Wissenschaftliches Arbeiten-Recherche
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Eintrag #1 vom 16. Aug. 1999 09:11 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin, Gemeinde! Da sich viele Leute über die "A.-Päpste" und besser Informierten aufregen und besser gebildete Kreise gerne auf ihren Infos sitzenbleiben, möchte ich mit diesem Thread eine Sammlung von Anregungen starten, die der Erleichterung des Informationssammelns dienen soll. Wo und wie kriegt der am Mittelalter interessierte Anfänger seine Informationen, wo sollte man mit der Suche anfangen, wo sollte man bei der Darstellung und dem Einkauf anfangen, welche Fehler sollte man vermeiden? Ein Herz und mehr Einsteigerinformationen für Anfänger sei das Motto. Ans Werk, Gruß Ivo
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Eintrag #2 vom 16. Aug. 1999 09:39 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Und nachdem das Thema definiert ist, gleich mal mein Senf: Der erste Schritt, nachdem man sich (grob) für ein Jahrhundert entschieden hat, ist die Literaturrecherche, also LESEN! Und zwar keine Comics, Historienromane o.ä., sondern wissenschaftliche oder zumindest poulärwissenschaftliche Literatur. Und um sich nicht für Bücher totzuzahlen, geht man zu diesem Zwecke in die Bibliothek. Um in der Bibliothek zielgerichtet recherchieren zu können, sollte man sich zunächst mal den Katalog in Form von Computer oder Karteikästen vom freundlichen Personal erklären lassen. Meist gibt es mehrere Zettelkataloge, die nach Autoren, Stichworten, zuweilen auch Orten gestaffelt sind, die Wahl sei hier der Stichwortkatalog. Der Computerisierte Katalog ist meist auch mit mehreren Suchmodi ausgerüstet, nur sind meist nicht alle Bestände bereits im Computer, also vernachlässigt nicht die Karteikästen, da lauern manchmal wahre Wunderschätze. Wichtigste Stichworte für den Reenactor, nach Themen sortiert: Kleidung: "Kostümgeschichte", "Kleidung", "Kostüm", weitere Unterrubriken zu Schuhen und Hüten gibt es gelegentlich auch. Rüstzeug: "Rüstung/Schutzbekleidung", alles andere befaßt sich mit dem NATO-Doppelbeschluß und ähnlichem modernen Zeug. Schwerter etc.: "Waffen", "Blankwaffen", "Schwerter" etc., erstmal nach dem Oberbegriff schauen und dann sehen, ob die Einzelbegriffe gelistet sind. Stoffe und Stoffverarbeitung: "Textilgeschichte", "Textilkunde" Zum Stichwort "Ritter", "Söldner" oder "Soldat" findet sich auch so manches, des ßfteren mit viel Text, der aber meist auch viel Info bereithält. Lesen und nicht abschrecken lassen. Außerdem: "Archäologie" gibt ne Menge her, was Gegenstände des Alltags und täglichen Gebrauchs angeht. Wenn dann die Bücherstapel vor Euch liegen, dann filtert die Informationen heraus, die sich mit der von Euch gewählten Epoche beschäftigen, und macht bloß keinen Mix quer durch vier Jahrhunderte. Jedes Jahrhundert und jeder Abschnitt des betreffenden Jahrhunderts wies betreffend Kleidung, Rüstung, Bewaffnung, Schguhwerk etc. gravierende Entwicklungen in allen Lebensbereichen auf, auch damals galoppierten die modischen Entwicklungen, sowohl zeitlich wie regional. Ein Tip: Vergeßt das Stchwort "Gewandung", das ist ein unwissenschaftliches, modernes Konstrukt aus dem LARP-Bereich. Genauso, wie es zum Begriff "Authentik" wohl keine Literatur geben wird;o) Das alles ist eine nette Detektivarbeit, die man sich, so man als Gruppe zusammenarbeitet, aufteilen kann. Und ein Nachmittag mit drei Mann in der Bibliothek kann sehr unterhaltsam und gegebenenfalls wesentlich informativer sein als drei Tage im Internet. Für mich macht die Rercherche gut die Hälfte des Hobbys aus, und ich habe einen Heidenspaß dabei. Kann nur sagen: Just do it ! Dies nur mal als oberflächlicher Einstieg. Mehr Input, Leute! Gruß Ivo
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Eintrag #3 vom 16. Aug. 1999 10:01 Uhr
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Kleiner Tip am Rande: Es existieren Bibliotheken (keine Ahnung obs alle, nur die eine, oder mehrere so machen) in denen man auch Bücher bestellen kann. Diese Bücher gehen dann ganz normal ins Inventar der Bibliothek über, also keine Zuatzkosten für den Besteller. Wenn euch also mal ein gutes Buch fehlt, seid nicht bang zu fragen.
Ivain der Wanderer
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Eintrag #4 vom 16. Aug. 1999 10:02 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch, ja,ja, die Recherche. Mit der Agenda kommen Buchtips raus, die das Leben erleichtern. Die A-Päpste, so z.B. ich, sitzen nicht auf ihren Infos, sondern geben an ernsthafte Interessenten gerne alles weiter (auch Henning usw.), aber nur, wenn sich die Leute auch mal Bewegen und hinfahren. Für eine Dauerversorgung bundesweit haben die meisten keine Zeit, deshalb Agenda! Bei der Flut an Infos im Net habe ich als Netneuling schon gemerkt, daß es sehr mit vorsicht zu genießen ist.
Euer Haduwolff
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Eintrag #5 vom 16. Aug. 1999 10:14 Uhr
Jörg Bellinghausen
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Moin zuammen! Das wichtigste am Anfang ist sicherlich -wie bereits gesagt wurde- erst mal ein vernünftiges, fundiertes Hintergrundwissen, also: lesen, lesen, lesen. Ganz wichtig ist auch, sich mit dem normalen *Alltagsleben* auseinanderzusetzen, da hapert es meistens. Desweiteren: Museen besuchen. Noch mehr lesen, und vor allem: Fragen! Nur wer fragt, dem kann auch geholfen werden.Seid aber auch bereit, Kritik anzunehmen und sucht nicht nur nach einer Bestätigung Eurer Meinung. Die Company of Saynte George und 1476 waren am 7./8. August im Angelbachtal. Das Lager war nicht ´abgezäunt´ und trotzdem haben es gerade mal ZWEI Leute (Hallo Alexander, hallo Thomas!) es geschafft, mal zu uns zu kommen und mit uns zu reden. Schade eigentlich… Gruß
Jörg
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Eintrag #6 vom 16. Aug. 1999 13:12 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Leute! Ein völlig frischer Neuling rennt eigentlich nicht sofort in die Bibliothek. Nehmen wir mal an, ein junger, an geschichte interessierter Mensch kommt das erste mal nach FF. Es gefällt ihm so gut, daß er sich sofort an eine Gruppe wendet, um in diese Aufgenommen zu werden. Wenn er dort sofort mit "Mach erst mal Recherche, geh in die Bibliothek usw." begrüßt wird, hat man ihn evtl. sofort wieder vergrault, denn meißtens sehen die Leute nicht die Detailarbeit der Gruppen, sondern sehen nur, wie toll das ist und wieviel Spaß man daran hat. Nach meiner Erfahrung her sollte man den Neuling langsam in Richtung A. führen. Natürlich nicht im Schneckentempo. Es reicht ja zunächst, ihm in der Herstellung einer korrekten Gewandung zu helfen. Ist der Mensch wirklich interessiert, fängt er nach kurzer Zeit selbst an, nach Quellen zu suchen. Gruß v. Arlen
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Eintrag #7 vom 16. Aug. 1999 13:18 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Eh…Hallo… Haduwolff: Leider werden viele Anfänger mit Schund abgespeist oder kriegen keine Info insbesondere Quellenstudium und Methoden. Habe schon ein paar Leute auf die Möglichkeiten der Bibliotheken hingewiesen, und die kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, wie ich soviel wissen kann. Einfach mal die Möglichkeiten der eigenen Recherche erkennen und nicht immer auf Secondhand-Informationen von Händlern und Fellbarbaren hereinfallen müssen, dahingehend wollte ich diesen Thread verstanden wissen. Schön, daß auch die Agenda an diesem Ziel arbeitet, Respekt dafür, aber konstruktiver wären Beispiele und Tips zur fundierten Recherche gewesen statt reiner Eigenwerbung. Außerdem gibt es genug Leute, die sich für Anderes interessieren als das Hochmittelalter. Zum Beispiel 14. und 15. Jahrhundert, oder gar das frühe 16. Jahrhundert, oder das Frühmittelalter mit all den Karolingern, Merowingern, Ottonen, Wikingern, Sachsen, Slawen etc. Es geht mir nicht um pauschale Kritik an engagierten Aktiven, zu denen ich Dich auch zähle, sondern einfach mal um die Vermittlung wissenschaftlicher Methoden und der Wege zu fundierter Literatur. Es gibt noch genügend Leute, die einerseits Mittelalter machen wollen, aber nicht im Ansatz wissen, was für Massen an Informationen in der nächsten Bibliothek der Entdeckung harren. Stimmst Du mir zu? Ich denke, schon, oder? Also weiter im Text, Jörg hat den Ansatz, den ich mir wünsche, aufgenommen. Gruß Ivo
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Eintrag #8 vom 16. Aug. 1999 14:39 Uhr
Claudia Schröder
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Hallo, Jörg! Prima, ich stimme Dir zu. Kommen wir zur Praxis: Kannst du (oder auch jemand anderes) mir konkret ein Buch empfehlen zum Thema Alltagsgeschichte? Ich weiß, es gibt viel zum Thema, aber was hältst du für brauchbar? Für Neulinge ergibt sich doch oft das Problem (der Reiz?) dass sich Quellen oft widersprechen.
Herzlichst Anna von Veen auf dem Berge alias Claudia Schröder von Media Aetas e.V. Bielefeld
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Eintrag #9 vom 16. Aug. 1999 15:21 Uhr
Jörg Bellinghausen
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Hallo Claudia! Ein guter Einstieg ist Harry Kühnel´s "Alltag im Spätmittelalter". An anderer Stelle (sprich in einem anderen Thread) wurden schon mal genannt "Ritter, Mönch und Bauersleut" von Dieter Breuers, und "Bettler, Gaukler, Dirnen und Henker, Name des Autors ist mir leider entfallen. Ein Tip: Gib mal bei wwwamazon.de in der Stichwortsuche den Begriff Mittelalter ein. Du erhälst ca. 1.300(!) Suchergebnisse… Gruß
Jörg
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Eintrag #10 vom 16. Aug. 1999 15:38 Uhr
Philipp Klostermann
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Hallo Allerseits. Fragen ist ein legetimes Mittel, sein Wissen zu bereichern, nur sollte man jede Frage an verschiedene Instanzen stellen, und jedesmal die Quelle der Information erfragen. Aus der Summe der Antworten sollte man sich dann die Essenz heraussuchen, die am plausibelsten und vor allen Dingen am fundiertesten erscheint. Trotz Ivos richtigen Vorschlag möchte ich noch darauf hinweisen, daß nich alles richtig ist, was gedruckt wurde. Auch in Uni-Bibliotheken finden sich Bücher, die sich wiedersprechen. Gewarnt sei insbesondere vor älteren Büchern, die das Mittelalter romantisch verklärt darstellen, und vor Kostümkunde-Büchern, die nachgezeichnete Bilder enthalten. Sonst kann es leicht passieren, das man für einen schlechten Römer- oder Griechendarsteller gehalten wird, weil die Vorlage für die mittelalterliche Kleidung aus einem Buch stammt, das in einer Zeit gedruckt wurde, wo die Klassik gerade besonders modern war. Im übrigen teile ich Ivos Meinung, daß der Begriff "Gewandung" unpassend für ernsthaftes Arbeiten ist. Alles Gute, Philipp
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Eintrag #11 vom 16. Aug. 1999 15:49 Uhr
Claudia Schröder
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Hallo, Jörg! Super, die Bücher hab ich auch schon. Zu Amazon: Genau DAS wollte ich vermeiden. Da wird einem Anfänger ja schwindelig, oder meinste nicht? :o))
Herzlichst Anna von Veen auf dem Berge alias Claudia Schröder von Media Aetas e.V. Bielefeld
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Eintrag #12 vom 16. Aug. 1999 15:54 Uhr
Jörg Bellinghausen
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Hallo Claudia! War eigentlich nur so als kleines Schmankerl am Rande gedacht, für die Leute, die immer behaupten, es gäbe nicht genügend verfügbare Informationen… ;o) Gruß
Jörg
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Eintrag #13 vom 16. Aug. 1999 16:07 Uhr
Frank Moser
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Tach zusammen, hallo Claudia ein Buch (das ich noch nicht habe, aber in Sekundärliteraturlisten auftaucht) ist: Otto Borst: Alltagsleben im Mittelalter ISBN: 3458322132 Insel Verlag, 659 Seiten, 24,80 DM Die Literaturangaben im Anhang sind auch ein prima Weg neue Literatur zum Thema (oder zu einem anderen) zu finden. Frank
Frank
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Eintrag #14 vom 16. Aug. 1999 16:13 Uhr
Jörg Bellinghausen
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OOPS! Das hatte ich vergessen!
