Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Werkzeug im Mittelalter

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Eintrag #1 vom 11. Sep. 2000 19:37 Uhr Patrick Seehaber  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Patrick Seehaber eine Nachricht zu schreiben.

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Tach Leute, ich suche seit einiger Zeit Informationen über die Werkzeuge im Mittelalter. Insbesondere interessieren mich Zangen und Feilen… Ich finde aber nur Infos, bzw. Funde ab ca. 1400 - suche aber Material über die Zeit von 1200 bis 1250. Wenn also jemand etwas darüber weiß, dann postet bitte! Ich wäre über einen "wertvollen" Literaturtip ebenfalls dankbar. Grüße, Patrick. P.S.: Habe die Taverne überflogen und keinen ähnlichen Thread gefunden… also nicht steinigen, wenn ich was übersehen habe :0)
wwwhippodromus.de

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Eintrag #2 vom 11. Sep. 2000 22:53 Uhr Matthias Doettlaff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Matthias Doettlaff eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Patrick, Feilen zur Metallverarbeitung tauchen anscheinend erst in der frühen Neuzeit auf, Holzraspeln kennt auch schon das HMA (habe dafür leider keine schriftlichen Quellen). Zangen und Hämmer tauchen in Siedlungsgebieten immer wieder und nicht sehr selten auf. Verschiedenste Ausstellungskataloge ("Wikingermuseum Haithabu: Schaufenster einer frühen Stadt", "799 - Kunst und Kultur der Karolingerzeit", "Das Reich der Salier", "Der Sassen Speyghel", etc.) haben brauchbare Fotos von Fundstücken. Der "Bildatlas der Weltkulturen - Die Wikinger" (Bechtermünz Verlag) geht an verschiedenen Stellen auf Werkzeug ein, darunter Funde aus Gotland und ein Hort aus Lagoda (Mitte 8.Jh.), dessen Zangen z.T. noch funktionstüchtig sind. Wenn ich das mit hoch- oder spätmittelalterlichen Funden oder Darstellungen vergleiche, kann ich da keine nennenswerten Unterschiede in der Form finden. Grußvoll, Matthias Topasius

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Eintrag #3 vom 12. Sep. 2000 08:46 Uhr Arno Eckhardt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Es stimmt, was Matthias sagt: Da der Verwendungszweck bei Werkzeugen die Form bestimmt, gibt es jede Menge altes Werkzeug, das seine Form über viele tausend Jahre kaum- bis garnicht verändert hat. Eine typische Ausnahme ist z.B. die Schere, die aber in ihrer ursprünglichen Form gerade wieder eine Renaissance erlebt, wo es um feinfühliges Arbeiten geht. Bei Feilen weis auch ich leider nicht genau, wann diese erfunden wurden, dürfte aber auch schon recht lange her sein…ausgesehen haben wird sie aber auch wie heute.
Gruß, Arno der Traumschmied

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Eintrag #4 vom 12. Sep. 2000 09:08 Uhr Johanna (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Johanna eine Nachricht zu schreiben.

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Seyd gegrüßt, ich würde den Werkzeugenthusiasten mal einen Besuch auf der Saalburg empfehlen. Ist zwar alles römisch jedoch Orghinalfundstücke, Feilen, Hämmer, Hobel,usw. Also kurzum, was die Römer hatten dürfte sich mit ziemlicher Sicherheit zumindest teilweise auch im Mittelalter wiederfinden lassen. Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung Gehabt Euch wohl
Johanna von Callmunz,Markgräfin zu Wiesenthal

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Eintrag #5 vom 12. Sep. 2000 10:23 Uhr Patrick Seehaber  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Patrick Seehaber eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Leute. Danke schonmal für Eure Postings. Soweit war ich aber auch schon. Mir ist klar, dass, wenn sich z.B. eine Zange sowohl im FMA als auch im SMA findet, es sie wohl auch im HMA gegeben hat - und das wahrscheinlich ohne nennenswerte Veränderung… Wahrscheinlich…wohl…vielleicht… :0) Aber genau darum geht es mir. Haitabu-, Karolinger- und SMA-Funde hin oder her, ich suche nach einem Zangen-, Feilenfund konkret aus dem frühen 13. Jahrhundert, da ich mir diese Werkzeuge gerne nachschmieden lassen will. Hallo Matthias, Du schreibst: "Wenn ich das mit hoch- oder spätmittelalterlichen Funden oder Darstellungen vergleiche, dann…" Sag mir doch noch kurz , wo ich diese finde. Bitte , bitte :0) Grüße, Patrick.
Hippodromus

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Eintrag #6 vom 12. Sep. 2000 18:13 Uhr Matthias Doettlaff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Matthias Doettlaff eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Patrick, eigentlich wollte ich nur grob die Richtung, in der du recherchieren kannst, aufzeigen. Aber im Moment habe ich ein bischen Zeit, also für den Konsummenschen nochmal in ausführlich: Der Sachsaenspiegel ist eine Rechtssammlung, die zwischen 1230 und 1240 aufgeschrieben wurde. Was davon an Faksimiles zur Verfügung steht, kann ich gerade nicht beantworten. Die Stadt Oldenburg besitzt jedenfalls eines der Originale und hat 1995 eine Ausstellung dazu veranstaltet. Als Begleitbuch dazu ist ein zweibändiger Ausstellungskatalog erschienen, der die meisten Exponate noch einmal abbildet und kommentiert. Band 2 hat dabei den Schwerpunkt auf Bodenfunden von Kriegs- und Alltagsgegenständen, während Band 1 sich mehr mit dem Buch an sich befaßt. Band 2 bildet halt auch verschiedenes Werkzeug ab, von Spaten bis Zange. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Entstehungszeit des Sachsenspiegels, also das HMA, beschränkt sich aber nicht nur auf diese Zeit. "Der Sassen Speyghel", Band 1 und 2, Isensee-Verlag Oldenburg, 1995 "Das Reich der Salier" ist eine Ausstellung, die das Historische Museum der Pfalz 1992 veranstaltet hat. Thema war die Zeit der Salier (1024 - 1125). Abbildungen von Werkzeugen sind hier nur sehr wenige drin, lohnt sich aber ganz allgemein, mal aufzuschlagen und zu sehen, was man mit den Werkzeugen denn wunderschönes gemacht hat. "Das Reich der Salier", Jan Thorbecke Verlag, 1992 Tja, wo findet man Fundstücke, wenn man nicht zum Raubgräber werden will? Im Museum! Sieh Dich einfach mal in Deiner Umgebung nach solchen Gebäuden um… Vielleicht fährst Du an Wochenenden, wo Du nicht auf einem Markt bist, einfach mal da hin und siehst Dich um. Die Tourismusinformationen der Städte führen meist Prospekte dieser Einrichtungen, so daß Du einen ersten ßberblick bekommst, was allgemein ausgestellt wird. Archäologische und historische Museen könnten dafür interessanter sein, als Kunsthallen :O) Die meisten Museen haben einiges an Begleitheften und Büchern zu diversen Themen. Das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg ist da mit der Reihe "ALManach" recht rührig. Sonderausstellungen zu einem bestimmten Thema kommen des öfteren vor; es müssen ja nicht gleich die "großen Ausstellungen" wie in Paderborn sein. Auch darüber kannst Du über die Tourismusinfo der Städte und Gemeinden was erfahren. Eine reine Werkzeugausstellung brauchst Du dabei allerdings nicht zu erwarten. Eher was zu bestimmten Zeiten oder manchmal auch Handwerken. Da sind dann die Werkzeuge, mit denen die Sachen gefertigt wurden, eher sowas wie die Salatbeilage zum Steak, aber immerhin mit auf dem Teller. Grußvoll, Matthias Topasius

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Eintrag #7 vom 13. Sep. 2000 10:24 Uhr Ruth (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Ruth eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo, ein paar hochmittelalterliche Werkzeuge findet man auch im Codex Manesse, und zwar auf Tafel 123 (Darstellung des Regenbogen). Es ist die Darstellung eines Schmiedes, und man sieht einen Hammer und eine Zange im Wappenbild. In der linken unteren Bildecke ist ein Bediensteter zu erkennen, der meiner Meinung nach ein Stück Metall mit einer Feile bearbeitet - sein Werkzeug ist zwar nicht eindeutig als Feile zu erkennen, aber ich finde, es sieht schon sehr danach aus… Eine gute Quelle aus dem 13. Jh wäre vielleicht auch das Skizzenbuch des Architekten Villard de Honnecourt (liegt mir selber nicht vor, ich habe aber einen Quellenhinweis: H.R. Hahnloser: Villard de Honnecourt - Kritische Gesamtausgabe des Bauhüttenbuches, 1935). Vielleicht hilft´s ja, Ruth

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Eintrag #8 vom 13. Sep. 2000 14:14 Uhr Matthias Doettlaff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Matthias Doettlaff eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Ruth, also ich wüßte nicht, was das anderes als eine Feile sein könnte. Danke für den Hinweis! Wo wir gerade bei der Manesse sind: Auf Tafel 85 bastelt Hartmann von Starkenberg mit Hammer und Zange an seinem Helm herum. Grußvoll, Matthias Topasius

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Eintrag #9 vom 13. Sep. 2000 17:52 Uhr Patrick Seehaber  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Patrick Seehaber eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo, und ich dachte, ich hätte die Liederhandschrift aufmerkam durchgeschaut… :0) Da werde ich gleich nochmal gucken. Hallo Matthias , ich habe auch den Sachsenspiegel nochmals durchgesehen, kann aber nur eine Zange aus dem 15. finden… Ich denke aber, ich habe eher eine "Sachsenspiegel-Sparausgabe", die wahrscheinlich unvollständig ist. Wenn alo jemand (oder Du) den kompletten Spiegel besitzt, wäre ich froh, wenn ihr nochmal nachschaut. In der Uni ist das Ding nicht so einfach zu kriegen und bestellen möchte ich ihn nicht… Danke, und Grüße, Patrick.
Hippodromus

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Eintrag #10 vom 13. Sep. 2000 22:06 Uhr Ameli (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Ameli eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Patrick, das Werkzeug der Hufschmiede hat sich seit der Römerzeit bzw. ab Aufkommen der Hufeisen kaum verändert. Besonders die Zangen, mit den man z.B. das heiße Eisen an den Nagellöchern greift und die Haltezangen zum Schmieden sehen noch genauso aus wie die alten Funde (wenn ich mich richtig erinnere, liegen in der Saalburg ein paar Zangen, außerdem wurden auch welche bei der Frankenausstellung in Mannheim gezeigt). Wann die Hufraspel erstmals verwendet wurde, weiß ich leider nicht. Aber frag doch mal einen Hufschmied Deines Vertrauens :-) Gruß
Ameli / Elisabeth von Tannenberg

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Eintrag #11 vom 21. Sep. 2000 21:04 Uhr Benja Wiss   Nachricht

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Hallo, in einem Buch über die Geschichte der Medizin fand ich interessantes über medizinisch Werkzeuge. In ßgypten wurde ein 3,5 - 4 Tausend jahre altes OP-Besteck gefunden, das ein Neurochirurg sofort als ein Besteck für OP´s am geöffneten Schädel erkannte. Der Satz der Designer - "Die Funktion gibt die Form vor" bestätigt sich also. Ich orientiere mich dementsprechend an den aktuellen Werkzeugen und denke das ist ok {natürlich ist Kunststoff out) *g*
Bruder Bejamin

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Eintrag #12 vom 24. Aug. 2001 15:55 Uhr Ruth (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Ruth eine Nachricht zu schreiben.

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Keine Ahnung, ob das hier überhaupt noch jemanden interessiert, aber als inzwischen stolzer Besitzer der "Old testament miniatures" 8-) kann ich nur empfehlen, diesbezüglich mal in dieses Buch reinzuschauen. Die Mac-Bibel wimmelt geradezu von Hammern, Meißeln, Stemmeisen, Winkeleisen, etc. …
Ruth

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Eintrag #13 vom 24. Aug. 2001 21:48 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

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Moin!
Mein Tipp: Schau in Bildbänden religöser Thematik nach zeitgenössischen Feiertagschristusbildern.
Ein Feiertagschristus ist Die Erlöserfigur, Umgeben von sämtlichen Werkzeugen, die am Feiertag nicht benutzt werden durften. Diese gab es teils sogar Berufsgruppenspezifisch.
Woher ich das weiß? Ich hab Bücher aus der Stadtbibliothek ausgeliehen. Suchen lohnt!
Gruss, Uli

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Eintrag #14 vom 25. Aug. 2001 01:36 Uhr Hilmar Becker  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Hilmar Becker eine Nachricht zu schreiben.

