mitglieder dieser Völker oft jahrelang als Söldner (nicht nur in der berühmten Warägergarde) dort, und das ein oder andere an kulturellen Einflüssen wird auf sie abgefärbt haben. Nur so ein Randgedanke.
Paul

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Eintrag #8 vom 20. Mrz. 2006 19:00 Uhr Volker Bach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Volker Bach eine Nachricht zu schreiben.

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Osprey’s Byzantine Armies ist gut, und auch ‘Hungary and the Fall of Eastern Europe’ ist brauchbar. ‘Romano-Byzantine Armies’ ist teilweise problematisch
Auch interessant für Byzantinische Kleidung ist: Ball, J.L.: Byzantine Dress. Representations of secular dress in eighth-to-twelfth-century paintings. Palgrave McMillan, New York et al 2005 (ISBN 1-4039-6700-8).
Ianus

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Eintrag #9 vom 20. Mrz. 2006 20:35 Uhr Thorsten Seifert   Nachricht

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Hallo
Der Katalog zur Münchner Byzanz Ausstellung ist ganz Empfehlendswert. Theiss Die Welt von Byzanz
ISBN 3 - 8062 - 1849 - 8
Es sind einige Gegenstände aus den Alltagsleben sowie einfache Schmuckstücke abgebildet.
Ich bin zwar eigendlich Karolinger, aber durch den recht starken Byzantinischen Einfluß zu meiner Zeit, beschäftige ich mich auch mit Byzanz.
Meine letzte Tunica ist sehr ins Byzantinische abgerutscht. Und es währe wirklich reizvoll wenn man für die Zeit 750 - 1000 mal etwas anderes sieht als Wikis
Seifert Thorsten

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Eintrag #10 vom 21. Mrz. 2006 11:34 Uhr Nikolaj Thon  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Nikolaj Thon eine Nachricht zu schreiben.

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Ich gebe zu, meine folgenden Anmerkungen sind ein wenig "off topic", da sie nicht nur die Darstellung von Byzantinern betreffen, aber diese auch …
Wenn immer wieder in divcersen Einträgen zu lesen ist, dass dieser ofer jener doch nicht in die Zeit nach Deutschland passe, so frage ich mich, wo den diese oder jene Zeit eigentlich überzeugend und richtig dargestellt wird. Doch sicher nicht auf dem gemeinen Mittelaltermarkt, der ein Konglomerat von allem und jedem, manchem Guten und viel Schlechtem (umd das Wort "Mist" zu umgehen!) ist und keinerlei historische Korrektheit beanspruchen kann. Damit soll nicht verneint werden, dass es einzelne hervorragende Darsteller und Gruppen gibt, aber die gehen im Sumpf des "Grob-MA" (mit Kilt-Schotten, der "Schwarzen Fraktion", Elfenohren usw. usf.) unter, für das "In extremo" etwas mit MA-Musik zu tun hat. Solche Veranstaltungen, selbst die besten unter ihnen, sind Volksbelustigung (für die Darsteller und das Publikum!) und haben allenfalls Unterhaltungswert, aber keinen historischen.
Sicher, ein solches Treffen kann amüsant, sozial integrativ und einfach nett sein - aber einen höheren Anspruch kann man nicht erwarten und stellen. Noch einmal: Es gibt gute Darsteller (auch dort), aber sie ändern nicht das Gesamtniveau. Und wenn dann ein Byzantiner dort auftaucht, der gut ist, dann ist er sicher nicht fremder als so mancher andere "Exot" - und sollte willkommen sein.
Was hingegen die - leider viel zu wenigen - museumspädagogischen und historisch ernst zu nehmenden Veranstaltungen angeht, so ist die Lage sicher anders: Da muss nach exakter (!) Zeit und Ortslage gefragt werden. Doch bin ich sicher, dass die Veranstalter solcher Events das auch tun werden. Und selbst da hat ein Byzantiner gar nicht so schlechte Chancen, denn - gut dokumentiert - hat des immer wieder byzantinische Gesandtschaften im Reich gegeben (nicht nur zu Zeiten der Theophano).
Also: Nur Mut zu einer Byzantiner-Darstellung, denn - wie schon mehrfach in diversen Einträgen gesagt - es gibt kaum eine bessere Quellenlage. Allerdings sind etliche grundlegende Texte nur im griechischen Original publiziert …
Trotzdem: Es wäre schön, ein wenig byzantinische Kultur im westlichen Barbarenland demnächst einmal zu erleben. Wobei noch zu betonen wäre, dass "Byzanz" in den Zeiten des (westlichen) Mittelalters ja nicht nur das eigentliche Rhomäer-Reich umfasst, sondern auch die - zeitweiligen - Großreiche der Bulgaren und Serben, die im übrigen intensive Kontakte kultureller wie teils auch dynasitscher Art mit West- und Mitteleuropa unterhielten.
Mit freundl. Gruß Nikolaj

