Eintrag #1 vom 17. Jun. 2011 10:34 Uhr
Pascal
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Pascal eine Nachricht zu schreiben.
nach oben / Zur Übersicht
Tasche für Feuerstein,Stahl und Zunder um 1250
Hallo
Wer weiß etwas wie um 1250 Feuerstein, Stahlund Zunder aufbewart worden sind,bzw wie eine entsprechende Gürteltasche ausgesehen haben könnte?
Danke
Bewertung:
Eintrag #2 vom 17. Jun. 2011 16:03 Uhr
Christian
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Christian eine Nachricht zu schreiben.
Genaue Belege habe ich nicht, aber höchstwahrscheinlich lag das Zeug da wo es hingehört. An der Feuerstelle des Hauses!
Warum sollte man das am Gürtel mit sich rumschleppen?
Bewertung:
Eintrag #3 vom 17. Jun. 2011 23:21 Uhr
Pascal
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Pascal eine Nachricht zu schreiben.
Wenn man zu Hause war lag es wohl dort, aber auf Reisen brauchte man auch hin und wieder mal Feuer!
Bewertung:
Eintrag #6 vom 18. Jun. 2011 09:43 Uhr
Christian
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Christian eine Nachricht zu schreiben.
Für die seltenen Fälle, wo im Mittelalter jemand alleine reiste, ohne Tross, ohne Reisewagen, ohne eine Herberge oder einen Gastgeber anzusteuern, gab es extra Taschen, um Feuerstein und Eisen am Gürtel zu tragen???
Bewertung:
Eintrag #7 vom 18. Jun. 2011 11:18 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
Bitte einloggen, um Andrej Pfeiffer-Perkuhn eine Nachricht zu schreiben.
Nehmen wir mal an, dass man unterwegs Feuerstein und Stahl braucht, was auf vielen Reisewegen an sich überflüssig war. Warum dann am Gürtel? So etwas würde ich eher im Reisegepäck haben. Da solche Sachen nicht abgebildet wurden, dürfte es unmöglich sein, dazu Quellen zu finden. Ich persöbnlich habe einen kleinen Leinenbeutel mit dem Feuerzeug, den ich in meiner Lade aufbewahre.
Schöne Grüße
Andrej
Bewertung:
Eintrag #8 vom 20. Jun. 2011 09:09 Uhr
Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.
Die Frage wäre nun eher, soll es explizit um Aufbewahrung/Transport von Feuerstein und Zunder, oder eher um eine Gürteltasche für diverse Kleinteile gehen?
Für ersteres wurde ja genug gesagt, für letzteres wäre zu der Zeit eine einfache D-Form (Siehe Runneburgtasche z.B. hier
wwwhistoriavivens1300.at/realien/tasche.htm ) die einzig mir bekannte Form einer Gürteltasche.
Daneben gibt es noch verschiedene Beutelformen, denke aber nicht, daß die hier gefragt sind.
Bewertung:
Eintrag #9 vom 21. Jun. 2011 12:29 Uhr
Frank
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Frank eine Nachricht zu schreiben.
Wobei zu erwähnen ist, daß die Runneburgtasche die einzige ihrer Art vor 1300 ist, und es auch mit Bildern da sehr dünn wird. Mir sind keine deutschen Bilder vor 1300 bekannt, die eine solche Gürteltasche darstellen.
In der Kreuzfahrerbibel gibt es glaube ich zwei Personen, wo man es vermuten könnte.
Bewertung:
Eintrag #10 vom 21. Jun. 2011 16:45 Uhr
Tobias
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Tobias eine Nachricht zu schreiben.
Es gibt noch einen Taschenfund aus Schleswig in Halbrunder Form, der ebenfalls aus dem 13. Jhdt stammt.
hab mal versucht die nachzubauen:
im Hintergrund sieht man noch die Fundzeichnung, aber mehr schlecht als recht.