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Uli, nennst du auch Titel und Autor?
Hilmar

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Eintrag #15 vom 25. Aug. 2001 02:31 Uhr Patrick Seehaber  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Patrick Seehaber eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Uli.
Ich habe den Threat mal gestartet, weil ich genau da nichts für´s frühe 13. gefunden habe.
Wenn Du etwas gefunden hast, dann sag bescheid.
Grüße,
Patrick.
wwwHippodromus.de / wwwmittelalterschuhe.de

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Eintrag #16 vom 29. Aug. 2001 15:36 Uhr Bastian Kreusing   Nachricht

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Hi Patrick,
Schau mal in
Theophilus Presbyter und das mittelalterliche
Kunsthandwerk, 2 Bde., Bd.2, Goldschmiedekunst.
Das ist eine vollständige ßbersetzung einer original Schrift aus dem 12ten.
Alle Werkzeuge, der Zeit und für diese Sparte sind hier aufgeführt. Teilweise sogar in Ihrer Herstellung und immer in Ihrer Verwendung beschrieben.
Viel lässt sich aus diesem Buch auch auf artverwandte Handwerke ableiten; wie zB. der Schmied.
Vom Schmieden einer Feile bis zum Bau des Schmelzofens aus Lehm. Hier steht alles drin.
Das Buch ist teuer (ca.130 DM), aber lohnt sich!
Pax Vobiscum
Bartolomeus
PS.: Hab ich Dir aber auch schon mal persönlich geagt ;o)

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Eintrag #17 vom 09. Okt. 2001 18:09 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

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Moin!
Wie wurden eigentlich Löcher ins Holz gebracht?
Gibt es Funde von Holzbohrern, oder wurde nur mit Beiteln gearbeitet?
Wie verbreitet waren Feilen? Ich meine: warum aufwendig ne Feile schmieden, wenn es zum schleifen brauchbare Steine fast überall gibt, oder bin ich da aufm Holzweg?
Gruss, Uli

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Eintrag #18 vom 09. Okt. 2001 19:00 Uhr Matthias Doettlaff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Matthias Doettlaff eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Uli!
Zu Feilen hat der thread schon ein paar postings. Kammschnitzer scheinen einfach gehauene Feilen schon im FMA verwendet zu haben.
Löcher ins Holz bekommt man mit Löffelbohrern; dazu gibt es auch einige Fundstücke. Das ist ein Metallstab mit einem Holzgriff an einem Ende, so daß es mal wieder wie ein T aussiegt. Die Querstannge ist aus Holz und auf den Eisenstab aufgezogen. Das untere Ende des senkrechten Striches ist löffelförmig ausgeschmiedet (aber nicht irgendwie von der senkrechten Achse weggebogen, wie ein Kaffeelöffel oder sowas). Der Löffelrand ist scharf geschliffen. Mit dem Gerät kann man prima runde Löcher erzeugen. Die Größe hängt entsprechend von der Größe des Löffels ab. Eckige Löcher gibt´s halt mit dem Stecheisen.
Was es im HMA und früher noch für weitere Bohrtechniken gegeben hat, würde mich auch sehr interessieren.
Grußvoll,
Matthias Topasius

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Eintrag #19 vom 10. Okt. 2001 00:12 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

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Es gab - zumindest im HMA, früher weiß ich nicht - schon eine Art ‘Drillbohrer’:
Im Prinzip wie eine Handspindel geformt, also grader Stab mit Schwungscheibe unten.
Oben war ein Loch durch den Stab gebohrt, durch das eine Schnur ging, die an beiden Enden einer ansonsten losen Querstange befestigt war.
Wenn man die senkrechte Stange nun ein wenig in die Schnur verdreht, kann man sie durch runterdrücken der Querstange in Drehung versetzen.
Mit etwas ßbung bekommt man sogar einen ‘JoJo-Effekt’ hin, so daß sich der Bohrer immer wieder in die andere Richtung dreht und gleichzeitig die Schnur wieder aufrollt.
Sehr präzise und funktioniert dank der Drehgeschwindigkeit fast ohne Druck, was bei feinen Arbeiten unerlässlich ist.
Gruß,   Ivain

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Eintrag #20 vom 10. Okt. 2001 09:14 Uhr Claudia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Bild von Bohrer

Hallo,
ein Bild des von Ivain beschriebenen Bohrers, kann man bei wwwhistoriavivens1300.at unter "Realien" ansehen.
Gruss, Claudia

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Eintrag #21 vom 11. Okt. 2001 01:35 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

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Moin!
Hat jwemand einen der unten beschriebenen Bohrer mal nachgebaut und ausprobiert? Der Löffelbohrer dürfte doch eigentlich einfach zu schmieden sein, oder irre ich mich? Gibts da auch npch Bilder vom Einsatz?
Was die Feilen angeht- ich hab die Postings gelesen und wollte nur was über die Verbreitung wissen. Wurden mehr Schleifsteine oder eher Feilen eingesetzt? Müsste doch durch Funde belegt sein, oder?
Gruss, Uli

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Eintrag #22 vom 11. Okt. 2001 09:38 Uhr Stefan Breu  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Stefan Breu eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Löffelbohrlöcher

Tag Uli,
Löffelbohrer habe ich ausprobiert. Nachdem ich die alten Dinger wieder scharf hatte, kam der einfache Teil. Für ein Loch in einem 14 cm starken Balken mit ca. 4,5 cm Durchmesser habe ich 7 Min. gebraucht. Es geht erstaunlich leicht, weil man den Bohrer nicht IN das Holz hineinzwingen muß, wie bei einem Spiralbohrer, sondern der Löffel sich immer einen neuen Span abschneidet. D.h. auch, daß der Bohrer Löcher macht, ohne das Werkstück durch eine Spaltwirkung zu gefährden!
Ich habe keine große Ahnung vom Schmieden, aber ich glaube, daß es recht anspruchsvoll ist, einen Löffel so zu schmieden, daß er sauber läuft und gut schneidet. Der Schliff gehört in die Innenkante, also von der hohlen Seite her. Bei Interesse kann ich Dir ein paar Scans schicken.
Ach ja, zum Bohren muß man einfach den Bohrer jeweils etwas über 180° hin-und herdrehen, während man sich auf den Bohrer stützt. Alles in allem waren einige Leute verblüfft, wie leicht und ergonomisch das Bohren ging.
Buchtipp (Werkzeuge allgemein):
G. Binding: Der mittelalterliche Baubetrieb nördlich der Alpen in zeitgenössischen Abbildungen
Gruß,
Stefan

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Eintrag #23 vom 11. Okt. 2001 11:36 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Feilen...

Zu Schleifsteinen und Feilen direkt kann ich recht wenig sagen, außer vielleicht, daß die ‘Körnung’ von beiden ja deutlich unterschiedlich sein kann.
Die Leute von Agil verwenden für Knochen und ähnliche Werkstoffe getrockneten Schachtelhalm als Schleifmittel.
Ich habs ausprobiert, es schlägt in Wirkung und Feinheit jede Nagelfeile (jedenfalls an meinem Daumennagel ;-) ).
Nachz deren Aussage ist diese Methode schon für das FMA belegbar.
Gruß,   Ivain

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Eintrag #24 vom 13. Okt. 2001 19:00 Uhr Matthias Doettlaff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Matthias Doettlaff eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Bohrer mit Gewinde

Hallo Ihr,
die Dreule/ den Dreul (den von Ivain beschriebenen Drillbohrer) kenne ich. Die wird heute noch im Goldschmiedebereich verwendet. Wenn die Frau, die den Silberschmiedekurs bei AGIL leitet, recht hat, dann ist diese Bohrerform bereits auf ägyptischen Malereien der Pharaonenzeit dargestellt.
Weiß jemand, wann gewindeförmige Bohrer aufgekommen sind? Die gibt es mindestens ab der Renaissance mal wieder in T-Form, wie den Löffelbohrer nur mit Bohrgewinde, statt mit geschmiedetem Löffel, wie auch in der Variante mit der versetzten Achse als Kurbelgriff ( ] am oberen ende der eckigen Klammer wäre der Griff zum Positionieren, am unteren Ende die Bohrschraube, der senkrechte Strich der Kurbelgriff) - nur, seit wann?
Grußvoll,
Matthias Topasius

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Eintrag #25 vom 14. Okt. 2001 11:11 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Schraubgewinde generell ?

Das erste Aufkommen von Gewinden, das mir bekannt ist, wären aufgeschraubte Schwertknäufe des späten 14. Jhds.
Davor ist mir überhaupt nichts in der Art bekannt.
Mag aber sein, daß mir einiges entgangen ist. da ich danach nie explizit gesucht habe.
Gruß,   Ivain

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Eintrag #26 vom 16. Okt. 2001 09:10 Uhr Joachim Meinicke  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Joachim Meinicke eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht geschmiedete Gewinde (?)

Habe mal gelesen, daß die ersten Gewinde geschmiedet waren. Einheitlich genormt wurden Gewinde übrigens erst vor ein paar Jahrzehnten, vorher gab es höchstens in einer Fa. die gleichen Gewinde. Mehr weiß ich leider nicht.
Joachim, untröstlich

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Eintrag #27 vom 20. Okt. 2001 14:40 Uhr Stefan Breu  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Stefan Breu eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Schrauben-Off-Topic

Das hat jetzt wirklich nichts mehr mit dem Thema des Threads zu tun, aber interessant finde ich die Schraubenthematik schon. Kurz zusammengefaßt:
in der antiken Welt sind Gewinde belegt als
"archimedische Schnecke", einer Hebevorrichtung für Wasser, zur Bewässerung von Feldern und Entwässerung von Bergwerken. Aus Holz zusammengesetzt.
Schrauben aus Eisen, um z.B. eine Seilrolle in einen Balken zu schrauben. (Saalburg)
Stellschrauben aus Holz in Belagerungsmaschinen.
In ßl- und Weinpressen. Aus Holz geschnitten, Außen- und Innengewinde.
Bei medizinischen Instrumenten (Speculae). Aus Bronze, Außengewinde, vermutl. an der Drehbank hergestellt.
Bei Vermessungsgeräten als Stellschrauben.
Bei Entfernungsmessern. (Endlosschraube u. Zahnrad, Getriebe). Bronze.
Als Schmuckverschluß. Z.B. Armreifen. Zwiebelknopffibeln. Hier wurden die Gewinde aus auf- bzw. eingelöteten Drahtspiralen hergestellt. Außengewinde auch gefeilt.
Hier sind Funde bis in das 7. Jh. belegt. Allgemein verschwand im Abendland die Technologie. Bei germanischen Fibeln treten Exemplare auf, die Schrauben als nicht funktionsfähiges Schmuckelement imitieren. Im Morgenland bleibt die Tradition von z.B. ßlpressen mit Schraubgewinden ungebrochen. Im 15. Jh. wird die Schraube wiederentdeckt und findet bei Schmuck- u. Feinschmieden (z.B. die eiserne Hand von Berlichingens) Verwendung.
(Quelle:Schrauben zwischen Macht und Pracht. Das Gewinde in der Antike", Thorbecke Vlg).
Bin aber auf der Suche nach weiteren Belegen, v.a. für Holzgewinde.
Zu den Bohrern: die römischen Handwerker verwendeten hauptsächlich Löffelbohrer, aber auch Drill- und Spiralbohrer. (W.Gaitzsch: Römische Werkzeuge).Wie´s damit im HMA aussieht, weiß ich nicht.
Sorry, bin nun mal hauptsächlich spätantik bis frühmittelalterlich orientiert, übers 13. Jh. hab ich nichts speziell im Regal.
Gruß,
Stefan

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Eintrag #28 vom 22. Mrz. 2002 23:42 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

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Moin!
Löffelbohrer scheinen das ganze MA durch verwendet worden zu sein.
Im Buch Der mittelalterliche Baubetrieb in zeitgenössischen Abbildungen von Günter Binding, Theiss Verlag, ISBN 3-8062-1634-7 finden sich einige Abbildungen.
Darunter ist auch ein Spiralbohrer (abb. 382, S127, AD. 1454, Handbuch der Mendelschen Zwölfbruderstiftung, Nürnberg).
Kennt jemand weitere Abbildungen, vielleicht sogar früher?
Angaben bitte datiert und mit Quelle, wer mir ein Bild mailen will ist auch willkommen…
gruß, uli

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Eintrag #29 vom 24. Mrz. 2002 17:03 Uhr Lorenz Rittscher  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Lorenz Rittscher eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Spiralbohrer

Moin Uli
In dem Buch "Von Schmieden, Würflern und Schreinern habe ich folgenden Text gefunden.
"An Bohrertypen sind auf Bildquellen seit dem 14 Jh. der Löffelbohrer und der Schnecken- bzw. Spiralbohrer nachzuweisen. Sie bestehen aus einer Metallstange, deren ende als rundumgeschärfter Löffel oder als sich zur Spitze hin verjüngende Spirale ausgebildet ist."
Ich habe 3 von diesen sogenannten Spiralbohrern bei meinem Opa ausgegraben, in wie weit sie den vor 600 Jahren benutzten Bohrern ähneln kann ich nicht sagen da mir noch kein Spiralbohrerfund über den Weg gelaufen ist. Sie sehen den auf Malereien abgebildeten Spiralbohrern aber verdammt ähnlich.
"Eine Verwendung von Spannwerkzeugen wie Leimknechte oder Schraubzwingen kann über bildliche Darstellung für die Zeit vor dem 16 Jh. nicht nachgewiesen werden."
Nur mal so nebenbei.
Eine Quelle ist keine Quelle :-)
Grüße
Lorenz

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Eintrag #30 vom 25. Apr. 2002 19:08 Uhr Ivo Malz (IMMS)  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ivo Malz (IMMS) eine Nachricht zu schreiben.

