Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Gewinnung und Verarbeitung von Birkenrinde

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Eintrag #1 vom 16. Jul. 2002 11:07 Uhr Andrew Van Ross  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Andrew Van Ross eine Nachricht zu schreiben.

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Hi,
Vieleicht problematisiere ich ja, und es ist alle sviel simpler, als ich es mir vorstelle. Dennoch:
- Gibt es bei der Auswahl des Baumes etwas zu beachten (Alter, Geschlecht, Sternzeichen)?
- Inwiefern schadet dem Baum das Abschälen der Rinde ?
- Abschälen zu jeder Jahresziet)?
- Gibt es bei der Verarbeitung un Pflege grösserer Stücke Rinde etwas zu beachten?
- Welchen Leim nimmt Birkenrinde gut an?
Danke schonmal für die Hilfe.
Grüsse,
Andrew

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Eintrag #2 vom 16. Jul. 2002 11:53 Uhr Florian Voigt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Florian Voigt eine Nachricht zu schreiben.

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Hi Andrew,
Also, Birkenrinde erntet man in Frühjahr, wenn der Baum in Saft kommt. Dann Läßt sie sich leichter Ablösen.
Der baum stirbt aber dadurch ab, oder wird so sehr geschwächt, daß ihn der nächste Schädlig umhaut.
ABER: Das ganze nützt dir eh nichts, da die Rinde Mitteleuropäischer Birken viel zu dünn ist. Selbst wenn du sie in einem Stück runter bekommst, was ich selten geschafft habe, reist sie beim Trocknen oder Verarbeiten.
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber nach meiner Erfahrung eignen sich nur Birken aus Nordeuropa oder Nordamerika.
Bin gespannt auf weitere Meinungen,
Florian

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Eintrag #3 vom 16. Jul. 2002 23:54 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

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Direkt unter der Rinde verläuft der Flüssigkeitskreislauf des Baumes. Schält man diesen ab, ist der Baum tot. Was natürlich nix macht wenn de Baum sowieso gefällt wird und zu Reisigbetten und Feuerholz verarbeitet wird.
gruß, uli

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Eintrag #4 vom 23. Jul. 2002 01:23 Uhr Thorsten Koch  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Thorsten Koch eine Nachricht zu schreiben.

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Moin,
letztens hatte mich zur Rindengewinnung zwecks Teerherstellung erkundigt. Es soll möglich sein, die Rinde längs zu ritzen, beim weiteren Wachstum soll sich dann die äußere Rinde von selbst abschälen (einfach abernten beizeiten) und wird darunter durch neue ersetzt. Der Baum soll es überleben.
Ob der Eingriff im Frühjahr oder Herbst erfolgen sollte, war leider nicht in Erfahrung zu bringen.
Zumindest habe ich danach Tannenholz erhalten, welches durch gezielte Einschnitte in die Rinde extrem harzreich wurde und hervorragend verschwelt werden konnte. Diese Methode wurde meines Wissens nach noch in der DDR angewandt.
Gruß,
Thorsten Koch

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Eintrag #5 vom 26. Jul. 2002 11:29 Uhr Florian Voigt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Florian Voigt eine Nachricht zu schreiben.

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Hi Thorsten,
tut mir leit dir das sagen zu müssen, aber ich studiere Forstwirtschaft und bei einigen deiner Tipps streuben sich bei mir die Nackenhaare.
Also, das mit dem Einritzen und von selbst ablösen kommt mir sehr komisch vor. Und bei welcher Baumart soll das funktionieren? Und nur die Borke oder Die komplette Rinde mit Bast?
Des weiteren wird die Harzgewinnug durch Einritzen bei Kiefer durchgefürt. Und Tannenholz fürt ßberhaupt kein Harz, sondern nur die Rinde.
Versteh mich nicht falsch, daß soll kein Rumgenörgel oder Besserwisserrei sei ich will nur die Leser (und die Bäume) davor bewahren, erfolglos an irgenwelchen Stämmen rumzuritzen.
Gruß Florian

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Eintrag #6 vom 26. Jul. 2002 12:21 Uhr Claudia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Kiefer

Hallo Florian,
das "Tannenholz" war ein Schreibfehler von Thorsten, es handelte sich um Kiefernholz. Kann auch etwas Fichte dabeigewesen sein. Der Teer daraus ist richtig schoen dick geworden.
Wir haben aber auch schon Ex-Weihnachtsbaeume verarbeitet und zumindest bei einem handelte es sich um eine Tanne. Das Teerergebnis war nicht ueppig, aber recht ordentlich.
Das Gespraech ueber die Birkenrinde habe ich nicht mitbekommen, darueber muss Thorsten selbst was sagen.
Gruss, Claudia

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Eintrag #7 vom 27. Jul. 2002 02:50 Uhr Thorsten Koch  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Thorsten Koch eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Unklarheiten

Hi, Florian !
Nichts fur ungut :)
Die Debatte über das Einritzen der Birkenrinde habe ich auf Englisch mit einem Schweden geführt. Aus diesem Grunde ging es nicht allzu sehr in die botanischen Details (Du verstehst …).
Auch schien mein Gesprächspartner die Methode nur vom Hörensagen zu kennen, wie ich bereits schrieb, war z.B. die passende Jahreszeit nicht zu erfahren. Ich bin selbst interessiert, näheres darüber zu erfahren.
Ansonsten hatte ich "Pine" als Tanne verstanden, sollte aber, wie Claudia schon schrieb, "Kiefer" sein. Sorry.
Gruß,
Thorsten Koch

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Eintrag #8 vom 11. Aug. 2002 21:49 Uhr Roman Luplow  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Roman Luplow eine Nachricht zu schreiben.