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Eintrag #11 vom 22. Apr. 2006 11:46 Uhr   Nachricht

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Grüße!
Eigentlich ist ja schon alles gesagt, von dem Punkt das die meisten Darstellungen kopfloses Mischmasch ist, bis zu der Tatsache das sich Byzanz wohl schwer unterkriegen lässt.
Dennoch bin ich der Meinung das du diese Idee nicht verbannen solltest, es kommt ja immer drauf an was für Ansprüche man hat, und eine Darstellung 100% korrekt darzustellen geht eh nicht, den auch wer sich nach Funde etc. orientiert, kann nie genau sagen ob es damals so aussah.
Nur weil man etwas noch nicht gefunden hat, bedeutet nicht da es so etwas nicht gab, aber lieber bei den Fakten bleiben.
Das Problem mit dem "Was macht ein Byzantiener in Deutschland" und der schlechte Ruf der Byzantiener im Westen, ist etwas was du wohl mit jemand der einen Sarazenen darstellen will gemeinsam, aber es ist besser als auf den Zug der endlosen Wikinger/Rus /Normannen/ Kreuzritter darsteller aufzuspringen, das wäre auch mir zu langweilig.
Die Osprey Hefte finde ich Persöhnlich auch hilfreich, zumindest für den Militärischen Aspekt.
Beim Surfen bin ich mal auf eine Byzanz Gruppe (zusammen mit anderen Darstellungen) getroffen, nur habe ich leider die Adresse nicht, ich denke aber es lässt sich umsetzen, und es würden auch gerne andere mitmachen, wenn jemand den Anstoss gibt.
Mongolen gab es auch, ich glaube die haben sich aber aufgelöst, so viel zur Exotic.
Ich hoffe du lässt dich nicht entmutigen, etwas Abwechslung tut gut.

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Eintrag #12 vom 09. Mai. 2006 14:12 Uhr David Napierala  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um David Napierala eine Nachricht zu schreiben.

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Hi,
wie ich sehe bin ich doch nicht der einzige der sich mit Byzanz beschäftigt, das freut mich.
Ich selbst versuche seit ca. einem Jahr eine byzantinische Darstellung auf die Beine zu kriegen.
Dabei handelt es sich um einen Kataphraktoi des späten Siebten Jahrhunderts.
Aufgrund der schwierigen Quellenlage ( das Buch Byzantinische Waffen ist leider überall vergriffen)
habe ich mit meiner Darstellung einige Schwierigkeiten gehabt. ( besonders was die Bewaffnung angeht)
Die anderen Quellen wie z.B. die Men at Arms oder auch wwwlevantia.com.au sind auch sehr fragwürdig
Eine gute Quelle ist jedoch z.B. wwwthoughtline.com/byznet
Zudem muss man sich als Byzantiner viele Sachen spezialanfertigen lassen was sehr teuer werden kann! ( laut meiner Erfahrung )
Trotzdem viel Erfolg bei deiner Darstellung, es sollte mehr Byzantiner geben :-)

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Eintrag #13 vom 09. Mai. 2006 14:18 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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Moin,
Was ist an Timothy Dawson "fragwürdig" mal abgesehen davon, dass Webseiten sicher keine Quellen sind?
Gruß, Jens

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Eintrag #14 vom 09. Mai. 2006 15:24 Uhr Oliver (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Oliver eine Nachricht zu schreiben.

