Eintrag #1 vom 26. Aug. 2015 14:22 Uhr Olivier Huberty Bitte einloggen, um Olivier Huberty eine Nachricht zu schreiben.
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Hallo TV Gemeinde,
Ich hoffe irgentjemand hier kann mir weiterhelfen.
Es geht um folgendes. Im Versepos des Bruders Herrman von Veldenz, welches "Das Leben der Gräfin Yolanda von Vianden" heisst, schreibt dieser dass Yolanda von ihrer Mutter ein Kleid bekommt von (aus?) Pfauenfedern. Ich versuche rauszufinden was damit gemeint ist.
Ist das Kleid etwa aus gewebten (entkielten) Pfauenfedern, der sogenannten Pfauenseide.
Ist es ein normaler Seidenstoff mit Pfauenmuster oder ist das Kleid mit Pfauenfedern besetzt.
Hier die Textpassage (auf Moselfränkisch):
ay machte der vil schônen
wat ay zür werdle zyrde vant,
van pâenvederen ein gewant.
jâ zindal, semît, pelle rîch,
bit den dy werde kleite sich,
Wenn ich so die Textpassage lese, scheints mir und einigen Kollegen als würde Herrman ein Kleid meinen welches aus Pfauenseide ist.
Das Problem ist nun aber dass ich nirgentwo eine andere Quelle finde die überhaupt die Existenz eines solchen Stoffes beweist. Laut einem Kollegen gab es diesen aber (er sucht noch nach seiner Quelle) und er war sogar sehr beliebt beim Adel.
Kurz zum Buch. Das Original ist leider verschollen und wurde im letzen Drittel des 13ten Jahrhunderts von Herrman geschrieben. Eine genaue Abschrift aus dem frühen 14ten Jahrhundert ist aber wieder gefunden worden. Es handelt sich um das einzige auf Moselfränkisch geschriebene Buch das bis gefunden wurde.
Im Buch geht es um den Streit zwischen Yolanda und ihren Eltern (Heinrich von Vianden und Margherete de Courtenay), weil Yolanda zwangsverheiratet werden soll, aber anstelle dessen in das arme Kloster Marienthal gehen will.
Meine Frage ist ob jemand hier im Forum irgenteine andere Quelle kennt wo von Seide/Stoff gesprochen wird welcher aus Pfauenfedern gewebt wurde ?
Ich habe sämtliche Bücher über Kleidung aus dem Hochmittelalter gewälzt, aber nichts gefunden. Nur Muschelseide finde ich immer wieder, welche ja auch selten un sehr teuer war.
Gruss,
Olli