Ausflugstipps zu historisch interessanten Orten des Mittelalters
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Eintrag #1 vom 11. Aug. 2002 21:13 Uhr
Carsten Baumann
1. Ich weiß nicht, ob es einen ähnlich gearteten Thread schon gibt, mit der Stichwort - Suchmaschine habe ich jedenfalls keinen gefunden. Sollte es einen solchen geben, bitte ich um die entsprechende Information und um die Löschung dieses Threads.
2. Dies trifft natürlich auf eine große Menge von heutigen und verschwundenen Gemeinwesen (Dörfern, Flecken und Städten) und anderen Plätzen (Burgen, Schlössern, Klöstern, Ruine u.a.m.) zu.
3. Ich wünsche mir, hier solche Hinweise zu zu Orten zu lesen, bei denen mindestens noch auf nachvollziehbare Strukturen (Stadt.- oder Klostermauern, Burgmauern oder Wälle) oder auch Museen, die auf die Geschichte hinweisen, erkennbar sind. Vielleicht wie: "Ich war neulich in Coburg, da gibt es …", oder "Wir hatten einen Auftritt in …, da sieht man …", oder "Bei uns in Essen gibt es nicht nur Schornsteine, sondern … ", oder "Wer sich für Klöster interessiert, der sollte sich mal die ehemalige Klosterkirche in dem Kuhdorf X ansehen!", oder: "Ich war gerade auf der Burg Falkenstein, da wurde der Sachsenspiegel Eike von Repgo’s verfaßt".
Oder eben Plätze der Geschichte, in Deutschland und "Umgebung", die Ihr für einen Tages-, Wochenendausflug, oder einen Kurzurlaub empfehlen würdet. Das kann, m.E. ganz in der Nähe Eures Wohnortes oder auch weiter weg sein.
4. Ich wünsche mir, daß in dem "Ausflugstipp" Der Name, eine Beschreibung wie der ORT/ PLATZ zu finden ist (z.B. westlich von Köln) und die Bezeichnung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu lesen ist.
Ich mache gleich mal den Anfang!
Gruß von Carsten
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Eintrag #2 vom 11. Aug. 2002 21:41 Uhr
Carsten Baumann
An diesem Wochenende war ich in der Heide, in der Nähe des Wilseder Berges. Wer daran interessiert ist, sich eine Naturlandschaft anzusehen, wie sie ähnlich bereits im Mittelalter exstiert hat, sollte in die Gegend bei Soltau, nördlich von Munster und westlich von Schneverdingen fahren.
Heute bin ich von dort über AMELINGHAUSEN nach Ebstorf gefahren. Wer daran interessiert ist, etwas über das Weltbild der Menschen im Hochmittelalter zu erfahren, kann dies mit Hilfe der Ebstorfer Weltkarte tun. Sie wurde zwischen 1200 und 124o, unter dem Einfluß des Gervasius von Tilbury von den Ebstorfer Nonnen geschaffen.
Das Kloster "EBBEKESDORP" wurde am Anfang des 12. Jahrhunderts von Prämonstratensermönchen gegründet und um 1180 von Benediktinerinnen übernommen.
Das Original der Ebstorfer Weltkarte wurde 1943, bei einem Bombardement Hannovers, im Staatsarchiv zerstört. Eine originalgetreue und originalgroße Kopie wird bei der Führung durch das ehemalige Kloster, das jetzt ein evangelisches Damenstift beherbergt, gezeigt und beschrieben. ßberhaupt fand ich die Führung, durchgeführt von einer älteren Stiftsdame, sehr kurzweilig und interessant.
Weitere Fragen, z.B. zur Wegbeschreibung, beantworte ich gerne per E-Mail!
Gruß von Carsten
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Eintrag #3 vom 12. Aug. 2002 07:45 Uhr
Joachim Meinicke
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Morgen, Carsten.