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Falls Ihr noch Infos zum Thema Rindengefässe sucht, wendet Euch mal an das Museum Neubrandenburg, Dr. Rolf Voss. Der kann Euch einen Experten vermitteln. T: 0395/555-1971 oder ueber die Stadtzentrale 0395/555-0.
MfG
Roman LUplow

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Eintrag #9 vom 02. Mrz. 2003 18:34 Uhr D G   Nachricht

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Hilferuf einer genervten Kreativen
Hallo! Ich suche eine Methode, Birkenrinde-Stückchen auf ein Objekt (Figur aus Pappmache) zu kleben. Problem: die ziemlich dünne Rinde - von abgestorbenen ßsten geerntet - rollt sich "zur verkehrten Seite" und bricht (auch eingeweicht) oder klebt ganz einfach nicht (Holzleim). Was mache ich verkehrt? Nachdem ich seit Tagen mit dem Zeug rumplantsche, bitte ich um Information: was mache ich verkehrt, worauf habe ich nicht geachtet?
Gruß und Dank schon mal für Informationen, Sigrid

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Eintrag #10 vom 01. Apr. 2003 23:36 Uhr Ulrike Köckeritz   Nachricht

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Hallo liebe Sigrid, endlich finde ich jemanden, der auch mit birkenrinde arbeitet. ich arbeite damit seit 3 jahren. kann mir deine probleme nur so erklären:
ich arbeite nie nass,
die rinde rollt sich, sobald man sie nicht presst.
ich presse die rinde ähnlich wie blumen o. gräser.(zwei schwere Schranktüren),
ich bringe die rinde auf ein niveau, d.h. mit einem scharfen messer wird die rinde in platten geteilt. ähnlich wie der stamm wächst auch die rinde in jahresringen. je stärker sie ist, umso schwieriger ist es, sie zu verarbeiten.
falls du zur verarbeitung noch fragen hast, melde dich.
freue mich über jeden liebhaber.
Gruss ulli koe

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Eintrag #11 vom 01. Apr. 2003 23:44 Uhr Ulrike Köckeritz   Nachricht

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Hej Andrew,
florian hat völlig recht. Birkenrinde erntet man, wenn der Saft hochsteigt, also zwischen ostern und pfingsten. aber leider nicht in unseren breiten. wir haben gemäßigtes klima und die birke wächst zu schnell. in skandinavischen ländern ist der sommer nur kurz und birke wächst langsam. deshalb ist das holz auch hochwertiger, ebenso die rinde. soweit ich informiert bin eignet sich ohnehin nur die glasbirke und die ist bei uns eher selten.
Gruss ulli koe

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Eintrag #12 vom 25. Apr. 2003 20:15 Uhr Norbert Schuller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Norbert Schuller eine Nachricht zu schreiben.

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Mit grossem Interesse verfolge ich die Beiträge über die Gewinnung von Birkenrinde, da ich selbst schon seit einigen Jahren damit experimentiere.
Meine Erfahrungen: In unseren Breiten ist die Rinde (nur das Weiße ist brauchbar) meist etwas dünn (kaum über 3mm), sobald sie dicker wird, reisst sie oft borkig auf. Dennoch ist sie für kleinere Gefäße (Durchmesser 8 cm, Höhe 13cm hab ich schon gemacht, in Ankerbindung) durchaus brauchbar. Das Abziehen im Frühjahr hat nur den Vorteil, daß es viel leichter geht, man kriegt nicht so leicht Löcher rein wie im Herbst.
Obwohl ich die Rinde in einer Breite von etwa 10cm ganz um den Stamm herum abgeschält habe, lebt die Birke nun schon das zweite Jahr munter weiter, sieht nicht so aus, als obs ihr schlecht ginge. Man darf nur die korkige Schicht unter der weißen nicht mit abziehen.
Natürlich frißt auch mich der Neid, wenn ich die riesigen, sehr starken Birkenrindenstücke aus Nordeuropa sehe, aber wie kann man sowas mit vertretbarem Aufwand kriegen?
Zum Thema Kiefernharz: Nach der österreichischen Methode wird das Harz aus dem Holz, nicht aus der Rinde gewonnen. Der Stamm wird mit dem Reifmesser (=Zugmesser) "gerötet", d. h. die Borke fast entfernt, nur etwa 1-2mm sollen stehenbleiben, dann werden mit einem gebogenen Messer Rillen bis etwa 5mm ins Holz hinein geschnitten, dort kommt das Harz raus. Alle Wochen schneidet man dicht über oder unter der alten eine neue Rille, bis im Herbst der Pechfluß endet.
Liebe Grüße und alles Gute
Gnom

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