Das bayerische Jahrtausend

Das Bayerische Jahrtausend

Neue aufwendige Geschichtsdokumentation in 10 Teilen

Udo Wachtveitl präsentiert 10 bayerische Städte, wobei jeder Stadt ein Jahrhundert gewidmet ist. In den jeweils 45 Minuten dauernden Folgen soll dem Zuschauer nähergebracht werden was die jeweilige Stadt im entsprechenden Jahrhundert geprägt hat.

Los geht es am heutigen Abend um 22.00 Uhr im BR mit der Oberfränkischen Stadt Bamberg im 11. Jahrhundert.

Die weiteren Folgen beschäftigen sich dann mit:

Würzburg - 12. Jahrhundert

Regensburg - 13. Jahrhundert

Straubing - 14. Jahrhundert

Nürnberg - 15. Jahrhundert

Augsburg - 16. Jahrhundert

Ingolstadt - 17. Jahrhundert

Erlangen - 18. Jahrhundert

Fürth - 19. Jahrhundert

München - 20. Jahrhundert

Näheres zu den einzelnen Folgen, Inhaltsbeschreibung, und Sendetermine findet Ihr hier:

programm.ard.de/TV/bayerischesfs/[…]/eid_281077667[…]

Ich werde auf jeden Fall reinschaun. Sind doch neben meiner Heimatstadt Erlangen v.a. auch viele andere bedeutende fränkische Städte vertreten… :)

Ich war als Statist bei der Produktion der Folge übers 15. Jhdt und würde meine Erwartungen sehr niedrig halten. Zumindest was Sachkulur angeht herrschte da ziemliche Ahnungslosigkeit und offenbar wurde bei den Darstellern in erster Linie auf Marktmittelalter gesetzt.

Schöne Grüße

Andrej

Warum wundert das mich nicht ………….

Es ist sehr schade das Die Produzenten sich nicht mehr einlesen

und keine unterstüzung suchen .

Da bin ich auf die Folge vom 15ten aber mal gespannt, Andrej.

Ich "durfte" als Statist in der ersten Folge mitmachen,

naja eigentlich nur da meine 2 Vierbeiner benötigt wurden,

die beiden Irish Wolfhounds.

Aber leider hat sich auch beim BR gezeigt, dass man sich

nicht von einer einmal eingeschlagenen Vorstellung abbringen lässt.

Da kann man nicht viel machen.

Dreharbeiten selbst machen aber immer wieder Spass.

Gruß

Klaus

Ich fand die erste Folge am vergangenen Samstag eher entäuschend. Kleidung und Sachkultur werden in derlei Dokumentationen ja ohnehin vernachlässigt, so daß ich hier nicht mal sonderlich überrascht war.

Meiner Meinung nach wurde in den 45 Minuten aber insgesamt nicht sonderlich viel Wissen über "Bamberg im 11. Jahrhundert" vermittelt. Die Folge behandelte im Prinzip Heinrich und die Entstehung des Doms, und auch dieses nur lückenhaft, da beispielsweise nicht mal erwähnt wurde daß Heinrich seine Grablege im Bamberger Dom hat.

Generell habe ich mir bei der Serie erhofft daß ich etwas mehr über Stadtentwicklung, Gotteshäuser, besonders vertretenes Handwerk, Handelsbeziehungen, usw. der jeweiligen Stadt in der entsprechenden Zeit erfahre. Vielleicht komme ich den nächsten Folgen hier ja mehr auf meine Kosten.

Auf der Internetseite des BR kann man in die noch kommenden Folgen kurz hineinsehen. Das bestätigt eher meine Einschätzung daß dem wohl nicht so sein wird:

wwwbr.de/fernsehen/[…]/das-bayerische-jahrtausend1[…]

Zumindest habe ich die Hoffnung daß Udo Wachtveitls teils recht schwülstig-bedeutungsvoll-mystischen Kommentare in den kommenden Folgen nicht ganz so hervorstechen.

Ich war auch eher enttäuscht.

Aber man kann sich die Folgen auch 7 Tage online ansehen.

Das Bayerische Jahrtausend:

11. Jahrhundert: Bamberg, Folge 1

mediathek-video.br.de/B7Mediathek.html?[…]

Ich glaube, die Hoffnung, daß jemand, der sich mit der Geschichte einer Region bereits ein gewisses Stück weit befasst hat, in so einer Sendung wirklich mehr erfährt, dürfte immer enttäuscht werden.

Selbst wenn die Sendung an sich noch so gut gemacht ist, in 45 Sendeminuten bekommt man naturgemäß immer weniger Inhalt als in eine einzige Abhandlung mittleren Formats.