Prinzipiell gute Idee, denn "wir" wissen, was "uns" interessiert, aber:
Ich glaube so ein thread würde nur dann wirklich effektiv zum Nachschlagen dienen können, wenn es zumindest für jedes Bundesland einen eigenen geben würde.
Falls Interesse vorhanden, könnten die Admins vielleicht eine Oberrubrik "Ausflugtipps" einrichten, die dann noch in alle Bundesländer unterteilt ist, also prinzipiell wie bei Archäologie, Geschichte usw mit den verschiedenen Epochen geschehen.
Ansonsten sehe ich leider nur einen sehr begrenzten Nutzen.
Im übrigen empfehle ich an dieser Stelle die Reihe "Handbuch der historischen Stätten Deutschlands", Alfred Kröner Verlag Stuttgart. Die sind nach Bundesländern sortiert erschienen und jeder Band enthält mehr historische Stätten als man je abarbeiten kann.
Gruß aus der Mark, wo es noch viel in dieser Richtung zu entdecken gibt.
Joachim
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Eintrag #5 vom 12. Aug. 2002 10:02 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
ein absolutes MUSS für den HMA-Fan ist das Kloster Wienhausen, das südwestlich von Celle liegt.
Hier stehen über 70 Möbelstücke aus dem 13. und 14. Jahrhundert im benutzungsfähigen Original. Ohne Absperrung und Glas kann der HMAler sich von der Bauweise und schlichten Schönheit ein direktes Bild machen.
Auch die Ausstellung der im Kloster gefunden Realien, so z.B. die älteste Brille der Welt, unzählige Essmesser und Handarbeitsgeräte lassen dem GroMi keine Wahl, alles anders zu machen.
Die Präsentation der faszinierenden Wandteppiche aus dem 14. Jhdt. ist ebenfalls ein Höhepunkt des Ganzen.
Der "Big-Mäc" allerdings ist der Nonnenchor aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert. Ein Traum, der völlig mit biblischen Szenen ausgemalte Raum.
Auch Wienhausen ist inzwischen ein Damenstift, das von selbigen Damen gepflegt wird. Die Führungen sind seeehhhr kompetent und fundiert, und sparen nicht mit Fachwissen.
Ein Spaziergang im Klosterpark nach der über einstündigen Führung ist notwendig…arghl..diese Glasfenster…der Altaraufsatz mit den Plattenrockrockrittern…diese Schnitzereien und Deckenbemalungen…seufz…
Naja, ich war gestern zum x-ten Male dort.
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
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Eintrag #6 vom 12. Aug. 2002 13:53 Uhr
Christoph Bitter
Klosterruine Heisterbacherrott zwischen den Dörfern Oberdollendorf und Heisterbach gelegen.
Hier wirkte der Mönch von Heisterbach, der ettliche Ausführungen über den 3. Kreuzzug verfaßte. Von den Mönchen wird hier noch eine Raststätte geführt. Die Besichtigung der Ruine ist kostenlos. Der gut erhaltene Chor des Klosters beeindruckt den Besucher mit seiner gotischen Bauart.
Kapelle Oberkassel aus dem 9. Jhd., für Besichtigung muß beim Pfarrer der nahegelegenen ev. Kirche nachgefragt werden.
Doppelkirche Schwarzrheindorf, 1151 von Erzbischof Arnold von Wied in Anwesenheit König Konrads III. geweiht. Am Deckengewölbe haben Kreuzfahrer des 2. Kreuzzugs ihre Vorstellungen von Jerusalem gezeichnet.
Deutschordenskommende Ramersdorf. Besichtigung nur mit Erlaubnis der Hotelverwaltung. Sehr schöner Kapitelsaal.
Bonner Münster, hier wurde 1346 Kaiser Karl IV. gekrönt.
Stiftskirche Vilich von 977, welche durch die hl. Adelheid geleitet wurde. Dort ist auch der Adelheidisbrunnen aus dem Jahre 1367 zu besichtigen.
St. Martinskirche Muffendorf, erstmals erwähnt 889.
