Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Mittelalterlich Farbenherstellung

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Eintrag #1 vom 21. Okt. 2004 12:38 Uhr Silke Haßreiter  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Silke Haßreiter eine Nachricht zu schreiben.

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Hat jemand von Euch Erfahrung in der traditionellen Herstellung von Mittelalterfarben? Freu mich über jegliche Hilfe!
LG

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Eintrag #2 vom 21. Okt. 2004 14:50 Uhr Gunter Krebs  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Gunter Krebs eine Nachricht zu schreiben.

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Um welche Farben gehts genau? Zum malen auf Holz oder Buchmalerei?
Ich hab auf unserer Website ein paar Infos zum Thema: turba-delirantium.skyrocket.de/malerei/malerei.html

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Eintrag #3 vom 07. Nov. 2004 20:59 Uhr Martin (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Martin eine Nachricht zu schreiben.

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Das erwähnte Werk ist nicht schlecht fürs HMA aber es gibt einige Farben die erst im SMA in gebrauch kamen, so mit würde ich das Buch nicht alleine verwenden.
Die meisten Farbpigmente sind auf Mineralischer oder Metalsalzbasis und werden mittels Zugabe eines Bindemittels zur Farbe. Diese Farben eignen sich aber nicht für den Textilenbereich sondern für die Buchmalerei. Da einige recht giftig sind, bzw. recht teuer ist der Hauptgrund für die heutigen synthetischen Farben, nur diese preiswerten und weniger gesundheitsgefährdende Farben haben im gegensatz zu den alten den Nachtteil das sie nicht besonders Lichtecht sind sie verblassen mit der Zeit.
Schmierfink

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Eintrag #4 vom 15. Nov. 2004 22:17 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo allerseits,
prinzipiell können wir davon ausgehen, das im MA viel mit Pigmentfarben gemalt wurde.
Diese wären:
Natüriche, anorganische Pigmente:
gebrannte und ungebrannte Erden wie Ocker, gebrante Siena, Umbra etc. die oft nach hren Herkunftsort benannt sind. Diese Erdfarben haben hohe Lichtechtheit und werden teilweise bereits seit der Steinzeit verwendet. Andere, schwer isolierbare farbstarke Pigmente aus Edelsteinen wie Azurit, Malachit, Lapislazuli, Zinnober etc sind selten und teuer und werden heutzutage durch künstliche anorganische Pigmente ersetzt
Natürliche, organische Pigmente
werden aufgrund des Herstellungsaufwands kaum noch verwendet. Zu ihnen gehören Sepia (Tintenfischsekret) Purpur (Saft der gleichnamigen Schnecke), Karmin (Absud der Cochenille Laus), die auf Substrate aufgebracht (verlackt) wurden und so zu Pigmenten verarbeitet werden konnten.
Weitere Beispiele sind Pflanzenextrakte wie Krapplack und Indigo und diverse Rußsorten.
Künstliche anorganische Pigmente
sind meist Metallverbindungen, von denen einige giftig sind (Bleiweiß, Chromgelb, Manganblau, Zinkgrün). Diese Farben werden nicht mehr produziert. Es gibt jedoch reichlich ungiftige Pigmente zu ihrem Ersatz
künstliche organische Pigmente
bilden die Spitze bei Intensität und Lichtechtheit, was allerdings nur für Azopigmente und polyzyklische Pigmente gilt.
Diese sind überwiegend in den letzten Jahrhunderten erfunden worden, könnten aber als Ersatz für ausgestorbene oder giftige Pigmente gelten.
Wichtig ist für die Pigmentmalerei die Wahl des passenen Bindemittels. Dazu gibt es ausreichend Fachliteratur
Ein beliebtes und auch im MA verfügbares Emulsionsmittel für die Pigmentmalerei ist Eitempera:
Eidotter und Eiweiß auf Küchenpapier trenen. Eidotter in ein Glas auslaufen lassen.
6 Teile Ei, 2 Teile Leinöl, 2 Teile Dammarharzlösung, 3 Teile Wasser bereithalten. ßl und Dammarharzlösung tröpfchenweise einrühren, danach ebenso mit dem Wasser verfahren. Der Abbindeprozess des ßls kann einige Tage dauern.
Gutes Buch hierzu:
Malen mit Pigmenten, Wolfgang Blanke, Knaur Verlag, ISBN 3-426-66956-0, ca. 16-
Pigmente gibts im gutsortierten Künstlerbedarf, z.B. Boesner.
Gruß, Uli

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