Eintrag #1 vom 05. Aug. 2003 17:47 Uhr
Angelina Von Borcke
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Hallo,
mich würde interessieren, welche Formen von Waagen mit welcher Genauigkeit wann entstanden sind.
Persönlich interssiert mich, was im FrühMi an Wiegemöglichkeiten bestand, vor allem für kleine Gewichte (unter 200g).
Grüßlis.
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Eintrag #2 vom 05. Aug. 2003 22:34 Uhr
Harald Sill
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Hi Angy.
In einem anderen Thread habe ich gelesen dass die Kerne einer bestimmten Frucht als Grundlage für das Karat diendten, da sie sehr regelmäßig im Gewicht waren.
Das ist zumindest ein Anhaltspunkt zur Suche.
Harwalt von Biberach FRB und sine temporis
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Eintrag #3 vom 06. Aug. 2003 09:04 Uhr
Wolfram Troeder
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Nur zur Vervollständigung.
Gruß Wolfram
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Eintrag #4 vom 28. Jun. 2005 20:03 Uhr
Carsten Giesen
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Hallo zusammen!
Beim recherchieren zum Thema Münzprägen stieß ich auf folgende Gewichtseinheit:
in Mitteleuropa war das Gerstenkorn die Leiteinheit für kleinste Gewichte (nämlich mit 0,065g etwa 1/3 Karat).
Weitere Einheiten, die meist mit Referenzgewichten bestimmt wurden:
1 Unze = 1/16 Pfund
1 Lot = 1/16 (Gewichts-)Mark
1 Mark Köln Ende 13.Jhd = 233,855g vermutlich = 1/2 Pfund, aber das habe ich nicht belegt. Ungefähr stimmt es jedenfalls :-)
Wenn es um Münzen ging, hatte man - wenn ich mich recht erinnere - ein Kästchen mit münzförmigen Referenz"münzen" ohne Prägung.
Bis zum ersten "vermutlich" ist meine Quelle:
"Einführung in die rheinische Münzgeschichte des Mittelalters" der Stadt Mönchengladbach
Gruß
Carsten (TemporaNostra)
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Eintrag #5 vom 29. Jun. 2005 15:35 Uhr
Volker Bach
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Also, aus dem FrüMi sind uns eine ganze Reihe von Feinwaagen vom Balkentyp (lange als ‘Apothekerwaagen’, heute meist als ‘Haschwaagen’ bekannt) erhalten, die sehr genau wiegen können (Replikate können auf 1/100 Gramm genau arbeiten, aber das natürlich mit modernen Gewichten). Genau mussten sie aber schon seion, wenn man bedenkt, dass man 585 für eine Goldmünze mit einem Feingehalt von weniger als 2 Gramm 34 Liter Wein kaufen konnte. Da lohnte es sich schon, zu feilen.
Was die Gewichte angeht, so war es theoretisch sicher möglich, mit genauen Waagen ein Referenzgewicht zu verwenden um andere danach zu eichen (soweit ich mich erinnere ist das im ‘Buch des Eparchos’ beschrieben, aber nagelt mich nicht drauf fest ich habe die Quelle nicht hier). Ob das in der Praxis gängig war, darf bezweifelt werden. Auf jeden Fall können Münzen aus der Zeit im Gewicht wesentlich (bis zu 1/4) voneinander abweichen.
Ianus
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Eintrag #6 vom 29. Jun. 2005 16:01 Uhr
Matthias Gramß
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Servus,
im Ausstellungskatalog zur Kreuzzugs Ausstellung in Mainz ist eine extremst genaue Waage aus dem Orient abgebildet und beschrieben. Leider hab ich das Buch im Moment verliehen und komm so schnell auch nicht wieder dran.
Gruß
Matthias
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Eintrag #7 vom 30. Jun. 2005 11:59 Uhr
Dirk Jerusalem
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Hallo Leute,
oh, ein bisher unentdeckter Thread. Also es gibt da ein absolut empfehlenswertes Buch zum diesem Thema aus der Reihe der Schleswig Grabungen:
Steuer, Heiko: Waagen und Gewichte aus dem mittelalterlichen Schleswig. Funde des 11. bis 13. Jahrhunderts aus Europa als Quellen zur Handels- und Währungsgeschichte. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters, Beiheft 10, Köln-Bonn 1997.
In diesem dicken und sehr gut gemachten Band wirst Du wirklich fast alles über Waagen finden. Gerade zu Früh- und Hochmittelalter, insbesondere viele Vergleichsfunde (also nicht nur die Dokumentation der Schleswiger Funde). Nur zu den Gewichten war zu wenig (in meinen Augen) für Hochmittelalter drin.
Terricus
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