Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) "Pickelhaube" aus dem 14. Jh ?

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Eintrag #1 vom 11. Jul. 2008 16:29 Uhr Gregor   Nachricht

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Hallo!
Ich habe im Lehnart Spätgotik Band II die Zeichnung einer "Preussischen Pickelhaube" gesehen, datiert um 1400.
Mehrere Repliken hat folgender Plattner hergestellt:
wwwviaarmorari.com (Unter 14. Jh.)
Hier noch ein Bild: ven_on.gwebspace.de/PreussischePickelhaube.JPG
Weiß zu diesem Helm zufällig jemand mehr als ich? Wann genau und wo wurde der getragen; und was genau dazu?
Vielen Dank im Vorraus!
Grüße, Gregor

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Eintrag #2 vom 11. Jul. 2008 17:21 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

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Also zunächst war ich irritiert, dann hab ich mir die Seite weiter angesehn.
Wenn du in die Galerie zum 14Jhd gehst, steht bei einem Bild, daß diesen Helm zeigt, er wäre nach einem Fund aus einer Burg des Deutschen Ordens in Polen gemacht.
Nun, im Zweifel würde ich da fragen, wo das steht, englisch scheint der ja zu können.

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Eintrag #3 vom 12. Jul. 2008 10:23 Uhr Andrej Pfeiffer-Perkuhn  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Andrej Pfeiffer-Perkuhn eine Nachricht zu schreiben.

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Dieser Helm ist durchaus schon länger bekannt, wobei es sich bei der Vorlage wohl um einen Einzelfund handelt. Gegeben hat es sowas aber scheinbar. Bei den einschlägigen Rüstungskundlern des Historismus war der auch sehr beliebt und wurde häufiger mal verwurstet, bis hin zum gefürchteten Funcken.

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Eintrag #4 vom 12. Jul. 2008 14:55 Uhr Thorsten (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Thorsten eine Nachricht zu schreiben.

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Einzelfund per se würde ich in diesem Fall nicht sagen. Wir haben hier im Märkischen Museum, z.Zt. in der Ausstellung in Dortmund im Adlerturm, eine visierlose "Beckenhaube", die auch auf das 14. Jhdt. datiert wird und eine ähnliche Form aufweist, wenn sie auch zudem noch über Ausformungen in der Spitze verfügt. Soweit ich mich noch erinnern kann, wird diese auch im Zusammenhang mit dem Deutschen Orden gebracht - in Dortmund zumindest gab es zu dieser Zeit eine Kommende. Sie ist von der Bauweise recht grob gestaltet, doch bei den wenigen Helmen aus dem 14. Jhdt. sind zwi ähnlichen Typus ja schon fast eine Familie ;)
Thorsten

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Eintrag #5 vom 26. Mrz. 2010 18:29 Uhr Udo Brühe   Nachricht

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Im Kontext des Auffindungsorts in Polen und dem Bezug zum Deutschherren Orden, stelle ich mal die These auf, das man sich bei diesem Helm an zeitgenössische russsische Vorbilder orientiert hat.
members.ozemail.com.au/~chrisandpeter/[…]/nevskii1[…]
members.ozemail.com.au/~chrisandpeter/[…]/helmets.[…]

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Eintrag #6 vom 15. Mai. 2010 17:50 Uhr Adam (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Adam eine Nachricht zu schreiben.

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Soweit ich weiß ist der polnische Fund (aus Torun/Thorn) ohne Visier und das Stück bei Viaarmorari eine Interpretation.
Beim Grabmal des Friedrich von Sachsenhausen könnte man eine ähnliche Helmform vermuten.
Eine Anlehnung an östliche Helmtypen kann ich mir nicht vorstellen, der Technologietransfer verlief andersherum.
Litauen wurde seit Jagiello zunehmend kulturell polonisiert und somit immer westlicher. Die Rus war weit weg von kultureller Strahlkraft. Vielmehr verlor das Großfürstentum Moskau Gebiete an Litauen und büßte durch die Polnisch-Litauische Fusion weiter an Bedeutung ein.
Der Deutschorden orientierte sich klar nach Westen. Die Gastritter waren oft Veteranen des 100 jährigen Krieges, die Baumeister kamen aus Italien, die Führungsriege des Ordens hat lange in Venedig residiert.
Ein Orden der sich an der Rus orientiert, ist als würde Ferrari Industriespionage bei Dacia betreiben.

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