Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Bisheriger Marktsgänger will künftig korrekt gekleidet sein

Einträge 1 bis 5 (von insgesamt 5 Einträgen)
Eintrag #1 vom 26. Mai. 2015 22:43 Uhr Markus (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Markus eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Haartracht,Kleidung in Masovien zwischen 1150 und 1190

Salve,
zu mir selbst zuerst…ich werde Markus genannt, bin jenseits des 35 Lebensjahres und bisheriger Marktgänger mit Stangengewandung. Doch das soll sich nun ändern.
Seit Jahren interessiere ich mich für das gesamt Mittelalter und bin in den letzten Tagen den Ratschlägen hier gefolgt und habe so einiges, was meine künftige Ausrichtung sein soll bereits recherchiert. Doch jetzt stosse ich an meine Grenzen und bin auf Hilfe angewiesen.
Zum Hintergrung:
Ich wollte so nah wie möglich an der eigenen Familiengeschichte bleiben. Nun ist das so eine Sache .. Zum einen stammen die Vorfahren aus Ost- bzw. Westpreussen zum anderen aus dem südlichen Italien… das allein macht einen sinnigen Hintergrund etwas schwierig … erschwerend kommt hinzu, dass aus dem heutigen Raum Königsberg bzw. Ortelsburg bis nahe an die helvetische und französische Grenze einige Tagesreisen liegen. Ebenso vom südlichen Italien.
Die Überlegungen:
Inwieweit ist es möglich und auch belegbar, dass "Umsiedler" einige ihrer Traditionen und Kleidungsstile "mitgenommen" haben ?
Der Kleidungsstil und die Haartracht aus dem betreffenden Raum sind, zumindest für mich nicht auffindbar, nicht vorhanden.
Dazu brauche ich Buchtipps,Links .. vielleicht die eine oder andere Kontaktadresse.
Vorab meinen Dank.
Markus

Bewertung:
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Eintrag #2 vom 26. Mai. 2015 22:45 Uhr Markus (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Markus eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht P.S.

streicht das "s" im Titel

Bewertung:
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Avatar
Eintrag #3 vom 27. Mai. 2015 11:02 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Einheimische versus fremde Darstellungen

Der Themenbereich "nationale Einflüsse" ist ein ziemlich großer. Grundsätzlich gibt es aus darstellerischer Sicht erstmal mehrere Probleme:
a.) Man stellt hier da. Man kann einen Kreuzfahrer Anno 11.04.1150 um 13:07 Mittags so genau rekonstruieren, wie man mag: es brennt auf einem x-beliebigen Mittelaltermarkt keine Sonne Akkons auf einen nieder, sondern es prasselt ein guter deutscher Nieselregen, während man über die matschige Wiese stampft, und links und rechts Leute mit Fell um die Schultern und Flammberge einen missmutig beäugen. Setze man eine vernünftige - in dem Fall vermutlich Multiperiod-Living History Veranstaltung mit "Erklärbär" aka Besuchervorträgen an, und man steht 12h am Tag da (unter besagtem Nieselregen) und erklärt, warum man so erbärmlich friert, weil ja eigentlich 40° im Schatten sein müssten. Oder aber warum man wie ein begossener Pudel anstatt stolzem Kreuzfahrer aussieht.
Nicht ganz so krass ist das bei näheren Darstellungen: man sieht halt bestenfalls exotisch aus, und kann/und muss das erklären und/oder man sieht aus wie alle anderen, weil es kaum nennenswerte Unterschiede gibt. Je nach Darstellung.
b.) In Bildquellen insbesondere werden Fremde gerne besonders Fremd dargestellt. Bzw. Leute exotisch gekleidet gezeichnet, um sie als Fremd zu kennzeichnen. das bedeutet weniger, dass Scharen merkwürdig gekleideter Leute durch Mitteleuropa wuselten, sondern eher, dass im Kontext- Sachsenspiegel ist ein Paradebeispiel- Unterscheidungen gemacht werden, à lá "das hier ist ein Fremder [exotisch gekleidet]- er hat eine Frau geschlagen und muss anders als ein Einheimischer 2 Heller mehr zahlen als Strafe" (konstruiertes Beispiel). Sprich: einheimische Bildquellen sind weder geeignet, die Kleidung der Personen, die nicht von hier stammen, zu identifizieren, noch die Häufigkeit deren Auftretens, noch die Sichtweise der Einheimischen. Man nahm sie als "Fremd" und "anders" wahr- was ggfs. sehr negativ sein konnte. Textquellen helfen, aber da muss man schon gut wühlen. Nun kann man Quellen der Herkunftsregionen der Leute hernehmen- nur zeigt das halt, wie die Leute da rumliefen.
Würde so eine Person hier rumreisen, ist nicht zu erwarten, dass sie sich komplett anders gab/kleidete, aber wenn sie hier lebte? Sie würde sie integrieren wollen, Abgrenzung war im Mittelalter eher "uncool"…
Mein Fazit ist, gerade als Einsteigerratschlag: mach was einheimisches. Fremde Quellen zu beackern ist reichlich schwer, man muss mindestens die Sprache beherrschen, besser öfters hinreisen. Was einheimisches gut zu machen ist als Anfänger schwierig genug. Und selten kann man fremdes sinnig rüberbringen.
"Fremd" ist man bie gut recherchierter Klamotte auf nem Markt genug…

Bewertung:
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Eintrag #4 vom 27. Mai. 2015 20:05 Uhr Markus (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Markus eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Fremd genug

Vielen Dank für die Antwort.
Gute Ratschläge und wahrscheinlich auch die beste "Einstiegsalternative".. "Fremdes" kann man sicherlich, sofern dann noch gewollt, auch zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen.
Dann beginne ich einmal mit meinen Recherchen und versuche zumindest so authentisch wie möglich zu sein, allerdings >grins< denke ich bis ich einen annehmbaren und zusammen stimmigen Kleidungsfundus eingerichtet habe, werde ich leider mit der vorhandenen Stangenware vorlieb nehmen und mich zu den "Wochenendrittern" und "Marktsäufern" gesellen in der Hoffnung künftig auch anderweitig "unterzukommen". ;)
Da ich nicht unbedingt derjenige bin, der sich einer "Gruppe" oder einem Verein anschliesst, wird das wohl etwas schwieriger aber nicht unlösbar.
Falls dennoch jemand Buchtippts für die Zeit um 1100 bis 1250 für den Raum Masowien, Königsberg und Ortenburg, sowie zur politischen und soziokulturellen Lage zu der Zeit und Gegegend hat, nehme ich diese gerne entgegen.

Bewertung:
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Durchschnittlich 0 Sterne
Avatar
Eintrag #5 vom 28. Mai. 2015 12:34 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Kleidung 12tes/13tes

Ganz ehrlich- und ich hoffe, keiner hasst mich deswegen- die Grundkleidung eines Mannes im 12ten/13ten ist so simpel, ich kann echt nicht dazu raten, da Geld für Stangenware auszugeben, die dann völlig ahistorisch ist. Das läuft auf
- Kittel, Wolle, knielang
- Beinlinge, Wolle, Oberschenkellang
- Unterhemd, Leinen
- Bruch, groß, Leinen
- wendegenähte Schuhe
- Bundhaube, Leinen ggfs.
- Gürtel, Rindsleder, angenähte Eisenschnalle
hinaus. Das ist so simpel herzustellen, und so universell über ganz Europa, da brauchts nicht viel Aufwand. Guck mal da ob Funden: wwwpersonal.utulsa.edu/~marc-carlson/[…]/bockhome.[…] , da ob Bilder: tethys.imareal.sbg.ac.at/realonline und bei André wwwforacheim.de ob viel zu Schuhen, Bildquellenhinweisen usw., oder (aber Achtung, wir haben Fokus Frankreich im 13ten) bei uns: wwwdiu-minnezit.de/1250
GIbt hier im Forum aber zu beiden Zeiten bereits echt viel.

Bewertung:
Durchschnittlich 5 Sterne
Durchschnittlich 5 Sterne
Durchschnittlich 5 Sterne
Durchschnittlich 5 Sterne
Durchschnittlich 5 Sterne