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Moin.
Was bildquellen angeht…schaut Euch viele Kreuzigungsbilder an.
Speziell die von Herrn Dürer sind der pure Anschauungsunterricht…
Gruß
Ivo

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Eintrag #31 vom 02. Mai. 2002 13:37 Uhr Urs Noetzelmann   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Schrauben und -zieher

Hbat ihr euch schonmal gefragt warum das Ding SchraubenZIEHER heisst und seit wann es das gibt?
Ganz einfach:
im 15.Jh, als die ersten mobilen Kanonenlafetten gebaut wurden hatten die Schuetzen ein Problem: die Naegel wurden beim schiessen aus dem Holz gepresst. Um das zu verhindern haben sie die damals viereckigen Naegel verdreht um das Rausrutschen der selbigen zu verhindern und so die "Schlagschraube" erfunden (gibt’s heute noch so im Baumarkt). Damit gabs aber ein neues Problem: wie krieg ich die Dinger wieder raus, wenn ich was reparieren muss an der Lafette? Tja: ich schneide nen Schklitz in den Nagelkopf wo ich meinen Stechbeitel reinstecken kann und den Nagel aeh die Schraube ausm Holz rausZIEHEN kann… und weil der teure Beitel danach hin is, nehmn ich lieber den soeben erfundenen Schraubenzieher zu Hand!
Hlorridi

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Eintrag #32 vom 02. Mai. 2002 14:14 Uhr Hilmar Becker  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Hilmar Becker eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Urs
Das macht aus technischer Sicht so keinen Sinn (oder verstehe ich das nur falsch?)
Also verdrehte eckige Nägel machen runde Löcher, in denen sie gar nicht mehr halten.
Durch (gegensinnige) Drehung kommen die Nägel mangels Gewinde sicher nicht raus (naja, irgendwann ist das Loch so groß daß sie beim kleinsten Husten rausfallen *g*).
Die Erfindung des Schraubendrehers/ziehers setzt Meiner Meinung nach zwingend eine Schraube (!) mit Gewinde (!) voraus. Ansonsten wärs ein Nageldreher, und der macht, wie oben ausgeführt, keinen Sinn.
Oder wie siehst du das? Erklärs mir nochmal.
Hilmar
denn dumm waren die damals ja auch nicht

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Eintrag #33 vom 02. Mai. 2002 14:35 Uhr Claudia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht ziehen

Also Schlagschrauben halten tatsaechlich besser als normale Naegel, begruenden kann ich’s aber nicht so richtig.
Was aber das "Ziehen" betrifft, kann das auch anderer Herkunft sein. Man spricht ja auch davon, dass man sich einen Splitter "eingezogen" hat.
Ich kann mich auch an die Anweisung erinnern, die Schrauben in ein (hoelzernes) Werkstueck "einzuziehen".
Auch eine Zwischendecke wird "eingezogen".
In all diesen Faellen kann man kein "Ziehen" im eigentlichen Sinne feststellen, also wuerde mich die etymologische Herkunft des Wortes erstmal interessieren. Wer weiss, vielleicht gab’s da ja einen Bedeutungswandel…
Gruss, Claudia

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Eintrag #34 vom 02. Mai. 2002 14:47 Uhr Urs Noetzelmann   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Haltbarkeit und co

…ich hab son Schraubenzieher sogar mal in nem Buch gefunden… aber frag bitte nicht wo, erschien mir damals nicht so wichtig…
Was ausdrehen und Haltbarkeit angeht, so darf man nicht vergessen, das Holz relativ elastisch ist und das auch der Schraubnagel sich beim einhaemmer ein kleinwenig dreht.
Was das aussehen der Dinger angeht, so waren Naegel damals sehr viereckig, s marke Hufnagel, und das Gewind ging nur ein bis dreil um die Achse, nicht wie heute bei den Spaks und Co 10-15 mal.
Hlorridi

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Eintrag #35 vom 02. Mai. 2002 14:50 Uhr Hilmar Becker  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Hilmar Becker eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Ah ja

Ja, so macht es etwas mehr Sinn. Gewinde, wenn auch rudimentär.
Ich werde, wenn ich mal Zeit und Lust habe, mal mein Hausbuch der Mendelschen Zwölfbruderstiftung durchblättern. Mal sehen, was das so hergibt.
Hilmar

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Eintrag #36 vom 02. Mai. 2002 17:04 Uhr Stephanie Winhard   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Ähm...

nur mal so als kleiner Einwand am Rande:
Das Ding heißt SchraubenDREHER…
Nix für ungut
Steffi
wwwhippodrmus.de

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Eintrag #37 vom 02. Mai. 2002 17:05 Uhr Stephanie Winhard   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht *hüstel*

Und wenn ich schon Werbung für uns mache, dann richtig:
wwwhippodromus.de
´tschuldigung
Steffi
wwwhippodromus.de

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Eintrag #38 vom 02. Mai. 2002 17:13 Uhr Claudia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Schraubenzieher

Tut mir leid, aber das Ding heisst seit altersher Schraubenzieher.
Der "Schraubendreher" ist eine neue (
Gruss, Claudia

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Eintrag #39 vom 02. Mai. 2002 17:16 Uhr Claudia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht ???

Huch, da hat mir T-V den Text verstuemmelt…
Es sollte weitergehen:
Der "Schraubendreher" ist eine relativ neue Erfindung ueberkorrekter Lehrer und Lehrmeister. Ich persoenlich finde es genauso graesslich wie "Gliedermassstab" statt "Zollstock".
Gruss, Claudia

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Eintrag #40 vom 02. Mai. 2002 17:21 Uhr Urs Noetzelmann   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht so isses...

finde auch man darf ruhig traditionell bleiben mit den Namen…
Immerhin tu ich als Meister meinem Gesellen ja eine SCHALLERN und keine Stahl-…aeh KEVLARHELMEN…oder;-)
Hlorridi

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Eintrag #41 vom 01. Jul. 2002 16:16 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Sägen

Moin!
Aufgrund aktuer holzzerkleinerungsprobleme stehe ich vor der Frage:
Mach ich weiter mit der guten aber zu kleinen Baumarktholzsäge, hol ich mir noch ne Benziner Kettensäge oder mach ichs A und nehm eine große 2 Mann Baumsäge?
Im Prinzip tendiere ich zu letzterem, nur weiß ich nicht wo ich sowas herkrieg. Also, wer was weiß, bitte melden.
Und- bei ebay gucken kann ich selber, das scheidet also als Empfehlung aus. Außerdem würd ich nicht unbesehen Werkzeug kaufen.
gruß, uli

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Eintrag #42 vom 01. Jul. 2002 16:53 Uhr Stefan Breu  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Stefan Breu eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Schleichwerbung

Hallo Uli,
diese Sägen kann man immer noch neu kaufen. Z.B. wwwgrube.de . Ist ein Forstausrüster; wer Interesse in dieser Richtung hat, für den ist der Fachkatalog schon ein interessanter Schmöker. Hab da schon einige EUR liegen lassen und noch keinen Schund bekommen. Die Benzinvariante bekommst du da auch. :-)
und wenn du jemanden brauchst, der dir die Griffe schnitzt …. *bg*
Stefan

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Eintrag #43 vom 02. Jul. 2002 09:21 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Zustimmung...

Ich kenn jetzt zwar grube.de nicht, aber im Prinzip kann ich Stefan zustimmen.
die Trummsägen sind, wenn man vom Material und von evtl. vorhandener Lackierung absieht, immer noch in einem Stil, der den Zeichnungen in div. Hausbüchern zu 100% entspricht.
Man sollte darauf achten, das die Griffösen noch aus durchgenietetem Blech sind, und keine festgeschraubten Griffe verwendet wurden, evtl den Lack entfernen, dann paßts schon.
Gruß, Ivain

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Eintrag #44 vom 02. Jul. 2002 10:57 Uhr Stefan Breu  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Stefan Breu eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Nachtrag

… und man sollte auf die richtige Zahnung achten. Meines Wissens ist die Zahnung mit M-förmigen Zähnen recht modern und erst im SMA aufgekommen, für frühere Epochen ist die simple Dreieckszahnung die sicher die bessere Wahl.
:-)
Stefan

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Eintrag #45 vom 02. Jul. 2002 14:28 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Aha!

Moin Stefan!
Gibts noch Sägen mit Dreieckszahnung oder nur noch welche mit M Zahnung?
Und, wo liegen die Vorteile?
gruß, uli

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Eintrag #46 vom 08. Jul. 2002 15:13 Uhr Daniel Stroh  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Daniel Stroh eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Suche.....

…Texte, Bilder, Quellen zu allen möglichen Werkzeugen (Spaten, ßxten, Sägen, Hacken, Hämmern, usw.) des Hochmittelalters. Ich habe zwar hier und da vereinzelt mal Abbildungen von Spaten, ßxten und Hacken gesehen (MAC-Bibel), jedoch ist mir das Ganze etwas zu ungenau, nach diesen Zeichungen solche Werkzeuge herzustellen.
Wer also gute Buchtipps, Internetadressen o.ä. zu diesem Tehma kennt, nur her damit, ich bin über jede Hilfe dankbar….
P.S.: Entweder hier posten oder direkt an daniel [dot] strohschneider [at] web [dot] de
Gruß Gregorius

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Eintrag #47 vom 08. Jul. 2002 16:17 Uhr Daniel Stroh  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Daniel Stroh eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Zeitraum vergessen...

…ups, da hatte ich doch den Zeitraum vergessen. Also, ich suche Werkzeuge und Gerät um Mitte 13. Jh…..
Gruß Gregorius

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Eintrag #48 vom 11. Sep. 2002 09:47 Uhr Ulrich Busse  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ulrich Busse eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Sägeblatt ?

Bei den Threads in dieser Rubrik geht es vorwiegend um Waffen oder Schmuck, ich meine aber, dass (hoch)mittelalterliche Schmiede in großem Umfang auch Werkzeug hergestellt haben.
Gab es im 13. Jhd. eigentlich außer Schmieden auch noch andere Herstellungs-/Bearbeitungsmethoden für Stahl ?
Ich denke da z.B. an Sägeblätter. Ich habe kürzlich zu Anschauungszwecken eine Schrotsäge erstanden, die m.E. aus Blattstahl (?) besteht. Wie hat man das im 13. Jhd. gemacht ? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass ein Sägeblatt - gerade auch für kleinere Sägen - geschmiedet wird.
Wissen die Fachleute unter Euch etwas darüber ?
Kennt jemand Funde ?
Grüße von der Spree, Ulli

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Eintrag #49 vom 11. Sep. 2002 13:14 Uhr Claudia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht kleines Detail zu Saegen

Zur Zeit des Domesday Book (also ca. 1066) wurden in ganz England nur 13 Saegen gezaehlt.
Zumindest bis dahin muss also die Herstellung enorm schwierig gewesen sein (und Holzverschwendung kein Problem).
Gruss, Claudia

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Eintrag #50 vom 11. Sep. 2002 13:25 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Nur 13 Sägen ?