Jörg
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Eintrag #15 vom 16. Aug. 1999 16:54 Uhr
Ameli
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Hallo Claudia, hallo alle Lesewütigen, ich greife auch gerne auf die Bücher (Biographien) von Regine Pernoud zurück, z.B. über Eleonore von Aquitanien, Blanca von Kastilien, Richard Löwenherz oder die Sammlung über die Heiligen im Mittelalter. Gut ist auch "Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt", ein schwachsinnig übersetzter Titel, treffender ist der englische "Conquest, colonization and cultural changes" (zum Glück ist nur der Titel blöd übersetzt…). Darin geht es um Kolonisierungs- und Besiedelungsbewegungen, rechtliche und sprachliche Verschiebungen, Folgen nicht nur für den Adel sondern eben auch das "gemeine Volk", etc. Laß´ Dich nicht abschrecken, es ist ein dicker Wälzer, aber voll gepackt mit Informationen. Ansonsten kann ich mich nur den vorgenannten Empfehlungen anschließen. Viel Spaß beim Lesen, studieren, recherchieren, und … …. der Tag hat leider nur 24 Stunden
Ameli/Elisabeth von Tannenberg
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Eintrag #16 vom 16. Aug. 1999 17:00 Uhr
Andrew Van Ross
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Hallo zusammen, Da ich zur Zeit selber an einer Veröffentlichung arbeite, kann ich nur bestätigen: Das Horten und Filtern von Informationen kann massig Zeit in Anspruch nehmen. Diese verbringt man am Besten in einer Uni-Bibliothek (zumindest hier in Bielefeld auch für Nicht-Studenten nutzbar). Sobald man sich durch die computerisierten Suchsysteme geackert hat, kann man sich in Ruhe den eroberten Werken zuwenden und auch deren Literaturverzeichnissen seine Aufmerksamkeit widmen- und schon hat man eine Vielzahl weiterer Titel und Autoren, nach denen man die Regale und das Internet durchforsten kann. Erkundigt euch auch ruhig nach Fernleihmöglichkeiten, mittels derer man sich Bücher aus den entlegensten Bibliotheken schicken lassen kann. Für Fachidioten empfiehlt es sich, auch die Zeitschjriftenkatalogen durchzuschauen. Hier findet sich oftmals sehr exklusive, spezielle Information (z.B. `Journal of medieval history`). Viel Spass beim Wühlen,
Shahid Adrian al-hattab al-dschandar ibn amir Hakim al-isfahani
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Eintrag #17 vom 16. Aug. 1999 21:43 Uhr
Frank Moser
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Tach zusammen, eins hab ich noch: "Geschichte des privaten Lebens" von Ph.Ariés und George Duby (Hg) Band 2 "Vom Feudalzeitalter zur Renaissance" Fischer ISBN 3100336119 teilweise sehr wissenschaftlich formuliert, teils sehr lesbar und spannend. Behandelt eben das private Leben auch der einfachen Bürger und des Klerus etc. Frank
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Eintrag #18 vom 16. Aug. 1999 23:07 Uhr
Christoph Bitter
Ich hab auch was: Prof. Eberhard Orthbrandt "Die Zeit der Staufer", Dr. Riederer-Verlag Stuttgart Relativ leicht zu lesen, Einführung in die Entstehungsgeschichte des Weströmischen und Oströmischen Kaisertums. Desweiteren genaueste geschichtliche Erklärungen samt Zitate aus der Zeit zwischen Friedrich v. Büren und Konradin. Nebenbei Geschichte des Papsttums.(Alles mit Quellenangaben) Hubertus Prinz zu Löwenstein "Konstantin der Große", Langen Müller Verlag Nach langahtmiger Einführung ein durch einen fiktiven Historienschreiber wunderbar und schnell zu lesende Geschichte über Konstantin und die Entstehung des Papsttums mit Quellenangaben. Rudolph Wahl "Der Gang nach Canossa", Verlag Bruckmann Ausführliche Schilderung des Canossaganges und seiner Beweggründe mit Quellenangaben. Zu weiteren Quellenangaben habe ich leider momentan keine Zeit. Gruß v. Arlen
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Eintrag #19 vom 17. Aug. 1999 08:52 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Ein´habbich auch noch, falls die Fachliteratur zuviele Fremdwörter enthält: Schafft Euch´n Fremdwörter-Duden an, die Investition lohnt sich immer, insbesondere, weil man ihn für Kleines auf dem Flohmarkt erwerben kann. Noch ein Stück Einsteigerliteratur, das eine Menge Aspekte enthält: "Glanz und Elend des Mittelalters-Eine endliche Geschichte" von Ferdinand Seibt, Siedler Verlag, ISBN 3-572-10045-3 Gibt es derzeit als Sonderausgabe für 25 Mark statt 78 Mark im modernen Antiquariat und im gut sortierten Buchhandel. Zeigt die politische und gesellschaftliche Entwicklung von Karl dem Großen bis zur Renaissance auf. Sehr anschaulich und gut lesbar, für den Preis schwer zu schlagen. Duden aber zu diesem Buch sehr empfehlenswert. Gruß Ivo P.S.: Danke für positive Resonanz, weiter so. Kaum zu glauben, daß sich mal ein Thread wie gewünscht entwickelt, bin echt begeistert.
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Eintrag #20 vom 17. Aug. 1999 13:13 Uhr
Claudia Schröder
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Hallo, Jörg! Entschuldige bitte, diese Art Leute hatte ich komplett vergessen;o) An alle anderen: Ich hab auch noch zwei Tipps: Ich persoenlich finde den Bildatlas der Weltkulturen "Mittelalter" aus dem Bechtermünz-Verlag ganz interessant. Da findet man recht brauchbare Zusammenhänge, sowohl geschichtlich als auch geografisch. Ausserdem habe ich mich bei uns zuhause mal im Stadtarchiv umgesehen und eine Fülle von Informationen über Wesel bekommen. Wesel war Hansestadt, liegt an der Mündung der Lippe zum Rhein (Schiffahrt, Handelswege!), daher im Mittelalter recht bekannt, (der Dom wurde z.B. 1242 gebaut) und Wissenswertes über "die eigenen Wurzeln" bleibt immer besser im Gedächtnis als Theorien über unbekannte Lande und Leute, finde ich. Die Leute in den Archiven sind auch sehr nett und sehr interessiert, ins Gespräch zu kommen. Ist vielleicht mal eine Anregung, der eigenen Geschichte auf den Grund zu gehen.
Herzlichst Claudia
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Eintrag #21 vom 17. Aug. 1999 13:46 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Aloha! Basiswissen findet sich, neben Kartenmaterial, im dtv-Atlas Geschichte, zwei Bände im Taschenbuchformat, Kosten: ca. 40DM Müßten im ßbrigen im Präsenzbestand jeder gut sortierten Bibliothek stehen, sind aber als Lektüre für den Hausgebrauch sehr zu empfehlen. Wer´s ganz kompakt braucht: Im Klett-Verlag gab´s mal ein Heftchen mit dem Namen "Grundwissen Geschichte", kostete fast nichts,gab aber außer einem sehr kompakten ßberblick nicht viel her. Gruß Ivo
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Eintrag #22 vom 17. Aug. 1999 13:50 Uhr
Christoph Kaindel
Hallo Leute! Das is ja mal ein wirklich nützlicher Thread! Weil mittlerweile eh schon so viele feine Literaturangaben gekommen sind, halt ich mich zurück und geb nur ganz wenig Senf dazu: Wer sich über das Selbstverständnis und die Lebensumstände des Adels im Hochmittelalter informieren möchte, sollte sich unbedingt die beiden Bücher von Georges Duby, "Guillaume le Marechal oder der beste aller Ritter" und "Der Sonntag von Bouvines" zulegen, beide gut lesbar, nicht allzu dick und als Taschenbücher bei Suhrkamp erhältlich. Viel Spaß beim Forschen, Chris
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Eintrag #23 vom 17. Aug. 1999 14:23 Uhr
Philipp Klostermann
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Maurice Keen - Das Rittertum sei an dieser Stelle auch noch erwähnt. Sollte Pflichtlektüre für jeden Rügenwalder Mühlenfest-Teilnehmer sein. ;-)
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Eintrag #24 vom 17. Aug. 1999 14:42 Uhr
Claudia Schröder
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Und wenn man was zur Entspannung braucht: Warum wird hier denn nicht "Der Name der Rose" und "Die Säulen der Erde" erwähnt?
Herzlichst Claudia
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Eintrag #25 vom 17. Aug. 1999 15:18 Uhr
Dietrich
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Hallo Claudia, meinst Du das ironisch? "Der Name der Rose" ist ja okay, aber "Die Säulen der Erde" sind ungefähr so mittelalterlich wie "Krieg und Frieden". Da hat sich jemand viel Mühe gegeben, eine Geschichte des 20. Jhd. mit Menschen des 20. Jhd. ins Mittelalter zu verlegen. Nett geschrieben, aber daneben. Dietrich
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Eintrag #26 vom 17. Aug. 1999 16:29 Uhr
Claudia Schröder
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Hallo, Dietrich Was glaubst du wohl??;o) Aber für Regentage kann man doch mal Spass haben, oder? Was würdest du denn empfehlen, wenn man nicht immer nur Geschichtsbücher lesen will und "Den Namen der Rose" schon 8 x gelesen hat?
Herzlichst Claudia
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Eintrag #27 vom 17. Aug. 1999 17:09 Uhr
Christoph Kaindel
Also ich les zur Entspannung am liebsten die Mittelalterkrimis von P. C. Doherty in seinen zahlreichen Pseudonymen. Ah ja, wenn jemand GUTE Mittelalterkrimis kennt, die in Mitteleuropa spielen, wär ich froh über ein paar Titel. Ich hab leider noch keine gefunden. Chris, der jetzt Feierabend macht und haamgeht :)))
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Eintrag #28 vom 17. Aug. 1999 19:04 Uhr
Martin
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Hallo alle zusammen, ich würde das Buch Der Bader von Mainz von Hans Georg Thiemt und Hans Dieter Schreeb vom Ullstein Verlag empfehlen. Gibt einen guten Einblick in das Alltagsleben einfacher Leute des 15Jhd. und ist sehr unterhaltsam zu lesen!! Für alle die Name der Rose zum X-sten mal gelesen haben!!
Martin
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Eintrag #29 vom 17. Aug. 1999 19:57 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Christoph! Versuchs mal mit "Die Kinder des Gral" von Peter Berling, Lübbe-Verlag. Sehr spannend. Gruß v. Arlen
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Eintrag #30 vom 17. Aug. 1999 20:06 Uhr
Thorsten
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Moin zusammen, ich möchte ja nicht mal wieder den Kulturpessimisten geben, doch glaube ich, daß im allgemeinen auch eine Verschreibung einer Lesebrille netter Lesestoff wäre. Wenn ich im Markt zum x-ten mal lese, daß man Schnittmuster für MA-Kleidung sucht, sagt mir das, daß man zu blind oder zu faul war sich auch nur alleine auf dieser Website umzutun, wo´s schon eine Menge an Informationen und Links ohne mühseliges Bibliothekenstöbern gibt. Anstelle jetzt auch meine 20-30 Bücher zu posten, die ich für unabdingbar halte (Gurjewitsch, Duby, Buhmke, LeGoff, Ennen, Tuchmann und Oakeshott für den Anfang), denke ich mir, daß man vielleicht eine neue Rubrik in der Bibliothek einrichtet. Ich könnte mir vorstellen, sie ähnlich wie eine Mischung zwischen der Wappenrolle und Amazon zu gestalten. D.h. jemand stellt ein Buch vor, vielleicht nach Bereichen geordnet (Belletristik, Alltagsgeschichte, Rüstungskunde etc.), gibt innerhalb eines vorgegebenen Textumfangs seinen Kommentar und vielleicht eine Wertung (Sternchensystem) ab und andere haben die Möglichkeit auch ihre Meinung zu vertreten und das Werk zu bewerten. Das kann z.B. auch für andere Medien wie Videos oder CD´s verwendet werden. Was haltet Ihr von der Idee? Und fast noch wichtiger: was hält unser aller Webmaster davon? Ich könnte mir durchaus vorstellen dafür die Redaktion zu übernehmen. Bis dann Thorsten
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Eintrag #31 vom 17. Aug. 1999 20:17 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch, das mit der Interaktiven Bibliotheksliste ist eine gute Idee. Der Verweis auf die Kinder des Gral hinkt etwas. Der gute Peter Berling hat sich da in einigen Sachen schwer vergriffen, so z.B. bei der Galeere mit dem ausfahrbaren Rammsporn usw. Ein nettes, etwas langweiliges Fantasieepos mit viel Sex und Crime…
Euer Haduwolff
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Eintrag #32 vom 17. Aug. 1999 23:56 Uhr
Christoph Bitter
Schließe mich Hadu an. Hallo Hadu! Es wurde nach MA-Romanen gefragt, nicht nach Quellenliteratur. Wenn ich "Rheingold" oder "Sarum" nenne, ist dies für mich rein Roman. Keine ernsthafte Geschichtserklärung. Teile meiner Bibliothek diesbezüglich habe ich weiter unten genannt. Gruß v. Arlen
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Eintrag #33 vom 17. Aug. 1999 23:58 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Hi Leute! Schaut Euch nochmal den Titel dieser Rubrik und das Vorwort an! Nichts gegen entspanntes Lesen (stehe selbst unheimlich auf FANTASY, jawollja!), aber eigentlich wollte ich mehr sachliche Informationen gelistet wissen als mittelalterromantische "Nachgeburten" wie historische Romane. Schließlich sind wir alle bis zu einem gewissen Grade, und andere noch viel mehr, von der Romantik dermaßen versaut, daß der Blick fürs Wesentliche verlorengeht, und da nehme ich mich selbst nicht aus. Bitte bleibt bei der gehaltvolleren Literatur. Weiterhin gespannt auf interessante Tips hoffend Gruß Ivo
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Eintrag #34 vom 18. Aug. 1999 09:03 Uhr
Claudia Schröder
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Richtig gesprochen - lasst uns lieber wieder zum Thema zurückkehren. Ich habe gestern in meiner Post die Kataloge zur Ausstellung über Karl den Grossen in Paderborn zugeschickt bekommen und habe die Bücher gar nicht mehr beiseite legen können. Ich denke, diese Ausstellung anzusehen ist wirklich ein absolutes MUSS für alle, die sich für dieses Thema interessieren.