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wwwamazon.de/exec/obidos/ASIN/0812217721/tempusvivit-21
Das Buch was Du vor allem brauchst David!
Grüsse aus Düsseldorf, bis zum nächsten Training!
Sascha

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Eintrag #15 vom 09. Mai. 2006 15:38 Uhr Thorsten (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Thorsten eine Nachricht zu schreiben.

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Ein anderes gutes Buch, das unter anderem auch das Thema byzantinische Armeen beinhaltet wäre vielleicht auch "Companion to medieval arms and armour", herausgegeben von David Nicolle. Byzanz ist dort zwar nur ein Teilaspekt, doch kompetent und ausführlich behandelt. Es sind auch einige Abbildungen von Rekonstruktionsversuchen von Reitern und Fußkämpfern drin, die gerade für den Reenactor interessant sein können. Vielleicht kriegst Du´s ja über eine Unibibliothek o.ä.
Thorsten

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Eintrag #16 vom 09. Mai. 2006 18:22 Uhr Christoph (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Christoph eine Nachricht zu schreiben.

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Ich hätte da auch noch was für dich.
DAs mittelalterliche Byzanz 725-1204 von Anthony Cutler und Jean Michel Spieser
ISBN 3 406 41244 0
Das Buch behandelt die Wurzeln der Byzantinischen Kunst, als auch deren Weiterentwicklung im byzantinischen Reich.
wwwbookbutler.de (zur Büchersuche)
Christoph

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Eintrag #17 vom 10. Mai. 2006 13:34 Uhr David Napierala  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um David Napierala eine Nachricht zu schreiben.

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Lieber jens,
Schau dir doch mal den guten Timothy Dawson mal näher an.
Seine Reiteraufhängung ist nicht gerade das was man Praktisch nennt, und hast du schon mal einen Gambeson gesehen dessen ßrmel sich auf die Schultern klappen lassen?
Das sind nur einige Dinge die mir bei Timothy Dawson
aufgefallen sind…..
David Napierala

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Eintrag #18 vom 10. Mai. 2006 14:00 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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Moin David,
Hast Du ihn mal nach der Quelle für den Gambeson mit Schlitz unter den Armen gefragt, oder spekulierst Du einfach, dies sei fragwürdig, weil Dir keine Quelle bekannt ist?
Ich würde nicht generell eine Seite oder die Ergebnisse einer Person als fragwürdig bezeichnen, nur weil man die Grundlagen dieser nicht kennt ;)
Tim hat übrigens den Bereich über Byzanz in "Companion to Medieval Arms and Armour" von David Nicole, den Thorsten anspricht, verfasst. Neben einigen anderen Publikationen, die man auch bei ihm bestellen kann, und Atrikeln in diversen Journalen etc.
So zum Thema "fragwürdig".
Nicht dass ich nicht immer für die Prüfung von Quellen wäre, aber mal lieber den Ball flach halten, besonders wenn man, bei allem nötigen Respekt vor deinen mir nicht bekannten Ergebnissen, das nach eigener Aussage erst seit einem Jahr macht.
Gruß, Jens

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Eintrag #19 vom 11. Mai. 2006 17:10 Uhr Peter (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Peter eine Nachricht zu schreiben.

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Da haben wir es wieder. Darf jemand, der sich "nur" ein Jahr mit einer Sache befaßt, eine Szenegröße oder sonstige Autorität kritisieren?
Ich schätze die Texte und die Recherche von Timothy Dawson auch sehr. Seine praktischen Umsetzungen jedoch gar nicht. Ich finde vieles schlicht sehr fragwürdig. Das ist ja aber das spannende. Wir haben die gleichen Bücher/Infos, was wir aber draus machen ist individuell.
Grüße
…und ja, ich habe mich informiert Jens.