Das klingt verflucht wenig.
Könnte es evtl sein, daß damit eher die Sägemühle gemeint war ? Die wird umgangssprachlich auch oftmals nur Säge genannt.
Ich kann mir auch schwer vorstellen, daß jemand durch England zieht und die Handsägen zählt. Bei Sägemühlen ginge die Zählung wieder über die Abgaben.
Gruß, Ivain

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Eintrag #51 vom 11. Sep. 2002 13:35 Uhr Ulrich Busse  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ulrich Busse eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Statistik

Gab’s im 11. Jhd. schon Sägemühlen ?
Die Erhebungen fürs Domesday Book waren schon ganz "modern", denn da zog keiner zählend durchs Land, sondern den kommunalen Oberhäuptern wurde ein Fragekatalog vorgelegt, dessen Beantwortung diese dann wieder organisieren mussten.
Da die Erhebung u.a. für Steuerfestsetzungen dienen sollte, hat vielleicht doch nicht jeder alles angegeben. Auch ganz "modern" …
Aber wie haben die denn nun Sägeblätter hergestellt ?
Grüße von der Spree, Ulli

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Eintrag #52 vom 11. Sep. 2002 17:21 Uhr Ranes Haduwolff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ranes Haduwolff eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Sägewerke...

Grüß Euch,
..der älteste Beleg, den ich kenne, ist Hortus Delicarium, Herrade v. Landsberg, 12. Jhdt…..
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff

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Eintrag #53 vom 11. Sep. 2002 17:58 Uhr Lorenz Rittscher  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Lorenz Rittscher eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Verwendung von Sägen

Moin
Ich habe eine kleine zusammenfassung über Bauholz: Qualität und Herkunft an Beispiel Lübeck aus dem Buch: Wege zur Erforschung städtischer Häuser und Höfe geschrieben.
Ich habe dieser zusammenfassung Bilder hinzugefügt, auf denen Schrotsägenähnliche Sägen zu sehen sind. Die Bilder sind aus dem Jahren 1303 u. 1325
Meine Meinung dazu:
Da es damals möglich war "dünne" Schwertschneiden zu schmieden dürfte es nicht mehr Aufwand gewesen sein ein Sägeblatt zu schmieden.
wwwelvelueuet-hamborch.de/geschichte/[…]/bauholz.h[…]
Grüße
Lorenz
Dat Hamborch eyn is und eyn bliwen scal jummermeire!

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Eintrag #54 vom 11. Sep. 2002 19:38 Uhr Karen Thöle  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Karen Thöle eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Beile!

Unser Prof in Göttingen hat gesagt, daß für die Holzbearbeitung im Mittelalter (wann??) sowieso meist Beile/ßxte genommen wurden. Nun bringt Ihr mir Belege für Sägen! ;o) Sogar in "Truhen - Kisten - Laden" von Thorsten Albrecht ist für das Mittelalter von Sägen die Rede.
Aber wenn hauptsächlich mit der Axt gearbeitet wurde, würde das die wenigen Sägen im Doomsday Book erklären, oder?
Bis denn
Karen Thöle

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Eintrag #55 vom 11. Sep. 2002 19:39 Uhr Karen Thöle  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Karen Thöle eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Ups!

Falsch abgeschrieben: Domesday-Book…
Bis denn
Karen Thöle

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Eintrag #56 vom 11. Sep. 2002 20:18 Uhr Arno Eckhardt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Endlich: Die Herstellung...

…Von Sägen:
Hallo Ihr
Also:
Selbstverständlich kann man ein Sägeblatt schmieden. Es dürfte in alter Zeit sogar der einzige Weg gewesen sein.
Wie ?
- Man stellt das Material her. Ohne geht´s nicht. Ich gehe hier aber besser nicht ins Detail.
- Man schmiedet es dünn aus (so zwischen 0,2 und 3 mm, je nach Säge). Das ist kein so großes Problem, wie es sich anhört!!!
- Dann braucht man eine Feile:
- Siehe Punkt 1
- Rohling schmieden
- Rohling plan schleifen (am Stein)
- Meißel Schmieden, Härten
- Mit Meißel den Feilenrohling behauen
- Feile Härten
Zurück zur Säge:
- Mit Feile Zahnung Feilen (vorher genau markieren)
- ggf. mit einer Zange (die lass´ich jetzt weg, Stichwort ist aber auch hier: Schmieden) die Zähne "Schränken"
- Sägeblatt Härten
- Härteverzug ausrichten
- mit ggf. feinerer Feile oder Stein schärfen
- Griff dran
- Fertig.
Ich fürchte, man hat vermutlich deswegen kaum Sägen gefunden, weil sie:
- Sehr dünn sein können (müssen) und deshalb schnell verrotten
- Sehr aufwendig und schwierig herzustellen sind und sicher bis zum letzten Rest verbraucht worden sind (nachschleifen)
- sich nur für sehr spezifische Zwecke geeignet haben(vor allem wohl feine, künstlerische Arbeiten).
Der letzte Punkt erklärt sich so:
- Tragende Teile wie Balken oder Planken lassen sich mit weit billigeren, verschleißärmeren Werkzeugen wie etwa ßxten herstellen.
Hobel dienen der Feinbearbeitung.
- Feinere Teile halten generell besser, wenn sie nach der Faser gespalten und nicht geschnitten. werden.
Heute ist nur das Material billiger und man geht verschwenderischer damit um. Und man hat Maschinen zum Sägen. Man sägt also fast alles. Allerdings oft dicker, als eigentlich nötig. Sägeblätter sind nicht mehr so teuer (Serienfertigung).
Die Mode Verlangt heute ausschließlich glatte, gerade Flächen. Roh behaune Balken oder auch nur dem Wuchs des Holzes folgende Bauteile sind m.E. nicht mehr erwünscht.
Und teuer:
Heute sind die Sägen bezahlbarer, als die Arbeitskraft, die den Balken von Hand behaut.
Noch Fragen?
Euer Traumschmied

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Eintrag #57 vom 12. Sep. 2002 12:57 Uhr Ulrich Busse  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ulrich Busse eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Wertanlage

Danke Arno,
das war ausführlich.
Die Herstellung eines Sägeblattes ist somit ziemlich aufwendig, quasi eine Wertanlage und viel zu teuer für einen einfachen Zimmermann.
Gleichwohl kann ich immer nur längs zur Faser spalten, das schneiden quer zur Faser z.B. zum ablängen von Stämmen/Balken mit ßxten/Beilen gibt meist eine ziemlich zertrümmerte Schnittfläche, mit der Säge wird das sehr viel sauberer. Oder wie bekomme ich ohne Säge eine saubere Schnittfläche quer zur Faser ?
Zum Herstellen von Daubengeschirr benötige ich z.B. relativ kurze Balkenabschnitte. Dafür brauche ich doch ‘ne Säge ?!
Grüße von der Spree, Ulli

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Eintrag #58 vom 12. Sep. 2002 15:07 Uhr Martin (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Martin eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Keine Sägen

Nach angaben von Theophylus Presbyter wwwamazon.de/exec/obidos/ASIN/3412085987/tempusvivit-21 kannte der Goldschmied des 12.Jh keine (feine) Säge um Metall zu sägen.
Alle Arbeiten in Durchbruchtechnik dieser zeit sind mit einem Meisel "durchschlagen" worden.
Hohenecker

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Eintrag #59 vom 12. Sep. 2002 15:32 Uhr Ulrich Busse  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ulrich Busse eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht fein

Das Feilen einer Zahnung, mit der man dann Metall sägen kann, dürfte noch viel schwieriger sein, als es bei der vergleichsweise grob gezahnten Holzsäge der Fall ist. Ich gehe nicht davon aus, dass es im 13. Jhd. Metallsägen gab …
Grüße von der Spree, Ulli

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Eintrag #60 vom 12. Sep. 2002 15:33 Uhr Ranes Haduwolff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ranes Haduwolff eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Säge...

Grüß Euch,
nun kommt mal wieder auf den Boden. Sägen und Sägewerkstechnik ist im HMA üblich und gebräuchlich. Sei es im Bauhüttenbuch 1235 Villard de Honnecourts oder im Hortus Delicarium der Herrade v. L.
Und wenn man sich mittelalterliche Möbel (Kloster Wienhausen) anguckt, wird man feststellen, wie sauber und grade die Kanten und Bretter sind, zumal auf den Rückbrettern der Schränke und Kisten noch die Sägeriefen zu fühlen sind.
Und was meint Ihr, aus was die Planken der Schiffe bestanden? Aus behauenen Plöcken, krumm und schief so wie gewachsen? Sägegatter, Sägegrube, Handsäge…alles da. Schaut mal die superglatten Balken und Planken z.B. der Bremer Kogge im Schiffahrtsmuseum an. Alles sauber ausgesägt, ausser Kiel und Spant.
Und ein nettes Bild dazu einer MA-Sägemühle:
wwwzum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/[…]/villa[…]
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff

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Eintrag #61 vom 12. Sep. 2002 15:51 Uhr Ulrich Busse  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ulrich Busse eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht nicht ob, sondern wie ...

Meine Frage war auch nicht, ob es sie gibt, sondern wie man sie herstellte …
Hintergrund der Frage ist die korrekte Ausrüstung eines hochmittelalterlichen Zimmermanns. Ich kenne das Bauhüttenbuch und auch den Link, Hadu.
Im ßbrigen sollte man die Fähigkeit von Zimmerleuten des HMA nicht unterschätzen, auch ohne Säge Balken und Bretter ziemlich glatt herzustellen … (glätten kann man z.B. auch mit Zieheisen)
Grüße von der Spree, Ulli

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Eintrag #62 vom 12. Sep. 2002 16:04 Uhr Ranes Haduwolff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ranes Haduwolff eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Simon ...

Grüß Euch,
..dann such mal bei Abbildungen des Heiligen Simon, des Schutzpatrons der Zimmerleute. Dieser wird nämlich des öfteren im MA mit der Säge dargestellt. Schließlich wurde er durch das säuberliche Zersägen seines Leibes zum Märtyrer (…komische Hobbies hatten die damals…)
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff

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Eintrag #63 vom 12. Sep. 2002 17:08 Uhr Ranes Haduwolff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ranes Haduwolff eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Säge...

Grüß Euch,
..mir wurde empfohlen:
Herbert Jüttemann: Alte Bauernsägen… Karlsruhe 1984 ISBN 3-7650-9020-4
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff

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Eintrag #64 vom 12. Sep. 2002 19:16 Uhr Arno Eckhardt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Metallsägen

Hallo nochmal
Also, ich halte es schon für denkbar, das es auch Metallsägen gab. Aber wie das Beispiel Presbyter zeigt, war die Notwendigkeit für sowas nicht übermäßig hoch. Ein Meißel ist einfacher herzustellen, Billiger und erfüllt seinen Zweck genauso.
Bitte stellt Euch jetzt aber keinen kiloschweren Steinmetzmeißel vor, sondern eher so eine Art Punze.
Sowas kann man leicht in jeder nötigen Größe herstellen (Aufwand etwa 45 Minuten). Was dann aber unerlässlich ist, ist die Feile zur Nacharbeit.
Diese widerum ist aber weniger empfindlich als die Säge und somit "wirtschaftlicher"
Im Grunde ist jedes Spanabhebende Werkzeug in gewissem Sinne ein Meißel. Jeder Sägezahn, jeder Feilenhieb, jeder Fräserzahn arbeitet nach demselben Prinzip. Und auch mit einem groben Meißel lässt es sich "Spanen" (hab´ ich in der Ausbildung mal machen "dürfen").
Hadu:
Ich habe nicht gesagt, das der nach dem Wuchs gearbeitet Balken rauh sein muß!
Auch nicht, das man mit der Axt nicht genau arbeiten kann.
Ich habe aber sehr wohl gesagt, das man anschließend einen Hobel o.ä. (z.B. auch Ziehklingen) zur Nacharbeit einsetzen kann.
Und die sind seit der Steinzeit in verschiedenen Formen bekannt.
ßbrigens:
Auch heute noch kosten die in Sägewerken eingesetzten Sägeblätter mehrer hundert Teuro und werden deshalb mit Sorgfalt gehandhabt. Sehr ärgerlich, wenn so eines mal bricht! (Und sehr gefährlich u.U.)
ßbrigens II:
Die heutigen Goldschmiedesägeblätter (feine Laubsägen) werden "en Gros" (ein "Gros" sind 12 dutzend, also 12 x 12 Stück) verkauft, da sie sehr leicht brechen.
in diesem feinen Bereich wäre es also tatsächlich recht sinnlos gewesen, diese Mordsarbeit in die Herstellung von Sägeblätter zu investieren.
Euer Traumschmied

