Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Knochen/Bein im 12. Jhd.

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Eintrag #1 vom 04. Jun. 2004 14:30 Uhr xxxxxx xxxxxxx   Nachricht

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Hallo,
mich würde mal interessieren, ob es im 12. Jhd. Gürtelschnallen aus Bein gab?
Meines Wissens waren sie bei den Wikingern sehr beliebt. Aber wurden sie auch noch im 12. Jhd. getragen? Wenn ja, war es regional bedingt?
Hat jemand Quellen (auch wenn es nur schriftliches, ohne Bild ist)?
Gruß, Karine

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Eintrag #2 vom 04. Jun. 2004 20:54 Uhr Martin Opitz  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Martin Opitz eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Karine,
A. MacGregor schreibt: "The use of bone for the manufacture of buckles continued thoughout the medieval period…" und nennt dann einige Beispiele.
(A. MacGregor, "Bone, Antler, Ivory & Horn, The Technology of Skeletal Materials Since the Roman Period", 1985)
Ich kenne auch mindestens 2 Gürtelschnallen aus dem 13. Jh. (Schleswig) und aus früheren Zeiten sowieso.
Ich such mal noch ein bissl - vielleicht finde ich irgendwann noch was konkreteres.
Grüße
Martin
der mal wieder gemerkt hat was er alles nicht so genau weiß wie er gerne wüßte
wwwbeinschnitzer.de

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Eintrag #3 vom 05. Jun. 2004 11:48 Uhr xxxxxx xxxxxxx   Nachricht

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Hallo Martin,
vielen Dank für deine Antwort!
Das wäre ja dann zumindest schonmal ein Hinweis. Ich habe bisher nämlich gar nichts darüber gefunden. Weisst du denn vielleicht auch noch, wie sie verziehrt waren? Das wäre auch noch interessant…
Gruß, Karine

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Eintrag #4 vom 07. Jun. 2004 08:17 Uhr Joachim Meinicke  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Joachim Meinicke eine Nachricht zu schreiben.

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Das Lexikon des Mittelalters meint:
Die ma. Verwendung von Bein (gebleichte Knochen von Pferd, Rind, Kamel u.a.) anstelle des wertvolleren Elfenbeins ( Elfenbeinschnitzkunst) knüpft an spätantike Vorläufer an, wie der Vergleich von frühma. B., etwa des mit figürl. geschnitzten Beinreliefs belegten frk. Kästchens in Werden (Elbern) mit spätantiken Beispielen lehrt. Der Umstand, daß bes. zahlreiche Funde figürl. geschnitzter spätantiker Arbeiten in B. aus ßgypten stammen, darf weder vergessen lassen, daß B. auch in den w. Provinzen des Imperium hergestellt wurden, noch den Anteil unterschätzen lassen, den Langobarden, Franken und Sachsen an der Vermittlung der B. an das hohe MA trugen. Erhalten blieben aus der Spätantike neben Spielsteinen, Anhängern, Nadeln, Kämmen und Griffen für Messer und andere Geräte v.a. Reliefs, die als Besatz oder Einlage von Holzkästen oder -möbeln dienten. Größere Flächen mußten wegen der geringen Größe des Materials zusammengesetzt werden. Selbst ein Konsulardiptychon in B. ist erhalten geblieben (Delbrueck Nr. 65A, 5. Jh.).
Im FrühMA begegnen B.en v.a. an Kämmen, zuweilen figürl., an Messergriffen und Gürtelschnallen (Tours, Mus. Archéol.; Namur, Museum; Issoudun, Museum). Frühestes Beispiel kult. Verwendung ist ein Kästchen mit Christogramm in B. vom alem. Gräberfeld bei Heilbronn (Stuttgart, Landesmuseum), 5.-6. Jh., sowie Fragmente aus Weilbach (Wiesbaden) und Dunum (Emden). Guterhalten das Amalricus-Kästchen in Sitten (7.-8. Jh.) und ein weiteres in Tournai (Kathedrale-Schatz). Von Anfang an begegnen charakterist., oft eingefärbte Ritzmotive: Zirkelschlag, Augenkreise, Zopfmuster, Rosetten, Kreuzchen, ferner (hinterlegte) Durchbruchmotive. Erste größere figürl. B. des MA ist der sog. frk. Reliquienkasten in Werden (Propstei), mit durchdachtem christolog. Programm und symbol. Tieren (8. Jh.). B. wird auch für Bucheinbände und Stäbe verwendet, teils zusammen mit Elfenbein (Florenz, Bargello: Flabellum v. Tournus). Ein Nebeneinander von B. und Elfenbein erscheint ebenfalls an byz. Sternkästen, wo minderes Material auch geringerem künstler. Rang entspricht. In Byzanz überwiegen B.en seit dem 12. Jh. Zw. dem 10.-12. Jh. begegnen im Westen zahlreiche ornamentale Kästchen in B., vorwiegend als Reliquiare. Oberit. Einfluß verraten Beispiele in New York (The Cloisters) bzw. München (Bayer. Nat. Mus.). Eine größere Gruppe läßt sich in den Kölner Umkreis lokalisieren (Köln, St. Andreas, St. Gereon, Schnütgenmuseum; Essen, Münster; Esztergom, Kathedrale), ferner sind Stücke in Lüttich, Stebbach, Zug, u.a.m. bekannt. Kästchen in Köln (St. Gereon) und Fritzlar (Dom) verraten oriental. Einfluß. Köln. Provenienz gilt auch für mehrere hochma. Kasten- sowie Turmreliquiare, teilweise mit reichster figürl. Ausstattung (Darmstadt, Fritzlar, Paris, Stuttgart). Auch für Schachfiguren, Spielsteine und Kämme wird B., neben dem v.a. in N-Europa häufigen Walroßzahn, weiterhin verwendet ( Walroßzahn-Schnitzerei). B.-Einlagen sind teilweise hervorragende Beispiele profaner Kunst, z. B. an spätma. Prunksätteln. - Um 1400 gewinnt die B. in der fabrikmäßig betriebenen Werkstatt der Embriachi (Florenz, Venedig) mit zahlreichen Kästchen, Rahmen, Reliquiaren und Altären neue Bedeutung. Größtes Einzelwerk ist ein Altarretabel, von Gian Galeazzo Visconti für die Certosa di Pavia bestellt, mit der für die Embriachi typ. dekorativen Gesamtwirkung gereihter figürlicher bzw. ornamentierter Täfelchen.

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Eintrag #5 vom 07. Jun. 2004 10:23 Uhr xxxxxx xxxxxxx   Nachricht

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Vielen Dank, Joachim!
Jetzt bin ich um einiges schlauer :)
Hatte bisher gar nichts dazu gefunden. So ein tolles Lexikon habe ich nicht Zuhause! ;)
Gruß, Karine

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Eintrag #6 vom 25. Sep. 2006 11:58 Uhr Patrick Artner  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Patrick Artner eine Nachricht zu schreiben.

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Ich fand bei Internetrecherchen heute einen Artikel des Köner Stadt Anzeigers aus 2005 ( wwwksta.de/html/artikel/1131048410562.shtml ). Die gefundenen Knochen liegen laut Artikel im Römisch-Germanischen Museum zu Köln. Leider weis ich nicht ob sie im Ausstellungskatalog vorkommen oder es Publikationen gibt. War jemand da/weis etwas/hat was?
Wenn nicht, muss ich wohl selbst mal nach Köln :)
Padreigh

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