Herzlichst Claudia
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Eintrag #35 vom 18. Aug. 1999 09:04 Uhr
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Noch mehr Lesestoff haben will ! Wenn jemand noch Romane bzw. Lesestoff zum Zeitvetreib hat: Neuer Thread "Lesestoff" ist jetzt offen für sowas. Wenn ihr gleich eine Note (1-10 ?) mit dazuschreibt, können die Daten der vielleicht noch kommenden Liste verwendet werden. Die Leseratte
Ivain der Wanderer
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Eintrag #36 vom 18. Aug. 1999 09:27 Uhr
Dietrich
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Moin Claudia. Ich habe das Unheilspaket gestern auch bekommen. Ist das nicht schrecklich? Irgendwann lag mein ganzer Tisch voller Bücher, und ich erwischte mich dabei, wie ich leise kichernd meinen Sax schärfte. Paderborn hat schon lange nicht mehr gebrannt….. Dietrich
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Eintrag #37 vom 18. Aug. 1999 12:11 Uhr
Claudia Schröder
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Hallo, Dietrich NO COMMENT ;o))
Herzlichst Claudia
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Eintrag #38 vom 18. Aug. 1999 14:53 Uhr
Christoph Kaindel
Hallo zusammen! Einen habbich noch…..(oder zwei…oder 3…) Wilhelm Volkert: Kleines Lexikon des Mittelalters - von Adel bis Zunft Als Taschenbuch in der Beck´schen Reihe erhältlich Behandelt kurz und prägnant die wichtigsten Begriffe der mittelalterlichen Rechts-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, teilweise aber ziemlich trocken formuliert. Um die Idee mit der Wertung gleich aufzugreifen: 8 nach meiner Einschätzung. Wers ein bißchen genauer mag und statt der Zweitplattenrüstung was für die Bildung tun möchte: demnächst erscheint das "Lexikon des Mittelalters" in der günstigen Studienausgabe um NUR DM 1780;- im Verlag J. B. Metzler (hoffe auf heftige Provisionsauszahlung :-)) Chris, der jetzt gleich den Lesestoff-Thread checkt
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Eintrag #39 vom 18. Aug. 1999 15:40 Uhr
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Chris: Also, das ist mir jetzt echt zu teuer… Für DM 1780 (!!!) erhalte ich ein "a"-Zelt, plus Gewandung und kann mir fast noch ein nettes Flacheisen leisten… *fg*
Ivain der Wanderer
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Eintrag #40 vom 18. Aug. 1999 15:54 Uhr
Christoph Kaindel
Ach was, Ivain, Weihnachten kommt bald ;) Chris, freigebig mit dem Geld anderer Leute
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Eintrag #41 vom 18. Aug. 1999 16:01 Uhr
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Iss das Ding auf historischem Pergament von Mönchen mit der Feder gemalt, oder wie ?
Ivain der Wanderer
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Eintrag #42 vom 18. Aug. 1999 16:02 Uhr
Dietrich
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Und wenn wir zusammenschmeissen, und Christoph liest uns jeden Abend was draus vor? Schade eigentlich; wenn es so etwas (kleine Hörner sprießen aus meiner Stirn) wie einen gemeinsamen Pool gäbe (ein gegabelter Schwanz stiehlt sich durch´s Hosenbein), eine Art Kasse, aus der (mein linker Fuß ballt sich zur Faust, nein, zum Huf) so teure Sachen angeschafft werden könnten (meine Kriegssense teilt sich und wird zur Gabel), dann müßte nicht eine Person diese teure Anschaffung tätigen, sondern die Kosten verteilten sich, und jeder könnte nutznießen. (Rote Lohen steigen empor, Rauch kräuselt sich aus meinen Nüstern, aus geschlitzten Pupillen kommt ein starrer Blick) Wäre das nicht eine schöne Einstiegsaktion für einen Verband oder eine Agenda? Dietrich
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Eintrag #43 vom 18. Aug. 1999 16:07 Uhr
Claudia Schröder
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Also wenn Ihr jemanden braucht, der solche Sachen für Euch aufbewahrt…so als Bibliothek allgemein… Meldet Euch nur bei mir, ich mach das schon… ;o)))
Herzlichst Claudia
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Eintrag #44 vom 18. Aug. 1999 16:12 Uhr
Christoph Kaindel
Neinnein… weiß gar nicht, was du hast, Ivain, die Studienausgabe is WIRKLICH günstig, die normale Ausgabe kostet DM 4770,- *hysterisches Gelächter* Scherz beiseite: das ist das beste Mittelalterlexikon, das es gibt, steht ALLES drin. Stichwortlisten gibts unter wwwlexma.unizh.ch/stichwoerter.html Chris, bargeldlos
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Eintrag #45 vom 18. Aug. 1999 16:15 Uhr
Philipp Klostermann
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ßh, wie viele Bände sind das denn?
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Eintrag #46 vom 18. Aug. 1999 16:16 Uhr
Christoph Kaindel
He Claudia, keine schlechte Idee: so ein/e Wissensverwalter/in, und wer was wissen will, schickt ein Email, der Wissensverwalter schlägt nach und antwortet, gegen kleine Aufwandsentschädigung natürlich….hehe….so eine Art biologische Suchmaschine… Chris, mit Talerzeichen in den Augen
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Eintrag #47 vom 18. Aug. 1999 16:37 Uhr
Claudia Schröder
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räusper,ehem.. Ich glaube der Thread gleitet etwas ab… Laßt uns lieber ernsthaft weitermachen, bevor wir eins auf den Deckel kriegen. Eigentlich finde ich das Thema nämlich sehr gut!
Herzlichst Claudia
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Eintrag #48 vom 18. Aug. 1999 19:14 Uhr
Gabriele Klostermann
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Hi allerseits, also, bis der neue Eintrag in der Bibliothek fertig ist, bringe ich meine Büchertips noch schnell hier unter: ---------------------- Leben im Mittelalter Hans-Werner Goetz Verlag C.H.Beck München ISBN 3-406-37970-2 hat mir persönlich sehr gut gefallen ---------------------- Frauen im Mittelalter Edith Ennen Verlag C.H.Beck München ISBN 3-406-35457-2 Ist etwas schwerer zu lesen --------------------- Reisen im Mittelalter Norbert Ohler Verlag dtv ISBN 3-423-11374-X Ein sehr interessanter Teilaspekt des MA, liest sich gut ------------------------ Klosterleben im Mittelalter Bühler Insel Verlag ISBN 3-458-32835-1 ---------------------------- Kleidung und Mode in der höfischen Epik der 12. und 13. Jahrhunderts Elke Brüggen Carl Winter Universitäts Verlag Heidelberg ISBN 3-533-04060-7 kart. ISBN 3-533-04061-5 Ln. ISBN 0531-2167 (???) Für mich die Bibel in Sachen Kostümkunde, allerdings unverschämt teuer -------------------------- Reclams Mode- und Kostümlexikon Ingrid Loschek Verlag Philpp Reclam jun. Stuttgart ISBN 3-15-010403-3 Enthält natürlich nicht nur MA, hat baer gute Erklärungen, teilweise mit Abbildung und eine gute Einführung in die Entwicklung der Mode --------------------- Soweit die Tips. Jetzt noch zum wissenschaftlichen Arbeiten: Büchern, die sich mit einem breitgefächerten Themenbereich beschäftigen (und das gilt für alle o.g. Titel - mit Ausnahme von Elke Brüggen), ist zu eigen, daß sie die ausgewählten Themen natürlich nicht in aller Tiefe behandeln können. Das fällt einem halt auf, wenn man sich mit einem Spezielgebiet (bei mir ist das eben die Kostümkunde) näher beschäftigt hat. Dann fallen einem pötzlich Ungenauigkeiten oder sogar Fehler auf. Woraufhin man sich zu fragen beginnt, inwieweit sich das bei den anderen Gebieten, die man selber nicht zu gut kennt, wiederholt. Ich bin deshalb inzwischen dazu übergegangen, die Ergebnisse aus diesen Büchern (oder aus anderen Quellen) ersteinmal zu verifizieren; d.h. ich versuche - bildliche oder schriftliche - Bewiese für die aufgestellten Thesen in der Primärliteratur oder in zeitgenössischen Abbildungen zu finden (die Archäologie nicht zu vergessen). Erst wenn ich das geschaft habe, setze ich das Ganze um. Professoren und anderen Autoren sind schließlich auch nur Menschen, auch sie können irren oder sogar unsauber recherchieren. Uff, Monsterbeitrag. Viel Spaß trotzdem Gabriele
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Eintrag #49 vom 18. Aug. 1999 22:03 Uhr
Kai
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`n abend zusammen! Da mir mein dämlicher Laptop daheim abgestürzt ist, melde ich mich mal von `ner anderen Station … Ein sehr guter Tip für die "Hochmittelalterlichen" ist RUNCIMAN, Stephen: "Geschichte der Kreuzzüge", DER Klassiker, der nach wie vor gerne als Sekundärliteratur herangezogen wird (mittlerweile auch als Paperback erhältlich). Um ein Gefühl für die Zeit zu bekommen, sollte man sich auch mal die mittelalterlichen Romane, wie den "Parzifal" eines Wolfram von Eschenbach antun, oder den "Iwain", etc. Allerdings bitte ich in diesem Fall zu berücksichtigen, daß auch - wie bei allen Romanen - Abstriche zu machen sind, aber die Lektüre lohnt sich wirklich. Viel Spaß, Kai
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Eintrag #50 vom 18. Aug. 1999 22:24 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin! Auch die historischen Texte würde ich eher in den Thread "Lesestoff" packen, da sie am ehesten zum Lesen und für den Sprachwissenschaftler von Belang sind. Ansonsten Anerkennung für den Beitrag und schön, daß es noch mehr Leute gibt, die mehr wollen als Peter Berling. Stichwort "Lexikon des Mittelalters": steht in jeder besseren Bibliothek, Landesbibliothek, Unibibliothek im Präsenzbestand. Schaut doch einfach mal in den Regalen mit den Nachschlagewerken der Bibliothek Eures Vertrauens. Gruß Ivo
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Eintrag #51 vom 19. Aug. 1999 08:34 Uhr
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Wie, es gibt ein Buch, das so ähnlich heißt wie ich ? *wunder* Wo ???? ;-)
Ivain der Wanderer
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Eintrag #52 vom 19. Aug. 1999 20:08 Uhr
Ingo Ratsdorf
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Für alle, die EHER am 15. Jhd. interessiert sind, existiert eine (keineswegs vollständige!!) Literaturliste auf der 1476 Homepage unter Informationen->Literaturliste inkl. Bewertung, wenn man das mal so sagen darf. Grüße, Ingo
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Eintrag #53 vom 20. Aug. 1999 10:15 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin! Für die Freunde des Flachstahls: R. Ewart Oakeshott, "The Archeology of Weapons- Arms and Armour from Prehistory to the Age of Chivalry", Dover Publications, ISBN 0-486-29288-6 Der Autor hat über 40 Jahre an nichts anderem gearbeitet als an einem Schlüssel zur Typisierung von Blankwaffen nach Zeit und Region, der sich durchgesetzt hat. Sehr fundiert, sehr genau, sehr informativ. Wenige Bilder, viele Strichzeichnungen und geballte Information, leider nur auf Englisch erhältlich (?). Sucht im Amazon unter den US-Titeln nach dem Autor, er hat noch ein paar Bücher mehr geschrieben, über die ich noch nichts zu sagen vermag, aber wenn sie nur halb so gut sind wie dieses Buch, sind sie die Anschaffung wert. Volle Punktzahl. Und noch ein´für die bewaffnete Fraktion: David Edge & John Miles Paddock, "Arms and Armour of the Medieval Knight- An Illustrated History of Weaponry in the Middle Ages", Crescent Books, ISBN 0-517-10319-2 Viele bunte Bilder, sehr schön und übersichtlich aufgebaut, sehr informativ. Geringe Widersprüche zwischen den beiden Autoren, aber ein empfehlenswertes Buch. 9 Gruß Ivo
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Eintrag #54 vom 24. Aug. 1999 16:44 Uhr
Andreas
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Für die Freunde des frühen MA möchte ich folgenden Tip loswerden (ISBN leider nicht zur Hand, reich ich bei Interesse aber gerne nach): Die Bajuwaren Katalog der Ausstellung 1988 in Rosenheim und Mattsee Klasse Aufsätze und Grabungsfunde mit vielen schönen Abbildungen. Behandelt alles von den Römern bis Tassilo, Gesellschaft, Kleidung, Waffen Schmuck etc. Ist leider im normalen Handel kaum erhältlich, aber in einem kleinen Museum in Waging am See für 19,80 zu haben. Bei Interesse kann ich evtl. noch Exemplare besorgen.