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Eintrag #65 vom 12. Sep. 2002 20:14 Uhr Martin Opitz  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Martin Opitz eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht feingezähnte Sägen

Hallo,
"Die Säge war zweifellos das wichtigste Gerät in der Kammacherei und allgemein in der Knochen und Geweih verarbeitenden Industrie." (1)
Diese Sägen sind nur anhand der Spuren an den Werkstücken nachgewiesen. Die Messungen an den Fundstücken in Schleswig lassen auf feingezähnte dünne Sägeblätter schließen. Es wurden verschiedene Spurbreiten (zwischen 0,1 und 2,0 mm)gemessen, also kamen selbst in einer Werkstatt verschiedene Sägen zum Einsatz, selbst eine Doppelsäge mit zwei parallelen Sägeblättern wurde nachgewiesen.
Also so selten können Sägen nun auch wieder nicht gewesen sein!
Grüße
Martin
der auch gerne Fundbeschreibungen feiner Sägen hätte
(1)- I. Ulbricht, Ausgrabungen in Schleswig 3, Die Verarbeitung von Geweih und Horn im mittelalterlichen Schleswig, Wachholtz Verlag, Neumünster 1984

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Eintrag #66 vom 13. Sep. 2002 09:31 Uhr Klaus Ragen  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Klaus Ragen eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht können tut man schon *g*

die Planken der Wiki-Schiffe wurden nicht gesägt, sondern mit verschiedenen ßxten glatt gehauen. Meines Wissens nach gab es ca. 7 verschiedene ßxte für den Schiffsbau. In Roskilde wurden und wird mit diesen Werkzeugen Schiffe nachgebaut.
Btw. auch Wikis kannten Sägen, allerdings z.B. für die Kammherstellung.
Grüße aus ßsterreich, Euer Skallagrimsson

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Eintrag #67 vom 13. Sep. 2002 09:32 Uhr Klaus Ragen  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Klaus Ragen eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht noch was vergessen...

… was nicht heißt, daß es im HMA keine Sägen gab oder nicht benutzt wurden *ggg*
Grüße aus ßsterreich, Euer Skallagrimsson

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Eintrag #68 vom 13. Sep. 2002 23:44 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Binding!

Moin!
Nein, nicht das Bier sondern der Autor.
Günter Binding, der mittelalterliche Baubetrieb in zeitgenössischen Abbildungen, Theiss Verlag, ISBN 3-8062-1634-7
DasBuch zeigt auf vielen Nachzeichnungen die Arbeit it verschiedenen Beilen. Aus dem 15.Jh ist die Abbildung einer sogewnannten Stoßsäge, scheint mir ein Vorläufer des heutigen großen Fuchsschwanzes zu sein.
Auf 1461 ist die Abbildung einer recht modern anmutenden Spannsäge datiert.
So, und jetzt: Abb. 176, Florenz, Baptisterium S. Giovanni, kuppelmosaik: Eine Rahmensäge, wie sie heute noch teilweise verwendet wird. Datiert auf 1250/ 1260
Auf Abbildung 248a ist eine recht kleine Spannsäge zu sehen, datiert auf Anfang 16.Jh.
Abbildung 277 aus London zeigt eine Bund- oder Schrotsäge im Einsatz beim Brettersägen.
Abbildung 321 aus dem Dom S. Geminiano zeigt Rahmen- und Spannsäge im Einsatz beim Bretterschneiden in Faserrichtung. datiert: um 1174-94
Abb.: 326, bibl. Montecassino, Spannsäge, daiert um 1022/23
Abb. 349, Schrotsäge, 16.Jh.
Abb. 383, 384 Rahmensäge, Nürnberg, Hausbuch der Mendelschen Zwölfbruderstiftung, 1426-36
Abb402, Otranto, Rahmensäge, 1163-66
Abb. 445, Paris, Spann- oder Handsäge, 1230/40
Abb 469, Paris, Unterwassersägenkonstruktion, 1225/35 (ich kann hier aber nicht beurteilen ob das eine Konstruktions- oder Dokumentarzeichnung ist)
Abb506, Salerno, Rahmensäge, 2.Hälfte 11.Jh.
Abb. 591, Venedig, Dom San Marco, Rahmensäge, um 1220- 1300
ebenso Abb595
Also gab es anscheinend Holzsägen im HMA, wenn auch den Abbildungen nach zu folgen überwiegend im italienischen Raum, wobei ich nicht weiß, wie repräsentativ Bildauswahl des Autors und Motivwahl der zeitgenössischen Künstler ist.
Zumindestens belegt ist die Rahmensäge, bei der das Blatt in einem Holzrahmen unter Spannung gehalten wird. Die Darstellungen zeigen explizit, das diese zum Bretter und Balkensägen eingesetzt wird.
Schrotsägen und Stoßsägen kommen diesem Buch zufolge erst später auf, aber die gezeigten Funde müssen ja nicht repräsentativ sein.
gruß, uli

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Eintrag #69 vom 14. Sep. 2002 10:32 Uhr Stefan Breu  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Stefan Breu eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht ritsche ratsche

Hallo!
Ich finde, wir sollten verschiedene Werkzeuge verschiedener Berufe nicht durcheinander werfen. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, daß bei der Inventur zum Doomsday Book die Feinwerkzeuge der Kammhersteller unter dem gleichen Begriff wie eine Rahmensäge zur Gewinnung gesägter Bretter erfaßt wurde. Könnte hier evtl. jemand Originaltext und ßbersetzung nachschieben?
Vereinfacht möchte ich die Lage so darstellen: seit Metallbearbeitung geläufig ist, gibt es Sägen. Sie entwickeln sich entsprechend der Fortschritte in der Metallbearbeitung. Lange Zeit waren dünne Sägeblätter für feine Schnitte nur in Verwendung mit Spannvorrichtungen (Bügel, Rahmen) möglich, freischneidende Sägen (Stoßsäge, Stichsäge, Fuchsschwanz) tendierten zu gröberen Schnitten. Mit dem ausgehenden Mittelalter war die technische Entwicklung soweit, die Stähle gut genug, daß es praktikabel wurde, freischneidende Sägen entweder länger oder feiner zu gestalten, die Schrotsäge und andere Zweimannsägen werden zur Regel, die Einhand-Stoßsäge* bekommt ein sehr langes Blatt.
Holzbearbeitung: gesägte Bretter gehören im SpäMi zum Schreinerhandwerk, behauenes und gespaltenes Holz zum Zimmererhandwerk. Also ein Fußboden aus Spaltbohlen kommt vom Zimmerer, einer aus gesägten Brettern vom Schreiner.
Gesägte Balken halte ich für eine relativ seltene Angelegenheit im MA, Abbildungen wie bei Bindingm die die Rahmensäge am Balken zeigen, stellen m.E. die Herstellung von Brettern aus einem Balken her, der selbst sogar behauen Sinn machen würde.
Gesägtes Holz bedeutet mehr Arbeit, spart aber sehr viel Abfallholz.
Gespaltenes Holz liefert sehr viel Abfall (auch als Brennholz nutzbar), ist aber wesentlich stabiler als gesägtes und gespaltene Bretter / Bohlen arbeiten (quellen, schwinden, sich werfen, Rissbildung) wesentlich weniger als gesägte. Das liegt an der Position der Jahrringe / Wuchskegel und dem Faserverlauf zu den Außenseiten des Werkstückes.
Schiffsplanken werden aus diesem Grunde vorzugsweise nicht gesägt, vor allem die, die gebogen werden sollen.
Mit der Behauptung: es gab im MA Sägegatter, also war gesägtes Holz verbreitet, wäre ich sehr vorsichtig. Ein Gatter hält mehrere Blätter nebeneinander und ist effektiv durch gleichzeitigen Parallelschnitt, eine möglicherweise für das HoMi belegte Sägemühle mit einem Sägeblatt arbeitet sehr langsam, man wird dort höchstens für ausgesuchte Bedürfnisse exquisite Hölzer aufgetrennt haben, ein großes Problem ist bei diesen Sägen (auch nach dem MA) die geringe Tagesleistung, außerdem bleibt der Vorschub noch zu lösen. Ich würde nicht unbedingt davon ausgehen, daß eine MA Sägemühle in Leistung und Ergebnis einem Team von erfahrenen Zimmerleuten überlegen war. Ich möchte nicht behaupten, daß kein gesägtes Holz verbaut wurde, aber dieses an die Nähe zu einer Sägemühle zu binden, würde nicht einmal für das 19. Jh. stimmen.
Und die Gleichung "behauen = roh; gesägt = glatt" stimmt so nicht.
Dann möchte ich zu den Wikingern noch ergänzen: doch, auch hier gibt es Sägen zur Holzbearbeitung: Spuren von Stich- oder Stoßsäge kommen bei der gezahnten Außenseite der Spanten (Anpassung an die überlappenden Planken) vor, im berühmten Werkzeugkasten vom Mästermyr liegen drei Sägen: eine Stoßsäge (auch wenn sie wohl auf Zug geschliffen ist) mit 61,4 cm, eine mit 34,5 cm und eine Metallbügelsäge, die einer modernen Eisensäge verblüffend ähnlich ist und möglicherweise für Bein- u. Hornarbeiten, vielleicht sogar tatsächlich für Metall verwendet wurde.
*mit den werten Kollegen möchte ich mich hier nicht über Zug- oder Stoßzahnung streiten, die dank der "Japansägen" immer wieder diskutiert werden.
So, das genügt für ein Fenster, die entsprechneden Literaturstellen schicke ich gleich noch hinterher.
Stefan

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Eintrag #70 vom 14. Sep. 2002 11:00 Uhr Stefan Breu  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Stefan Breu eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Sägeliteratur

Wolfgang Gaitzsch "Römische Werkzeuge" (Landesmuseum Stuttgart):
S. 22:
.. Säge .. sehr altes Werkzeug. Ihre frühen Formen bestanden aus Bronze und werden zur Latènezeit vom Eisen abgelöst .. aus La Tène selbst kennen wir Stichsägen mit gerdem und gebogenem Blatt .. Bügelsägen finden erst in der römischen Epoche größere Verbreitung.
Römische Sägen lassen sich in vier Gruppen aufteilen .. Stichsägen … Schrot- oder Klobsägen .. Bügelsägen … Rahmensägen
G. Binding, sh. Ulis Posting
"Das Werkzeug des Zimmermanns" Th.Schäfer Vlg.
"Der wikingerzeitliche Werkzeugkasten vom Mästermyr", Lena Thalin-Bergman
"Vor- und frühgeschichtlicher Boots- und Schiffsbau in Europa nördlich der Alpen", Detlev Ellmers, beide in "Das Handwerk in vor- und frühgeschichtlicher Zeit" Akad.d.Wissch. Göttingen
"Stadtluft, Hirsebrei und Bettelmönch", Theiss Vlg.
Meine Behauptung, gesägt / nicht gesägt sei ein Kriterium zur Unterscheidung zwischen Schreiner und Zimmermann gewesen habe ich -glaube ich -aus: Harry Kühnel "Alltag im Spätmittelalter", habe das Buch aber nicht mehr.
Grüße aus dem Südwesten,
Stefan

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Eintrag #71 vom 14. Okt. 2002 18:57 Uhr Stefan Breu  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Stefan Breu eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht eine Frage ...