Klaus, ich wäre an deiner Stelle lieber nicht allzu gespannt. Die Dame, die als Beraterin fungierte, hat zwar in letzter Minute Interventionen der Darsteller, die vor Ort waren (Teile des Nürnberger Aufgebotes, Evocatio, Andrej, ich selber etc.) Rechnung getragen, und den geplanten Einsatz eines modern zusammengezimmerten Katapultes(!) nebst Geschützmanschaft bestehend aus einigen Bekannten von mir, die, sagen wir mal, eher keinen übergroßen Wert auf historische Genauigkeit legen, abgesagt. Und auch konnten wir durch mitgebrachte Kleidung ein bisschen der kostümhistorischen Verbrechen des Funde, der vor Ort war, verhindern. Aber angesichts der sich schon daraus offenbarenden scheunentorgroßen Wissenslücken um schließlich gerade für die Folge relevante Aspekte (es ging um "Nürnberger Witz", also um Erfindertum und wirtschaftlichen Aufschwung durch technischen Fortschritt u.a.) würde ich wirklich nicht erwarten, dass man neues erfährt, nicht mal, dass das gezeigte, ausser bei vielleicht blanken Daten, der Nachprüfung standhält.

Von Spaß kann ich nicht so reden. Es ist immer schön, mit anderen Darstellern zusammenzuarbeiten, um das eigene Know-How und Ausstattung einzubringen, aber gerade angesichts der vorgefertigten Meinungen, schlechten Ausstattung, und hahnebüchenden Drehbuchfehler wird mir jedenfalls die Zusammenarbeit mit Film und Fernsehen regelmässig vergällt. Von organisatorischen Dingen wie schlechter und zu kuirzfristiger Vorbereitung etc. will ich garnet erst anfangen.

Hallo Jens,

schade ich dachte wenigstens ihr könntet etwas mehr Einfluss ausüben.

Mit "Spaß bei den Dreharbeiten" meinte ich nur die Zusammenarbeit mit den anderen Statisten/Schauspielern und mit den Tieren (Pferde/Hunde). Beim Rest (Drehbuch, Regie, etc.) gebe ich Dir recht.

Gruß

Klaus

…ist mein Urteil zu der Folge über Regensburg. Dass die Ausstattung mies war, war zu erwarten. Die Inszenierung typisch aufgebauscht auch. Aber man musste schon mit der Lupe suchen, um was richtiges zu finden bei den Aussagen. Irgendwelche Daten, die man überall nachlesen kann, ja, der Rest war Unfug. Da wurde kolportiert, dass Bürgerhäuser keine Küchen hatten ob der Brandgefahr, und man daher auswärts in Garküchen aß, und der Handel wurde krude, rückständig und primitiv inszeniert, ohne Karten zog man aufs Geratewohl los mit kleinen Wägelchen. Damen aus gutem Hause die ob sicherlich gewohnten Gewürzen ganz aus dem Häuschen waren, die Räume dunkel und primitiv, nur Händler und die Oberschicht zum Denken fähig (fast wortwörtlich) etc….

Fazit: das Mittelalter mal wieder wie im Klischee: dumpf, dunkel, rückständig. Die offensichtlichen Widersprüche zu den angerissenen Entwicklungen wurden ignoriert. Gesichtsklitterung at it’s best.

Abschalten.

Schönes Beispiel für die bahnbrechende Recherche der Sendung: behauptet wird, dass in der Wurstzkuchl bereits seit dem 13ten (oder 12ten) Würste verkonsumiert wurden. Ein Blick in den sicher auch nicht über jeden Zweifel erhabenen Wikipedia Eintrag mit wenigstens vorhandenen Literaturangaben streut da aber schon Zweifel, da dort erwähnt ist, dass Wurst erst ab dem 19ten verkuft wurde (was mir auch wahrscheinlicher erscheint).

Es nutzt halt nix, zur Bratwurstverkäuferin hinzugehen, und diese zu fragen.

Ist aber nen schönes Beispiel für die Qualität der Sendereihe, der es scheinbar eher um publikumswirksames Präsentieren von Touristenattraktionen geht, was freilich die Honorationen bei den Erstvorführungen der jeweiligen Sendungen brav begeistert hat.

In diesem Zusammenhang scheint es mir auch nicht ganz passend, daß sich die Wurstkuchl mit dem Titel "Älteste Bratwurststube der Welt" schmückt. Das wirkt ein wenig irreführend finde ich: wwwwurstkuchl.de

Davon abgesehen kann ich die Bratwürste dort (mit Kraut im Brötchen *mjam*) sehr empfehlen. ;)

Interessanterweise wird auf der Seite der Wurstkuchel auch das Jahr 1806 angegeben, was sich mit Jens’ Aussage decken würde:

wwwwurstkuchl.de/Geschichte_spaeter.html

Nach nochmaligem Anschauen der Bratwurstszene ist mir auch aufgefallen, dass die Aussage mit den mittelalterlichen Bratwürsten nicht von der Bratwurstverkäuferin, sondern dem Moderator kam. Die gute Frau schien da selber nicht allzuviel zu zu wissen. Interessant wäre jetzt natürlich, wo der Sender seine Informationen her hat. Ich tippe da mal auf einen Rückschluss à la: Es gab im Mittelalter Würste - Es gab damals schon die Wurstkuchel - die Wurstkuchl verkauft heute Bratwürste -> Die Wurstkuchl hat bestimmt auch damals schon Bratwürste verkauft.

(Ich mag ja den Händler, der mit Plattenhandschuhen zur Bischofsaudienz erscheint)