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Rannveig Moroldsdotter

Kochen wie die Wikinger

€ 15,00 - Jörg Dendl (2007)
978-3-940220-03-5

"Kochen wie die Wikinger - Rezepte aus alter Zeit"

Rezension: Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.
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Kochen wie die Wikinger - Rezepte aus alter Zeit

Kochen wie die Wikinger - Rezepte aus alter Zeit

Dieses Buch hat eine Frau geschrieben, die mit Freude, Verstand und reichlich Praxis kocht!
Es macht wirklich Spaß sich in die Rezepte zu vertiefen und das ganze handwerklich nachzuvollziehen. Von Elchbraten bis zur süßen Grütze ist alles dabei was man/frau sich nur wünschen kann. Vor allen laden die Rezepte und Tipps dazu ein einfach mal etwas Neues auszuprobieren " auch mit einfachsten Mitteln. Und noch etwas ganz anderes was mir positiv aufgefallen ist: Die Autorin schreibt einfach und anschaulich - auch die reinen Textpassagen habe ich gern gelesen.

Ein Blick in die ausführlichen Literaturangaben macht klar, dass hier eine Arbeit vorliegt, die von der Praxis beim Kochen ausgeht. Die Autorin hat sich mit einem breiten Spektrum auseinandergesetzt. Die einschlägigen Veröffentlichungen zur Experimentellen Archäologie, Archäobotanik, Grabungsberichte mit den entsprechenden Themenschwerpunkten finden sich nicht. Trotzdem setzen sich die Texte kritisch mit dem verbreiteten Klischees auseinander. Einige Rezepte sind der Fernsehserie "Zu Tisch in "|." (ARTE) mit freundlicher Genehmigung entnommen, ein weiterer Pluspunkt für diese Veröffentlichung.

Abgerundet wird die Rezeptsammlung durch einen kleinen Exkurs in die modernere Küche aus dem Norden - eine Urlaubsreise zum Nachkochen sozusagen.

Das Buch ist das erste Werk der Autorin und Sie selbst sagt "Mit Sicherheit nicht das Letzte". Diese Zitat möchte ist einigen kritischen Anmerkungen voranstellen. Es macht wirklich Freude eine engagierte Veröffentlichung durchzugehen, die mit einer relativ spärlichen Auswahl an Fachliteratur ein so appetitliches und gutes Ergebnis erzielt. Trotzdem möchte ich der Autorin dringend an Herz legen sich in die einschlägige Fachliteratur einzulesen. Die Experimentelle Archäologie ist ein definierter Zweig der Forschung, kein einfaches Ausprobieren. Der üppige Gebrauch des beliebten Reizwortes "authentisch" mag zwar nach Definition nicht abwegig sein, sollte aber kritisch reflektiert werden.

Das Taschenbuchformat lässt sich gut in Küchenkiste oder Rucksack verstauen - egal ob Mittelaltermarkt, Liferollenspiel oder Zelturlaub in Schweden.

Die Umschlaggestaltung sollte bei der nächsten Auflage - die ich der Autorin wirklich wünsche - überdacht werden. Gut recherchierte Gerichte machen sich am besten in Repliken von frühmittelalterlichen Gefäßen. Wein von der Mosel aus einer Tatinger Kanne, ein üppiger Braten auf einer der Servierplatten aus dem Oseberg-Grab usw.