… könnte es sein, daß die Stoßsägen der Wikinger -sh. Werkzeugkasten vom Mästermyr- verwendet wurden, um die Hörner von den Helmen zu sägen, bevor diese als Bodenfund deponiert wurden??? Weil blöd waren die damals ja auch nicht. *g*
Und noch mal:
" Ich kann mir absolut nicht vorstellen, daß bei der Inventur zum Doomsday Book die Feinwerkzeuge der Kammhersteller unter dem gleichen Begriff wie eine Rahmensäge zur Gewinnung gesägter Bretter erfaßt wurde. Könnte hier evtl. jemand Originaltext und ßbersetzung nachschieben? "
Wenigstens nen Literaturtipp zum Doomsday Book fände ich schon sehr anständig.
Grüße,
Stefan

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Eintrag #72 vom 23. Okt. 2002 19:02 Uhr Claudia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Domesday Book

Hallo Stefan,
in Sachen Domesday book muss ich mich schuldig bekennen:
Das habe ich ungeprueft bei Regia Anglorum abgeschrieben. Auf ihrer Internetseite wwwregia.org
gibt es einen Artikel ueber Holzverarbeitung bei den Angelsachsen, dort stand dieser Hinweis auf das Domesday Book.
Der Artikel ist unter wwwregia.org/woodwork.htm
zu sehen.
Suchen bei amazon ergeben 9 Buecher zum Domesday Book, wovon zwei lieferbar sind. Die Preise sind aber so, dass ich sie mir lieber nicht auf Verdacht bestellen werde. Ich werde mal bei Regia Anglorum nachfragen, in welcher Publikation sie das gefunden haben.
Was die Groesse der Saegen angeht, so sagt der Artikel
"These were probably large saws for what is called ‘ripping’ down the beam of timber to create planks, as much smaller bow saws are routinely shown in manuscripts."
Wie gesagt, ich werde mal genauer nachfragen.
Gruss, Claudia

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Eintrag #73 vom 24. Okt. 2002 15:02 Uhr Ulrich Busse  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ulrich Busse eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Hobel

Beim Stöbern und Studieren bin ich auf folgende Abbildung im Sachsenspiegel gestoßen: digi.ub.uni-heidelberg.de/sammlung2/cpg/cpg164.xml?[…]
Am unteren Rand des zweiten Bildes von oben ist ein Gegenstand abgebildet, der sieht doch aus wie ein Hobel ?! Zufall ?
Irgendwie passt ein Hobel nämlich m.E. nicht ganz in den Kontext der Abbildung.
Was meint Ihr dazu ?
Grüße von der Spree, Ulli

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Eintrag #74 vom 24. Okt. 2002 17:29 Uhr Stefan Breu  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Stefan Breu eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Kein Hobel

Hallo Ulli,
es handelt sich um einen Sattel. Darüber hängt auch noch weiteres Geschirr, vermutlich das Hinterzeug.
Was Du für die Griffe eines Hobels gehalten hast, sind Vorder- und Hinterzwiesel des Sattels. Dazwischen sitzt dann der Reiter.
Es passt auch besser zum Kontext des Bildes, oder?
Du siehst das deutlich auf Blatt 11v, wo der Reiter neben dem gesattelten Pferd steht.
Grüße aus dem Süden,
Stefan

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Eintrag #75 vom 24. Okt. 2002 20:05 Uhr Ulrich Busse  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ulrich Busse eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Vorteil

Wer Pferde hat, ist klar im Vorteil … ;-)
Danke Stefan, das leuchtet ein.
Grüße aus dem Osten
Ulli

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Eintrag #76 vom 05. Nov. 2002 10:03 Uhr Oliver (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Oliver eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Löten

Hallo,
hat jemand mal "a" gelötet?
Soweit ich weiß sind viele Schmückgegenstände gelötet worden.
Einen Film über die Herstellung einer Fiebel entnahm ich , dass man mit Hilfe eines kleinen Blasrohres und einer ßllampe, durch anblasen der Flamme, löten kann.
Durch eigene Erfahrung weiß ich, dass Goldschmiede heute auch noch die Flamme per Schlauch und Lungenkraft anblasen, nur das man heute Gasbrenner benutzt.
Mich würde interessieren, ob schon jemand Erfahrungen mit der einfachen ßllampe gemacht hat und welche Unterschiede zum modernen Löten bestehen. Vielleicht auch beim Lot? Wurde damals genauso viel gelötet, oder hat man andere Methoden bevorzugt um Metalle zu verbinden, z.B. eher genietet? Gab es vielleicht sogar Funde zum Thema?
Gruß
Ulrich von Suderloh

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Eintrag #77 vom 09. Nov. 2002 11:04 Uhr Georg Adler   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Klausurenmacher

Wer hat Infos über den Beruf und die Werkzeuge eines Klausurenmachers ( Hersteller von Buchbeschlägen ) im 13. bis 16. Jahrhundert ( Texte, Bilder, Literaturhinweise
G.A.

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Eintrag #78 vom 09. Nov. 2002 12:10 Uhr Arno Eckhardt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Löten

Hallo Sascha
Interessantes Thema!
ßber das Löten mit "ßllampen" weiß ich z.B., das man da, ganz wie bei einem Bunsenbrenner, sowohl Oxidations- als auch Reduktionsflammen erzeugen kann. je nachdem, wie tief man das Lötrohr in die Flamme hält…Zum Löten benötigt man logischerweise eine reduzierende Flamme.
Neulich habe ich im Fernsehen einen Bericht über Goldschmiede in Tibet gesehen. Die benutzen ein Stück glühende Holzkohle statt einer Lötlampe. Das hat klar den Vorteil, das man die Flamme besser dirigieren kann, da das Kohlestück deutlich handlicher ist und die Glut auch "über Kopf" gehalten werden kann. Im Filmischen Beispiel haben diese Schmiede diverse Ringe hergestellt, und filigrane ziselierarbeiten aufgelötet. Schien ganz gut zu gehen…
Grobschmiede haben zumindest in den letzten 200 Jahren gerne mit reinem Kupfer im offenen Schmiedefeuer Stahlteile verlötet.
Laut "Bronzezeit in Deutschland", ISBN 3-933203-38-4, Nikol Verlagsgesellschaft Hamburg ist allerdings keine Lötung bei den Bronzefunden besagter Zeit nachzuweisen.
Allgemein kann man denke ich sagen, das schon versucht wurde, das Löten eher zu umgehen (außer im Schmuckbereich), auch, wenn ich nicht genau weiß, warum.
Erfahrungen mit Lötrohr und Kohle habe ich keine, außer, das die Steuerung der Flamme nicht ganz einfach ist und "zielgenaues" Arbeiten durch den Umstand erschwert wird, das man eben nur zwei Hände hat…
Die Arbeit muß also vor dem Löten sauberst vorbereitet, fixiert und mit Lot bestückt sein. Sie darf außerdem gewisse Dimensionen nicht überschreiten (Das gesamte Werkstück muß beim Löten auf Temperatur gebracht werden. Da sind dem Lötrohr natürliche Leistungsgrenzen gesetzt).
Ein möglicher Grund für die häufige Vermeidung dieses Verfahrens. Im Schmiedefeuer zu löten (größere Teile) ist sehr schwierig.
Euer Traumschmied

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Eintrag #79 vom 05. Mai. 2003 19:59 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Shraubstöcke?

Moin!
Wie wurden eigentlich Werkstücke fixiert? Mir ist nur diese Holzbank mit Klemmmvorrichtung, wie sie z.B. Stefan Deuble verwendet, bekannt. Gibts da noch mehr, wie Schraubzwingen, Keilbänke oder Schraubzwingen?
gruß, uli

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Eintrag #80 vom 05. Mai. 2003 23:09 Uhr Tom Schönberger  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Tom Schönberger eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht keine Schraubstöcke

hallo Uli ,
also Schraubstöcke kenne ich jetzt ( ausser vielleicht von MA - Märkten ) keine Belege , dürfte auch,meines Erachtens,schwierig sein,da sowas wie ein "echtes" Gewinde im 13. Jhdt. nicht bzw. sehr selten existiertt haben soll . Es gibt wohl bei Villard de Honnecourt eine Abbildung mit sowas ähnlichem wie einem Gewinde , dies hat allerdings nur sehr wenig ßhnlichkeit mit dem uns heute bekannten !
Also Stefan benutzt auf den Märkten ein sogenanntes Shaving Horse , meinst du das , dafür gibt es aber erste Abbildungen erst aus dem 15.Jhdt.! Jedoch gibt es in der Mac - Bibel und auch sonstwo schon gesehen etwas anderes !
Eigentlich handelt es sich dabei um eine dickere (Eichenholz-)Bohle mit mehreren Bohrungen und Dollen ( Holznägel ) , hier kannst du , mit entsprechenden Keilen , so ziemlich alles festspannen !
Hoffe das hilft dir etwas weiter !?
Gruss
Tom
Thomas der Zimmermann

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Eintrag #81 vom 08. Mai. 2003 15:28 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht schon klar.

Moin!
Gewinde hatte ich auch nicht wirklich erwartet. Aber ist dieses gelochte Bord die einzige nachgewiesene Methode oder gibts da noch mehr? Wurden Größere Werkstücke vielleicht in Gerüsten fixiert?
Gruß, Uli

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Eintrag #82 vom 20. Apr. 2004 20:33 Uhr Roman Grabolle  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Roman Grabolle eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Hobel und Drehleier eines Bohrers, 2. Hälfte 14. Jh.

Töhröh:
Drehleier eines Bohrers und ein Hobel aus Buchenholz aus einer Latrine aus der zweiten Hälfte des 14. Jh. in Greifswald:
Jörg Ansorge / Karsten Igel / Heiko Schäfer / Julian Wiethold, Ein Holzschacht aus der Baderstraße 1 a in Greifswald. Aus der materiellen Alltagskultur einer Hansestadt aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Bodendenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern Jahrbuch 50, 2002, 119-157.
Außerdem zwei aus Wurzelholf gefertigte Griffe von Nierendolchen, Rest eines größeren Löffels, gedrechselte und geschnitzte Schalen aus Esche, Zackenholzschalen, Daubenschalen … und die unvermeidliche Keramik (viel Steinzeug), Glas etc.
Wer kennt weitere Werkzeugfunde?
Viele Grüße Roman

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Eintrag #83 vom 21. Apr. 2004 09:00 Uhr Wolfram Troeder  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Wolfram Troeder eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Werkzeug im Mittelalter

Hi,
in dem u.a. Gemälde sind noch weiter Arten des Einspannens von Werkstüken zu sehn.
MASTER of the Duke of Bedford (active 1405-1435 in Paris)
Building of the Ark
c. 1423
Illumination on parchment, 41 x 28 cm
British Library, London
Gruß
Tassilo

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Eintrag #84 vom 24. Apr. 2004 14:57 Uhr Martin Opitz  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Martin Opitz eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Weitere Werkzeugfunde

Hilke elisabeth Saggau, Ausgrabungen in Schleswig, Berichte und Studien 14, Mittelalterliche Eisenfunde, Wachholtz-Verlag, Neumünster 2000.
Schabmesser, Einsteckfäustel, Hämmer, ßxte,Dechsel, Feilen, Raspel, Löffelbohrer, Stecheisen, Hohleisen, Meißel,Ledermesser u.a., 11. - 14. Jh.
Grüße
Martin

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Eintrag #85 vom 25. Apr. 2004 19:13 Uhr Claudia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Feilen

Was haben denn die Feilen fuer einen Hieb?
Noch den ganz alten Querhieb oder schon 45 Grad ueber Kreuz?
Gruss, Claudia

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Eintrag #86 vom 25. Apr. 2004 20:45 Uhr Martin Opitz  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Martin Opitz eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Feilen

Hallo Claudia,
zwei kleine einhiebige Vierkantfeilen aus dem 11./12. Jh. Auf den Abbildungen schlecht zu erkennen, aber wie es aussieht Querhieb. Eine zweihiebige Vierkantfeile aus dem 13. Jh. und eine rundstabige Raspel "mit grob gezähnter Kante" aus dem 12.Jh, zu dieser wird eine Parallele aus dem 14. Jh. aus Novgorod erwähnt.
Grüße
Martin wwwbeinschnitzer.de

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Eintrag #87 vom 16. Okt. 2004 01:26 Uhr Vera Wilson  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Vera Wilson eine Nachricht zu schreiben.

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Ja klar. Jede Menge Fragen.
Kleine Eisenhands¨

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Eintrag #88 vom 16. Okt. 2004 01:37 Uhr Vera Wilson  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Vera Wilson eine Nachricht zu schreiben.

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oops, falschen Knopf gedrückt. Nochmal:
Renaissance Metall Handsägen. Warum sind die französischen vollkommen roh, und die aus dem deutschsprachigen Raum zur gleichen Zeit sehr schön gearbeitet und vor allem überall dekoriert?
Stimmt es, dass Werkzeug vor allem aus Abfallstücken gemacht wurde??? Und deshalb Hobel zum Beispiel Sprünge haben?
Was bedeuten Verzierungen auf den Werkzeugen, z.B. Fratzen???
Wer könnte helfen mit Hinweisen über Symbole und Embleme auf verzierten Werkzeugen, um diese eventuell zu datieren oder sie vom geographischen Ursprung zu trennen??? Wo finde ich Quellen über süddeutsche, italienische, norddeutsche…. Symbole…???
vera

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Eintrag #89 vom 16. Okt. 2004 10:10 Uhr Vera Wilson  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Vera Wilson eine Nachricht zu schreiben.