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Eintrag #20 vom 11. Mai. 2006 17:50 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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Moin,
Klar darf er, aber _Kritik_ geht etwas über "ist fragwürdig" hinaus. Das ist sowohl pauschal als auch ohne Hintergrund.
Und ja, der eigene Hintergrund ist ein nicht ganz unwesentliches Kriterium zur Bewertung von Kritik, wenn keine anderen Ausführungen existieren ;)
Gruß, Jens

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Eintrag #21 vom 15. Mai. 2006 09:19 Uhr David Napierala  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um David Napierala eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo erstmal,
Ich möchte mich bezüglich der Komentare wegen der fragwürdigkeit von Timothy Dawson äußern.
Zunähst, lieber Peter Pfaffenberger.
Ja, auch jemand der "nur" ein Jahr beim Reenactment
dabei ist darf etwas in Frage stellen wenn er über das nötige Hintergrundwissen verfügt. zudem können sich auch Autoritäten irren.
Wo wären wir wenn wir alles glauben würden was irgendwelche Leute die dieses Hobby schon etwas länger ausüben, sagen ohne es in Frage zu stellen?
Ich beschäftige mich sehr intensiv mit dem Thema Byzanz, und auch die Menschen mit dehnen zusammen ich dieses Hobby ausübe, haben sehr gute Kenntnisse.
Aber ich hätte mehr zwischen der Darstellung und der Recherche von Timothy Dawson unterscheiden sollen.
Also nochmal: Die Darstellung von Timothy Dawson finde ich in einigen Belangen fragwürdig, die Recherchearbeit ist Meiner Auffassung nach gut.
Zum Abschluss möchte ich noch hinzufügen dass Quellenmaterial, egal von wem, erst einmal geprüft werden sollte. Man sollte nicht alles glauben was man so ließt, besonders wenn es sich um Sekundärliteratur handelt…. Es gibt richtig gute Quellen, leider aber auch sehr viel Mist (gerade im Internet)
Schöne Grüße an alle
David Napierala
David Napierala

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Eintrag #22 vom 15. Mai. 2006 17:55 Uhr Bernd (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Bernd eine Nachricht zu schreiben.

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Ich glaube, die Frage "Darf jemand, der sich "nur" ein Jahr mit einer Sache befaßt, eine Szenegröße oder sonstige Autorität kritisieren?"
war ironisch / sarkastisch gemeint…

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Eintrag #23 vom 31. Jan. 2007 16:15 Uhr Johannes Preiser - Kapeller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Johannes Preiser - Kapeller eine Nachricht zu schreiben.

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Ich habe interessiert die Einträge hier zum Thema "Byzanz-Reenactment" gelesen. Ich habe selbst Byzantinistik studiert und arbeite auch wissenschaftlich in diesem Bereich für die ßsterreichische Akademie der Wissenschaften in Wien. Seit einiger Zeit schreibe ich Artikel zu Themen aus meinen Arbeitsbereichen für das "Karfunkel"-Magazin in der Hoffnung, damit ein am Mittelalter interessiertes Publikum auch für diese Welt außerhalb des "Abendlandes" interessieren zu können. Falls es tatsächliche byzantinische Re-Enacter gibt, wäre ich für jede Information - und vor allem Bildmaterial - dankbar. Dafür bin auch gerne bereit - soweit es meine Kenntnisse erlauben - Fragen zu Byzanz und zu den aktuellen Ergebnissen der Forschung in diesem Bereich zu beantworten. Je mehr sich für Byzanz interessieren, desto mehr findet vielleicht auch unsere Wissenschaft, die ja in Deutschland und ßsterreich nicht so bekannt ist, Interesse.
Mit besten Grüßen,
Johannes
(j [dot] preiser [at] gmx [dot] net)

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Eintrag #24 vom 31. Jan. 2007 23:25 Uhr Peter (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Peter eine Nachricht zu schreiben.

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Johannes, Du bist der Mann für eine Frage, die mir schon lange unter den Nägeln brennt:
Gibt es ein "Standardwerk" zur byzantinischen Sachkultur, optimalerweise 10./11.Jhd.?
Für "unsere" Regionen gibt es ja sowas. Das Reich der Salier, Europas Mitte um 1000, Wikinger Waräreger Normannen, usw.
Sowas ist immer eine Superbasis zum anfangen und weiter vorarbeiten.
Grüße

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Eintrag #25 vom 01. Feb. 2007 07:29 Uhr Johannes Preiser - Kapeller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Johannes Preiser - Kapeller eine Nachricht zu schreiben.

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Servus Peter!
Das Problem bei den Forschungen zur byzantinischen Alltags- und Sachkultur ist im Vergleich zu anderen Bereichen des Mittelalters der Mangel an archäologischen Quellen - die byzantinische Archäologie ist zum Teil noch gering entwickelt, deshalb ist man immer noch großteils auch Text- und vermehrt Bildquellen angewiesen, die natürlich ihre Tücken haben.
Deshalb ist das Standardwerk für viele Bereiche immer noch von Phaidon Kukules, Byzantinon bios kai politismos ("Leben und Kultur der Byzantiner"), 5 Bände, Athen bis 1951. Dieses monumentale Werk, das wirklich fast alle Bereiche auf dem damaligen Wissensstand abdeckt, ist aber - wie der Titel schon zeigt - leider auf Neugriechisch und meines Wissens auch nie übersetzt worden.
Für diverse Teilbereiche gibt es auch neuere Literatur:
Für Waffen: T. G. Kolias, Byzantinische Waffen. Ein Beitrag zur byzantinischen Waffenkunde von den Anfängen bis zur lateinischen Eroberung (also 1204). Wien 1988 (natürlich viel fundierter als die Hefte der Mens of Arms-Series, obwohl die auch nicht übel sind).
Wieder auf Neugriechisch der Kongressband: He kathemerine zoe sto Byzantio, Athen 1989 (mit 45 Beiträgen zu versch. Themen)
Auf Englisch, aber natürlich weniger umfassend als Kukules: T. Talbot Rice, Everyday Life in Byzantium. London 1967
Einen ßberblick für viele Bereiche - auch mit Funden und Abbildungen - bietet der Ausstellungskatalog: Die Welt von Byzanz. Europas östliches Erbe, München 2004 (aber im Vergleich zum westlichen Mittelalter eben viele kirchliche und Luxusgegenstände, weil die sich besser erhalten haben.)
Zu speziellen Bereichen existieren dann eine Reihe von Artikeln und Sammelbänden - die aber nur an Fachbibliotheken zu finden sein werden; aber wenn es konkrete Anfragen gibt, kann ich gerne die entsprechende Literatur besorgen.
In Hinkunft wird man sich einen ßberblick verschaffen können mit der "BIBLIOGRAPHY ON BYZANTINE MATERIAL CULTURE AND DAILY LIFE", die derzeit unter der Leitung von Dr. Michael Grünbart bei uns am Institut in Wien entsteht (wwwunivie.ac.at/byzneo) - sobald sie voll funktionsfähig ist, werde ich das hier dann bekannt geben.
Kurz gesagt: Es gibt viel und gute Literatur, aber nicht das aktuelle große Standardwerk, und vielfach sind die Sachen auf Neugriechisch; aber wie gesagt - wenn es um ein konkretes Thema geht, kann ich gerne versuchen, die Literatur dazu samt Abbildungen, wenn es gibt, zu beschaffen.
Mit besten Grüßen,
Johannes

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Eintrag #26 vom 01. Feb. 2007 07:31 Uhr Johannes Preiser - Kapeller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Johannes Preiser - Kapeller eine Nachricht zu schreiben.

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Und noch ein Nachtrag: zum Teil ist die erwähnte
BIBLIOGRAPHY ON BYZANTINE MATERIAL CULTURE AND DAILY LIFE schon funktionsfähig (zu finden unter: wwwunivie.ac.at/byzneo - dann über den Unterpunkt "Projekte") - also auf jeden Fall mal nachschauen, wenn ein bestimmtes Thema sucht.
Grüße,
Johannes

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Eintrag #27 vom 01. Feb. 2007 07:38 Uhr Johannes Preiser - Kapeller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Johannes Preiser - Kapeller eine Nachricht zu schreiben.