Wolfsburg, Wehrbauernhof aus dem 12. Jhd., Eintritt nicht möglich, da bewohnt.
Minoritenkirche der Franziskaner aus dem 13. Jhd. mit schönem Kreuzgang.
Godesburg, 1210 von Erzbischof Konrad v. Hochstaden erbaut. Der Bergfried ist davon noch als einziges erhalten und begebar.
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #7 vom 21. Jan. 2003 17:26 Uhr
Nikolaj Thon
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dpa meldet heute:
Zahlreiche Ritterfeste in der Pfalz
Landau (dpa/gms) - Urlauber in der Pfalz können sich in diesem Jahr vielerorts in das Mittelalter versetzen lassen. Auf den Burgen der Region fänden zahlreiche Ritterfeste statt, teilt der Fremdenverkehrsverein Südliche Weinstrasse im Rheinland- Pfälzischen Landau mit.
Außerdem sei vom 29. März bis 26. Oktober eine Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz in Speyer zu sehen, die das Leben der Ritter vom 10. bis zum 16. Jahrhundert zeigt. Bei den Kulturtagen in Landau vom 12. bis 22. Juni werde unter anderem auch die Verarbeitung des Ritter-Themas in Comics und Videos gezeigt.
Informationen: Südliche Weinstrasse, An der Kreuzmühle 2, 76829 Landau (Tel.: 06341/940407, E-Mail: info [at] suedlicheweinstrasse [dot] de).
© dpa - Meldung vom 21.01.2003 11:27 Uhr
Beste Grüße Nikolaj
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Eintrag #8 vom 23. Jan. 2003 15:22 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Zum Zusammensuchen einer Tour empfehle ich "Die schwarzen Führer, Mysteriöses, geheimnisvolles, Sagenhaftes" aus dem Eulen Verlag.
Entgegen des Titels ist das kein esoterisches Werk für Gruftis sondern ein nett recherchierter Reiseführer für alle, die an deutscher Geschichte und Sagen interessiert sind. Beschrieben werden Erlebnisse mysteriöser Art, historische Besonderheiten…
Nach Eigenwerbung des Verlags sind die Autoren Volkskundler und Historiker, die aus der jeweiligen Region stammen und sich sowohl wissenschaftlich mitder entsprechenden Literatur beschäftigen wie auch die einzelnen Orte persönlich aufgesucht haben.
Im Anhang befinden sich die Literaturverweise sowie eine Karte der erwähnten Orte.
Fazit:
Knapp beschrieben, und soweit ich beurteilen kann gut recherchiert ist das ein prima Reiseführer um sich eine historische Tour zusammenzustellen. Wer tiefer einsteigen will, wird in den Literaturtipps fündig.
gruß, uli
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Eintrag #9 vom 29. Jun. 2003 23:31 Uhr
Carsten Baumann
Auf der Kasselburg (Burgruine in der Vulkaneifel, in privater Trägerschaft) habe ich im letzten Herbst die - aus meiner Sicht - beste und auch lehrreichste Greifvogelvorführung gesehen. Sie wurde von der jetzigen Besitzerin (einer ausgebildeten Falknerin und Greifvogelexpertin) kommentiert. Wußtet Ihr zum Beispiel, dass im Mittelalter vier Geierarten in unserem Raum ansässig waren?
Toll fand ich auch das Wolfsgehege, allerdings handelt es sich hier um ein kanadisches Timberwolf - Rudel.