Indy
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Eintrag #55 vom 25. Aug. 1999 17:15 Uhr
Claudia Schröder
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Hallo, Leute! Ich sehe hier unter "Wissenschaftliches Arbeiten" immer nur Buchtipps. ich frage mich seit geraumer Zeit, warum jeder Mittelalter-Interessierte eigentlich immer wieder "Das Rad neu erfinden" muß, sprich, sich alles immer wieder selbst anlesen muß. Wenn ich mich in der Kämpfer-Szene so umsehe, werden dort doch schon gute Seminare von Stefan Siehoff angeboten. Wäre es nicht mal ne Idee, zu verschiedenen historischen Themen oder zum Thema Rollenverhalten auf Märkten mal Seminare oder auch erst mal kleinere Vorträge anzubieten? Man könnte das doch mit einem stattfindenden Treffen verbinden, in kleinerem Rahmen anfangs. Wir hatten das für unseren Verein mal in Wesel gemacht, mit verschiedenen Themen (Erste-Hilfe, Rollenspiel, Historisches etc.) und auch fürs erste wohl recht vielversprechend. Was haltet Ihr denn von der Idee, sowas mal Vereinsübergreifend zu machen?
Herzlichst Claudia
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Eintrag #56 vom 26. Aug. 1999 09:07 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin Claudia! Guter Einwand.Mit Einschränkungen stimme ich Dir zu. Aber: Wenn ich bedenke, was für einen Wust an Informationen ich schon von mehr oder weniger beschlagenen, aber dafür sehr eloquenten "Spezialisten" bekommen habe und wie ich fast jede Aussage erst überprüfen mußte, rate ich eher dazu, eigene Nachforschungen anzustellen und dann, und erst dann, von den selbst erarbeiteten Eckdaten im Gespräch mit anderen Aktiven festzustellen, wer wirklich Ahnung hat. Ich kenne einen sehr netten Menschen, der sehr beredt über die Darstellung seines staufisch-ottonischen Ritters referieren kann. Und darüber, daß sein Anderthalbhänder marke 15. Jahrhundert und der kleine Wappenschild à la 14. Jahrhundert dazu so a. sind wie nur irgendwas("Des hab isch rescherschiäät"). Und in dieser Riddäschaft gibt es dann noch einen Gewandungsspezialisten, der den kompletten Lehnart nachbeten kann. Was von diesem Buch zu halten ist und auf welche Zielgruppe das zugeschnitten ist, dürfte bekannt sein. Stell Dir einfach vor, Du wärest blutige Anfängerin, würdest alles, was solch gut informierte Leute Dir verkaufen für bare Münze nehmen, und dann käme jemand, der wirklich Ahnung hat und würde Dir im Laufe des Gespräches die Augen über die Qualität Deiner Darstellung öffnen. Bis zu diesem Zeitpunkt hättest Du mit Sicherheit einen mindestens dreistelligen Betrag in den Kamin geblasen. Und vor allem: Wie würdest Du, wärest Du unerfahrene Anfängerin, einen guten Darsteller von einem schlechten Darsteller unterscheiden können? Wieviel Prominenz mit klingenden Namen trägt denn nun schon seit Jahren Samtrüschenhemden, Bikerboots, Keltenzinn und Baumwollklamotten, um nur einige zu nennen? Abgucken führt zu ungeprüftem ßbernehmen, und bei den ungeeigneten Leuten nachfragen führt zu ungeprüftem ßbernehmen. Wieviele Leute haben sich Alexzelte gekauft, "weil die doch auf allen Märkten zu sehen sind" Wieviele Ritter, Grafen, Herzöge weisen null Gefolge auf? Wieviele Riddä und Söldnä haben ihre Darstellung auf reinen "Kampfsport" reduziert und weisen kein Stück Zivilgarderobe auf? Wer soll da noch durchblicken, was jetzt "a." ist und was nicht? Meine bescheidene Beobachtung ist nun mal, daß es jede Menge Mittelprächtige gibt, die, statt sich auf die Aussagen und Vorbilder wirklich netter Leute zu verlassen, besser beraten gewesen wären, erst mal die örtliche Bibliothek aufzusuchen. Daß ich diesen Thread gestartet habe, hat nichts damit zu tun, daß das Rad neu erfunden werden müßte. Das hat damit zu tun, daß es viele Leute gibt, die sich auf falsche Aussagen netter Leute verlassen, "weil es ja sonst keine Informationen gibt". Und je mehr Buchtips hier zusammenkommen und je mehr Leute sich das Ihre in Eigenarbeit draufschaffen können, desto besser. Dös mein I. Gruß Ivo
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Eintrag #57 vom 26. Aug. 1999 09:27 Uhr
Dietrich
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Moin zusammen. Es ist aber nicht sooo schwer, die von Ivo geschilderten Leute auszubremsen; das Verfahren fällt sogar recht schön unter den Titel dieses Threads. Einfach bei jeder Behauptung fragen: "Wo steht das ?" oder "Hast Du dafür einen Beleg?" oder "Wo hängt das Original?" oder so. Und wenn derjenige dann anfängt, sich zu winden und zu stottern, einfach abschalten und neue Quellen anzapfen. Dietrich
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Eintrag #58 vom 26. Aug. 1999 10:04 Uhr
Frank Moser
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Hallo Dietrich, um es literarisch, mit Sherlock Holmes auszudrücken: Beweise, Watson, Beweise!
Frank
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Eintrag #59 vom 26. Aug. 1999 10:30 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Tja, Dietrich! Und wenn Du es dann besser weißt als Dein Gesprächspartner und ihn auflaufen lassen willst, dann kommt die pampige Antwort: "Wo steht denn, daß es nicht so gewesen ist/hätte sein können/hätte mit den damaligen Methoden und Materialien gemacht werden können?" Conchos und Rockernieten hätte es damals geben können. Ebenso die allseits beliebte Löwenkopf-Gürtelschnalle. Auch Zelttypen des zweiten Weltkrieges hätten mit damaligen Möglichkeiten…blahblahblah. Hätte, wäre, könnte. Logisch nachvollziehbar, aber wissenschaftlich nicht belegbar. Und prompt kriegts dann Du, der es im Zweifel besser weiß, die Bringeschuld in puncto Belegen zugewiesen, siehe Alex-Thread. Daß sich auch dann ein weiteres Gespräch erübrigt, versteht sich von alleine. Aber leider argumentieren viele Leute in unserer Szene so "logisch". Und das liegt daran, daß viele Hobbyhistoriker mit den wissenschaftlichen Methoden nicht vertraut sind, weil die so eine Art Geheimwissenschaft darstellen;o) Ich wollte einfach mal die Möglichkeiten der Eigeninitiative zwecks Einstieg in diese "Geheimwissenschaft" aufzeigen. Besser Bücher wälzen als mit der Logik des 20. Jahrhunderts argumentieren. Und ich denke, da sind wir einer Meinung, daß es sich lohnt, sich das Basiswissen selbst zu besorgen. Und (natürlich ganz ohne Eigenlob;o) ich denke, daß dieser Denkansatz verstanden wurde und sich dieser Thread recht vielversprechend in dieser Richtung bewegt. Also weiter so. Gruß Ivo
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Eintrag #60 vom 26. Aug. 1999 11:03 Uhr
Dietrich
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Moin Ivo. Ja, ist schon klar. Ich wollte aber den Tip ausdrücklich nicht als Anleitung für Ausgebuffte zum Auflaufenlassen von Pseudowissenden verstanden wissen, sondern als Absicherung von Neueinsteigern gegen solche Leute. Wenn ich als "Neuer" was wissen will, und mir erzählt jemand was zu dem Thema, kann ich doch mal fragen: "Interessant. Und wo steht das?" Wenn er mir das dann sagen kann, ist doch alles okay. Wenn er aber rumdruckst oder schwallt oder nix als seine eigene Erfahrung zum besten gibt- auch gut. Dann suche ich mir eben jemanden anderes. Dietrich
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Eintrag #61 vom 26. Aug. 1999 11:22 Uhr
Philipp Klostermann
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Hallo Leute, ich glaube, Claudia wollte nur anregen, daß jemand, der schon viel recherchiert hat, und Ahnung hat, dieses Wissen (am besten eben Quellenangabe) in Seminarform an andere weitergibt. Ich schließe mich diesem Vorschlag im Groben an. Das ganze könnte in einem ähnlichen Rahmen ablaufen, wie z.B. ein TV-Treffen (Namen mit Gesichtern verbinden), oder sogar innerhalb eines solchen. Ich halte das aus folgenden Gründen für Legitim: 1. In einem solchen Rahmen würden Dumm- und Klugschwätzer schnell entlarvt, da ja noch andere "Wissende" anwesend sind. 2. Alle Vorträge sollten mit Quellenangaben gespickt sein, was zum gezielten Kauf von Büchern anregt, und verhindert, daß man mit einer Liste von unbekannter Literatur zum Buchladen rennt, und unnötig viel Geld ausgibt. Außerdem sind die Bücher physisch anwesend, können also kurz durchgeblättert und beurteilt werden. 3. Die Themen werden in einer Runde diskutiert, wodurch Mißverständnisse und Fehlinterpretationen von Büchern großenteils verhindert werden können. gespannt auf Reaktionen, Alles Gute, Philipp
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Eintrag #62 vom 26. Aug. 1999 16:42 Uhr
Andreas
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Fragä Kennt irgendjemand das Buch "English Martial Arts" von T. Brown? Ich hab einen Hinweis darauf auf einer NFPS Homepage gefunden und will es mir im Rahmen eines GB Aufenthaltes nächsten Monat evtl. anschaffen - aber eben nur, wenn es kein Schrott ist. Welche anderen in GB verlegten Bücher sind denn noch empfehlenswert??? Auf Antwort harrend verbleibe ich, Euer Indy
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Eintrag #63 vom 26. Aug. 1999 16:56 Uhr
Thorsten
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Moin Indy, nach Bekunden von einigen Leuten isses wirklich nicht schlecht. Ich selber habe in das Exemplar von Jörg Bellinghausen (dem Klingendebilen), reingesehen und fand´s o.k., habe mich aber bis dato nicht weiter damit befaßt. Wenn Du´s für die Wikizeit brauchst isses vielleicht nicht ganz so geeignet, da afaik dort keine Schildtechniken enthalten sind und die Stangenwaffen sich auf den Quarterstaff und die Bill beschränken. Aber ich vermute, Jörg wird da noch seinen Senf zu geben :-) Bis dann Thorsten
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Eintrag #64 vom 26. Aug. 1999 17:20 Uhr
Andreas
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Danke für die prompte Antwort! Wenn´s um Kampfstile und Techniken geht ist mir die Zeit egal, da mich so ziemlich alles interessiert ;o), also, her mit den Tips!!!