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Ich brauche noch viel mehr Hilfe.
1) Ich recherchiere Zünfte, compagnons, Schächte, Wandergesellen, Bauhütten und Freimaurer in ganz Europa, mit Fokus Ausbildung und vor allem Werkzeuge. Ouff. Ich ertrinke in Detailinformationen und suche nach einem roten Faden.
*Gibt es dafür eine vergleichende Publikation? *Wie hat sich das Ganze ausgebreitet?? Gab es zeitweise Verbreitungen von Handwerkern, durch Verfolgung, etc?
* Bruno Roehmisch, Ein Jahrtausend deutsches Handwerkschaffen in Skandinavien, 1943. Nach ihm sind die Zünfte in Skandinavien rein deutsch, sogar die Zunftrollen sind auf deutsch geschrieben. (Ein bisschen schwierig zu lesen, stark nationalsozialistisch geprägt). Stimmt das??? Es gab keine eigenen skandinavischen Berufsvereinigungen??? (Ich weiss, dass die frz. compagnons mehrere Bauten gebaut haben, unter anderem die Kathedrale in Upsala)
*Was sind die ‘geheimen, mentalen Werkzeuge’ der compagnons?? Wasserkraft, um zB. schwere Balken zu bewegen??
2)Datierung von Werkzeugen:
Gibt es technische Kriterien, um WZ zu datieren (habe mit grossem Interesse die Schraubendiskussion gelesen)?
Inwiefern wäre es möglich, Werkzeuge aus dem süddeutschen Raum zu trennen??? Ich nehme an, dass das mit ßsterreich ja auch in den Balkan geht. Gibt es regionale Unterschiede z.B. in der Dekoration??
Ich muss vielleicht noch ein paar Fragen nachreichen. Gespannt auf eure Antworten.
vera

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Eintrag #90 vom 16. Okt. 2004 14:47 Uhr Roman Grabolle  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Roman Grabolle eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo vera
*Was sind die ‘geheimen, mentalen Werkzeuge’ der compagnons?? Wasserkraft, um zB. schwere Balken zu bewegen??
Wahrscheinlich gar nichts ;-). Klingt eher nach einem durchgeknalltem Esoteriker, wie es sie im NS nicht selten gab und wie sie auch im Moment wieder mehr werden. Die Dinge sind dann so geheim, daß die der Autor selbst nicht kennt oder doch "kennt", aber nicht beschreiben darf. …
Schon der Titel "Ein Jahrtausend deutsches Handwerkschaffen in Skandinavien" verrät ja einiges. …
Viele Grüße Roman

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Eintrag #91 vom 16. Okt. 2004 20:10 Uhr Vera Wilson  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Vera Wilson eine Nachricht zu schreiben.

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hallo roman,
tja das frage ich mich auch, und vor allem, wenn die dinge soooo geheim sind, vielleicht muss man sie gar nicht erst wissen. (etwas ermüdet nicht vom thema, sondern der recherche)
Das kam von einem compagnon, tailleur de pierre, Steinmetz, der letztes jahr anerkannter compagnon wurde..nach 10 jahren lehrzeit.
Da denke ich auch an den kontakt mit dem rolandschacht, wo mir jemand sagte:" weisste, eigentlich wollen wir nur dass die leute zum reisen kommen, und dann wollen wir zusammen anständig feten feiern."
Da kratzt man sich am hirn, und fragt sich, ob man diese leute nicht mit diesen ständigen akademischen recherchen in ruhe lassen kann.
Das hilft mir trotzdem nicht weiter, weil ich meine recherche nicht abbrechen kann. Noch irgendeine idee für eine hilfreiche quelle??? Europaweit und vergleichend???
habe mir heute den binding bestellt.
vera

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Eintrag #92 vom 02. Nov. 2004 00:38 Uhr Vera Wilson  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Vera Wilson eine Nachricht zu schreiben.

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ok. Ich muss hier also wirklich noch einmal nachhaken, und falls sich wirklich jemand aktiviert, hab ich noch ungefähr 999 Fragen bezüglich Werkzeug…
Was bedeuten denn groteske Fratzen auf mittelalterlichen Hobeln?
*Pakt mit dem Teufel, um das Handwerk zu meistern (Legenden?)???
*Erschrecken von Lehrlingen und anderen Helfern, damit die den Hobel nicht anfassen???
* Andere Ideen???
Jede Menge von Renaissance Delphin Köpfen…Anspielung auf die Säulen in Venedig??? Und was bedeutet das???
Ich habe mehrere Hobel zu datieren und beschreiben, die riesige Sprünge aufweisen. Jemand meinte, dass Hobel relativ schnell gemacht und auch wieder weggeworfen wurden, und dass Arbeiter ihre Hobel nur aus Abfallholz anfertigen durften und kein gutes Holz verwenden durften. Ich finde das seltsam.
Was haltet ihr davon??
ßbrigens habe ich Metallwerkzeug mit 228 Abbildungen gefunden in:
Walther Bernt, Altes Werkzeug, München 1939
228 super Abbildungen.
Vera

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Eintrag #93 vom 02. Nov. 2004 15:49 Uhr Karen Thöle  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Karen Thöle eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Teufelspakt??

Du fragst:
"Was bedeuten denn groteske Fratzen auf mittelalterlichen Hobeln?
*Pakt mit dem Teufel, um das Handwerk zu meistern (Legenden?)???
*Erschrecken von Lehrlingen und anderen Helfern, damit die den Hobel nicht anfassen???
* Andere Ideen???"
Den ersten Punkt würde ich verneinen wollen. Auch bei der Bildhauerei in Kirchen und seit dem 14. Jahrhundert auch oft in der Buchmalerei, gern auch bei Büchern mit geistlichem Inhalt, tauchen groteske Fratzen auf. Und die kirchlichen Auftraggeber sind doch wohl eher die letzten, denen ich einen Pakt mit dem Teufel zutrauen dürfte.
Von wann ungefähr sind denn die Hobel mit grotesken Fratzen? Bzw. wie sehen die Fratzen denn aus? Eventuell hilft Dir ein Vergleich mit der Buchmalerei der entsprechenden Zeit oder den angesprochenen Elementen der Baukunst, einerseits was die Feindatierung anbelangt, andererseits was die in diesen Fällen von den Kunsthistorikern vermutete Funktion anbelangt.
Bis denn
Karen Thöle

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Eintrag #94 vom 13. Jan. 2005 22:20 Uhr Henrik Brede   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Bohrer

Ein Klasse bild von einem Löffelbohrer kann man im Werkzeugkatalog der Firma Dick bewundern.
Ferner hab ich in Afrika mal einen Bohrer in aktion gesehen, der von seiner Machart her auch gut ins MA gepasst hätte. Der Bohrkopf sieht aus wie ein moderner Flachfräsbohrer, die Stange ist etwa 40 cm lang und endet in einem einem drehbar gelagerten Handgriff oder Schulterstück. Angetrieben wird der Bohrer duch einen Bogen, denn bei diesem Prinzip ist es egal ob der Bohrer links oder rechts herum läuft.
Er ist auf jeden fall einfach herzustellen und zu schärfen.
vielleicht kann mir jemand bestätigen das es diese Art bohrer gab.
Henne

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Eintrag #95 vom 14. Jan. 2005 07:25 Uhr Ulrich Busse  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ulrich Busse eine Nachricht zu schreiben.

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Ulli

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Eintrag #96 vom 07. Apr. 2005 19:34 Uhr Uli Gasper  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.

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Tach!
"Für die Bibel sind Tiere keine Gottheiten, sondern wie die Menschen Geschöpfe Gottes, die Ihren Herren loben und preisen. Zugleich aber verwendet die Bibel Tiere als Sinnbilder und Gleichnisse in unterschiedlichem Verständnis. Der Löwe kann mit seinem gewaltigen Brüllen den Ruf Gottes meinen.."
"ßberwiegend begegnen uns Tierwesen als Bilder des Dämoischen, d.h. der Gott feindlichen Kräfte…
…Aber es gibt eine Unterscheidung der Geister, eine Hinordnung der Mächte. Selbst die sogenannten Bestienpfeilerhaben eine "untergeordnete" Stellung. Sie werden als tragende Stützen des Gotteshauses in Dienst genommen."
"Die Gotik kennt wie die Romanik auch die dämonische, ungeheueriche und tödlich-bedrohliche Seite des Bösen. Aber sie verbannt sie außerhalb der Kirche, bindet sie an de Fassaden. Auf den Dächern und Türmen müssen die fratzenhaften Dämonen etwa als Wasserspeier dienstbar sein. "
"Wenn aber teuflische esen doch ins Kircheninnere vorgedrungn sind, dann ist Ihr Aufenthalt mit Vorliebe das Chorgestühl. Und wieder müssen sie in untergeordneten Stellungen Dienst un, etwa den singenden Chorherren und Mönchen als isericordien, als Lehn- und Sitzstütze wirklich untertan sein. Oder sie werden als Handlauf von frommen Herren in den Griff genomen. Manchmal versuchen diese Teufelchen im Kleid von ßffchen oder sonstigen spielerischen Tieren scheinbare Harmlosigkeit vorzutäuschen."
Aus:
"Der Teufel sitzt im Chorgestühl"
Friedmann Fichtl
Eschbach Verlag 2002
ISBN 3-88671-038-6
Hat zwar nicht dierekt Bezug zu Hobeln, hlft Dir aber vieleicht trotzdem weiter
Gruß, Uli

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Eintrag #97 vom 04. Jul. 2005 14:22 Uhr Hans-Christoph (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Hans-Christoph eine Nachricht zu schreiben.

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Ich hab hier mal eine sehr schöne und detailgetreue Darstellung eines handwerkenden (Stein oder Holz?) Mönches reingestellt. Ca. 1280, Chorgestühl Hannover.
gericheim.zone3.de/tv/tischler1280.jpg
Gericheim

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Eintrag #98 vom 04. Jul. 2005 17:35 Uhr David Seidlitz  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um David Seidlitz eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo,
das Relief ist nicht aus Hannover, sondern aus dem Chorgestühl der Kirche in Pöhlde/ Harz.
Meines Erachtens zeigt es einen Steinmetz, das Werkstück und das Werkzeug deutet darauf hin.
Gruß,
David
wwwfamilia-ministerialis.de

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Eintrag #99 vom 04. Jul. 2005 18:36 Uhr Hans-Christoph (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Hans-Christoph eine Nachricht zu schreiben.

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Ok, ich korrigiere mich:
Es befindet sich zur Zeit in Hannover, Niedersächsisches Landesmuseum und stammt ursprünglich von einer Chorstuhlwange des Prämonstratenserkloster Pöhlde im Harz. Es stellt wohl anders als in der aktuellen Ausstellungsbezeichnung keinen Schnitzer sondern einen Steinmetz dar.
Gericheim

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Eintrag #100 vom 11. Aug. 2005 13:07 Uhr Julia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Julia eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo,
weiß jemand, wie es mit der Axt/ dem Beil um 1250 aussah?
Ich brauche noch eine Axt zum Holz hacken und habe auch schon nach Belegen geschaut. Im Aschaffenburger Psalter (1250) findet man lediglich eine Axt im Kriegseinsatz
https://fotoalbum.web.de/gast/[…]/printImage?[…]
Wahrscheinlich gibt es da Unterschiede zum Hausgerät.
Und im HD Sachsenspiegel fand ich diese Holz-Axt
https://fotoalbum.web.de/gast/[…]/printImage?[…]
Die Handschrift ist aber Anfang 14.Jhd. Hat sich die Formensprache bis dahin verändert? Hat jemand vielleicht das Foto eines Fundes aus der Zeit? Wobei man da ja auch schlecht sagen kann, ob es eine Kriegs- oder Werkzeugaxt ist. Oder gibts da gar keine Unterschiede?
Vielen Dank für eure Hilfe,
Gruß, Julia
wwwleben-und-handwerk.de

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Eintrag #101 vom 11. Aug. 2005 13:23 Uhr David Seidlitz  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um David Seidlitz eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo,
Funde von ßxten aus dem 13. Jhd. gibt es eigentlich einige.
Publiziert sind welche bspw. hier, um nur zwei zu nennen:
Fansa, Mammoun Hrsg. Der Sassenspeyghel. Aus dem Leben gegriffen - ein Rechtsbuch spiegelt seine Zeit (Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland, Beiheft 10), Band 2. Oldenburg 1995
Timpel, Wolfgang.Gommerstedt- ein hochmittelalterlicher Herrensitz in Thüringen (Weimarer Monographien zur Ur- und Frühgeschichte, 5) Weimar 1982
Aus Mecklenburg gibts auch einiges. Die Formen decken sich mit den Illustrationen, bspw. im Braunschweiger Dom.
David

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Eintrag #102 vom 11. Aug. 2005 14:09 Uhr Matthias Gramß  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Matthias Gramß eine Nachricht zu schreiben.