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Und noch ein Nachtrag.
Das neueste Buch auf Englisch ist von
Marcus Rautman, Daily Life in the Byzantine Empire (Daily Life Through History), Greenwood Press 2006, 342 Seiten (auch im Illustrationen; zu den Themen: worldviews, society and economy, family and household, Constantinople, cities and towns, the countryside, military life, monastery, artistic life and life of the mind) - aber natürlich mehr Alltagsleben aufgrund der Quellen denn materielle Kultur.

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Eintrag #28 vom 01. Feb. 2007 07:41 Uhr Johannes Preiser - Kapeller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Johannes Preiser - Kapeller eine Nachricht zu schreiben.

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Und noch ein letzter Nachtrag: aufgrund von Bildquellen rekonstruiert die Kleidung und Gerätschaft vor allem für die spätere Zeit:
Parani, Maria G.: Reconstructing the reality of images: Byzantine material culture and religious iconography (11th-15th centuries)[ The Medieval Mediterranean 41] . 2003 (zu den Themen: 1. Imperial Costume, 2. Official and aristocratic costume, 3. Military costume, 4. Furniture and furnishings, 5. Implements, 6. Conclusion)
Mit besten Grüßen,
Johannes

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Eintrag #29 vom 01. Feb. 2007 13:32 Uhr Torsten Kreutzfeldt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Torsten Kreutzfeldt eine Nachricht zu schreiben.

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Die von Niels angesprochene Möglichkeit der Präsentation von Byzanz Reenactment besteht auch dieses Jahr auf der Pfalz Tilleda, die ein Museum ist und kein Mittelaltermarkt, wir versuchen den Anspruch mit den vorhandenen Mitteln hochzuhalten. Hier mehr dazu:
wwwtilleda.ottonenzeit.de/kaiserl07/kl07.html
Wer als Byzantiner Lust hat zu kommen, hier ist wäre die Möglichkeit. Vielleicht bekommen wir ja ein kleines byzantinisches Lager hin. Freue mich auf Euch.
Isidorus

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Eintrag #30 vom 01. Mrz. 2007 19:48 Uhr M Müller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um M Müller eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo alle zusammen.
Vor ca. einem jahr bin ich auf die wundervolle Idee gekommen, nir einen Byzantiner zu basteln…ursprünglich war es ein Normanne zur zeit des ersten Kreuzzuges, aber ich bin dann irgendwie davon weggrutscht.
Jedenfalls ist es jetzt ein byzantinischer Soldat im Zeitraum 750 bis 850 AD…
Ich habe ne Menge Bilder studiert, Stoffe für Klamotten wie Tunka und Dalmatica habe ich, ebenso für Hose, Wadenwickel*oder wie von mir vermutet Strümpfe, welche mit Brettchenwebband unterm Knie gehalten werden* und den Umhang* Konnte man auch gut recherchieren, hat aber zeit gekostet*so soll es sein*:)
Was ich aber auf allen darstellungen nicht habe erkennen können:
Welche Schuhe hat ein soldat Zivil und im Kampf getragen?
Römische Sandalen mit genagelter Sohle?
Normale römische Sandalen (calcei) oder geschlossene wendegenähte Schuhe?*kurz unterm Knöchel oder kurz drüber?*
Es gibt viele Abbildungen, aber es ist nicht genau zu erkennen, ob es Stiefel, Sandalen mit "Kniestrümpfen" oder wendegenähte Schuhe mit wadenwickeln sind…
Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen?
Ich hatte Dir, Johannes, diesbezüglich auch schon eine Mail geschrieben.
Betse Grüße und vielen Dank im Voraus…
Michael_M

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Eintrag #31 vom 01. Mrz. 2007 20:08 Uhr Johannes Preiser - Kapeller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Johannes Preiser - Kapeller eine Nachricht zu schreiben.

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Hier jetzt auch das Mail, das ich an Michael geschrieben habe, zur Ansicht:
Für das Schuhwerk (griech. hypodémata, sprich byzantin. "ipodímata") in Byzanz ist eine ßbernahme aus der Antike zu beobachten: wir finden in den schriftlichen Quellen und auf bildlichen Darstellungen sowohl offene Sandalen mit Lederstreifen als auch den ganzen Fuß umschließende Schuhe und hohe Stiefel (archäolog. Funde gibt es leider kaum); leider sind sowohl Bilddarstellungen als auch schriftliche Beschreibungen unklar und ungenau, sodaß wir auf Analogien zu spätrömischen Schuhwerk oder dem besser dokumentierten zeitgenössischer Nachbarvölker angewiesen sind. Anbei nun einige Informationen, die ich zusammenstellen konnte:
Größere Verbreitung scheinen Stiefel gefunden zu haben; als krepídes bezeichnete weiße Stiefel, die über die Knie reichten, erwähnt Niketas Choniates im 12. Jh. als typisches Schuhwerk eines Arbeiters. Höflinge trufen Stiefel bis zur Mitte der Wade.
Wenn Sie einen Soldaten in Zivil bzw. einen zivilen Funktionär in der von Ihnen angesprochenen Zeit darstellen wollen, haben sie für das Schuhwerk verschiedene Möglichkeiten:
I. Die oben erwähnten Stiefel als Schuhwerk der Arbeiter waren auch beim normalen Soldaten verbreitet. In frühbyzantinischer Zeit - also bis zum 7. Jh - fand der bis zur Wade reichende militärische römische Schnürstiefel (cothurnus) Verwendung, bis zu Kaiser Justinian I. (527-565) in roter/purpurner Farbe auch Bestandteil der Kaisertracht (dann löste ihn dort der hohe Reitstiefel - tzángion - ab).
Aber schon in spätrömischer Zeit übernahmen die Soldaten aus Ausrüstungsgegenstände benachbarter Völker, und auch für die normale Bevölkerung berichten Autoren von "hypodémata barbarikà", also "barbarischem Schuhwerk". Prokop erwähnt "hunnisches Schuhwerk", Johannes Chrysostomos "persische Schuhe".
Im "Strategikon des Maurikios", dem wichtigsten Militärhandbuch für die Zeit um 600, heißt es im 12. Buch (ßbers. nach der Edition von G. T. Dennis - E. Gamillscheg, Wien 1981, S. 419-421) im Kapitel 1 "Welcher Bekleidung die Infanteristen tragen müssen: Sie müssen entweder die gotische Tunika oder kurze Bekleidung bis zum Knie tragen; gotische Schuhe (hypodémata Gotthiká) mit Sohlen, ohne Schnabel, einfach genäht, mit zwei Laschen und nicht mehr. Sie müssen aber auch mit einigen kleinen Nägeln zur besseren Verwendung verstärkt sein. Man braucht nämlich weder Sandalen noch Gamaschen, weil diese für den Marsch nicht geeignet, sondern beschwerlich zu tragen sind. Außerdem (tragen die Soldaten) schmale Gürtel, aber keine bulgarischen Mäntel. Der Haarschnitt muß kurz sein, und es ist nicht zweckmäßig, daß sie lange Haare tragen."
Somit haben Sie tatsächlich große Freiheit bei der Wahl Ihres Alltags-Schuhwerks - sie können sich im Bereich des Reenactment sowohl bei den germanischen-völkerwanderungszeitlichen und frühmittelalterlichen, den hunnischen oder sasanidischen Kollegen "bedienen". Bei jeglichem Schuhwerk war in Byzanz aber die Farbe Ausweis eines bestimmten Ranges - im 10. Jh. etwa sehen wir, daß mittlere Chargen schwarze Stiefel trugen, höhere dann buntere Farben - rot/purpur wie erwähnt dann der Kaiser.
II. Bei festlichen Anläßen trug der Soldat u. a. kampágia (latein. campagi militares), ein flacher Halbschuh (oder Niederschuh), der mit Lederstreifen über den Spann (Fußrücken) hinweg befestigt wurde; der Chronist Malalas beschreibt sie im 6. Jh. bei der Tracht der Soldaten, ebenso das Kletorologion des Philotheos im 9. Jh. und das Zeremonienbuch im 10. Jh. (sie fanden also im ganzen von Ihnen angesprochenen Zeitraum Verwendung).
Eine recht genaue Beschreibung dieses Schuhs findet sich im Zusammenhang mit der Tracht höherer Funktionäre im 6. Jh. auch bei Johannes Lydos, De magistratibus, Buch I, cap. 17 (ßbersetzung nach dem griech. Text ediert von A. C. Bandy, Philadelphia 1983, S. 30, Z. 21-S.32, Z. 3):
"(Und sie tragen) weiße Beinlinge/leggings (periskelídes), die das ganze Bein einschließlich des Fußes bedeckten; und dazu schwarzes Schuhwerk, in Form von Sandalen, ganz offen, das durch eine Art schmalen Kranz die Ferse und die Zehen an der Spitze zusammenband, wobei Riemen von jeder Seite unter das Fußgewölbe bis zu den Fußknöcheln gezogen wurden, die sich über Kreuz auf dem Mittelfußknochen trafen und den Fuß festbanden, sodaß , während das Schuhwerk sehr wenig vorne an den Zehen und hinten sichtbar wurde, der ganze Fuß durch den Beinling durchschien. Bis zum heutigen Tag nennen sie dies kámpagon (latein. campagus) von seinem Gebrauch auf dem "campus", das ist das offene Feld sozusagen."
Schuhwerk in dieser Art - noch dazu mit weißem Beinkleid - trägt das Gefolge von Justinian auf dem berühmten Mosaik von Ravenna aus dem 6. Jh. - siehe: upload.wikimedia.org/[…]/Meister_von_San_Vitale_in[…].
Literatur:
A. Kazhdan - N. Patterson -evčenko, Footwear. Oxford Dictionary of Byzantium Bd. 2, 795-796.
K. Wessel, Insignien, XIV: Schuhe. Reallexikon zur byzantinischen Kunst 3 (1978) Sp. 445-448.
Ph. Kukules, Byzantinon bios kai politismos, Bd. 4. Athen 1949, 395-418 (neugriech.).
J. L. Ball, Byzantine Dress. Representations of Secular Dress in eighth to twelfth-century Painting. New York 2005.
M. G. Parani, Reconstructing the Reality of Images. Byzantine Material Culture and Religious Iconography (11th-15th Centuries). Leiden - Boston 2003.
Mit besten Grüßen,
Johannes Preiser - Kapeller