Indy
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Eintrag #65 vom 27. Aug. 1999 09:10 Uhr
Jörg Bellinghausen
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Moin Indy! Terry Brown´s "English Martial Arts" ist absolut empfehlenswert. Wie der Name schon sagt, konzentriert sich der gute Terry auf die Entwicklung der Kampfkunst auf der "großen Hallig". Das beste an diesem Buch ist neben einem sehr ausführlichen Kapitel über die Geschichte der London Masters of Defense samt Abschriften diverser Challenges, Provost- und Meisiterbriefe ein Kapitel über "The Principles of True Fight", das ich wirklich jedem ernsthaften Fechter ans Herz legen kann. Die universellen Prizipien jeder Art von Kampf -Bewegung, Distanz, Timing etc.- werden hier sehr gut verständlich erläutert. Der Technikteil behandelt Schwert, Bill (die englische Version der Halmbarte), Stab, Schwert und Buckler, Schwert und Dolch und waffenlosen Kampf. Alle Technniken werden in einer Reihe von Photos erläutert und stammen aus den Fechtbüchern von Silver, Wylde, Swetnam und Godfrey, also alles Meister aus der Renaissance. Sie sind aber dennoch für den MA-Fechter interessant und brauchbar. Kurzum: KAUFEN! Das Buch ist bei Anglo-Saxon Books erschienen, die ISBN lautet: 1-898281-18-1 Ein anderes gutes Buch für den MA-Fechter ist John Clements "Medieval Swordsmanship", erschienen bei Paladin Press, ISBN 1-58160-004-6 Das Buch behandelt den Gebrauch von Schwert und Schild und das lange Schwert. Der Autor hat nach dem Studium zahlreicher Handschriften und durch eigene Praxis eine Methode für den Gebrauch dieser Waffen entwickelt, die zwar einen "Stilmix" aus mehreren historischen Quellen darstellt, die aber absolut funktioniert. Der Texteil ist zwar stellenweise fehlerhaft und John´s manchmal gallig-bitterböser Schreibstil und sein verbales Rumhacken auf der SCA und anderen Gruppen nervt ein bischen; aber der Technikteil mit -zig deutlichen und nachvollziehbaren Grafiken und Zeichnungen entschädigt für alles! Ein besseres modernes Buch über mittelalterliches Fechten gibt es derzeit IMO nicht. Der Nachteil: Für Schaukämpfer ist das Buch nix, da sich alle Tecniken dort auf eine Vollkontakt-Anwendung beziehen. Haben muß man es IMO aber trotzdem. Ich hoffe, das hilft Dir weiter! Mit Fechtergruß
Jörg, der "Klingendebile"
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Eintrag #66 vom 27. Aug. 1999 09:23 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Und noch was Kulturgeschichtliches: Rolf Schneider, "Vor 1000 Jahren-Alltag im Mittelalter", Weltbild Verlag. Derzeit als Sonderausgabe für ca. 30-40 Mark im modernen Antiquariat oder im gut sortierten Buchhandel sowie beim Verlag selbst erhältlich. Behandelte Zeit: 962 bis 1250, also von Otto des Ersten Krönung bis zum Tode Friedrichs des Zweiten. Dieser Zeitabschnitt wird vom Autor als Epoche des Hochmittelalters beschrieben, aber das nur am Rande. Gut recherchierte Kapitel über die einzelnen Gesellschaftsschichten vom Bauern über Klerus, Adel und Hochadel. Der Autor zeigt in den einzelnen Kapiteln übrigens die Herangehensweise der Historiker des 19. Jahrhunderts im Kontrast zu heutigen Maßstäben der Geschichtsforschung auf, was bei einigen Leuten zum Zusammenbruch einiger Illusionen führen könnte. Was das Buch darüberhinaus interessant macht, ist die Fülle an Bildmaterial, die in den Bildunterschriften endlich einmal deutlich auf historisierende Bilder des 19. Jahrhunderts hinweist. Denn der überwiegende Teil setzt sich aus historischen Abbildungen zusammen. Diese stammen aus bekannten Handschriften wie dem Canterbury Psalter, der Manessehandschrift, dem Hortus Deliciarum oder dem Wolfenbütteler Sachsenspiegel, des Weiteren finden sich einige Abbildungen vom Teppich von Bayeux und eine Vielzahl weiterer Dokumente, die zumeist datiert sind, und eine gute Strecke an informativen Fotos. Dank der Datierung lassen sich jetzt auch die abgebildeten Kleidungsstücke recht gut einordnen, ohne die Standardkategorie "Mittelalter" ansetzen zu müssen. Wärmstens empfohlen von Ivo
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Eintrag #67 vom 27. Aug. 1999 17:19 Uhr
Claudia Schröder
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Hallo, Leute Leider komme ich aus Zeitgründen erst jetzt wieder dazu mich zu melden, aber ein paar Punkte wollte ich noch anmerken: zu Ivo in Nr. 56: zu Pkt 1) GERADE WEGEN des Wustes an Informationen kam ich auf die Idee mit den Seminaren. zu Pkt 2) Ich glaube nicht, dass jeder "nette Riddä" Bock hat, Seminare oder Vorträge zu halten,und etwas Produktives für Interessierte zusammenzustellen. Das is nämlich gar nich so einfach. zu Pkt3) GERADE WEIL ich mir das vorstelle, wie schwer es Anfänger haben, KAM ich ja auf die Idee. Vielleicht gibt es ja Leute mit Sachverstand und Verantwortungsgefühl, die Lust hätten, sowas auf die Beine zu stellen? (vorsichtig nachgefragt) zu Pkt 4) Das Wort "Alex-Zelt" kann ich nicht mehr hören (sorry-kotz-entschuldigung) zu Pkt 5) Wer macht denn die Unterscheidung zwischen "Mittelprächtig" und "wirklich nett" zu Pkt 6) Stimme ich mit Einschränkung zu aber: Ich erinnere mich an jemanden der mir freundlicherweise mal empfahl, Amazon.de aufzuschlagen, da gäb es 1.900 Stichworte (remember?) . Sind die hier genannten Bücher tatsächlich alle gut, nur weil sie hier stehen? Und soll sich die Bücher hier jetzt jeder kaufen? zu Dietrich in Nr. 57: Hallo, Dietrich! Stimmt Danke zu Phillip in Nr. 61: Hallo, Phillip, Herzlichen Dank, Endlich mal einer, der mich versteht, seufz! zu Ivo nochmal: Sorry, aber unter "wissenschaftlichem Arbeiten" verstehe ich persönlich weit mehr, als sich in sein Kämmerlein zu setzen und jede Menge Bücher zu lesen. Ich hab das immer als einen zweifelsohne wichtigen Teilaspekt des Ganzen gesehen. Ich dachte für Buchtipps ist der Thread "Lesestoff" da. Entschuldigung, Ivo,wenn ich dich da falsch interpretiert habe.
Herzlichst Claudia
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Eintrag #68 vom 27. Aug. 1999 18:56 Uhr
Sylvia Crumbach
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Moin Claudia!! ich frage mich machmal ob dievers Vertreter der üblichen "Beach-Party-Fraktion" bzw. Rügenwalder-Mühlenfest-Abteilung überhaupt lesen können. Div. Literaturrecherche ist für mich - und ich habe nicht studiert - die Grundlage sich überhaupt vor Besuchern oder auch ohne diese auf einem Mittelalter-Fest zu tummeln!!!! Neben der Literatur und Museumsbesuchen sollte auch der Besuch von Ausstellungen wie der aktuellen Ausstellung in Paderborn "Kunst und Kultur der Karolingerzeit" zur historischen Arbeit gehören. Im Rahmen dieser Ausstellung werden auch dieverse Vorträge gehalten. Seminare zu verschiedenen handwerklichen Themen bietet "Agil", die Kurse sollen sehr schön sein. Ich habe allerdings noch keinen besucht. Für mich gehört zum wissenschaftlichen - für mich lieber hobbyhistorischen Arbeiten - auch die Tracht, die man trägt von Hand zu fertigen, Wolle zu spinnen, nach den jahreszeitlichen Gegebenheiten zu kochen und dies auch mit dem entsprechenden Geschirr. Lieber lasse ich mich von Hilmar und Ger permanent mit meinem - angeblichen - Lieblingsspruch: Es gibt da einen Grabungsfund! veralbern als daß ich noch nicht einmal sagen kann es gab im Mittelalter Schweine oder auch nicht. Ich kann natürlich auch nicht jedes Detail an Tracht und Ausrüstung nach Grabungsfunden und Quellen oder Bilden belegen, aber ich kann in der Regel Literatur anführen die einen Beleg für meine Vermutungen bildet. Für den Anfang, und viel weiter sehe ich meinen Stand auch noch nicht, kann man nicht alles haben. Aber man sollte doch "wissenschaftlich" daran arbeiten!!!!!! Sylvia (Dragomira)
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Eintrag #69 vom 28. Aug. 1999 01:26 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin Claudia! Der Thread "Lesestoff" wurde von Ivain abgekoppelt, um ein Forum für "historische Romane" und Bücher dieser Kategorie aufzumachen. Solltest Du das Vorwort dieses Threads, der, in aller Bescheidenheit, von mir eingerichtet wurde, gelesen haben und die Entwicklung verfolgt haben, dann wirst Du feststellen, daß die meisten Beiträge mit einer Inhaltsangabe versehen wurden, Du also nachvollziehen kannst, ob es sich um einen Teilbereich handelt, der Dich interessiert. Wenn Dein Anspruch bei einer schönen Klamotte enden sollte, was ich Dir nicht unterstellen will, dann ist dieser Thread uninteressant. Solltest Du Dich aber für ein paar mehr Facetten der Geschichte Interessieren und zum üblichen "Ich bin von Adel, Hexen haben rote Haare und gehören verbrannt, Huren tragen Gelb, und Schwarzpulver gab es im Mittelalter noch gar nicht…" was dazulernen wollen, dann hast Du hier einen Einstieg. Weißt Du, wie viele Leute mir schon die Ohren vollgeheult haben, daß man keine Informationen kriegt, weil die ernsthaften Reenactors viel zu arrogant sind, mal auf die Märkte zu kommen? Mein Vorschlag, es doch mal in der Bibliothek zu versuchen, rief unbändiges Erstaunen hervor. Eine Darstellung erfordert Recherche, und je mehr Du bei der Recherche geholfen kriegst, desto besser. Und je mehr Du selber findest, ohne es vorgekaut zu bekommen, desto mehr Erfolgserlebnisse hast Du bei der Sache. Und natürlich steigt der Spaßfaktor beim Bücherwühlen. Wer mit Rüstung, Waffen und gekauftem Riddäzelt zufrieden ist und seine Darstellung auf den Ritter in der nächsten Schlacht beschränkt, braucht diesen Thread nicht. Zu diesen Themen ist fast schon alles gesagt, in der Karfunkel veröffentlicht oder Allgemeingut. Wer allerding auch die Küchenausrüstung auf den entsprechenden Stand bringen will, vielleicht sein Gefolge auf Sollstärke bringen will, angemessen kochen will, ein originalgetreues Zelt bauen will, etwas mehr über die Lebensumstände der Leute erfahren will, über die sozialen Verhältnisse etc.etc.etc., wird um einen Besuch in der Bibliothek nicht herumkommen. Und wer wirklich Interesse hat, sich mit solchen Einzelthemen zu befassen, wird sich das eine oder andere Buch kaufen wollen. Sollte diese interessierte Person durch diesen Thread ein paar Treffer landen, desto besser. Und das Thema der Seminare gehört meines Wissens in den "Namen und Gesichter verbinden"-Thread. Lass es Dir gutgehen, Gruß Ivo
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Eintrag #70 vom 30. Aug. 1999 08:41 Uhr
Claudia Schröder
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Hallo, Ivo, Hallo Silvia! Ich vergesse manchmal die Leute, die nicht wissen, woher sie Informationen kriegen sollen, sorry, an die hab ich nicht gedacht. Ansonsten - Lyncht mich bitte nicht gleich. Ich meinte eigentlich nur, daß Bücherwälzen erst der (wirklich wichtige!!) Anfang ist, mit dem der Spaß doch erst beginnt, darin sind wir doch einer Meinung, oder? Ich hab auch nicht studiert und deshalb hab ich manchmal das Gefühl, daß mir der Wust von Informationen über dem Kopf zusammenschlägt. Ich bin dann immer ganz froh, wenn ich Fachleute zu Rate ziehen kann, das hat mir schon ne Menge gebracht, und unter diesem Aspekt war eigentlich mein Vorschlag auch gemeint.
Herzlichst Claudia
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Eintrag #71 vom 30. Aug. 1999 19:32 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin Claudia! Keine Lynchgedanken von meiner Seite. Wenn ich aber daran denke, wie viele selbsternannte "Spezialisten", denen ich schon zugehört habe, wenn sie zu dozieren begannen, insbesondere auf Märkten rumlaufen und ihr Halbwissen unters Volk streuen, dann vertaue ich schon lieber auf Gedrucktes von Fachleuten. Deren Aussagen kann ich dann immer noch vergleichen und etwas dabei lernen. Leider gibt es auch einen Haufen Fellbarbaren und Vollplattenträgern mit Topfhelm sowie jede Menge authentische Edeldamen in Pannesamt(Für vierstellige Beträge manchmal…ja, das gibt´s), deren Lebensaufgabe darin zu bestehen scheint, das wahre, echte, ja gar "authentische" Mittelalter zu vermitteln, daß ich nach dem in den vergangenen drei Jahren Erlebten jedem Einsteiger mit etwas Anspruch dringend zum Besuch einer Bibliothek rate. Wer auf Märkten glaubt, durchweg fundierte Informationen zu bekommen, ist, von wenigen, sehr dünn gesäten Leuten, leider meist auf dem Holzweg. Von diversen Händlern mal ganz abgesehen, deren Auslage zwar eine Menge Mittelalterliches ziert, das aber im Zweifel zeitlich schwer kombinierbar ist. Zu schweigen von den Mitmenschen, die, wenn sie ihre Rüstung und Waffen ablegten, nackt wären. Stichwort "Wust von Informationen": Alles zu seiner Zeit, und am besten nicht alles gleichzeitig. Die einzelnen Posten separat recherchieren, dann belibt der ßberblick erhalten. Gruß Ivo
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Eintrag #72 vom 30. Aug. 1999 20:39 Uhr
Sylvia Crumbach
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Moin, Moin!! ich gebe Ivo, was die selbsternannten Spezialisten betrifft, ausgesprochen recht. In vielen Fällen kommt es nicht auf Wissen an, sondern darauf seit wievielen Jahren man sich in der Szene tummelt und wen man an wirklich wichtigen Leuten kennt. Aber das soll hier nicht Thema der Debatte sein. Für mich hat sich folgendes Vorgehen bewährt: Man stolpert über einen Punkt, der interessant ist. (Bei mir im Moment die glagolitische Schrift) Man sieht sich die eigenen Bücher durch und beachtet Litaraturhinweise. (Bewährt haben sich Notizen sonst weiß man nicht mehr wo was zu suchen ist) Komme ich nicht zu einem gewünschten Ergebnis frage ich jemanden, der sich vermutlich auskennt (Im Beispielfall möchte ich auf der Erlanger Historikerseite anfragen) So kann man praktikabel an direkten Fragestellungen arbeiten. Ein Basiswissen erhält man nur mit der Zeit. Beispiel: Man sieht in einem Lager, daß ins 11. Jahrhundert datieren soll ein Spinnrad. Auf Nachfrage erhält man keine befriedigende Antwort. Am diesem Aufhänger könnte man dann Verschiedes zum Thema Textilien und Faserverarbeitung recherchieren. Noch ein Beispiel: Der Autor Heinz Ritter-Schaumburg befaßt sich, in erster Linie, mit der Völkerwanderungszeit. In dem Buch "Dietich von Bern" bzw. in "Die Nibelungen zogen nordwärts" beschreibt er recht schön wie er zu seinen Theorien gekommen ist. Das lohnt sich, meiner Meinung nach, als "Anschauungsbeispiel" zu lesen. Sylvia (Dragomira)
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Eintrag #73 vom 01. Sep. 1999 03:34 Uhr
Matthias Doettlaff
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Hallo Claudia, im Grunde kann ich Ivo und Sylvia nur recht geben. Ich ziehe mein Fazit hier aus dem ganzen thread mal so: Fachleute fragen ist völlig OK.Wenn das Wissen irgendwo hakt, dann sind die sicher eine gute Anlaufstelle. Dabei bleibt aber immer eine gewisse Oberflächlichkeit, selbst wenn das Gegenüber ein guter Dozent ist und sich Zeit nimmt. Das Wissen eines Buches erfüllt oft ganze Vorlesungen, je nach Aspekt, der betrachtet werden soll. Worauf ich hinaus will, ist das Zeitproblem: Sylvia beispielsweise hat mir am Wochenende eine gute Viertelstunde was zu Triglav erzählt (slavischer Gott, von dessen Goden sich mein ziviler Name herleitet). Ich hätte mir noch eine Menge mehr dazu anhören können, aber ich wollte sie damit nicht noch länger nerven, auch wenn sie sich noch eine Menge mehr "einfach so aus dem ßrmel schütteln" hätte können (Dank dafür!). Ich habe jetzt aber die Gewißheit, daß weitere Infos zu dem Thema bestehen (ich suche dazu seit einiger Zeit schon mit recht wenig Erfolg). In einem Seminar mag man dieses wenig erforschte Thema vielleicht hinreichend erkunden können, aber wie steht es mit anderen? Mein "Spezialgebiet" ist halt der Aberglaube im Mittelalter. Wenn ich das in ein Wochenendseminar quetschen sollte, müßte ich das Thema sehr radikal zusammenstreichen. Lesen ist nicht unbedingt allen Wissens Anfang, aber unabdingbar für eine sinnvolle Vertiefung, wenn ein Seminar, Fernsehbeitrag oder das Gespräch mit einem netten Menschen Hunger auf mehr gemacht hat. Bücherschreiber erachte ich, wenn sie sich bemühen wissenschaftlich zu arbeiten, als weniger persönlich gefärbt, als die meisten, die auf einem Markt herumlaufen. Und: Für ein erfüllendes Studium ist eine Hochschule nicht immer förderlich… Gruß,
Matthias Topasius der Zauberwercker
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Eintrag #74 vom 01. Sep. 1999 09:35 Uhr
Claudia Schröder
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Hallo, Matthias! Schön mal wieder von Dir zu hören! Sag mal, schläfst du eigentlich nie? Ja, Eure Argumente überzeugen mich. Ich selbst hab mir für den Winter vorgenommen, meine gesammelten Informationen neu zu strukturieren, damit ich gedanklich Ordnung in das Thema kriege. Angefangen hab ich ganz einfach mit einem Atlas zum Thema Mittelalter, damit ich die Zeit- UND Ortszusammenhänge bildlich zusammenfassen kann. Auf diesem einfachen Skelett aufbauend werd ich die einzelnen Themen dann mit mehr Material füllen, bis sich dann (in etlichen Jahren vielleicht;-)) ein Bild ergibt, mit dem ich zufrieden sein könnte. Ich denke, das ist ein guter Anfang. Danke auf jeden Fall für Eure Informationen. Ich werd jedenfalls Dank Eurer Tipps vorsichtig sein mit sogenannten Fachleuten.
Herzlichst Claudia
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Eintrag #75 vom 01. Sep. 1999 10:48 Uhr
Frank Moser
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Tach zusammen, hat jemand zufällig Literatur gefunden zum Thema "Käse" (kein Scherz) Schwerpunkt Mittelalter, also insb. im Zusammenhang mit Klöstern etc. im heutigen Frankreich, Belgien, Holland, Deutschland, Schweiz?
Frank
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Eintrag #76 vom 01. Sep. 1999 11:34 Uhr
Dietrich
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Oh, Frank! Bitte! Wende Dich vertrauensvoll an Patrizia, ich werde Helga mal befragen. Willst Du uns jetzt auch noch bestinken? Dietrich
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Eintrag #77 vom 01. Sep. 1999 12:39 Uhr
Frank Moser
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Hallo Dietrich, was heißt: …auch noch? und über dem gibt doch leckrer "Stinke Kaas" dem Essen erst die rechte Würze… Und du must nicht von deinem Berufssockenmief ausgehen… Arme Helga Frank
Frank
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Eintrag #78 vom 05. Okt. 1999 19:04 Uhr
Andreas Sturm
N´abend! Ausnahmsweisese poste ich mal nicht für mich, sondern Magnus von Braunstein: Hallo, wer sich für die Entwicklung der Chemie interessiert, dem sei folgendes Buch ans Herz gelegt: Otto Krätz - 7000 Jahre Chemie Alchemie, die schwarze Kunst - Schwarzpulver - Sprengstoffe - Teerchemie - Farben - Kunststoffe - Biochemie und mehr Von den Anfängen im alten Orient bis zu den neusten Entwicklungen im 20. Jahrhundert 331 Seiten - ISBN 3-933203-20-1, 1999 Es ist ein Buch über die Entwicklungsgeschichte der Chemie mit vielen interssanten Bildern und beschränkt sich dementsprechend nicht nur auf das Mittelalter. Wer mal kurz reinlesen möchte, kann dies dort tun: wwwalchemikus.de/buecher.htm#alchemie Gruß Frank P.S.: Demnächst gibt es auf der obrigen Seite auch ein paar Infos über "Alchemie im Mittelalter", jetzt hab ich endlich mal Zeit, mich da ein wenig einzulesen
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Eintrag #79 vom 27. Okt. 1999 08:56 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Aloha, Gemeinde! Gerade ist eine neue Ausgabe von GEO Epoche herausgekommen, die sich mit dem Mittelalter beschäftigt. Ist zwar nicht das Nonplusultra des Machbaren, aber ein preiswerter Einstieg. Sollte wie alles kritisch gelesen werden, vermittelt aber einen recht guten ersten Einblick ins Mittelalter, der über Waffen, Rüstung und Marktmittelalter hinausgeht. Gruß Ivo
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Eintrag #80 vom 28. Okt. 1999 15:16 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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…und noch´n Klassiker: Beim Weltbild-Verlag gibt es derzeit das Reprint einer Ausgabe des "Hexenhammers" der Herren Sprenger und Institoris aus dem 19. Jahrhundert in hübscher Gründerzeitoptik. Hübscher Text, dessen Erstdruck auf das Jahr 1487 fällt, für die Großinquisitoren des Hochmittelalters. Ebenfalls frisch auf dem Markt: Die vollständige ßbersetzung der ursprünglich in Latein verfaßten Arbeitsvorschriften des Großinquisitors Bernardo Gui (bekannt aus "Der Name der Rose" von Umberto Eco, auch so´n Klassiker).
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Eintrag #81 vom 07. Dez. 1999 09:09 Uhr
Andreas Sturm
Na kommt, sitzt hier nicht so auf euren Büchern - wozu hat man Datenbanken zur Verwaltung erfunden? ;o) Allgemein Hausherr, Reiner, Hg. Die Zeit der Staufer: Geschichte - Kunst - Kultur. 6., verb. Auflage. 4 Bde. Stuttgart: Würtembergisches Landesmuseum, 1977. Randa, Alexander, Hg. Handbuch der Weltgeschichte. Bd. 1: Die alten Kulturen. 2. Auflage. Olten [u. a.]: Walter, 1958. Randa, Alexander, Hg. Handbuch der Weltgeschichte. Bd. 2: Das Abendland I. 2. Auflage. Olten [u. a.]: Walter, 1958. Randa, Alexander, Hg. Handbuch der Weltgeschichte. Bd. 3: Das Abendland II. 2. Auflage. Olten [u. a.]: Walter, 1958. Randa, Alexander, Hg. Handbuch der Weltgeschichte. Bd. 4: Register. 2. Auflage. Olten [u. a.]: Walter-Verlag, 1958. Schelm-Spangenberg, Ursula. Geschichte zum Nachlagen. Köln: Buch und Zeit Verlagsgesellschaft, 1969. Schmeer-Sturm, Marie-Luise [u. a.], Hg. Museumspädagogik: Grundlagen und Praxisberichte. Baltmansweiler: Pädagogischer Verlag Burgbücherei Schneider, 1990. ISBN 3-87116-661-8 Weschenfelder und Zacharias. Handbuch der Museumspädagogik: Orientierungen und Methoden für die Praxis. 3., überarb. Neuauflage. Düsseldorf: Schwamm, 1992. ISBN 3-590-14285-5. Alltag Breuers, Dieter. Ritter, Mönch und Bauersleut: Eine unterhaltsame Geschichte des Mittelalters. Bergisch Gladbach: Lübbe, 1994. ISBN 3-7857-0741-X. Brunner, Karl und Falko Daim. Ritter Knappen Edelfrauen: Das Rittertum im Mittelalter. Sonderausgabe für KOMET. Wien: Böhlau. ISBN 3-933366-15-1. Cori, Johann Nepomuk. Bau und Einrichtung der deutschen Burgen im Mittelalter. 1874. ISBN 3-86047-654-8. Fahrenkamp, H. Jürgen. Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält. München: Orbis, 1986. ISBN 3-572-00660-0. Bekleidung Adebar-Dörel, Lisa und Ursula Völker. Von der Faser zum Stoff: Textile Werkstoff - und Warenkunde. 31., überarb. Auflage. Hamburg: Handwerk und Technik, 1994. ISBN 3-582-05112-9 Barber, E. J. W. Prehistoric Textiles: The Development of Cloth in the Neolithic and Bronze Ages. Princeton University Press, 1991. ISBN 0-691-03597-0 Bohnsack, Almut. Spinnen und Weben: Entwicklung von Technik und Arbeit im Textilgewerbe. Hamburg: Rowohlt, 1981. 1480-ISBN-3-499-17702-1. Braun und Schneider. Histroic Costume in Pictures. New York: Dover Publications. ISBN 0-486-23150-X Crockett, Candace. Weben mit Brettchen. ßbs. Ursina Arn-Grischott. Bern [u. a.]: Haupt, 1994). ISBN 3-258-04729-4. Crowfoot, Elisabeth. Textiles and Clothing. London: HMSO, 1992. ISBN 0-11-290445-9. Davenport, Milia. The Book of Costume. 18. Auflage. 2 Bde. New York: Crown Publishers, 1968. Eberle, Hannelore [u. a.]. Fachwissen Bekleidung. 4., überarb. Auflage. Haan-Gruiten: Europa Lehrmittel, 1995). ISBN 3-8085-6204-8. Egan, Geoff. Dress accessories c.1150 - c.1450: Medieval finds from excavations in London 3. London: HMSO, 1991. ISBN: 0-11-290444-0. Fingerlin, Ilse. Gürtel des hohen und späten Mittelalters. ISBN 3 422 00645 1 Grew, Frances. Shoes and Pattens. Lodon: HMSO, 1988. ISBN 0-11-290443-2. Holzklau, Elisabeth. Brettchenweberei. Stuttgart: Frech, 1977. Houston, Mary G. Medieval costume in England and France: the 13th, 14th and 15th centuries. A technical history of costume part 3. Black London, 1939, 1950 Joliet van den Berg, Marga und Heribert. Brettchenweben. Verlag Paul Haupt, Bern [u. a.]: 1975. ISBN 3-258-02388-3 Kühnel, Harry, Hg. Bildwörterbuch der Kleidung und Rüstung: Vom Alten Orient bis zum ausgehenden Mittelalter. Kröners Taschenausgabe. Bd. 453. Stuttgart: Kröner 1992. ISBN 3-520-45301-0. Lehnart, Ullrich. Kleidung & Waffen der Früh- und Hochgotik 1150 - 1320. Wald-Michebach: Karfunkelverlag, 1998. ISBN 3-9805642-2-3. Lenz, Charlotte. Brettchenweben. Ravensburg : Otto Maier Verlag, 1976. Margot Lister, Costumes of Everday Life: An Illustrated History of Working Clothes from 900 to 1910 (Barry & Jenkins Ltd., 1972), ISBN 0214 65348 X Loschek, Ingrid. Reclams Mode- und Kostümlexikon. 4. Auflage. Stuttgart: Reclam, 1999. ISBN 3-15-010448-3. Mosinski, Erich und Herbert Pohl. System Optikon: Grundlagen der Bekleidungskonstruktion. Hg. Institut für Textil- und Bekleidungswesen. Mönchengladbach der Fachhochschule Niederrhein. 3., überab. Auflage. Mönchengladbach: 1995. Schlabow, Karl. Die Kunst des Brettchenwebens. Neumünster: Karl Wachholtz Verlag, 1981. Schuette, Marie. Brettchenweben. Artikel im Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte. Otto Schmidt, Hg. Bd. 2. Stuttgart-Waldsee: Druckenmüller; 1948. S. 1138-1150. Snow, Majorie und William. Brettchenweben. Bonn-Röttgen: Hörnemann, 1977. Walther, Ingo F., Hg. Codex Manesse: Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift. 5. Auflage. Frankfurt a. M.: Insel, 1988. ISBN 3-458-1438-8. Woronowa, Tamara , und Andrej Sterlingow. Westeuropäische Buchmalerei des 8. Bis 16. Jahrhunderts. England: Editions Parkstone/ Aurora, Bournemouth, 1996. ISBN 1-85995-240-2. Ruth Zechlin. Werkbuch fur Mädchen. Ravensburg: Otto Maier Verlag, 1952. Biographien Steinbach, Hartmut. Jeanne d´Arc: Wirklichkeit und Legende. Biographische Reihe 78. Göttingen [u. a.]: Musterschmidt, 1973. ISBN 3-7881-0078-8. Kultur Busch, Gabriele Christiane. Ikonographische Studien zum Solotanz im Mittelalter. Insbruck/ Neu Ulm: Helbling, 1982. Ditmar-Trauth, Gösta. Rüstung, Gewandung, Sachkultur des deutschen Hochmittelalters. Wald-Michelbach: Karfunkel-Verlag, 1999. ISBN 3-9805642-3-1. Laurioux, Bruno. Tafelfreuden im Mittelalter: Die Eßkultur der Ritter, Bürger und Bauersleut. Augsburg: Weltbild, 1999. ISBN 3-8289-0727-X. Renaissance-Tanze der Orchésographie nach Thoinot Arbeau, 2. Auflage (Verlag der Spielleute, 1997), ISBN 3-927240-14-1, mit CD ISBN 3-927240-20-6. Rechtsgeschichte Schild, Wolfgang. Die Geschichte der Gerichtsbarkeit. München: Callwey, 1980. ISBN 3-920656-74-4 Wiefels, J. Deutsche Rechtsgeschichte. Bd. 22: Schaeffers Grundriß des Rechts und der Wirtschaft, Abteilung I: Privat- und Prozeßrecht, 1. Teil. Stuttgart: Schwann Düsseldorf, Kohlhammer. Waffen und Kriegstechnik Clements, John. Medieval Swordsmanship: Illustrated Methods and Techniques. Paladin Press. ISBN: 1-581-60004-6. Clements, John. Renaissance Swordsmanship: The Illustrated Use of Rapiers and Cut and Thrust Swords. Paladin Press. ISBN: 0-873-64919-2. Funken, Liliane und Fred. Historische Waffen und Rüstungen von Karl dem Großen bis Ludwig XIV. Orbis, 1990 Funcken, Fred und Liliane. Rüstungen und Kriegserät der Titter und Landsknechte: 15. - 16. Jahrhundert. München: Mosaik, 1980. ISBN 3-570-02167-X. Funken, Fred und Liliane. Waffen und Rüstungen: Vom 8. Bis 16. Jahrhundert. München: Orbis. Martin, Paul. Waffen und Rüstungen: von Karl dem Großen bis zu Ludwig XIV. Frankfurt am Main: Umschau Verlag, 1967. Thalhofer, Hans. Talhoffers Fechtbuch: gerichtliche und andere Zweikämpfe darstellend Anno Domini 1467. Herne: VS-BOOKS, 1998. ISBN 3-932077-03-2.