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Servus,
st vielleicht nicht mehr ganz "um 1250" aber im Landgrafenpsalter (ca. 1213) gibt es zwei Abbildungen von ßxten, einmal zum Holzhacken und einmal um ein Schwein zu schlachten.
wwwviatores-temporis.de/2v.jpg
wwwviatores-temporis.de/7v.jpg
Wenn so eine Axt taugt um ein Schwein zu töten, klappt das sicher auch beim Menschen, ergo ist es wohl nicht so unwahrscheinlich, dass derartige ßxte/Beile auch auf dem Schlachtfeld Verwendung fanden.
Im "Liber ad honorem Augusti" (ca. 1190) sieht manden umgekehrten Fall. Auf Folie 143r werden zwei Soldaten gezeigt, die mit großen ßxten einen Wald roden.
Gruß
Matze

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Eintrag #103 vom 17. Aug. 2005 13:17 Uhr Julia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Julia eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo,
danke schonmal für die Antworten. Das Tolle ist, dass ich die von David beschriebene Literatur in anderer Form als Ausstellungskatalog selbst habe und nun auch fündig geworden bin.
Für andere Interessenten hier mal der Scan einer Axt
https://fotoalbum.web.de/alben/[…]/printImage?[…]
Vielen Dank, Gruß,
Julia
wwwleben-und-handwerk.de

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Eintrag #104 vom 18. Aug. 2005 11:05 Uhr Matthias Gramß  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Matthias Gramß eine Nachricht zu schreiben.

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Servus Julia,
von wann ist der Fund? Ich kanns leider nicht lesen.
Gruß
Matze

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Eintrag #105 vom 19. Aug. 2005 20:53 Uhr Julia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Julia eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht 12.

Hi Matze,
du kannst dir mit Rechtsklick die Grafik anzeigen lassen.
Der Fund ist aus dem 12.Jhd.
Viele Grüße, Julia

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Eintrag #106 vom 15. Nov. 2007 19:07 Uhr Patrick (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Patrick eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo!
Zu den mittelalterlichen Zangenformen gibt es ja genug Abbildungen und Funde, was mich aber interessieren würde ist, ob die Greifbacken schon eine Querrillung aufwiesen. Bei manchen Tätigkeiten wie dem Drahtziehen ist ja eine sehr griffige Zange von Vorteil, aber ich konnte bisher keine Belege für so eine Rillung finden. Entweder waren die Abbildungen zu ungenau, oder die abgebildeten Zangen zu korrodiert, um etwas zu erkennen. Weiß jemand vielleicht mehr?
Patrick

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Eintrag #107 vom 12. Dez. 2008 19:07 Uhr David (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um David eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Bezugsquellen?

Hallo zusammen,
kennt jemand von euch Bezugsquellen für mittelalterliche Werkzeuge, oder bleibt da wiedermal nur der Versuch selber was zu bauen?
David

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Eintrag #108 vom 12. Dez. 2008 19:38 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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[Taverne, Thread: Bezugsquelle Werkzeug?]
Gehste wwwhacheschmiede.de oder Timm hier im Forum, gibste Vorlage, lässte machen.

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Eintrag #109 vom 14. Dez. 2008 08:03 Uhr Anke Podschwadek   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Werkzeuge nicht nur aus Handschriften

Da wir ja alle wissen, dass die Handschriften oft nicht zu genau zu nehmen sind, hier mal ein paar Bücher, in denen Funde von Werkzeugen als Zeichnungen und ab und an als Fotos auftauchen:
Die Eisenfunde in Haithabu
Petra Westphalen
Wachtholtz Verlag Neumünster
2002
3-529-01410-9
Ausgrabungen in Schleswig " Berichte und Studien 14
Mittelalterliche Eisenfunde aus Schleswig " Ausgrabung Schild 1971 - 1975
Hilke Elisabeth Saggau
Wachtholtz Verlag Neumünster
2000
3-529-01464-8
Einfach mal in der nächst größeren Bibliothek dananch suchen (Hannover hat sie, das weiß ich).
Ist zwar jetzt auch nicht 1200-1250 oder so, aber da hier ja auch Vergleiche zu führerem Werkzeug gemacht wurden, kann man hier mal etwas selbst vergleichen. Viel verändert hat sich bis heute wirklich nicht.
Zu Davids-Quellenfrage:
Ich kenne kaum einen Schmied, der sich noch Werkzeug kauft, die machen die alle selbst, u.a. weil sie teils so spezialisierte Sachen brauchen und du kennst es ja, warum lange suchen?! Was man braucht, macht man selbst! ;o)
Viele Grüße
Anke

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Eintrag #110 vom 12. Jan. 2009 17:17 Uhr Wilfried Masberg   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Drahtziehen im Mittelalter mit Zange

Vergiß es . Mitner Zange krigst Du noch nichtmal Golddraht durch nen Ziehstein bei einer vernünftigen Stichabnahme gezogen.

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Eintrag #111 vom 12. Jan. 2009 18:03 Uhr Claudia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Komisch

Komisch nur, daß z.B. auf den Bildern der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung Leute beim Drahtziehen mit Zange abgebildet sind.
Und komisch auch, daß man im Drahtmuseum Altena eine solche alte Zieheinrichtung mit Schaukel und Zange noch besichtigen kann…

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Eintrag #112 vom 12. Jan. 2009 18:40 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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Moin,
Und komisch, dass ich es selbst schon gemacht habe. Mit Eisen-und Buntmetalldraht.

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Eintrag #113 vom 13. Jan. 2009 11:01 Uhr Andreas (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Andreas eine Nachricht zu schreiben.

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Also, das Drahtziehen ist meines Wissens bereits für Griechen und Römer nachgewiesen (ohne Beleg meinerseits, da ich auf diesem Sektor kein Fachmann bin). In Völkerwanderungszeit und Frühmittelalter soll man es angeblich nach allgemeiner wissenschaftlicher Konvention vergessen haben und stattdessen Draht geschmiedet haben (eher Röhrchen als Draht), wie die Analysen an diversen Schmuckgegenständen ergeben haben. Wobei es aber auch Hinweise dafür gibt, dass man dennoch das Drahtziehen beherrschte (für beides: "Die Awaren am Rande der byzantinischen Welt" glaube ich, Seite kann ich gerade keine sagen, da ich das Buch selbst nicht besitze). Aus Haithabu soll wenigstens ein Locheisen zum Drahtziehen vorliegen, das in seiner Funktion aber umstritten ist (dürfte in einem der Bände der Serie zu den Grabungen in Haithabu zu finden sein). Aus dem Hochmittelalter ist mir nichts bekannt, was aber eher an Unwissenheit meinerseits als an einer ßberlieferungslücke liegen dürft. Für das Spätmittelalter gibt es zahlreiche Nachweise - auch archäologische - zu Schrift- und Bildquellen z.B. die schon angesprochene Mendelsche Zwölfbrüderstiftung, Abbildungen des Hl. Elegius, Schutzpatron der Goldschmiede, in seiner Werkstatt, Beschreibungen von Theophilus Presbyter (de diversis artibus) und Georg Agricola (De Re Metallica). Soweit, was mir gerade einfällt ohne Recherche. Bei Gold- und Silberschmieden zählt das Drahtziehen übrigens neben dem Wanzen immer noch zu den Grundarbeitstechniken, auch wenn man heute bereits fertige Edelmetalldrähte kaufen kann.
Achtung: Um jeder Diskussion entgegen zu wirken , möchte ich darauf hinweisen, dass meine Angaben nur als Denkanstoß und Recherchehilfe dienen sollen, daher nicht erschöpfend sind und Fehler enthalten können.
Schöne Grüße,
Andreas

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Eintrag #114 vom 13. Jan. 2009 17:28 Uhr Claudia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Zieheisen auch im Frühmi

Doch, es gab Zieheisen auch schon im Frühmittelalter. Hier die Funde, die ich im Drahtmuseum Altena fotografiert habe:
Norwegen, Hjelmstad, 8. - 11. Jh.
img136.imageshack.us/[…]/norwegenhjelmstad811jhcn1[…]
Norwegen, Oslo, 8. - 11. Jh.
img70.imageshack.us/img70/[…]/norwegenosloca811jhm[…]
zweimal Haithabu:
img157.imageshack.us/img157/[…]/wahrschhaithabu2lv[…]
img86.imageshack.us/img86/5291/wahrschhaithabukp8.jpg
jetzt noch die frühen:
Südtirol, ca. 5. - 2. Jh. v. Chr.
img88.imageshack.us/[…]/suedtirolsanzenoca52jhvchr[…]
Kärnten, Magdalensberg, 45 n. Chr.
img82.imageshack.us/[…]/kaerntenmagdalenenberg45nc[…]
Niederbayern, Eining, ca. 2.Jh. n.Chr.
img291.imageshack.us/[…]/niederbayerneiningca2jhnc[…]

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Eintrag #115 vom 13. Jan. 2009 18:02 Uhr Timm (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Timm eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Nageleisen?

Moin,
zumindest Hjelmstad, Haithabu und Tirol würde ich eher als Nageleisen identifizieren, kommt allerdings stark auf die Größe an, die man auf den Bildern nicht erkennen kann.
Gruß,
Timm

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Eintrag #116 vom 13. Jan. 2009 18:25 Uhr Andreas (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Andreas eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Zieheisen

Das mit den frühmittelalterlichen Zieheisen ist so eine Sache. In der heutigen archäologischen Forschung sind die fotografierten Beispiele immer noch in der Diskussion. Das Ganze ist ein stark umstrittenes Gebiet, in dem sich die Fronten teilweise extrem verhärtet haben. Die eine Partei interpretiert die Funde als Nageleisen oder ähnliches, die andere als Zieheisen. Um das Problem endgültig zu klären, fehlt es z.B. grundsätzlich an hinreichenden Herstellungsanalysen an Schmuckstücken etc.
Ich bitte darum meine Beiträge nicht fehlzuinterpretieren. Ich sage nicht, dass es keine Zieheisen gegeben hat, ich weise lediglich daraufhin, dass man sich in der Forschung immer noch nicht einig ist. Es fehlt jemand, der sich die Locheisenfunde und archäologisch überlieferte Drähte (am besten an Gold- und Silbergegenständen, da dort die Metallerhaltung am besten ist) mal vornimmt und Licht ins Dunkel bringt. Einige neue Ansätze sind schon zu sehen (z.B. "Die Awaren am Rand der byzantinischen Welt" oder ein Wissenschaftler namens Oddi und einige andere).
Grüße,
Andreas

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Eintrag #117 vom 13. Jan. 2009 21:40 Uhr Thorsten Seifert   Nachricht

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Der älteste, mir bekannte Zieheisenfund ist ein Dakischer Fund um 200 v. Chr.
Zum Drahtziehen nimmt man am besten eine Ziehzange, so etwas wird schon bei Theophilus beschrieben.

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Eintrag #118 vom 19. Jan. 2009 12:54 Uhr Wilfried Masberg   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Ziehzange

OK. ich gebe mich geschlagen, es stimmt, Drahtziehen geht heute wie damals mit Ziehstein und Ziehzange. Nur ne vernünftige Stichabnahme nur mit der Methode Draht durchs Loch, am Ende mit der Zange packen und einfach so dran ziehen, nee.
Die Bilder die ich kenne, zwei leute hängen an nem Hebel, an dem hängt die Zange, beide drücken sich mit den Beinen ab.
Und die Frage oben hatte ich so verstanden, das jemand nen Draht mit ner Zange ohne weiters ziehen wollte.
un dat geiht nu nich sau lichte

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Eintrag #119 vom 19. Jan. 2009 13:31 Uhr Thorsten Seifert   Nachricht

nach oben / Zur Übersicht Geht

ßh ohne Ziehbank geht das auch wunderbar. Draht gut Wachsen und vorher anfeilen, Zieheisen in den Schraubstock und Ziehen. Geht für Drähte ab so 2,5 mm

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