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Eintrag #32 vom 01. Mrz. 2007 20:11 Uhr Johannes Preiser - Kapeller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Johannes Preiser - Kapeller eine Nachricht zu schreiben.

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Ich habe gerade gesehen, daß der Link nicht funktioniert - vielleicht jetzt so:
de.wikipedia.org/[…]/Bild:Meister_von_San_Vitale_i[…]

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Eintrag #33 vom 03. Mrz. 2007 16:16 Uhr M Müller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um M Müller eine Nachricht zu schreiben.

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Super…
dankeschön für diese ausführlichen und genauen Informationen…ich denke ich weiß jetzt auch, wie ich einige Bilder und Mosaike interpretieren muss, um sie zu verstehen.
Beste Grüße,
Michael_M

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Eintrag #34 vom 18. Apr. 2007 13:07 Uhr Inez Dreyer  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Inez Dreyer eine Nachricht zu schreiben.

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Spannend, ich habe nur neugierig durchgezappt und festgestellt das es fast die baugleichen Schuhe noch heute in der Türkei gibt, sie gehören zu einer Tracht aus Zentral Anatolien. Ich habe solche Schuhe vor 2 Jahren einem Gruppenmitglied mitgebracht. Nur so am Rande, ich bin immer wieder erstaunt wie lange sich bewährtes hält.
Anwar von Danischmendid

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