Jüdische Ritter im Mittelalter?
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Eintrag #1 vom 10. Jan. 2005 03:58 Uhr
Sven Krämer
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Seyd gegrüßt!
In einer Erzählung von Heinrich Heine beschreibt er einen spanisch-jüschen Ritter, der der Sohn des Rabbi Israel von Saragossa sein soll.
Beruht diese Figur auf einem historischen Hintergrund? Gab es überhaupt zumindest teilweise jüdische Ritter (so wie hier spanisch-jüdisch)?
Bin für jeden Tip oder jede anmerkung dankbar
viele Grüße
Aaron von Assindia
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Eintrag #2 vom 10. Jan. 2005 09:02 Uhr
Ameli
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Hallo Aaron,
mir fällt da spontan Herr Süßkind von Trimberg ein, der einzige jüdische Sänger in der Manesse.
ist aber nur noch antiquarisch zu haben. Mir hat das Buch gut gefallen, allerdings war das noch vor der intensiven Beschäftigung mit dem MA. Müßte ich direkt nochmal lesen…
Gruß
Ameli
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Eintrag #3 vom 12. Jan. 2005 11:02 Uhr
Jens Ruge
Lieber Sven,
ich vermute mal, der von dir zitierte jüdische Ritter lebte zur Zeit Alfons des Weisen. Damals war Kastillien-Leon ein faszinierendes Beispiel für religiöse Toleranz (das ganze Gegenteil zu den sog. "Katholischen Majestäten" am Ende des MA). Aber Genaueres weiß ich zu dieser Figur nichts.
Ich habe auch einmal gelesen, dass es zur Zeit der Ottonen?/Salier? (genau weiß ich das nicht mehr, jedenfalls vor den Staufern) einen Ritter jüdischen Glaubens gab, der auf einem Kriegszug seinem König das Leben gerettet hatte, indem er sich selbst opferte.
Ich vermute aber, spätestens seit etwa 1200 war es mit dieser religiösen Toleranz in West-/Mitteleuropa vorbei. Es gab aber immer wieder Beispiele für gelebte Multikultur, z.B. das Fürstentum Rügen (siehe wwwwizlaw.de )
Liebe Grüße euer Jaro
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Eintrag #4 vom 12. Jan. 2005 11:46 Uhr
Claudia
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Aufgabe: Schreiben sie einen Aufsatz ueber den Elefanten!
Ergebnis:
"Der Elefant ist sein sehr grosses Tier, viel groesser als die Ameise. Die Ameise ist ein staatenbildendes Tier…
Die Ameise frisst…
Die Ameise lebt in…"
Gruss, Claudia
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Eintrag #5 vom 12. Jan. 2005 14:37 Uhr
Roland Schulz
Hallo Sven,
interessante Frage. Ich fürchte nur, daß du da wenig finden wirst, wahrscheinlich schon aus dem Grunde, weil "Ritter" und Christentum zumindest ab etwa dem späten 12. Jh eigentlich für mindestens Mittel und Westeuropa kaum getrennt werden kann.
Wie es in früheren Epochen und anderen Gegenden aussah, kann ich nicht genau sagen.
Welche Zeit und Region solls denn bei dir überhaupt werden? Das würde es erleichtern.
Gruß,
Roland
Leben und Handwerk
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Eintrag #6 vom 22. Feb. 2005 23:51 Uhr
Magdalena Wohlgemuth
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Ich würd mal über Sizilien nachlesen.
Auch wenn die religiöse Toleranz auch dort abnahm, gab es noch recht lange ein Miteinander von Christen, Juden und Sarazenen - und insb. die Sarazenen waren soweit ich weiß noch in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts in der Leibgarde des Königs. Die Juden kenn ich soweit nur als Handwerker, aber bei ca. 5% Bevölkerungsanteil, vor allem im Dienste des Königs, könnte schon auch mal einer in den militärischen Dienst gelangt sein…
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Eintrag #7 vom 24. Feb. 2005 09:45 Uhr
Ameli
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Da hat es doch irgendwie ein paar Zeilen aus meinem Eintrag rausgehauen…
Nun gut, es ging um die Buchempfehlung "Süßkind von Trimberg" von Friedrich Torberg. Das ist dann leider nur noch antiquarisch, z.B. über ZVAB zu bekommen.
Gruß
Ameli
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Eintrag #8 vom 01. Jul. 2005 22:05 Uhr
Atir Kerroum
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Meiner Meinung nach wird der Jude im dem Gedicht nur mit einem Ritter verwechselt…
In dem Osprey-Band "The Moors" zeigt eine Illustration einen "Andalusian Heavy Cavalryman", dessen Banner Judensterne trägt. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, das ist auch nicht erläutert. In der Taifa-Epoche (11. Jh.) haben die Emire regelmäßig alle Arten von Söldnern angeheuert. Warum also nicht auch Juden?
Ein Ritter kann es aber alleine deshalb schon nicht sein, weil die Araber keine feudale Gesellschaftsordnung hatten.
Gruß
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Eintrag #9 vom 04. Okt. 2005 10:14 Uhr
Atir Kerroum
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Zufällig noch was gehört:
Im 14. Jh. setzte der Bischof von Speyer einen jüdischen Kaufmann als Vasall in die Burg Spangenberg in der Pfalz.
Der Fall gilt als einzigartig und höchstwahrscheinlich war der Bischof einfach nur pleite…
Gruß
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