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Eintrag #82 vom 01. Mrz. 2000 03:39 Uhr
Hendrik Melchior
Hallo alle miteinander! Dies ist wohl einer der längsten Threads die ich je zuvor hier las, deshalb hoffe ich, daß mein Beitrag noch nicht hier erschienenen ist: - Hartmut Boockmann, Einführung in die Geschichte des Mittelalters, München 1996, / ISBN 3406366775 . Die bereits genannten Bücher - Otto Borst, Alltag im Mittelalter und - Ferdinand Seibt, Glanz und Elend im Mittelalter kann ich absolut empfehlen, wobei das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Seibt(für "Nicht-Akademiker") höher ist. P.S.: Grüße, (unbekannterweise) an die "mit Bonner" Christoph B. und Jörg B. !
Grüße, Hendrik
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Eintrag #83 vom 01. Mrz. 2000 09:20 Uhr
Jörg Bellinghausen
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Moin Hendrik! Jau, die Bücher vom Bookmann (m.W. ein Prof. em. für Geschichte an der Uni Göttingen) sind wirklich gut und nicht allzu teurer. Habe meiner Holden zu Weihnachten den Band "Stauferzeit und spätes Mittelalter" geschenkt und fürcherlich Mecker bekommen, weil ich das gute Stück erst mal durchlesen mußte, bevor sie überhaupt nur einen Blick reingeworfen hat ;o) Die beiden anderen Bände aus dieser Reihe sollen ähnlich gut sein. P.S. Schön, das es hier noch ein paar Bonner gibt. Melde Dich doch mal per E-mail.
Jörg
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Eintrag #84 vom 01. Jun. 2001 23:32 Uhr
Stephan Zöllner
Besorgt Euch doch einfach mal ein kleines Buch zum allgemeinen "wissenschaftlichen Arbeiten": Poenike, Klaus (Hrsg.): "Wie verfaßt man wissenschaftliche Arbeiten? Ein Leitfaden vom ersten Studiensemester bis zur Promotion", Duden, Mannheim 1988 In der Einleitung wird kurz aber klar darauf eingegangen, daß durch die "Wissensexposion" eine erschöpfende Spezialisierung heute genausowenig möglich ist wie eine umfassende Breitenbildung. Daß genau aus diesem Grund das systematische Arbeiten und auswählen der RELEVANTEN Quellen entscheidend für die Qualität und Aussagekraft einer Arbeit ist. maranatha Stephan ps das Buch kostet nichteinmal 14,- DM; allerdings kann man die Abschnitte über EDV praktisch vergessen - zu alt - ich werde mal beim Duden anfragen ob sie Interesse an einer überarbeitung dieser Abschnitte haben … ;-))
Domprobst Heinrich v. Sponheim (Tempora Nostra)
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Eintrag #85 vom 27. Nov. 2001 11:06 Uhr
Ameli
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Hallo,
dann wollen wir diese Literaturliste doch mal wiederbeleben!
Zur Zeit lese ich "Bevor es Deutschland gab" von Reinhardt Schmöckel. ISBN: 3785720041, 926 Seiten Lübbe-Verlag, Berg.-Gladb., DM 72,–
Das Buch behandelt die Zeit ab dem 1. Jhdt. bis zu den Salierkaisern, ist sehr anschaulich geschrieben und bietet einige neue Interpretationen z.B. der Thidrekssaga (Dietrich von Bern hatte nix mit dem Schweizer Bern zu tun!).
Laßt Euch von den fast tausend Seiten nicht abschrecken, es lohnt sich!
Gruß
Ameli / Elisabeth von Tannenberg
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Eintrag #86 vom 16. Apr. 2002 17:54 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Thorsten Albrecht
Truhen. Kisten. Laden.
Imhof Verlag
Petersberg 1999
Kostet bei Amazon 25-30 Euro und ist jeden Groschen wert.
Auf das es immer weniger Ausreden wegen Infomangel gebe.
Gruß
Ivo,
der bald die Munitionskisten über den Harz kickt
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Eintrag #87 vom 16. Apr. 2002 22:57 Uhr
Andreas
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Hallo,
ich wollte nicht gleich einen neuen "Diskussionsfaden" aufmachen, halte aber folgendes Phänomen für bedenklich:
Immer wieder passiert es (nicht nur in diesem Forum), daß Sätze a la "hier stimmen alle namhaften Autoren überein" fallen - als Beleg für irgendwelche Aussagen.
Ich schildere einfach mal was mir diese Woche passiert ist (endlich habe ich mal ein konkretes Beispiel!):
Auf der Suche nach einer Umschrift für meinen Schild habe ich mal wieder Museumskataloge und Monographien gewälzt. Unter anderem W. Menghin "Frühgeschichte Bayerns", Stuttgart (Theiss), 1990.
Ich stieß auf die Abbildung einer Gürtelzunge in Silberplattierung aus einem Grab in Biessenhofen-Ebenhofen (Tafel 59). Sie trägt die Inschrift +DEVS IN ADIVTARIVM TVO INIEN+. Oh, dachte ich mir - was heißt denn das?
Die Abbildungsbeschriftung verweist auf Psalm 69,2 und die ßbersetzung: "Herr, merke auf meine Hilfe". Meine Latinumsfragmente sagten mir nun, daß diese ßbersetzung offensichtlich falsch sein muß. Ein Griff ins Regal beweist weiterhin, daß Psalm 69,2 ganz anders lautet (sowohl auf Latein, als auch auf Deutsch), ja daß in der gesamten Bibel dieser Satz nicht zu finden ist.
Etwas irritiert (Menghin ist ja DIE Koryphäe zum frühen Mittelalter!) versuchte ich nun herauszufinden, wie die Abbildungsbeschriftung zustande kam. Siehe da - abgeschrieben bei H. Dannheimer "Prähistorische Staatssammlung München", München und Zürich (Schnell und Steiner), 1976, S.23.
Fazit: Vorsicht vor Autoritäten und vorschnellem akzeptieren von "Wahrheiten"!
P.S. Die Schildumschrift habe ich trotzdem gemacht - ist ja schließlich ein belegbarer Spruch, wenn auch nicht biblisch :-)
Gruß,
Indy (Tassilos Rache)
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Eintrag #88 vom 19. Apr. 2002 14:27 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin, Indy.
Da tut sich die Kluft zwischen Hobby-Mittelalter-Akademikern und Hobby-Mittelalter-Dillettanten auf.
Erstere werden Deinen Einwand verstehen. Letztere werden ihn als Steilvorlage des "Hätte-wäre-könnte" verbraten und sich unglaublich belesen vorkommen.
Es muß doch einen Mittelweg zwischen unbedingt-freestyle und unbedingt-titelhörig geben?!
Ivo
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Eintrag #89 vom 19. Apr. 2002 23:19 Uhr
Andreas
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Ja, daß ich bei DIR da offene Türen einrenne war mir klar :-) - und daß Die, die mal nen vernünftigen Schluß draus ziehen könnten es eh nicht kapieren werden leider auch :-(
Aber wenigstens kann hinterher keiner sagen er/sie wäre nicht gewarnt gewesen…
Ja, was wäre so ein Mittelweg?
Mein Traum wäre eine Gesellschaft von "Hobbyisten", welche fleißig lesen, effektiv ordnen, objektiv beurteilen und klug wählen - ein Zustand von dem ich selbst leider noch weit entfernt bin.
Momentan ist es doch aber eher so, daß hier viele kleine Illigs rumlaufen, die von ihren gewünschten Ergebnissen ausgehend selektiv lesen und dabei die Realität aus den Augen verlieren - das Ergebnis ist das "erfundene Mittelalter".
Irgendwo dazwischen müßte es doch was geben, oder?
Indy (Tassilos Rache)
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Eintrag #90 vom 20. Apr. 2002 00:14 Uhr
Uli Gasper
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Das beweist nur wieder eins:
Glaube niemandem einfach so, lies quer und benutze Dein Hirn. Auch die Kapazitäten sind nicht unfehlbar.
Danke für dieses schöne Fundstück!
Zudem: Archäologen können oft sehr viel über Ursprung, Zeitraum, geografischewn Raum etc. zu einem Fundstück sagen, wenn es um dessen praktische Anwendung geht sieht man manchmal lustige Sachen, wie zum Beispiel die Pflug Rekonstruktion auf der Ausstellung "Europas Mitte um 1000", wenn sich da noch jemand erinnert:-)
gruß, uli
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Eintrag #91 vom 20. Apr. 2002 09:26 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
blinder Glaube an die Unfehlbarkeit der "Studierten" ist innerhalb UND ausserhalb der Fachkreise immer wieder ein Problem.
Wenn ich daran denke, daß vor 15 Jahren der Funken als "Bibel" galt…danach die "Men-at-Arms" usw.
Das selektive Auslesen von Quellen und das Hinterfragen ist eigentlich die Kunst.
Einfaches Beispiel ist die Baumwoll-Frage. Erst grosses NEIN, und jetzt weist immer mehr auf die Verwendung des Tuches im Alltag hin.
Dogmen schaffen ist der grösste Fehler, und da muss sich jeder (auch ich) an der eigenen Nase packen.
Aber auch das Akzeptieren von Erkenntnissen ist schwer, insbesondere, wenn diese aus anderen Fachbereichen kommen. Wirtschaftshistoriker und Archäologen oder Germanisten bringen auf ihren Spezialgebieten vieles zu Tage, was uns dienen kann.
Keiner von uns kann alles wissen, und jede Art von Spezialisierung ist der Weg zum Wissen, solange man keine Scheuklappen trägt.
Und da spielt es keine Rolle, ob der kleine Hobby-Mittelalterliche mal die Augen aufmacht, oder der Herr Professor, um über den Topfrand zu gucken.
Die hier oft ausgetragenen Dispute und Streitereien um Kleinigkeiten sind doch nur ein Spiegelbild dessen, was in studierten Kreisen abgeht.
ßbrigens, ich kanns nicht oft genug sagen, die Damen und Herren mit dem "Prof" und "Dr" vor den Namen sind in der Mehrzahl seeeeehhhr auskunftsfreudig und helfen bei Fragen gerne.
Und sie sind Menschen. Ganz normale Menschen und keine Götter!!!
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
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Eintrag #92 vom 20. Apr. 2002 11:51 Uhr
Thorsten
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Moin zusammen,
wie schon Indy sagte, sollte man nichts als endgültige Weisheit ansehen, sondern jede Quelle kritisch ansehen - selbst Primärmaterial ist oft falsch datiert. Archäologie und Geschichte sind nunmal Wissenschaften, die sich ständig weiterentwickeln und wo es immer Möglichkeiten zum Umsturz von denkegebuden gibt.
Gerade da sehe ich halt auch die Gefahren, die in "der Szene" immanent sind. VIele machen sich die Denke zunutze, daß ja eh nichts feststeht und deshalb alles möglich wäre.
Ich selber wähle meine Worte meistens mit Bedacht, da viel fehlinterpretiert werden kann. Hadu hat ein gutes Beispiel mit der Bamwollfrage genannt. Allein sein Satz "jetzt weist immer mehr auf die Verwendung des Tuches im Alltag hin" wird ungewollt wieder Grund für x Leute sein, auch im Hochmittelalter (vom 12. Jhdt. an) fröhlich in allen Schichten und zu allen Gegebenheiten Baumwollstoffe (möglichst noch mercerisiert) zu tragen. Ich mach ja gerne den advocatus diaboli, der gerne überkommene Dogmen angreift bzw. aufweicht, doch ist es wichtig genau zu definieren. Z.B. hätte ich Hadus Aussage - ich weiß, das das nur ein Beispiel war, doch finde ich´s halt sehr anschaulich - so anders formuliert: "jetzt weist einiges darauf hin, daß im 13. Jhdt. Baumwolle als teures Importgut durchaus möglich gewesen ist".
Man braucht manchmal klare und einfache Aussagen, um gerade Anfänger vor Fehlern zu schützen, die gegebenenfalls bei detaillierterer Nachforschung etwas relativiert werden, doch muß man allen Leuten klar machen, daß das Ding auf dem Hals zum Denken da is`.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #93 vom 20. Apr. 2002 11:54 Uhr
Thorsten
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Der Trugschluß Bücher wie z.B. die Men-at-arms seien jetz nichts merh wert, weil andere, bessere Standards aufgetretten sind, ist imho genauso verfehlt. Viele Quellen haben bei richtiger Leseweise und für den richtigen Zweck durch aus ihren Wert. Und das Können auch Funcken, Lehnhardt oder die Men-at-arms sein ..
Thorsten
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Eintrag #94 vom 20. Apr. 2002 16:17 Uhr
Joachim Dittrich
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Zum Guten,
wichtig ist und bleibt eben kritisches Lesen möglichst vieler Bücher, am besten von Primärquellen. Wenn selbst Profs z.B. die Zeit von 1200 bis 1299 als "12. Jahrhhundert" zusammenfassen und Bildmaterial mit falschen Daten versehen, ist es nötig, Autor und Quelle zu hinterfragen. Es kommt auf den eignen Willen an, was man in seinem Hobby erreichen will. Bei hoch angesetzten Maßstäben (über Schwertdengeln und Metrausch hinaus) reichen ein paar MA-Bücher aus der Buchandlung nicht aus. Vergleichen - Hinterfragen - Selbst nachforschen macht Spaß, oder kann Spaß machen.
Historische Hobbys haben ein völlig anderes Handling als z. B. übliche Fun-Sportarten oder Extrem-Bügeln.
Thorsten hat mit seiner Ansicht recht, wenn ers sagt, daß es die wahre A-Bibel nicht gibt, aber jedes Buch seine kleineren oder größeren Werte hat.
Wichtig ist meines Erachtens, sich erstmal einen ßberblick über die von sich ausgesuchte Epoche zu machen und dann die Kreise immer enger um die dargestellte Wunschperson zu ziehen, schließlich ist jene ein gesellschaftliches Spiegelbild ihrer Zeit.
Sagt sich einer z. B. "Jetzt mache ich einen Ritter des 14. JH.", und legt sich Rüstung und Schwert zu und eventuell etwas Alltagsgewandung, liest etwa nur den Maurice Keen & den Funcken und meint, das reiche bereits, so pickt er sich aus einem Riesenpuzzlespiel nur ein Teil heraus; daß er damit nicht weit kommt und wichtige Zusammenhänge nicht versteht oder falsch darlegt, ist ja klar.
Selbstkritik und Medienkritik sind wichtig, will man keine Geschichtsverfälschung verursachen und überholtes Denken und widerlegte Ansichten nicht weitertragen.
Beste Grüße an alle Bücherwürmer
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
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Eintrag #95 vom 28. Nov. 2002 11:34 Uhr
Nikolaj Thon
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Virtuelles Museum mit erster Virtueller Ausstellung
Nachricht vom 25.11.2002 Gefördert durch das sächsische Innenministerium und in enger Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch e. V., Berlin sowie dem Verein Monumenta Silesiae in Görlitz beginnt jetzt die Arbeit zur ersten Virtuellen Ausstellung im Virtuellen Museum Preussen, dem Informationsportal zu Preußen im Internet. Thema und Inhalt der ersten Virtuellen Präsentation wird die Wanderausstellung "Das Tal der Schlösser und Gärten. Das Hirschberger Tal - ein gemeinsames Kulturerbe" sein, die seit Sommer 2001 bereits an verschiedenen Orten Deutschlands und Polens zu sehen gewesen ist.
Die virtuelle Präsentation der Ausstellung durch das Virtuelle Museum Preussen wird unter wwwvirtuelles-museum-preussen.de ab dem Frühjahr 2003 online sein.
Die Ausstellung "Das Tal der Schlösser und Gärten…", die zur Zeit nicht mehr gezeigt wird, soll durch die Verwendung des Internet weiterhin international das interessierte Publikum erreichen können. Die Virtuelle Ausstellung, mit aussagekräftigen Darstellungen und Erläuterungen aus der realen Ausstellung,
wird zu diesem Zweck sowohl durch das Informationsportal Preussen im Internet als auch durch das Staatsministerium Sachsens angeboten und bekanntgemacht werden.
Das in drei Phasen konzipierte Projekt der NGO "Virtuelles Museum Preussen - Preussen im Internet" ging im Oktober des "Preussenjahr 2001" mit der Präsentation der umfangreichsten Linksammlung, ab Februar 2002 mit einem Veranstaltungskalender zur preussischen Geschichte online und konnte seitdem über 22 000 Besucher auf seinen Seiten begrüßen.
In der jetzt mit der Virtuellen Ausstellung zur deutsch - polnischen Kulturgeschichte Schlesiens beginnenden dritten Phase wird ein Beitrag zur preussisch-russischen Geschichte folgen, wofür noch Projektpartner willkommen sind.
Quelle: Virtuelles Museum Preussen
Beste Grüße Nikolaj
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Eintrag #96 vom 30. Dez. 2003 22:06 Uhr
Mark Murgatroyd
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Hallo,
ich wollte mal nachfragen ob jemand ein Buch kennt in dem Abbildungen von Grabplatten aus dem 14. Jhd aufgelistet sind. In den Ospreys sin öfter Abb. zu finden, gibt es vieleicht Bücher die sich nur damit befassen ?
Viele Grüße aus Hameln Mark
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Eintrag #97 vom 30. Dez. 2003 22:21 Uhr
Jens
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Global-Galaktisches gibts nicht, da hilft nur sammeln oder hinfahren. Aber für Frankreich:
Jean Adhemar, Les Tombeaux de la Collection Gaignieres. Gazette de Beaux-Arts. 84(1974)
Gruss, Esca
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Eintrag #98 vom 23. Jul. 2004 11:09 Uhr
Nikolaj Thon
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Nachfolgende NAchricht soeben gefunden:
"Lege ein wenig saffran in eim düchlen gebunden in wein oder wasser, dovon gibe eim nüchtern zu drincken, er werdt des dags nit druncken." Die Bekämpfung der Folgen von übermäßigem Alkoholgenuß nimmt in etlichen Texten der mittelalterlichen Rezeptsammlungen der Universitätsbibliothek Heidelberg einen gewichtigen Platz ein. Eine Verbindung zum Heidelberger Hof, an dem die Handschriften einst gesammelt wurden, ist durchaus gegeben, starb doch der Pfälzer Kurfürst Friedrich IV. 1610 an den Folgen seiner Trunksucht.
Die Heidelberger Universitätsbibliothek verwahrt eine Reihe kostbarer Handschriften, worunter der "Codex Manesse" die bedeutendste ist. Bemerkenswert sind aber auch die "Codices Palatini germanici" als der älteste Fundus volkssprachlicher ßberlieferung in dieser Größe. Zu diesen Codices gehören auch die mittelalterlichen Rezeptsammlungen, die fast 300 Handschriften umfassen.
Diese einmaligen Quellen gilt es dauerhaft zu erhalten und für die Allgemeinheit besser nutzbar zu machen. Deshalb werden bereits seit 1996 umfangreiche Katalogisierungsarbeiten vorgenommen. Außerdem werden die Texte digitalisiert. Diese Erschließung wird projektbegleitend in die Handschriftendatenbank "Manuscripta Mediaevalia" eingegeben, die jeder Internet-Nutzer problemlos einsehen kann. Die Datenbank besitzt eine benutzerfreundliche Suchfunktion, die auch eine Suche nach den Anfangs- und Schlußwörtern des jeweiligen Textes ermöglicht. Viele der Schriften sind recht leicht lesbar und mit eindrucksvollen Miniaturen bebildert - ein Blick lohnt sich also allemal.
Weitere, sehr lohnende Informationen im Internet:
wwwmanuscripta-mediaevalia.de
Der Link ist wirklich fruchtbar!
Mit freundl. Gruß Nikolaj
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Eintrag #99 vom 25. Okt. 2004 20:14 Uhr
Karen Thöle
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Vom Einsteiger zum Historiker wird man nicht durch irgendeine geheimnisvolle Initiation. Um sich schnell in eine Epoche einarbeiten zu können, gibt es Hilfsmittel, die auch für "Hobby-Historiker" interessant sein könnten.
Das neunbändige "Lexikon des Mittelalters" (jeder Band mindestens fünf Zentimeter dick) wurde ja schon erwähnt, auch, daß es in jeder besseren Bücherei zu finden sein müßte. Am Ende von jedem Artikel gibt es übrigens Literaturangaben, bei denen man weiterlesen kann.
Eine Reihe, die unbedingt zu empfehlen ist, ist die Reihe "Oldenbourg Grundriss der Geschichte". In dieser Reihe wird - nach Epochen getrennt - immer zuerst das gesicherte Wissen zu dem jeweiligen Zeitabschnitt dargestellt, in einem zweiten Teil auf "Grundprobleme und Tendenzen der Forschung" eingegangen und in einem dritten Teil die Literatur zum Thema, sortiert nach Quellen und Sekundärliteratur, letzere nach Themen geordnet, vorgestellt.
Nach dem gleichen Prinzip gestaltet sind auch die Bücher der Reihe "Enzyklopädie deutscher Geschichte", ebenfalls von Oldenbourg. Ich lese zur Zeit den Band 13: "Agrarwirtschaft, Agrarverfassung und ländliche Gesellschaft im Mittelalter". Allein für das Mittelalter gibt es 26 Bände, die ich nicht alle aufzählen werde; für uns hier wird vielleicht besonders interessant der Band "Die materielle Kultur des Mittelalters" sein.
Beide Reihen leisten das, was in einem anderen Thread vehement gefordert worden war - daß man seine Quellen nicht nur isoliert lesen solle, ohne den Zusammenhang zu kennen, oder daß man sich bewußt machen solle, in welchem Forschungsdiskurs ein eben gelesenes Werk der Sekundärliteratur steht und ob es eventuell umstritten ist: Eben dieser Forschungsdiskurs wird im jeweils zweiten Teil der Bücher zusammengefaßt.
Allerdings: Es sind Bücher für Historiker. In dem oben erwähnten Buch über die Agrarwirtschaft wird des Langen und Breiten über die unterschiedlichen Abhängigkeiten in der Grundherrschaft geschrieben, aber nichts über Kleidung oder Alltagsgerät. Allenfalls die Dreifelderwirtschaft und der Beetpflug werden kurz erwähnt. Um zusätzlich zur Kenntnis der materiellen Kultur, wie sie die Archäologie liefern kann, den sozialen/rechtlichen Hintergrund einer Epoche/eines Standes zu verstehen, sind sie jedoch ideal.
Bis denn
Karen Thöle
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