Gruß von Carsten
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Eintrag #10 vom 28. Jun. 2004 12:42 Uhr
Nikolaj Thon
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Nachfolgend wiedergegebene dpa-Meldung dürfte von Interesse sein - vor allem auch wegen der Webseite des Museums:
Paris (dpa) - Die Zahlen sprechen für sich: Das Mittelalter-Museum Cluny, das versteckt mitten im quirligen Pariser Quartier Latin liegt, ist nicht mehr länger ein Geheimtipp. Mehr als 300 000 Besucher entdeckten im Jahr 2003 dieses troubadourische Kleinod, das zwischen der touristischen Schlendermeile Saint-Michel und dem befahrenen Boulevard Saint-Germain liegt, und zwar genau dort, wo sich die beiden Verkehrsadern kreuzen.Einen Teil des Museums kann man vom Boulevard Saint-Michel aus erblicken, denn die Ruinen der ehemaligen römischen Therme, die man von dort aus sieht, sind Teil des Museums, das neben dem Louvre und dem Musée d’Orsay mittlerweile zu den schönsten Museen von Paris gehört - und große ehrgeizige Renovierungs- und Erweiterungspläne hat.Das Pariser Mittelaltermuseum ist ein ganz außergewöhnliches Museum, denn es befindet sich in dem 1485 gegründeten Stadtpalais der ßbte von Cluny, das einst auf den Ruinen der zu Beginn des 3. Jahrhunderts entstandenen gallo-römischen Therme errichtet wurde - die letzten ßberreste von Lutetia, der römische Name von Paris. Ein historischer Ort, der bisher nur Paris-Eingeweihten ein Name war. Doch dank einer offensiven ßffentlichkeitsarbeit, renovierter Säle und einem neu angelegten Mittelalter-Garten, zu dem man vom Boulevard Saint-Germain aus Zugang hat, scheint das Museum aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. «Jedes Jahr kommen mehr Besucher. Allein im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Personen um acht Prozent an», erklärte die Museumsleitung stolz.In den 24 Räumen des «Musée du Moyen-Age» befinden sich die schönsten Sammlungen mittelalterlicher Möbel, Statuen, Waffen, Keramikobjekte, Wandteppiche und Kunstwerke aus den wichtigen mittelalterlichen Kirchen von Paris wie St.Chapelle, Notre-Dame und St. Denis. Besonders wertvoll ist die legendäre Tapisserieserie «Die Dame mit dem Einhorn» im Saal XIII und die 21 Königsköpfe aus der Königsgalerie, die sich in einem der unterirdischen Räume der ehemaligen römischen Therme befinden, die von dem 910 im französischen Burgund gegründeten und im 10./11. Jahrhundert zu viel Macht und Geld gekommenen Cluny-Orden im Jahr 1330 gekauft wurden.Vor allem das Frigidarium, der ehemalige Kaltbaderaum der Therme, der am besten erhalten blieb, gehört zu den meist besuchten Ausstellungssälen. In dem fast 15 Meter hohen Saal mit einem von Pfeilern und Konsolen getragenen Kreuzgratgewölbe steht die älteste Skulptur von Paris: der dem Jupiter geweihte «Pfeiler der Schiffer» (Pilier des Nautes).Dieser Saal, von dem die riesigen Fenster den Blick auf den animierten Boulevard Saint-Michel frei geben, könnte eines Tages in weitere, aus den restlichen Ruinen der gallo-römischen Therme entstandene Säle führen - sollte das ehrgeizige Projekt einer Erweiterung um 2 500 Quadratmeter umgesetzt werden. «Das wäre sehr nötig, denn an manchen Tagen herrscht in den Gängen und Räumen großes Gedränge. Außerdem könnten dadurch weitere Ruinen renoviert und eines der ältesten Gebäude des antiken Paris gerettet werden», meinte die Museumsleitung weiter.Während eifrig an dem ehrgeizigen Projekt gearbeitet wird, wurde in der Zwischenzeit der mittelalterliche Garten oder «Wald des Einhorns» angelegt, in dem Wermut, Salbei und Ysop wachsen - wichtige Pflanzen der mittelalterlichen Heilkunde. Auch wurde eine der kostbarsten Stoffsammlungen teilweise restauriert, die derzeit in einem neu eröffneten Saal zu bewundern ist. (ßffnungszeiten: täglich außer dienstags von 9.15 bis 17.45 Uhr/ wwwmusee-moyenage.fr)
© dpa - Meldung vom 28.06.2004 09:00 Uhr
Mit freundl. Gruß Nikolaj
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