Sonst hier noch ein paar Taschen aus der Mac-Bibel:
Hier noch mal ein Rekonstruktionsversuch von HMA-Info (da sind nochmal Gürteltaschen aus der Mac-Bibel dabei):
Dominant schein im 13. Jhdt in der Tat die Almosenbeutel und Pilgertaschen zu sein, wobei im Codex Manesse, der allerdings im ersten drittel des 14 Jhdts. zu verorten ist, mehrere Gürteltaschen in D-Form zu finden sind.
Bewertung:
Eintrag #11 vom 22. Jun. 2011 15:51 Uhr
Jens
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.
Also zunächst einmal sehe ich bei den verlinkten Bildern aus der -französischen- Kreuzfahrerbibel keine Gürteltaschen. Das könnten genausgut - dafür halte ich es zumal im Kontext eher- Botensiegel sein.
Dann: Almosenbeutel lassen sich über einen breiteren Zeitrahmen nachweisen- siehe die Masse an erhaltenen Originalen- allerdings wiederrum im 13ten nicht so sehr in D. (nicht so seehr heisst nicht garnicht), zumal es sich nicht um Alltagsbeutel handelt, sondern um- wie der Name schon sagt- Almosenbeutel, die jenseits des christlichen Kontextes sehr höfische Attribute hatten, und aufwändig gestaltet waren (siehe ebenfalls erhaltene Originale wie Textquellen). Äquivalent eben wieder "Pilgertaschen"- solche sind es, keine Alltagsbeutel.
Dafür finden sich im Fundgut und in Textquellen durchaus einfache Beutel, die man halt nur oft nicht offen trug, aus Angst vor "Beutelschneiderei" sprich Diebstahl (trifft übrigens mit fortschreitender Zeit auch auf den Almosenbeutel zu, der im 15ten schliesslich garnimmer offen getragen wird, wenn denn). Auch in den Schleswiger Funden hats einfache runde und eckige Beutel. Wie auch in verschiedenen anderen Fundkomplexen wie York usw.
Die reine Betrachtung von Bildquellen kann da imho arg irreführen. Recht unwidersprochen sehe ich nur, dass die Gürteltasche eher im 14ten Teil der "Mode" wurde, und auch im 15ten wieder im Gebrauch zurückgeht, wo man sie oft nur bei Fuhrknechten oder in reicher Verzierung findet.
Meine rein persönliche Empfehlung wäre jenseits des Inhalts in jedem Fall im 13ten in D. eher keine D-Förmige Gürteltasche, jedenfalls nicht gen Mitte oder erste Hälfte, und als Ersatz einfache Beutelformen, primär, aber nicht nur, nicht offen am Gürtel getragen.
Bewertung:
Eintrag #12 vom 22. Jun. 2011 16:04 Uhr
Frank
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Frank eine Nachricht zu schreiben.
Ich komme mittlerweile sehr gut mit einem eckigen Lederbeutel und einen kleinen runden Lederbeutel aus.
Auch wenn ich ab und zu noch die Umhängetasche, vulgo "Pilgertasche" umhänge.
Dann hab ich aber auch selbstgebackenes Brot drinnen ;-)
Bewertung:
Eintrag #13 vom 22. Jun. 2011 19:00 Uhr
Jürgen Trautmann
Bitte einloggen, um Jürgen Trautmann eine Nachricht zu schreiben.
Es gibt noch ein weiteres Ufo unter den halbkreisförmigen Gürteltaschen: Angeblich komplett zugeschnitten unter Lederresten im Keller des Tübinger Kornhauses entdeckt. Laut Ausgrabungen in Baden-Württemberg aus dem 13ten, der Deckel hat eine schöne Lederprägung mit einem Baum flankiert von links und rechts einem Hirschen. Aber außer einem Foto (kleiner als 1,5 cm, schwarz-weiß) und einer Strichzeichnung (kleiner 2 cm) des Deckels finde ich nichts weiteres mehr über den Fund an Veröffentlichungen.
Bewertung:
Eintrag #14 vom 23. Jun. 2011 12:55 Uhr
Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.
Wenig ist besser als nix, könntest du die Veröffentlichungen nennen?
Bewertung: